UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

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nils.k
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon nils.k » 02.12.2024, 16:39

Wie immer, aber in diesem Fall noch einmal besonders erwähnt: VIIIELEN DANK für die tollen Fotos, die mega Organisation und die absolut geile Stimmung an der Strecke !!
Es war ein Cyclocross-Fest wie es im Buche steht und absolut verdient für eine (Masters-)WM :Empfehlung:
sportliche Grüße
Nils

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sonja1
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon sonja1 » 02.12.2024, 18:10

Was für ein super-geniales WM-Wochenende liegt hinter uns!! :Tanzen: :D Ich muß erstmal meine Gedanken, Eindrücke, Emotionen usw. sortieren und werde dann vermutlich auch wieder tagesweise meine Erlebnisse aufschreiben.

Los ging´s für mich am Donnerstag Nachmittag. Da durften die Fahrer das erste Mal auf die Strecke. Als ich kurz nach 15 Uhr vor Ort ankam, hab ich mich schon gewundert, wie kaputt die Strecke schon ist, obwohl sie erst seit wenigen Minuten zum Training freigegeben ist… :Unentschlossen: Später habe ich erfahren, daß schon in den Tagen vorher immer wieder Fahrer vor Ort waren und wohl teilweise die fleißigen Helfer, die alles aufgebaut haben, gestört haben NehNeh . Für mich ist ein solches Verhalten unverständlich. Wenn das Training erst ab Donnerstag Nachmittag freigegeben ist, dann hält man sich als Fahrer daran – oder hilft selbst beim Aufbau mit. Aber gut.

Mein erster Eindruck von der Strecke war much Matsch. Der Regen der vergangenen Tage hatte doch deutliche Spuren hinterlassen. Ich habe meinen ersten Test im Wiesenbereich begonnen und pflügte mich dort Meter für Meter durch schier endlose Kurven. Abwechslung brachten dabei eine Brücke und Hürden, bevor es dann in eine Überführung zum Hang ging. Dieser war wie im vergangenen Jahr technisch sicherlich die größte Herausforderung. Mit dem ganzen weichen Matschekram war es nicht einfach, da fahrend herunterzukommen, aber ich hab´s geschafft. Ok, auch Bodenkontakt war dabei, aber grundsätzlich war der Hang fahrbar. Ob Laufen schneller sein wird, wollte ich erst am Samstag, meinem Renntag entscheiden.

Während meiner Erkundung habe ich noch die Reifen gewechselt und bin auf dem zweiten Modell geblieben. Für Matsch war das sicherlich die richtige Wahl. Und so ging es nach drei Proberunden und einigen ersten netten Gesprächen mit Mitstreitern wieder nach Hause: Rad putzen.
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Don Vito Campagnolo
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 05.12.2024, 08:15

Appetithappen vom Nico:


youtu.be/NNbls_-Crcs
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon sonja1 » 06.12.2024, 21:36

Freitag, 1. Wettkampftag der WM. Das Wetter ist ein Träumchen :swingen-2: . Es ist ein bißchen kalt, aber supersonnig :Sonnenschein: . Das kann nur ein guter Tag werden. Ich hatte am Freitag noch keinen Wettkampf. Trotzdem waren wir relativ zeitig vor Ort, um in Ruhe die Örtlichkeiten und Abläufe auszuloten.

Den Auftakt zur WM machten die älteren Frauen-Jahrgänge. Es ging los mit der Altersklasse 55 und älter. In diesem Teilnehmerfeld - es wurden mehrere Altersklassen in einem Rennen gestartet - war auch mit 71 Jahren die älteste Teilnehmerin der WM, Christine Dufond-Dematteis.

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Sie gewann dann auch ihr Rennen vor Tracy Lea aus den USA. Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Freude, Technik und Kondition die älteren Sportler hier an den Start gehen. So fit möchte, glaube ich, jeder gerne im Alter sein :Respekt: .

Vor dem Rennen hatte ich noch Gelegenheit, mit Carina aus Schweden zu sprechen. Sie und ihr Partner Benny sind regelmäßige Teilnehmer am Stevens-Cup - auch wenn sie sich in dieser Saison eher auf Rennen in Dänemark konzentrieren. Carina ist vor wenigen Wochen Europameisterin in Spanien geworden :GrosseZustimmung: .

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Zu dem Titel hab ich ihr natürlich gratuliert. Sie hat mir dann erzählt, daß es für sie eine Chance war, einen Titel einzufahren, da ihre größte Konkurrentin zwar in Deutschland lebt, aber amerikanische Staatsbürgerin ist und damit bei der EM nicht starten durfte. Der Plan bei der EM ist da mal so richtig gut aufgegangen ;) . Bei der WM wurde sie hinter der Amerikanerin Zweite.

