Was für ein geiler Tag!

Ich bin jetzt noch ganz geflasht.

Der Tag fing schon gut an. Ich war nämlich schon vor dem Wecker wach – also ganz offensichtlich ausgeschlafen

. Die Voraussetzungen waren damit schon mal ganz gut. Da Wedel für mich (ich bin ja auch noch nicht so lange dabei) neu war, wußte ich nicht so recht, was für ein Kurs mich erwartet. Und so fuhr ich voller Neugier zur Strecke. Vor Ort hätte der Weg zur Strecke bzw. zum Parkplatz gerne ausgeschildert werden können. Aber wir haben es trotzdem gut gefunden. Und so konnte ich mich frühzeitig auf die ersten Probenrunden begeben. Mein erster Eindruck: Die Strecke hat zwei Teile: einen flachen und sehr schnellen Teil rund um den Sportplatz und einen deutlich technischeren Teil – die Uli Langbehn Cross-Strecke. Am Anfang wies die Strecke drei Stellen auf, an denen ich absteigen mußte: die Hürden
den Baumstamm
und ausgelegte Autoreifen auf der langen Geraden. Die Autoreifen wurden später aber wieder entfernt – zu gefährlich.
Vor dem Rennen war ich etwas skeptisch, ob die schnellen Passagen mir im Rennen zum Verhängnis werden könnten

. Dann wurde ich aber von mir selbst überrascht

. Und nun zum Renngeschehen, das – wie Mario schon schrieb – sehr spannend war:
Gemeldet waren 21 Mädels!

Rekord – jedenfalls, seit ich dabei bin. Das allein fand ich schon genial

. Je mehr Teilnehmerinnen desto mehr Konkurrenz und dadurch mehr Rennfeeling. Tatsächlich am Start waren dann immerhin noch 17. Da ist es gar nicht so schlecht, wenn man aufgrund der Punkte weiter vorne starten darf

. Mein Start war dann aber dieses Mal eher so mäßig

. Bei dieser Startgeraden wäre ein höherer Gang gar nicht mal soo eine schlechte Idee gewesen…

Und so zog Julia vorneweg. Dahinter kamen Antonia und Katrin. Und bis zur ersten Kurve rauschten dann noch Jana, Janine und Sebastina an mir vorbei. Na toll! Das war wohl nix

. Mit Janine direkt vor mir ging es dann in das Hanggeschlängel am Sportplatz. Die Passage konnte ich eigentlich ziemlich gut fahren – Janine aber zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie entschuldigte sich noch, daß sie alle anderen hinter sich aufhält…

Aber das ist halt so im Rennen.
Nach dem Geschlängel ging es auf die lange Gerade. Hier war ballern angesagt. Eigentlich ist das nicht meine Stärke, aber dieses Mal wollte ich die anderen nicht schon am Anfang so weit weg fahren lassen. Und so schaltete ich höher und höher und beschleunigte immer mehr. Plötzlich fuhr ich nicht nur an Janine, sondern auch an Julia, Sebastina und kurz vor der Kurve auch an Jana vorbei

. Dritte!

Hinter Antonia und Katrin. Nicht die schlechteste Position – aber noch viel Renndauer übrig. In den Kurven konnte ich die Position noch halten, aber dann kam Jana doch an mir vorbei. Mist!

Doch wieder eine Position verloren. So ging es dann in den technischeren Teil, in dessen Mitte der Baumstamm auf uns wartete. Hier fuhr Jana plötzlich links am Stamm vorbei. Huch!

Das geht? Irgendwie war mir das beim Warmfahren nicht aufgefallen. Zeit für eine Änderung meiner Linie in dieser Runde war nicht mehr. Aber ein Blick nach links zur Fahrspur für die folgenden Runden kann ja nicht schaden

.
In dem Rest dieser Runde konnte ich dann keine entscheidenden Meter mehr auf Jana gut machen.
Von hinten kam aber – auch dank der Mithilfe eines Hobby-Mannes zwischen uns – erstmal keine Konkurrentin heran bzw. vorbei.
Gegen Sebastina konnte ich mich dann aber auf Startgeraden nicht mehr erwehren. Sie flog vorbei. Ok, das war fast zu erwarten. Aber ich war auf der Geraden in der ersten Runde ganz schön stark

. Das kann man ja wiederholen. Also, beißen und dranbleiben. Geschafft!

Wieder vorbei! Und Jana kam ich auch immer näher. Es läuft. Kurz vor den Hürden war ich an ihr dran. Aber aufspringen nach den Hürden kann sie besser. Und so hatte sie wieder etwas Vorsprung. Dann ging´s über den Parkplatz. Ich gab Gummi und zog vorbei. Yippieh!

