Zeitfahren Hamburg - Berlin '12 (Berichte + Bilder)
Verfasst: 13.10.2012, 23:59
<b>Zeitfahren Hamburg - Berlin 2012
Kooperation zwischen Volle Möhre, +•, * , Hamburger Umland und dem Eisenschweinkader Berlin</b>
Schon seit Menschen Gedenken 2010 besteht eine innige Beziehung zwischen dem Hamburger Umland und dem ESK. Beim Mannschaftszeitfahren zwischen beiden Standorten soll diese Beziehung einem Stresstest unterzogen werden. Darum reist eine Delegation aus der Hauptstadt mit dem Zug an, um von hier nach Hause zu fahren. Freitag Abend, es fällt deutlich mehr Wasser vom Himmel, als Bier durch so manch Kehle. Ich treffe die Abteilung auf dem Bahnsteig, in Funktionbekleidung und die Arbeitsgeräte sorgfältig in feminine Umhängetaschen verstaut. Obwohl der Himmel weint, ist die Stimmung gut, noch besser wird sie, als wir mit festen Blick zur Bierbar am Hbf streben und der Außenposten des ESK aus Wilhelmsburg noch zu uns stößt.
Eine Runde später und mit dem Versprechen, dass es morgen nicht regnet, verschieben wir die Klärung auf die 275 km zwischen Hamburg und Berlin.
Hamburger Umland trifft sich am Start. Ich reise mit der Bahn nach Bergedorf und dann weiter mit dem Rad nach Altengamme. Uwe und Johanna direkt mit dem Auto aus NBL. Am Hamburger Hbf, wo sich gestern noch in den Armen gelegen wurde, treffe ich auf ein anderes Team um Reiner, NobNob steigt später zu. Beim Aussteigen in Bergedorf werde ich noch von einer Nachteule gefragt, ob sie mich kennen müsste. Eigentlich nicht, hat sich bis dato auch ohne mich prächtig entwickelt.
In Altengamme finden sich zwischen vielen bekannten Gesichtern auch die vom ESK und Hamburger Umland zur Testfahrt zusammen. Hamburger Umland lässt viel Startzeit verstreichen, um mit dem ESK auf die Bahn zu gehen. Nicht nur das, es ist kein Regen in Sicht, dunkel und nicht zu kalt, wie versprochen. Dafür hat der ESK auf harten Schnaps verzichtet, wirkt jung und frisch, gar mit sonderbaren Kräften.
Es ist noch Zeit ein Brötchen vom super Buffet zu stehlen, diverse Bekannte zu herzen und schon ruft Angelboot den ESK an den Start, wir folgen. Noch ist eine Winterjacke die bessere Wahl, auch können Handschuhe nicht schaden und ich kann viele Überschuhe sehen. Auch deshalb, weil meine Endlösung aus SON de lux und E3 tripple hervorragend arbeitet. Nur mein Navi geht unverhofft mal aus. Ein Problem mit losen Batterien, schon bekannt. Als Ortsansässiger führe ich uns sechs über die Elbe und dann Richtung Krümmel. Wir sammeln so manch Rücklicht auf und verlieren es als Irrlicht auf anderen Wegen.
Im Becken von Blecke treffen wir auf Tribelix, kraftvoll wie immer. Als der ESK einen Schnellspanner schließen muss, ist er wieder weg, wird aber bei aufgehender Sonne vor Blecke wieder gesichtet. Die Kooperation fruchtet und jeder trägt zur schönen Radfreizeit bei. Die Sonne scheint, das Laub bunt und der Wind schiebt. Ganz klar eine Mädchenveranstaltung, auch daran zu erkennen, das Johanna einen Platten bekommt. Ganz entspannt lassen wir viele Bekannte passieren, alle helfen und so kann es schnell weiter Richtung Osten gehen. In den Alpen von Hitzacker stellen wir Condal und Dirksen1. Sie werden bis nach Berlin treue Begleiter sein.
Unterwegs wird uns klar, dass bei der Radfreizeit mit Zeitnahme schon großes passiert ist, gerade 2010 als die Tour Fotos gemacht hat. Hier haben wir den ESK aufgesammelt, Condal fährt wie frisch verliebt für uns und Johanna überschreitet den Äquator.
Bei der Kontrolle in Dömnitz sind wir die ersten Teams, etwas gespränkelt von den Hofdurchfahrten. Alles sieht so aus, als wie wenn es nur für uns gerichtet ist. Viel Kaffee, Brote, Riegel und Obst. Selbstverständlich Wasser und Iso. Burkhart macht Fotos, Lieger-Björn markiert die Startnummer als da und Andrea ist die schönste Liegeradfahrerin in Zivil.
Nach kurzem Aufenthalt in der Sonne geht es über Dömnitz, Wittenberge, Havelberg und die Allee de Depression nach Rhino. Hier singt die Verkäuferin das gleiche Lied wie letztes Jahr. Doch dieses Mal für 398 Starter: Wieso habe ich die Kasse? Bei 200 gefahren Kilometern ist Versorgung angesagt. Das Hamburger Umland und der ESK sind gleich belastet mit dicken Beinen und Leere. Super Zusammenspiel. Nur Dirksen1 geht es noch schlechter.
So rollen wir auf die letzten keine 100 km. Es passiert eigentlich nichts und das ist komisch. 20 Minuten hängen wir beim Supermarkt rum und kein weiterer Fahrer kommt. Wahrscheinlich genießen alle den bunten Herbst bei Sonne und leichter Briese. Wir genießen das vertraute Fahren untereinander. In Nauen noch eine kleine Baustelle umfahren und noch dem ESK Berlin Spandau vorgestellt. Dann doch noch ein Missgeschick, ich muss schnell links abbiegen und kann es nicht mehr nach hinten melden und so kommt es fast zu Kollisionen. Darf und sollte nicht passieren, so kurz vor dem Ziel.
Im Ziel sind ein paar einzelne Fahrer da, hauptsächlich vollverkleidete Lieger. Und natürlich fein säuberlich aufgereiht die Gepäckstücke. Dazu die ganze Belegschaft, die dieses Radfreizeit mit Zeitnahme erst möglich gemacht hat. Dafür vielen Dank.
Bei Wurst und Bier ziehen Twobeers und Johanna ein erstes Fazit. Super Kooperation, mit viel Potential nach oben. Auch der Rest des Teams ist der Meinung und so werden Präsente mit unschätzbarem Wert ausgetauscht. Berlin, wir gehen mit einem lachenden und einen weinenden Auge.
Die Fahrt mit der Bahn ist wie immer unterhaltsam, von Verspätung über Überfüllung und Schlägerei bis zu Drogen konsumierenden Jungvolk alles dabei. Aber das ist Alltag, HH-B nicht.