Im Feld der Frauen 50-59 Jahre gab es aus norddeutscher Sicht zwei heiße Eisen im Feuer: Anne und Corinna. Anne hat sich leider bei der ersten Hangabfahrt an einem Pfosten aufgehängt Sternesehen . Sie hatte sichtbar Schmerzen, hat sich aber durchgebissen :Empfehlung: . Nur nach vorne ging dann leider nichts mehr. Dafür hatte Corinna einen Sahne-Tag erwischt und am Ende Platz 3 nach Hause gefahren. Die Freude war riesig :Tanzen: banana :chearleader: .

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Nach den älteren Frauen folgten die älteren Männer. Hier gingen die ältesten Teilnehmer der gesamten WM an den Start: Klaus Hüser vom RV Germania

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und der Däne Michael Brems Nicolaisen - beide 81 (!) Jahre alt. :Respekt: Meine Hochachtung, in diesem Alter sich der Herausforderung zu stellen, den nicht ganz einfachen Hang herunterzufahren. Großartig :GrosseZustimmung: .

Bewundert habe ich aber auch Klaus-Peter Thaler, der wieder Weltmeister seiner Klasse geworden ist. Diese Technik.

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Da kann sich so manch Jüngerer eine gehörige Scheibe von abschneiden. Was mir auch bei den Rennen der älteren Jahrgänge aufgefallen ist, ist diese unglaubliche Herzlichkeit und Freude, mit der die Teilnehmer untereinander umgehen. Da steht wirklich die Freude am Sport im Vordergrund und nicht (mehr) der übergroße Ehrgeiz.

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Am Nachmittag durften die jüngeren Alten ran. Hier waren aus (nord-)deutscher Sicht natürlich viele Augen auf Armin gerichtet. Kann er vor heimischen Publikum Weltmeister werden? :Weissnicht: Die Fähigkeit dazu hat er ja. Aber die Auslosung des Startplatzes lief nicht so... :meckern: Es waren 80 Teilnehmer plus ein Nachmelder gemeldet. Armin hatte Startplatz 80... :shock: Da muß er sich erstmal durchkämpfen. Das wird hart. Die Startgerade ist einigermaßen lang. Da konnte er schon einige Plätze gut machen. In der Sandpassage war er dadurch schon ins vordere Drittel vorgefahren. Er hat also das beste aus der mißlichen Startposition gemacht :Empfehlung: . Ich bin dann zum Hang rübergegangen. Dort kam er dann schon als 3. an.

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Super! :GrosseZustimmung: Nun hat er ja noch ein paar Runden Zeit, sich weiter nach vorne zu arbeiten. Leider waren die vor ihm jedoch zu stark, so daß es am Ende "nur" Platz 3 war. Aber: das muß man erstmal schaffen: von ganz hinten auf´s Treppchen fahren. :Respekt:

Zum Abschluß des Tages gab es die Siegerehrungen, wo es neben den bisher Erwähnten auch Lars zu gratulieren galt. Er ist in seiner Altersklasse hervorragender Dritter geworden.

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Bei den Siegerehrungen durfte Fori Ledersattel jedem Plazierten ein Geschenk überreichen. Am Ende kannte wirklich JEDER seinen Namen, denn er wurde bei jeder Siegerehrung namentlich erwähnt :HaHa: .

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Dann war der erste Wettkampftag auch schon vorüber. Für uns ging es nach Hause, wo die letzten Vorbereitungen für mein Rennen getroffen werden mußten. Nun hieß es nur noch gut schlafen und entspannt morgens aufstehen.

Fortsetzung folgt.
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon sonja1 » 10.12.2024, 10:22

Nicos Video ist online:


youtu.be/ftWvfJcCfD4

Vielen Dank an Nico für die Ausdauer vor Ort und die schöne Bearbeitung im Nachgang :Danke: :Danke:
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon sonja1 » 11.12.2024, 21:46

Samstag, mein Wettkampftag. Die gute Nachricht: Ich bin gesund und fit und kann an den Start gehen. Das ist ja zu dieser Jahreszeit nicht selbstverständlich. Dementsprechend habe ich die ganze Zeit gehofft, daß ich gesund bleibe. Das ist gelungen :D .

Es ist früh – und es ist kalt. Im Vergleich zu Freitag war es jetzt noch ein bißchen frischer: so um die Null Grad. Hui! :shock: Das wird frisch, aber kein Schnee wie im letzten Jahr ;) . Bei den Temperaturen war aber schon bei der Anfahrt zum Gelände klar, daß all das, was ich am Donnerstag beim Probefahren getestet habe, heute für die Katz sein wird. Donnerstag war sehr viel Matsch bei deutlich über Null Grad, heute ist es ziemlich kalt. Das wird zumindest für eine Festigung des Geländes beitragen.

Vor Ort angekommen stellte sich bei meiner ersten Proberunde dann schnell raus, daß der Boden nicht nur fester ist, sondern die tiefen Spurrillen auf der Wiese eher so betonhart festgefroren waren. Da gab der Boden überhaupt nicht nach. Oh Mann… :x das kann ja heiter werden. Ich hab mich auf dem Wiesenteil nicht wirklich wohl gefühlt :Missfallen: . Vielleicht wird es bis zum Rennbeginn um 10 Uhr ja noch etwas wärmer und weicher. Die Hoffnung stirbt zuletzt :Weissnicht: .

