SCCC Wedel, 10.11.2024 (Berichte und Bilder)

[Mike667]

Moin,

so, die Bilder sind Online

https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2024/ ... 0-11-2024/

//M.

[sonja1]

Das war das vorerst letzte Stevens-Cup-Rennen, bevor es in die WM- und LVM-Pause geht. Und dieses Mal machte der Cross-Trupp in Wedel Station. Letztes Jahr gab es hier eine legendäre Schlammschlacht (https://helmuts-fahrrad-seiten.de/forum ... hp?t=13016). Das drohte dieses Jahr nicht. Die Strecke war insgesamt recht trocken, dadurch gut zu befahren und insgesamt recht schnell.

Aber von vorne: Nachdem ich letztes Wochenende in Bad Oldesloe meinen Rückwärtsgang getestet habe , hatte ich noch immer leichte Probleme im Bereich des Brustkorbs (Prellung oder so was ähnliches). Also habe ich am Vortag getestet, ob ich überhaupt crossen kann. Meine kleine Hausrunde ergab, daß mir unruhiger Untergrund keine größeren Beschwerden bereitet . Aber das Auf- und Absteigen war ziemlich zäh . Ok, dann muß ich eben alles fahren . Dann bleibt mir das erspart.

Als wir in Wedel ankamen, haben uns die fleißigen Wedeler gleich mitgeteilt, daß der Kurs wie im letzten Jahr ist – nur in trocken. Ok, also altbekanntes Terrain . Also, Rad schnappen und ab auf die Proberunde. Schon nach der Kurve am Ende der Startgeraden kam dann aber die erste Erkenntnis: Der Kurs läuft im Bereich des Sportplatzes doch deutlich anders als im Vorjahr , aber nicht unbedingt schlechter. Außerdem stehen die Hürden etwas weiter vorne, weil die Behörde es so wollte. Begründung: Wenn dort gelaufen und nicht gefahren wird, wird der Untergrund nicht so geschädigt . Den Kurs konnte ich komplett fahren – bis auf die Hürden. Das wird für mich hart werden im Rennen, aber es nützt ja nichts. Springen kann ich die ja nicht.

Nach dem Warmfahren und den üblichen Vorbereitungen ging es dann an den Start. Die Frauen-Rennen erfreuen sich ja immer größerer Beliebtheit. Und so standen jetzt 16 Master-Frauen sowie 13 Hobby-Frauen und 5 Elite-Frauen plus eine U19-Fahrerin, also über 30 Mädels am Start. Das ist schon richtig cool . Ich war aber skeptisch, ob ich konkurrenzfähig sein werde. Nach dem Startsignal geht es erstmal ziemlich rasant los. Drücken ist bekanntlich nicht meine Stärke. Und so rauschten hier schon einige an mir vorbei. Auch nach der ersten Schikane geht es nochmal auf einem langgezogenen Weg in Wahnsinnstempo weiter. Und wieder wurde ich überholt. Na, das kann ja heiter. Dann ging es auf den Schräghang am Sportplatz. Hier hatte ich definitiv meine Stärken, denn nicht nur in Runde 1, sondern auch später konnte ich hier Boden gutmachen.

Im Ergebnis war es allerdings nach der 1. Runde so, daß Katrin und Kathi an mir vorbei waren. Hinter mir waren zunächst noch Maike und Angela. Die beiden schienen erst noch weit genug weg.



Allerdings kamen beide immer näher. An den Hürden war es dann soweit. Hatte Maike mir noch kurz vorher gesagt, daß ich in Ruhe fahren soll, war ich dann doch beim Überqueren der Hürden so eingeschränkt und langsam, daß Maike überholte – und sich dabei noch entschuldigte . Ärgerlich, aber ich wußte ja, daß die Hürden für mich zum Problem werden würden. Immerhin war Angela noch hinter mir. Und das soll bitte auch so bleiben. Im 2. Teil der Strecke (nach der Parkplatzquerung) lief das auch prima. Dann kam wieder die lange Startgerade. Hier zog auch Angela an mir vorbei . Och Mann, kann ich nicht eine einzige Mitstreiterin in Schach halten? Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Am Schräghang kam ich dichter. Aber dran ist eben nicht vorbei. Allerdings näherten wir uns Maike und fuhren in Formation in die kleine Senke.