Kurz nach Beginn des Technikteils fuhr dann Amanda an mir vorbei. Huch?

Wo kommt sie denn her? Amanda hatte ich nicht auf dem Schirm. Gefühlt war sie ganz schön schnell. Aber in der kleinen Abfahrt Richtung Brücke und auf der Anfahrt zum Baumstamm kam ich wieder näher und wäre wohl schneller gewesen, kam aber nicht vorbei.
Am Hanggeschlängel hätte ich auch schneller fahren können, kam aber nicht vorbei. Dafür überholte mich aber Sebastina irgendwann wieder. Wo genau, weiß ich aber nicht mehr. Wir blieben aber dicht zusammen. Dann hatte Sebastina kurz vor dem Baumstamm technische Probleme, mußte kurz vom Rad und ich konnte vorbei. So ging es in knappen Abständen in die kleine Senke nach dem Stamm.
Amanda konnte ich dann endlich überholen. Aber auch Sebastina konnte mich wieder überholen. Oh Mann, dieses Mal ist echt viel los auf der Strecke. Das macht richtig Laune

. In Runde 4 mußte ich leider Julia passieren lassen – relativ spät im Vergleich zu früheren Rennen. Aber vorbei ist vorbei. Kleiner Rennzwischenstand: Antonia klar vorneweg. Katrin hatte ich irgendwie immer in Sichtweite. Julia und Sebastina waren auch vor mir. Hinter mir wurde der Abstand zu Jana größer. Dazwischen gesellten sich noch Insa und Amanda. Es folgte die letzte Rennrunde.
Den Blickkontakt zu Sebastina verlor ich nie so ganz. Daran konnte mich auch der freilaufende Hund

auf der langen Geraden nicht hindern. Und das sollte sich noch als gut herausstellen. In der allerletzten Durchfahrt des technischeren Teils konnte ich zu Sebastina komplett aufschließen und vorbeiziehen. Ok, Grund dafür waren nicht (nur) meine guten Beine, sondern auch ein Platten von ihr. Trotzdem: Wäre ich weiter weg gewesen, hätte ich sie vielleicht bis zur Zieldurchfahrt doch nicht mehr überholen könne. Dranbleiben lohnt sich also. Platz 4! Auf den letzten Metern kam dann aber leider noch Insa von hinten rangerauscht und vorbei. Am Ende war es bei mir Platz 5!

Saison-Bestleistung – und das bei 16 Konkurrentinnen

.
Dieses Rennen hat mir nicht nur aufgrund der guten Plazierung meiner guten Verfassung so viel Spaß gemacht. Nein, viel entscheidender war, daß ich in viele Positionskämpfe und -wechsel involviert war. Und DAS hat richtig Laune gemacht

.
Ach ja, im Battle Sonja gegen Jana steht es jetzt 5:3. Und in der Gesamtwertung gab es auch einen Wechsel. Ich liege jetzt einen Punkt vor ihr

. Unter Berücksichtigung des Streichergebnisses wäre sie allerdings wieder vorne

. Es bleibt also spannend bis zum Schluß.
Nach dem Rennen, dem Verstauen der Räder und der Belohnungswurst konnte ich in den nachfolgenden Rennen u.a. bewundern, wie man über den Baumstamm auch springen kann.
Da sah es plötzlich ganz einfach aus. Aber daß die Stelle insgesamt recht tricky war, war auch zu beobachten

.
Zum Glück ist nichts ernsthaftes passiert.
Bei den Jüngsten habe ich mich insbesondere für zwei Stammfahrer sehr gefreut. Da wäre zum einen Max, der häufig allein auf weiter Flur vorne weg fährt. Sonntag war das nicht so. Er bekam starke Konkurrenz aus Dänemark. Die beiden in ihrem Wettkampf zu beobachten, hat total viel Spaß gemacht. Am Ende lag der Däne übrigens knapp vorne.
Der andere glückliche Fahrer war Piet. Sein Bruder Bruno war krank, sein Papa Helge in Ipswitch bei der WM. Also sagte Piet sich „dann fahre ich für Papa und Bruno mit.“ Das hat ihn anscheinend so beflügelt, daß er hinter dem Dänen und Max auf einen ganz starken 3. Platz fuhr

.
Am Ende des Tages muß ich sagen, daß Wedel eine Bereicherung ist und gerne im Programm des Stevens Cups bleiben darf. Danke an die Wedeler Truppe für den Mut und die Energie, ein neues (altes) Rennen wieder aufleben zu lassen

. Wir kommen gerne wieder.