Dafür war der Hang noch besser fahrbar als am Donnerstag. Das war jetzt so gar kein Problem mehr. Ich konnte den relativ souverän und in der von mir geplanten Spur runterfahren. Das läuft :Empfehlung: .

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Ich mußte dann noch klären, wie mein Ersatzrad in das – vom Start relativ weit entfernte – Depot kommt und dort wieder rausgeholt wird. An sich sollte das Michaels Job sein. Aber dann sprach Lukas mich an und meinte, daß er im Depot mein Rad reinigen würde, wenn ich das Rad tauschen würde. Was für ein supernettes Angebot. :GrosseZustimmung: Stark! Ich hab ihn dann gefragt, ob er auch schon mein Rad ins Depot mitnehmen würde. Klar, kein Problem. Das war wirklich super. :Danke: So konnte ich mich auf den Start und Michael auf die Fotos konzentrieren.

Nach zwei Proberunden bin ich dann Richtung Startaufstellung gerollt. Dort kam ich mit einer Spanierin ins Gespräch. Wir sprachen u.a. darüber, wer in welcher Altersklasse startet. Sie war in dem Startblock, der 30 Sekunden vor mir auf die Strecke geschickt werden soll. Daraufhin meinte ich im Spaß zu ihr, daß ich sie dann einholen werde :HaHa: . Ihre Antwort: „I don´t think so.“ Ich sah dann ihr Rad. Das hatte eine EM-Lackierung… :shock: Ich fragte nach vorsichtig, ob sie bei der EM mitgefahren ist. Sie bejahte das und öffnete ihre Jacke. Darunter war das EM-Trikot. Ok… ich werde sie wohl nicht einholen… :roll:

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Dann ging es auch schon in die Startaufstellung. Ich hatte Platz 8 zugelost bekommen. Das war gerade noch in der 1. Startreihe. Die Startaufstellung war dann aber auch die einzige Situation, in der ich VOR Cordula war… :Poltern:

Dann wurde die Gruppe vor uns ins Rennen geschickt. Danach waren es nur noch 30 Sekunden bis zu unserem Start. Ein Pfiff – und ab geht die wilde Fahrt. Zunächst ging es auf Asphalt die Startgerade herunter. Das bedeutet: Ballern. Nicht gerade meine Stärke, aber hier kam ich eigentlich für meine Verhältnisse ganz gut durch und war bei der Einfahrt ins Gelände noch gut dabei :Empfehlung: . Es folgte die erste 180-Grad-Kehre, die ich beim Warmfahren als recht eisig und damit glatt wahrgenommen hatte. Die Sonne hatte sich auch jetzt noch nicht bis hierhin vorgearbeitet. Dementsprechend bin ich hier vorsichtig gefahren und habe dadurch ein wenig den Anschluß verloren. Dann ging´s durch den Sand.

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Das lief gut. Der Sand war ja witterungsbedingt auch recht fest… ;) Ich mußte dann aber Gas geben, um an der Gruppe wenigstens noch ein wenig dran zu bleiben.

Es folgte die Treppe. Hier hab ich mich irgendwie ein wenig verhaspelt und habe Rad und Körper nicht ganz so gut koordiniert, wie ich mir das vorgestellt habe – und wie ich es eigentlich auch kann :meckern: . War ich vielleicht doch ein wenig nervös? :Unentschlossen: Immerhin ist es eine WM. Gut, weitermachen und Sicherheit bekommen. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan. Nach der Treppe fuhr man in die gefrorenen Spurrillen. Und auch der restliche, dann folgende Wiesenteil hatte immer mal wieder feste Spurrillen und teils glatten Untergrund. Das war alles definitiv außerhalb meiner Komfortzone – und blieb auch während des gesamten Rennens so. Sobald ich die Hürden am Ende der Wiese hinter mich gebracht hatte, begann der für mich schöne Teil des Kurses.

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Hier holte ich mir Sicherheit und bekam dann auch eine der Mitfahrerinnen, die zunächst alle außer Sichtweite waren, wieder ins Blickfeld. Yippieh! banana Doch noch Rennfeeling. Ich versuchte, mich an sie ranzuarbeiten, was mir auch gut gelang. Ich kam immer näher und überlegte mir schon, wo ich sie überholen könnte. Der Hang schien mir dafür eigentlich nicht geeignet :Unentschlossen: .

Aber es kam dann eben doch so, daß ich direkt bei der Hangeinfahrt an ihr dran war. Nun mußte ich schnell entscheiden: Bleibe ich hinter ihr und fahre unten an ihr vorbei oder riskiere ich ein Überholmanöver im Hang? Ich fühlte mich so gut und sicher im Hang, daß ich mich für den Überholvorgang im Hang entschied.
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Und das hat so supergut geklappt :Tanzen: . Ich war richtig stolz auch mich. Und auch rückblickend ist diese Situation mein Renn-Highlight gewesen. Wer es sehen will, klickt in Nicos Video ab Minute 4:25 rein.

