
Zum anderen ist das Rennen in Rieps etwas anders als die Straßenrennen, die ich bisher mitgefahren bin, weil die Runde nicht nur über 1 km rund um´s Industriegebiet führt, sondern über 8,5 km durch ein, zwei Dörfer läuft. Das fand ich spannend. Vielleicht wird bei längeren Runden ja etwas anders gefahren als auf diesen kurzen Rundkursen

Und so machten wir uns Sonntag früh auf den Weg nach Rieps. Mein Plan war: ein bißchen hospitieren, ein bißchen im Kommissärsauto mitfahren und dann ein bißchen Rennen fahren. So weit der Plan. Vor Ort angekommen lud Jan uns in sein Auto ein. Wir sind die Runde abgefahren und haben geguckt, ob hier noch was abzusichern ist. Außerdem haben wir geguckt, ob der anfangs gemeldete frei rumlaufende Bulle




Das erste Rennen war das der Kleinsten. U11 bis U 15 fuhr hier gemeinsam. Wir waren noch nicht so gut aufeinander eingestellt und so lief es in diesem Rennen noch nicht so optimal mit dem Glockenzeichen für die jeweils letzte Runde. Jede Altersklasse fuhr hier eine unterschiedliche Rennlänge – und das Alter sieht man nicht jedem von vorne an. Ich hab dann nicht jedem zum richtigen Zeitpunkt die Glocke gegeben. Aber irgendwie haben wir es dann doch hinbekommen, alle über die richtige Renndauer ins Ziel zu bekommen. Nebenbei habe ich noch Protokoll geschrieben. Mangels Routine hatte hier nicht immer alles supergut funktioniert. Jan gab mir daher nach diesem Rennen den Hinweis, daß das Glockenzeichen im Zweifel wichtiger ist als das Protokoll, da ja alles mit Transponder fahren. Ok. Erste Lektion gelernt

Die nachfolgenden Rennen liefen dann immer besser – auch weil die Felder häufig lange zusammengeblieben sind. Mit zunehmender Routine entspannte sich auch alles und jeder, so daß man wirklich gut arbeiten konnte und trotzdem Zeit für das eine oder andere Pläuschen blieb. Klasse, so macht das Spaß


Im Rennen vor dem Frauenrennen war ich von meinen Kommissärsaufgaben entbunden, damit ich mich umziehen und warmfahren kann. Da das Rennen davor aber sehr lang war und ich nicht die gesamte Renndauer zum vorbereiten benötige, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin – nun aber wirklich

Nach 3 Hospitationsrunden bin ich wieder ausgestiegen und hab mich tatsächlich auf mein eigenes Rennen vorbereitet. Ich war wirklich neugierig, wie hier gefahren werden wird. Also, ab an die Startlinie und los geht´s. Kurz nach dem Start ging es in eine Rechtskurve. Das lief alles gut





Nach dem Rennen wurde ich übrigens von einem Kommissärskollegen angesprochen, der sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht hat, warum das Frauenrennen de facto ein Einzelzeitfahren geworden ist…

Ich bin dann so meine Runden gefahren und wurde kurz vor meiner finalen Runde von der schnellsten Elitefrau überrundet. Also war mein Rennen nach 4 statt 5 Runden beendet. Auch gut. Meine letzte Runde war eh extrem anstrengend, weil dieser Kurs doch so einiges an Höhenmetern zu bieten hat. Laut meiner Aufzeichnung kamen über meine 33 gefahrenen Kilometer rund 300 hm zustande, was für norddeutsche Verhältnisse schon viel ist. Eine Steigung soll im Maximum auch 8 % gehabt haben. Wenn man das mehrfach im Renntempo fährt, zehrt das ganz schön an den Kräften. Aber andererseits ist so ein Kurs abwechslungsreicher zu fahren als die ganz flachen Industriegebiet-Kurse. Also, Spaß gemacht hat´s irgendwie schon, aber Straßenrennen sind einfach nicht meine Disziplin.
Nach dem Rennen ging´s wieder ab auf den Zielwagen. Ein Rennen war noch zu protokollieren und abzuglocken. Das hat gut geklappt. Und so geht ein spannender Tag auf und neben der Rennstrecke zu Ende.
Fotos gibt´s von uns leider nicht, da wir anderweitig beschäftigt waren, aber vielleicht ist so ein kleiner Einblick von „hinter den Kulissen“ auch mal ganz interessant zu lesen.
Mein nächster Renneinsatz wird voraussichtlich erst wieder zur Cross-Saison kommen. Bis dahin bin ich dann eher als Kommissär an der Rennstrecke.