Die 14. GROSSE WESERRUNDE ist vorbei! Das Event war mit 1200 Starter:innen ausverkauft. Und auch das Wetter spielte mit. Im Wetterbericht war noch am Vortag von Regen und Gewitter die Rede - es blieb aber den ganzen Tag über trocken und sonnig. Sehr sonnig - man kam mittags auch stellenweise über die 30 Grad. Aber fangen wir besser einmal vorn an.
Karin und ich sind wieder ein paar Tage vorher nach Rinteln gefahren. So hatten wir auch die Gelegenheit, den kostenfreien Wartungs-Service für die Weserrunde-Teilnehmer:innen bei Trek in Hameln zu nutzen. Toller Laden und sehr nettes, hilfsbereites Team.
Freitag waren noch einige Vorbereitungen zur Weserrunde zu erledigen und z.B. die aktuellen Tracks herunterzuladen. Um 17:00 ging es dann zur Pasta-Party. Dort traf man dann an einem langen Tisch viele Bekannte aus dem Norden. Auch Georg, letztes Jahr verunfallt, war wieder voll dabei. Die Pasta-Party war allerdings ein ziemlicher Reinfall. Im Vorjahr war das Essen super - 2023 zur Erinnerung ... Linguini in Zitronensauce, Tortellini mit zwei Saucen zur Wahl, gefüllte Canneloni, frisch geraspelter Käse. Dieses Jahr - ziemlich trockengefallene Farfalle, pure Penne mit extra Alfredo-Sauce, recht harte, flache Lasagne, Industrie-"Raspel-Parmensan". Auch in Bezug auf die Mengen hat es nicht geklappt - ca. 160 hatten sich an gemeldet, 128 waren gekommen - trotzdem reichte es hinten und vorne nicht. Wurde der Hunger von Radfahrer:innen unterschätzt? Einhellige Meinung, wenn sich hier nichts tut - nie wieder Pasta-Party. Auch die zwischen den zwei "Schichten" eingeschobene Begrüßung durch den Veranstalter passte nicht so ganz ins Programm. Wären nicht die vielen Freund:innen und Bekannten da gewesen, wäre man schnell geflüchtet. Spät kam auch noch Thorsten dazu - der Held der Weserrunde, der allein in den letzten Tagen alles perfekt ausgeschildert hatte.
Samstag Morgen. 3:30 klingelt der Wecker, 4:40 Frühstück am Start, 5:10 die ersten gehen von Weseranger auf die Reise. Viel los. Die 1200 Teilnehmer:innen waren in 95 Startblöcken gruppiert. Der Moderator gab neben lockeren Sprüchen auch (manchmal) letzte Hinweise zur Strecke und zu den Regularien. Die Stimmung war durchweg gut. Im ersten Startblock der 350er, dem "VIP-Startblock", viele BDR-Kilometer-Langstrecken-Fresser:innen. Coco, Frieda, unser HFS-Verlosungsgewinner Kalle mit der Startnummer 4 im St. Pauli-Trikot, weiter St.-Paulis und andere Fahrer mit hoher BDR-Kilometerzahl und niedrigen Startnummern. Die Beleuchtung war knapp, aber es gab eine professionelle Videoaufnahme und mehrere Fotografen, die das Startgeschehen festhielten. Karin mit der Startnummer 2, diesmal auch in HFS-Kluft, startete mit den 300ern. Vorn mit auch dabei Carsten, Gewinner der diesjährigen HFS-Verlosung, in HFS-Rot. In schneller Folge ging es in die Dunkelheit. Ich blieb bis zum Start der 200er, konnte aber den Gründer der Weserrunde mit der Startnummer 1, Andreas, der zu dem an diesem Datum Geburtstag hatte, nicht erwischen. Übrigens diesmal am Start ein Liegerad und eine "Zigarre". Früher gab es mal Starts mit einem halben Dutzend Velomobile.
An der ersten Verpflegungsstation in Grohnde bereits viel los. Der Wirt hatte wieder das volle Programm aufgefahren - zahlreiche belegte und geschmierte Brötchen, Getränke, Obst usw. Eine sehr schöne Station, direkt an der Fähre gelegen. Hier sind einige der 350er und 300er einfach vorbeigefahren.
Die zweite Station in Holzminden war eine Sonderaktion in Zusammenarbeit von Alpecin Cycling & pedal.perfect & Weserstübchen. Direkt am Uferkai mit lauter Musikbeschallung gab es etwas zu trinken und ein paar Snacks. Die Station war nicht so richtig als "Voll-Verpflegungsstation" eingerichtet (stand auch so im Booklet) - was einige, die an Grohnde vorbeigefahren waren, nicht so toll fanden. Auch die Schienen am Uferkai machten dem EInen-oder-Anderen zu schaffen, so dass es wohl auch zu ungewollten Bodenkontakten mit Gliedmaßen und anderen Körperteilen kam. In Holzminden war dann auch der Wendepunkt für die 150er.