Weiter zum Rennen: Unten angekommen hab ich mich immer mal umgesehen und geprüft, ob die Konkurrentin auf anderen Passagen ihre Stärken hatte. Aber ich konnte sie gut hinter mir halten.

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Die Runden 2-4 liefen ähnlich: Die Wiese behagte mir nicht wirklich. Ab den Hürden begann der Spaß. Und im Bereich von Start/Ziel und dem Hang – das lag ja dieses Jahr alles eng zusammen – war die Stimmung einfach nur großartig :Laola: . Ich hab so oft meinen Namen gehört. Wahnsinn! Das hat richtig viel Spaß gemacht :swingen-2: .

Zum Ende von Runde 3 hatte ich ein wenig Sorge, ob ich vielleicht doch noch überrundet werde. Aber ich konnte mich behaupten und auch meine vierte Runde fahren – der von mir überholten Fahrerin gelang das nicht. Das hatte dann auch zur Folge, daß ich gerade in den Bereich der Hänge einfuhr, als Cordula schon ihr Siegerinterview gab… :roll:

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Nun, ich nutze die Zeit voll aus. Schließlich habe ich ja auch dafür bezahlt :Sehrlachend: . Und so kam ich als Letzte dieses Rennens ins Ziel.

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Ich war mir sicher, daß es mir auch in diesem Jahr gelungen war, nicht Letzte meiner Klasse zu werden. Schließlich hatte ich ja dieses tolle Überholmanöver. Später kam die Ernüchterung beim Blick auf´s Ergebnis: Platz 11 von 11. Hmmm… :Unentschlossen: Etwas enttäuscht war ich schon. Aber dann wurde mir bewußt, daß ich eine Fahrerin überholt habe, die sogar 30 Sekunden vor mir gestartet ist. Ist doch gar nicht so schlecht… Und das wichtigste ist doch eh, Spaß zu haben. Und den hatte ich hier: tolle Kulisse, mega Wetter, netter Kurs :D . Was will man mehr?

Im Ziel wartete übrigens schon Lukas mit meinem Ersatzrad aus dem Depot. Toller Service! Vielen Dank. :Danke:

In den nachfolgenden (Männer-)Rennen war es teilweise sehr voll auf der Strecke. 80 Teilnehmer und mehr. Das ist schon echt beeindruckend, wenn diese Masse nach dem Startpfiff auf der Startgerade mit viel Tempo vorbeirasen. Verständlicherweise wird es dann in den ersten Kurven auch etwas enger.

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Aber im Laufe des Rennens hat sich das eigentlich immer irgendwie zurechgeruckelt.

Am Nachmittag fanden die Siegerehrungen statt. Aber bevor es hier mit den Ehrungen losging, erfolgte erst noch die Staffelübergabe an den nächsten Ausrichter der Masters-WM: Es geht in den nächsten beiden Jahren nach Varese/Italien.

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Was mir am Samstag bei den Siegerehrungen sehr gut gefiel, war, daß zwei Special-Olympics-Athleten dieses Mal die Rolle von Gerhard übernahmen und Präsente überreichen durften. DAS ist für mich Inklusion. :GrosseZustimmung:

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Und das war´s dann auch schon mit Wettkampftag Nr. 2 der diesjährigen WM. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, der Stimmung und dem ganz Drumherum. Ein toller Tag geht zu Ende.
Sonja - die radelnde Anwältin

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Don Vito Campagnolo
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 16.12.2024, 13:43

Anders als Sonja fasse ich meine 7 WM-Tage mal in nur einem Bericht zusammen – wobei der Schwerpunkt natürlich auf dem letztlich gemütlichsten Tag, dem Sonnabend, liegen wird.

Montag, Dienstag und Mittwoch galten dem Streckenbau.

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Hardcore, vor allem das Schleppen und passende Drapieren unzähliger Absperrgitter.

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Nur einer von 5 LKW.

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Dienstag am späten Nachmittag konnte ich auf der noch nicht ganz fertigen Strecke immerhin schon mal eine Runde drehen – just in time zum einsetzenden Regen wieder im Ziel:

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youtu.be/VznE3arPTVs
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Mittwoch stand dann vor allem im Zeichen der beiden Schräghänge, die ich zusammen mit Helge fertigmachte. Dem zweiten, kleineren Hang haben wir dann mit der kleinen „Mittelwelle“ noch ein kleines Upgrade verpasst – soll ja auch nicht zu leicht sein.