Nun hieß es „dranbleiben“ und gucken, was noch so geht. Auf der langen Startgeraden nahm ich Revanche und zog an Angela vorbei. Yippieh! Einen Platz gut gemacht. Am Schräghang wählte Maike die obere Linie, ich die untere. Und auch hier kam ich dann vorbei. Noch ein Platz gut gemacht . Klasse! So ein geiles Rennfeeling. Angela zog dann offensichtlich an Maike vorbei und klebte hinter mir.



Das Rennen war aber noch nicht vorbei. Ich meine, daß wir „erst“ in Runde 3 waren. Maike konnten Angela und ich Stück für Stück distanzieren. Aber wir beide blieben weiterhin zusammen. Irgendwann in Runde 4 – ich meine, daß es wieder an den Hürden war – konnte Angela mich wieder überholen. Mist! Ich wurde von der Gejagten zur Jägerin. Es folgte die 5. Runde. Ich blieb sehr dicht an Angela dran, kam aber nicht vorbei.





Kann ich nicht einmal ein enges Duell für mich entscheiden? Das wäre sooo toll. Zwischendurch ging mein Blick auch schon mal nach hinten. Kommt die Spitze der Elite und überrundet uns? Dann wäre die 5. Runde die letzte Runde. Das wäre für meinen Körper gut, aber mein Kopf sagt, daß eine weitere Runde gut wäre, um noch eine Chance zu haben, Angela doch noch zu überholen. Wir waren schnell genug und durften in die finale 6. Runde gehen. Würde ich sie mir noch schnappen können? Der Schräghang wäre eine Option. Nein, das hat nicht geklappt . Dann bitte an den Hürden nicht zu viel Zeit verlieren. Irgendwie rüberquälen. Das ging so einigermaßen. Aber wo könnte ich noch gut überholen? Macht sie vielleicht einen Fehler? Und dann mußten wir auch noch Hobbyfahrer überrunden. Die haben aber sehr fair viel Platz gemacht, so daß wir sportlich fair unseren Zweikampf fortsetzen konnten . Dann kommen wir an die Senke. Schnell runter und mit Schwung wieder hoch. Angela fährt relativ weit rechts. Ich habe relativ viel Schwung. Den versuche ich zu nutzen, bleibe innen und damit links. Angefeuert von den Zuschauern nahm ich meine verbliebene Restkraft, drückte über die Kuppe und schob mich knapp an ihr vorbei. Yippieh! Doch noch vorbei . Aber es blieben ja noch einige hundert Meter. Jetzt bloß keinen Fehler und die Strecke möglichst dicht machen. Kurz vor dem Ziel wartet ja noch eine 180-Grad-Kurve. Hier bloß nicht wegrutschen oder ähnliches. Dann war es geschafft!! Ich hab Angela doch noch hinter mir gelassen .



Was für ein geiles Rennen! Das hat so viel Spaß gemacht. Vielen Dank Angela!



Ach so, es ging übrigens um Platz 13… Aber wer mich kennt, weiß, daß mir die konkrete Plazierung ziemlich egal ist. Ich freu mich einfach riesig, wenn ich gleichwertige Gegner habe. Und die hatte ich mit Maike und Angela an diesem Tag. Das war großartig und hätte ich vorher so nicht erwartet.

Nach dem Rennen meldete sich mein Körper, aber das war es mir wert. Es hielt auch nicht lange an. Und bis zur WM wird das schon wieder alles komplett verheilt sein. Da bin ich ganz zuversichtlich.

