Tag 2 des gefühlten Klassenfahrt-Wochenendes. Nach einem netten Abend mit vielen Crossern im einzigen Hotel Marlows

, trafen wir einige dann natürlich auch beim Frühstück wieder. Wir machten uns dann aber auch schon recht frühzeitig auf dem Weg zur Strecke. Der Kurs war irgendwo versteckt im Wald. Parkmöglichkeiten für die Teilnehmer waren frühzeitig ausgeschildert. Diese sollen aber doch recht weit weg vom Ort des Geschehens gewesen sein. Wir hatten das Glück, daß wir als Teil des Teams vor Ort parken durften. Es muß ja auch mal Vorteile haben, wenn man Aufgaben übernimmt…

Als das Parkplatz-Tetris vor Ort beendet war, habe ich eine erste Streckenbesichtigung vorgenommen.
Die Strecke fing gleich schon mal mit so einem kleinen Hügel an, den man einfach nur mit Schwung hochfahren müßte.
Ich hatte hier nicht den richtigen Mut und blieb kurz vor oben hängen

. Oh je, Erinnerungen an Bad Oldesloe werden wach. Da hatte ich mich an einem ähnlichen Hubbel aufgehängt und bin rückwärts runtergefallen. Das sollte sich hier nicht wiederholen

. Ich bin daher bei allen künftigen Überquerungen lieber gelaufen.
Es folgte ruckeliges Waldterrain und eine Abfahrt Richtung Bach. Und wo es runtergeht, geht es natürlich auch wieder hoch – und wie…

Gefühlt nahm der Anstieg gar kein Ende. Endlich oben angekommen wartete dann… eine Wiese

. Das ging also zäh weiter. Nach der Wiese folgte eine Abfahrt. Die war allerdings auch nicht ohne. Anschließend ging es mittels einer Palette über den Bach.
Es folgte tiefer Matsch,
bevor es - richtig

– wieder berghoch ging. Oben angekommen rollte es erneut eher so gar nicht. Es ging in Singletrail-Manier mit einigem Geschlängel einigermaßen eben weiter. Aber es sollte nicht lange dauern, bis die nächste Abfahrt mit direktem Gegenanstieg folgte. Kaum hatte man sich davon einigermaßen erholt, ging es bei der schon vorher angekündigten Treppe erst – erneut nicht ganz einfach – runter und dann die Treppe wieder hoch. Ja, die Treppe war lang, aber irgendwie hatte ich sie nach den Ankündigungen schlimmer erwartet

.
Dann nochmal viel ruckeliger Wald, bis endlich der Start-Ziel-Bereich wieder in Sicht kam. Puh! Was für eine lange Runde. Und mit den ganzen Anstiegen auch ziemlich anstrengend

. Dazu quasi kaum Erholungs- oder Rollerabschnitte. Also, mein Kurs ist das nicht

. Meine spontane Reaktion: Ich will hier nur 2-3 Runden halbwegs überleben. Höhere Ziele hatte ich nicht

.
Zuerst durften aber die Hobbies ran. Als sich herausstellte, daß der Erste auch erst nach 13 Minuten seine erste Runde beendet hatte

, zeigte sich im Kommissärszelt das große P. Der Zeitplan kann bei so langen Runden ganz schön aus den Fugen geraten. Und wir wollten doch vor der Dunkelheit fertig werden. Also wurde für die folgenden Rennen die Abfahrt an der Treppe und der Treppenaufstieg kurzerhand gestrichen. Nur das Elite-Rennen (und die dort ebenfalls startenden Klassen Master 2 und U19) durften die Treppe absolvieren.
Nach meinem Aufwärmprogramm ging ich mit recht wenig Motivation an den Start. Irgendwie durchkommen war nach wie vor mein erklärtes Ziel. Folgerichtig war mein Start nicht richtig gut. Die erste Abfahrt, die eigentlich gar kein Problem war, habe ich etwas übermotiviert genommen und wurde in einer Kurve etwas weit nach außen getragen. Ok, ich muß mich also auch an den vermeintlich leichten Stellen konzentrieren. Dann kämpfte ich mich das erste Mal zur Wiese hoch.

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Puh! Auch mit Wettkampf-Adrenalin wird das nicht einfacher. Mit der Wiese kam ich gut klar. Die nachfolgende Abfahrt und die Bachquerung waren auch ok. Im anschließenden Matsch blieb ich hängen, mußte absteigen und laufen. Im nachfolgenden Anstieg konnte ich wieder aufsteigen und alles hochdrücken. Bei der rausgekürzten Treppe stand ein Helfer und wies sicherheitshalber den Weg. Das war klasse

. Toll war auch die Unterstützung durch den Trommler,
der wirklich alles gegeben hat

. Aber irgendwie war es dieses Mal nicht nur ein Kampf mit dem Kurs und/oder den Konkurrentinnen, sondern vor allem auch mit mir selbst.

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Ich fand keinen Spaß und war dadurch auch irgendwie enttäuscht und frustriert

. Zum Glück mußte ich nur 3 Runden fahren. Das hat auch gereicht. 150 hm auf 3 Runden sind aber auch echt viel – finde ich. Nun gut, die Gegebenheiten sind dort halt so, aber meins war´s nicht.
Abgesehen vom Kurs, den ich nicht wirklich mochte, war es aber ein schöner Renntag, so daß ich zusammenfassend sagen kann, daß sich das Doppelwochenende in Meck-Pomm durchaus gelohnt hat

. Mein Dank gilt allen, die daran beteiligt waren

.
Nun steht eine Weihnachtspause an. Nach Bad Harzburg werden wir nicht fahren, so daß es für mich dann erst wieder in Buchholz zum Finale auf die Rennstrecke geht. Vorher habe ich vielleicht Gelegenheit, mal wieder ein paar längere Crosstouren zu fahren. Stand heute habe ich, was das angeht, einen guten Anfang gemacht.
Michaels Bilder aus Marlow findet ihr hier:
https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2024/ ... 2-12-2024/
Außerdem gibt es Bilder vom Veranstalter (Fotograf: Sebastian Niendorf):
https://www.dropbox.com/scl/fo/cb4r1z34 ... t=35a8c33r