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Donnerstag brauchte mein geschundener Körper dann eine Pause – ganz im Gegensatz zum übrigen Aufbauteam, die den über Nacht durch den Sturm entstandenen Schaden wieder beseitigen mussten: Da war so einiges, was wir tagelang mühsam aufgebaut haben wieder umgeklatscht worden. Aber auch das funktionierte: Die Strecke fand vor den gestrengen Augen der UCI-Kommissäre Gnade, wurde abgenommen und das 1. offizielle Training konnte nachmittags stattfinden.

Am Freitag dann der 1. Wettkampftag – den verbrachte ich zusammen mit James im Catering, genauer gesagt bei den Fischbrötchen, der heißen Suppe und der Pommes Frites-Fritteuse – mal was ganz Anderes, auch nicht unanstrengend aber auch kurzweilig.

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Die allererste Tüte Test-Pommes.


Als die Siegerehrungen liefen und auf der Strecke (fast) Ruhe eingekehrt war nutzte ich die Gelegenheit, um auch auf der endgültigen Strecke noch eine Runde für die Ewigkeit auf Film zu bannen:

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youtu.be/JhRHWwT60Ig

Auf dem Heimweg hatte ich komischerweise die ganze Zeit einen Frittierfettduft in der Nase …


Da mir die bisherigen Woche schon ziemlich in den Knochen steckte, habe ich den Samstag so entspannt wie möglich gestaltet:

Nicht allzu lange vor der offiziellen Trainingszeit mit optimiertem Abfluggewicht angereist,

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konnte ich noch der beeindruckenden Weltmeisterfahrt von Jens Schwedler zusehen. Und natürlich, wie gut sich Matthias (29.), Stefan (53.) und Volker (66.) unter den 69 Teilnehmern schlugen.

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Danach ging es auf die erste Trainingsrunde – zunächst noch auf Grifo-Reifen mit ~1.5 bar Luftdruck. Die habe ich zwar auch um den Kurs herumbewegen können, aber das war jetzt schon mühsam, beim Ausbrechen kaum zu kontrollieren und der Kurs würde ja bis zum Rennen und auch während des Rennens noch weicher und tiefer werden.
Also habe ich gleich das ganz grobe Besteck rausgeholt und den Laufradsatz mit den Challenge Limus ins Rad gesteckt, vorn 1.4 bar, hinten 1.5 bar und die 2. Runde fühlte sich gleich ganz anders an. Klar, im Start-/Zielbereich und auf den ganz festen Wegen nicht gerade spritzig, aber hinten auf der Wiese und auch den Anstieg in Richtung Weg zum 1. Schräghang war es eine reine Freude:

Grip, Vortrieb und wenn es in Kurven doch anfing über beide Räder gleichzeitig zu schieben, dann ließ sich das auch kontrolliert wieder einfangen – das Setup stand.
Zwischendurch war auch Julia eingetroffen, die sich mit dem Ersatzrad im Depot auf die Lauer legte – glücklicherweise war aber im Rennen kein Radwechsel nötig.
Dann noch ein bisschen weiter aufwärmen und schon ging es in die Startaufstellung: Von den 90 gemeldeten Startern im Lostopf habe ich die Nummer 37 bekommen – nicht sensationell gut, aber definitiv auch kein Grund zur Klage.

Statt rechnerisch in der 5. Reihe konnte ich noch als letzter Fahrer in der 4. Reihe Platz nehmen – ganz links außen direkt am Gitter, was nach dem Startpfiff natürlich keine besonders angenehme Position ist. So habe ich schnellstmöglich eine Spur weiter nach rechts gewechselt und kam im Sog des 1. Pulks auch ziemlich gut vom Fleck, hatte sogar den von Platz 16 aus der 2. Reihe gestarteten Mario einen Moment direkt vor mir.


youtu.be/GLPOhT0
https://youtube.com/shorts/zmedGLPOhT0?feature=share
81 crazy, old men on expensive bikes.

Aber die beiden Kehren um den Baum herum und in den (ziemlich festgefahrenen) Sand hinein kosteten wieder ein paar Plätze, aber so bis in Mitte der 20er Platzierungen hatte ich mich schon nach vorn gefahren.

Relativ gut ging es durch die 3 Engstellen hin zur Treppe, dort kam ich auch „Stau-los“ hinauf. Runter ging auch gut, unten waren dann aber noch die Reste von Bodenfrost in den Spurrillen zu finden, die aber keine echten Probleme machten.

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Weiter hinten beim Einbiegen in den kniffligeren Teil in der Wiese (die scharfe, tief zerfurchte Linkskehre) quetschte ich mich dann an Mario vorbei.

Grundsätzlich hatte ich als Motto für die WM-Teilnahme ja „Erlebnis vor Ergebnis“ ausgelobt, aber 2 Anforderungen gibt es ja für jedes Rennen:
1. Nicht Letzter werden.
2. Das seit Jahren zwischen uns (zwar sportlich-engagiert, aber auch immer augenzwinkernd) ausgefahrene „M&M-Battle“ gewinnen.

Für Punkt 1. sah es zu diesem frühen Zeitpunkt im Rennen schon gar nicht schlecht aus, für Punkt 2. war jetzt zumindest der Grundstein gelegt.