Von den restlichen Rennen des Tages habe ich gar nicht so viel mitbekommen, weil ich ziemlich oft mit anderen Fahrern, Helfern, Fans etc. ins Gespräch vertieft war. Aber eins hab ich dann doch mitbekommen: Beim letzten Rennen des Tages knallte es direkt nach dem Start . Betroffen waren die beiden einzigen U17-Fahrerinnen. Sie haben sich scheinbar verhakt und sind dann jeweils zu einer Seite gefallen. Die beiden sind eben unzertrennlich . Beide konnten weiterfahren. Beide hatten dieselben Bedingungen, denn beide bluteten am Knie: eine links



die andere rechts



Beide konnten zu Ende fahren. Tapfer!

So, nun ist erstmal Rennpause bis zur WM. Dann kommt die LVM. Und danach gibt es noch zwei Doppelwochenenden im Stevens-Cup, bevor es in die Weihnachtspause geht.

Vielen Dank an alle bisherigen Veranstalter, Helfer, WA´s, Sponsoren etc. für die tollen Rennen . Es macht mir immer wieder viel Spaß, dabei zu sein. Ich freu mich auf die nächsten Herausforderungen.

P.S.: Auch die RG Wedel hat Fotos gemacht. Ihr findet diese hier

[Don Vito Campagnolo]

Na, dann will ich auch mal ein paar Worte über meinen letzten SCCC-Auftritt der laufenden Saison verlieren.
(Falls sich jemand über die bisherige Funkstille gewundert hat: Musste gesundheitsbedingt meine Bildschirmzeit maximal reduzieren.)


Die leichten Modifizierungen der Strecke haben mir gut gefallen - die Wedeler entwickeln die Sache in die richtige Richtung.


Trotz des Aufrufs in die nur 3. Reihe ist mir der Start echt gut gelungen: Bis auf Platz 8 ging es vor und den habe ich sogar fast die ganze 1. Runde lang gehalten.



Bei der 1. Zielpassage klebte ich noch an Klaus' Hinterrad und so schnelle Jungs wie z.B. Thomas und Rene waren noch hinter mir.



Irgendwie müsste ich halt *einfach nur* den für eine Runde möglichen Speed 6 Runden lang bringen können.



Auf der Zielgeraden zischten dann gleich 4 Leute vorbei und auch im weiteren Verlauf von Runde 2 und 3 gingen immer wieder 2er/3er/4er Packs auf den Speed-Geraden vorbei.


"Viele Jäger sind des Hasen Tod."

Da waren die Punkteränge erledigt, ich konnte den Schalter im Kopf umlegen (das M&M-Battle war dank meines komfortablen Vorsprungs zu diesem Zeitpunkt schon längst entschieden) und ich konnte die letzten 3 Runden (trotz powern an der Kotzgrenze - es gab kaum mehr als mal 2 Sekunden am Stück, in denen das Rad einfach nur rollte und man durchatmen konnte - praktisch ausschließlich Kurbeln & Gas geben) tatsächlich noch genießen.


FIGHT LIKE HELL !!!

Die einzige technische Herausforderung auf der Strecke war es, möglichst viel Schwung und Speed durch die Kurven nehmen - machte dann auch Spaß, das Rad einfach gut laufen zu lassen und ich wusste ja, dass im Ziel eine Belohnung in Form der süßen Medaille wartet.



Aber letztes Jahr war schon much (MATSCH !!!) geiler.




Kommendes Wochenende gibt´s mit den beiden Bundesliga-Läufen in Stahnsdorf den letzten Rennschliff ehe im Volkspark der alles überragende Saison-Höhepunkt und für mich zugleich auch mein Saison-Abschluss folgt. Dann geht´s unter`s Messer und ich bin für ein paar Monate weg vom Fenster.

Daher an dieser Stelle schon einmal vielen Dank an alle am Stevens-Cup beteiligten, Fotografen, Würstchenbräter, Kuchenbäcker, Offizielle/Inoffizielle usw. ...