Zwei Kurven weiter fing dann der Fahrspaß für mich so richtig an:
Hier war der Wiesenboden schon so richtig anspruchsvoll vergurkt, fest wechselte sich mit weich und sehr weich ab. Neben dem Auge für die richtige Linienwahl und dem im richtigen Moment ausgestellten, kurveninneren Fuß (der Äußere drehte natürlich weiter) kamen mir jetzt die perfekten Reifen entgegen. In diesem Abschnitt lief es immer richtig gut, statt überholt zu werden konnte ich hier in jeder Runde wieder den einen oder anderen zuvor verlorenen Platz wieder zurückholen.

Erst nach der zweiten Depotpassagen, den Hürden

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und der kleinen Singletrail-Schikane endete dann mein „Parade-Abschnitt“. Nun ging es auf festen Weg bergauf auf die Waldautobahn – das ist das Revier der großen Motoren, da konnte ich mit meinem Watt-Defizit nur blass aussehen.

Nach dem watt-fordernden Abschnitt kam die kurze Abfahrt

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und unten ging es dann im Linksbogen gleich rein in den weichen Gegen-Aufstieg:

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Also möglichst kontrolliert möglichst viel Schwung mit hineinnehmen.

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Unten war auf der rechten Seite der Einstieg, recht bald wechselte ich dann Runde für Runde auf die linke Seite, auf der eine zwar ganz schmale, aber für mein Empfinden griffige Spur vorhanden war.

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Da war es in jeder Runde für mich gut möglich hochzufahren, während manch anderem der Grip ausging und nur schiebend hochkam. Selbst als so etwas gegen Mitte des Rennens direkt vor mir passierte und ich -noch eingeklickt- kurz zum kompletten Stillstand kam, konnte ich gleich wieder anfahren, das Hindernis umkurven und ihm mal ganz keck meine „37“ zeigen.

Der große Schräghang lief zwar auch Runde für Runde unfallfrei, aber das war weitaus weniger souverän: Bei den Besichtigungsfahrten hatten ich schon die Varianten „so geht´s gar nicht“ erkannt, die von mir favorisierte, aber nicht konstant in jeder Runde reproduzierbare Linie war aber auch so eine Mischung aus „kontrolliert fahren“ und „Kontrolle abgeben und nicht weiter drüber nachdenken, was ich hier gerade tue“.

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Am 2., kleineren Schräghang tat es mir schon bei der Besichtigung leid, dass ich beim Aufbau die blöde Idee mit der Schikane in der Mitte hatte – so richtig geschmeidig habe ich die kaum ein einziges Mal absolviert, das war rackern-ackern-stochern.

Die beiden ersten Runden liefen richtig gut.

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In der zweiten Runde im hinteren Wiesenteil tauchte plötzlich Helge vor mir auf – was mich ziemlich überraschte, war er doch weit vor mir aus der 1. Reihe gestartet und hat eigentlich sehr viel mehr Druck auf dem Pedal als ich. Allerdings hatte er bei der Reifenwahl sehr offensiv auf ein Grifo-Profil gesetzt, was sich nun in den matschigeren Abschnitten als höchstens zweitbeste Wahl erwies. Dort hatte er nun alle Hände und Füße voll zu tun, während ich zwar nicht mühelos, aber doch recht gut vorbeifahren konnte. Erst auf den zuvor erwähnten Powerabschnitten konnte er die Sache dann wieder zurechtbiegen.

Ende der 2. Runde fuhren wir dann in Formation über die Ziellinie, wobei der Büdelsdorfer Thomas und mein langjähriger Teamkamerad Jörg an uns vorbeizogen. Gut, Thomas war von weit hinten gestartet, aber wieso der aus der 2. Reihe gestartete Jörg zwei Runden lang hinter mir war, weiß ich bis heute nicht – war mit so vielen Teilnehmern dann in der Startphase doch ein ziemlich unübersichtliches Geknäuel.

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Während Thomas auch recht bald enteilte, blieben Helge, Jörg und ich noch eine Weile zusammen.

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Kurvenspeed auf der letzten Rille.

Außerdem gesellte sich noch Frank von der Turnerschaft HH (im Vorjahr immerhin auch in der vorderen Hälfte des Teilnehmerfeldes platziert) zu uns, so dass wir einige Runden lang eine ganz muntere Battle-Gruppe hatten, aus der sich Jörg ganz langsam aber stetig nach vorn absetzte.

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Helge, Frank und ich hatten hingegen einige Positionswechsel untereinander und ich denke, dass wir dabei alle richtig viel Racing-Spaß hatten; zumal dabei jeder jedem immer genug „Überlebensraum“ gelassen hat.

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Für die Rennmitte hatte ich mir noch ein Gel ans rechte Bein gesteckt, aber im Eifer des Gefechts dann nicht rechtzeitig dran gedacht. Erst am Ende der 4. Runde zischte ich mir die Pampe durch die Zähne, was dann leider schon zu spät war, um noch wirkliche Wirkung zu entfalten.

Nun musste ich meinem bis dahin gezeigten Einsatz deutlich Tribut zollen: Fahrtechnisch war und blieb es sauber, aber 4 Runden lang kräftemäßig eher über meinem Limit ließen mich nun regelrecht einknicken, so dass Helge und Frank enteilten und sich auch noch zwei dänische Mitstreiter vor mich setzten.

Als ich zum letzten Mal im großen Schräghang war, wurde es plötzlich richtig laut:
Nein, die Begeisterung und der Jubel galten natürlich nicht mir, sondern dem souverän Führenden Spanier Tomas Misser, der gerade oben in den Schräghang einfuhr.
Da für mich nach vorne und hinten nichts mehr ging, nahm ich die Gelegenheit wahr und ließ eher gemütlich ausrollen statt noch Gas zu geben und mich vor ihm über die Linie zu retten.

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So konnte ich dem Weltmeister aus einem Logenplatz beim Überqueren der Ziellinie zusehen und ihm applaudieren.

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Am Ende hat dann Kai vorn einen ganz starken 30. Platz für Cyclocross Hamburg erkämpft,

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mein Spezi Jörg hat mit Platz 41 genau die Mitte der 81 platzierten Fahrer getroffen,

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Helge fuhr als 45. Über den Strich

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und das es bei mir für Platz 49 reichen würde, hätte ich vorher nicht einmal zu träumen gewagt.

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Mario komplettierte als 63. Das gute Vereins-Ergebnis.

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Nachdem „der Betreuerstab“ dann Mensch und Material versorgt hatte, die Transponder abgegeben waren gab es ordentliche Stärkungen in Form von Chococrossies, Franzbrötchen und Rennwurst.

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Beim Masters-2-Rennen konnte Gerd dann zeigen, dass ein des Laufens kundiger Athlet den großen Schräghang zu Fuß deutlich schneller bewältigen kann als die sich auf dem Rad herabstochernden Fahrer – das ist wirklich das tolle am Cyclocross, dass es meist mehrere Wege zum Erfolg gibt und nicht nur die eine, einzige Wahrheit.

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Am Sonntag konnte ich dann die meiste Zeit dem Renngeschehen von unserem Merchandising-Stand aus folgen, wobei vor dem Start des Special Olympics-Rennens ein paar Umbauarbeiten an der Strecke anstanden und wir schon begannen, die stillgelegten Streckenteile abzubauen. Dadurch habe ich leider nur ganz wenig vom letzten Rennen dieses einzigartigen Wochenendes mitbekommen, aber irgendwas ist ja immer.

So war aber schon ganz viel Arbeit geleistet, so dass die restlichen Abbauarbeiten am Montagnachmittag erledigt waren.

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In der Revanche des M&M-Battles, dieses Mal in der Teildisziplin „volle Müllcontainer über den gesamten Parkplatz Rot ziehen“ ließ mir Mario dann nicht den Hauch einer Chance, so dass die WM mit einem 1:1 Unentschieden endet: Es geht also in der nächsten Saison unerbittlich weiter im ewigen Streit um Ruhm & Ehre.

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Abschließend möchte ich noch ein großes Lob an alle Beteiligten aussprechen:
Allen voran natürlich an Joerg & Goschi, die wohl (schon mit monatelangem Vorlauf) die arbeits- und stressintensivsten Jobs inne hatten.

Aber auch alle anderen helfenden Vereinsmitglieder & „Alliierten“, die bei Auf-/Abbau und Ablauf und Versorgung geholfen haben:
Alle hoch motiviert, alle gut gelaunt, alles lief vom ersten bis zum letzten Tag Hand, kein Gemaule, kein böses Wort – das hat trotz aller Anstrengung einfach nur Spaß gemacht, besser geht es nicht.

Ich erhole mich jetzt gerade auf dem Sofa und mit meinem neuen Kreuzband von all dem Trubel und freue mich schon auf die Saison 2025/26!

Und noch ein Spezial-Dank an Nico für die ganzen bewegten Bilder! Natürlich auch herzlichen Dank an Michael für die vielen und schnellen Fotos!

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Men 50-54 zwischen 36:33 Min. und 1:04:00 Std.
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Re: UCI Cyclo-Cross Masters WM 2023 & 2024 in Hamburg

Beitragvon sonja1 » 18.12.2024, 14:12

Es ist zwar schon zwei Wochen her, daß die WM stattgefunden hat, aber den dritten Tag muss ich auch noch schildern. Es war morgens wieder sehr kalt. Und so erwartete auch die Fahrerinnen, die den Renntag eröffnet haben, gefrorener Untergrund. Das war ähnlich wie bei meinem Rennen. Leider hat es dann noch dazu geführt, daß eine Fahrerin in der ersten Passage gestürzt ist :sad: .

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Den Sturz selber habe ich gar nicht mitbekommen. Ich hörte nur: „ein Sturz“ und sah dann dahin. Ronja saß am Boden. Sie stand zunächst nicht auf. Das ist immer ein schlechtes Zeichen, so daß ich zunächst einmal die Sanis :Polizei: herbeigerufen habe. Ein anderer fragte noch „geht’s?“ Ihre ernüchternde Antwort war ein klares „Nein“ :( . Leider hat sich diese Einschätzung auch später bewahrheitet. Einige Rippen und das Schlüsselbein waren gebrochen. Sehr ärgerlich. Das muss nicht sein. Gute Besserung!

Ich hatte mich dann zunächst um ihr Rad gekümmert. Als ich das in die Hände eines Teamkameraden übergeben konnte, habe ich mich zum Hang begeben und zugeguckt, wie die Mädels die Abfahrt meistern. Hier entwickelte sich schnell ein Dreikampf zwischen Steffi, Katharina und Julia.

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Im Verlaufe des Rennens zeigte sich, daß Katharina mit dem Hang die meisten Schwierigkeiten hatte und hier immer mal wieder leicht strauchelte Sternesehen . Das hat Steffi erkannt und sich in einer Runde (ich weiß nicht mehr, welche :Weissnicht: ) vor dem Hang an die Spitze gesetzt. Den ist sie dann souverän runtergefahren. Die beiden Konkurrentinnen hinter ihr haben sich hier und auch später

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behakt, so daß Steffi einen Vorsprung herausfahren konnte, den sie dann auch ins Ziel retten konnte. Steffi ist Weltmeisterin :chearleader: Pokalhoch . Herzlichen Glückwunsch :Laola: .

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Im Laufe des Frauenrennens habe ich die Beobachtung gemacht, daß der Hang offensichtlich schmieriger wurde. Ich hab dann einem der Fahrer aus dem nachfolgenden Rennen den Hinweis gegeben, daß sich der Hang möglicherweise nicht mehr so gut fahren läßt wie noch am Morgen. Er meinte nur zu mir, daß er den Hang schon so viele Male heruntergefahren ist. Darüber mache er sich gar keine Sorgen. Hätte er mir mal zugehört NehNeh . Er ist gleich in der ersten Runde weggerutscht. Aber ich hatte ihn ja gewarnt ;) .

Auch andere Fahrer hatten hier ihre Probleme. Bilder wie dieses waren keine Seltenheit.

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Den Schlusspunkt des Tages und der gesamten WM setzte dann das Special Olympics-Rennen. Wer mich kennt, weiß, daß mir diese Sportler besonders am Herzen liegen. Ich finde es großartig, daß dieses Jahr immerhin drei deutsche Teilnehmer an den Start gegangen sind :GrosseZustimmung: . Letztes Jahr waren gar keine dabei. Das darf aber gerne noch mehr werden.

Da ich einen Videoauftrag im Bereich der Wiese und der Hürden hatte, habe ich leider den Anfang des Rennens nicht mitbekommen :Heul: . Später habe ich Videos gesehen, auf denen zu sehen ist, daß alle Teilnehmer des Inklusionsrennens mit maximaler Aufmerksamkeit und angeführt durch einen Dudelsack-Spieler zum Start eskortiert wurden.

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Was für ein toller Auftritt :Tanzen: – auch, wenn ich ihn selber nicht direkt gesehen habe.

Die Sportler mit Behinderung haben sich großartig auf dem Kurs geschlagen. Der Hang wurde entschärft und nun direkt runtergefahren oder -gegangen.

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Auch auf der Wiese wurde die Strecke etwas verändert, nämlich etwas verkürzt. Ansonsten war es dieselbe Strecke wie für alle anderen auch. Und jedenfalls für die deutschen Teilnehmer ist mir bekannt, daß diese Veranstaltung für sie das erste Cross-Rennen überhaupt war. Das hat doch schon mal prima geklappt :Empfehlung: . Und das wichtigste ist der Spaß an der Sache. Den hatten diese Sportler in jedem Fall.

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Dazu noch das großartige Publikum und bestes Wetter :Sonnenschein: . Besser geht es nicht.

Wer schon einmal bei Special Olympics Veranstaltungen dabei war, weiß, daß die Siegerehrung immer ein emotionales Highlight sind. Das war bei der WM nicht anders. Es ist einfach immer sehr berührend, die Sportler zu sehen.

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Es folgten noch die letzten Siegerehrungen des Tages, bevor dann auch diese WM zu Ende ging.

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Was bleibt, ist eine großartige Erinnerung. Die Organisation hat in diesem Jahr aus meiner Sicht gut funktioniert. Mein Dank geht an alle Helfer,

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Unterstützer, das Publikum und die Kommissäre.

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Ohne all diese kleinen und großen Helfer vor und hinter den Kulissen wäre eine solche Veranstaltung gar nicht möglich :Danke: :Danke: :Danke: .
Sonja - die radelnde Anwältin

www.rechtsanwaeltin-richter.de

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