Station 3 in Beverungen besuchten die 200er - da hier ihr Wendepunkt war - sowie einige der 250er, 300er und 350er. Da letztere über die Brücke fahren mussten, ließen auch hier eine Reihe Schnell-Fahrer:innen die Verpflegungsstation "Altes Fährhaus" aus. Das Restaurant ist unter neuer Leitung deutlich besser aufgestellt, als dies in den Vorjahren war. Es gab einen eigenen Toilettenwagen und die Wiese neben der Außenterasse lud zum Faulenzen geradezu ein. Für die 200er gab es leckere Pasta mit verschiedenen Saucen, so dass auch Vegetarier hier voll zulangen konnten. Obst, kalte Getränke, Kaffee, Riegel etc. rundeten das Angebot ab. Deutlich besser als in den Vorjahren.
Die Star Tankstelle in Gieselwerder ist der Wendepunkt für die 250er. Als ich vorbei kam, war noch niemand dort gewesen. Die Tankstelle liegt auch etwas abseits von der Strecke entlang der Weser und ist eine Selbstversorger-Station - also man muss selbst zahlen. Aber auch hier war gut beschildert und die freundliche Kassiererin wusste Bescheid - und wenn man gefragt hätte, hätte sie auch noch eine gelbe Marke vom letzten Jahr als Besuchsnachweis ausgegeben.
Auf der Strecke nach Han.-Münden kamen mir um 10:10 die ersten Schnell-Fahrer bereits wieder entgegen. Ob die überhaupt etwas von der schönen Landschaft wahrgenommen haben?
Das Technische Hilfswerk organisierte wieder perfekt die Station 5 in Han.-Münden (durch die Stadt kommt man selbst nicht - ich erinnere mich noch an eine Weserrunde, wo wir unten im Ratskeller am Marktplatz die Pasta einnahm). In der Halle war es angenehm kühl während draußen die Temperaturwerte stiegen. Die Pasta gab es wahlweise mit ohne oder Schinken in der Soße. Eine große Getränkeauswahl fand viel Anklang. Alle 300er und 350er nahmen dieses Angebot wohl war.
Zurück ging es nach Beverungen. Dort konnten sich die 300er und 350er noch einmal mit den Fahrer:innen der kürzeren Strecken vermengen und austauschen. Immer noch genügend zu Beißen und zu Trinken da.
An jeder Station gab es übrigens Mäntel, Schläuche, Werkzeug und Pumpen. Gut organisiert.
Weiter ging es nach Heinsen. Das Restaurant Backofen gibt es ja leider nicht mehr. Dieses Jahr hat aber das Team vom Backofen die Station in Heinsen an der Sporthalle ausgerichtet. Ein offener Pavillon mit zahlreichen Helfer:innen bot Rund-um-Service. Kein langes Warten oder am Örtchen Schlange stehen. Die Suppe - perfekt wie immer. Dazu Kuchen, Brötchen, Getränke, Obst, Snacks. Nur beim Druck auf der Leitungswasserleitung haperte es zeitweilig. Zufriedene Gesichter allerorten. Die Wiese lud zum Ausspannen ein. Die Räder lehnten fast alle an einem Zaun zum angrenzenden Sportplatz. Und hier passierte es dann - ein Camper aus den Niederlanden mangelt ein teures Rennrad über. Deftiger Schaden am Rad und auch der Schürze des Autos. Hier konnte auch der gerade anwesende ADAC-Service nicht mehr helfen. Das Angebot des ADAC wurde übrigens mehrfach in Anspruch genommen. Nächstes Jahr soll es dann mehr Wagen geben, um die gesamte Strecke abzudecken. In Rinteln am Weseranger war übrigens zur GROSSEN WESERRUNDE eine feste ADAC-Fahrrad-Self-Service-Station mit Werkzeug eröffnet worden. In Heinsen machte dann auch die Nachricht die Runde, dass einige Fahrer:innen wohl wegen Wespenstichen aufgeben mussten. Viele diskutierten hier, ob angesichts der Hitze es sinnvoll ist, noch über die "Berge" zu fahren. Es gab ja auch ziemlich viel Wind - häufig als Gegenwind. Es bildeten sich kleine Grüppchen, die dann die flache Alternativstrecke - teils mit Fährfahrt - in Angriff nahmen. Auch Radsport-Profis kamen hier an ihre Grenzen und auch ein Hitzschlag musste verzeichnet werden.
Dennoch machten sich viele auf den Weg auf die Ottensteiner Hochebene. Hier zerlegten sich auch viele der zusammen gestarteten Gruppen in mühsam pedalierende Einzelfahrer:innen. Belohnt wurde die Strapaze mit einer grandiosen, kurvigen Abfahrt. Und es ging wieder hoch in Richtung Aerzen/Gellersen.
In Gellersen hatte DGH/Zukunftswerkstatt die 7. Station eingerichtet. Wie bei allen Stationen wiesen Schilder - noch 1000m, noch 500m - auf die Station hin. Ein nettes Service-Team erwartete mit Kuchen, Getränken und Dextro-Energen-Packs die Radfahrer:innen. In der Halle an der Station fanden sich dann schon 2 Fahrräder von Leuten, die nicht mehr weiterfahren konnten, technische wie auch Fitness-Probleme. Im kommenden Jahr soll dann ein Besenwagen die zurückgelassenen Räder einsammeln. Gellersen war die letzte gemeinsame Station für alle Weserrunde-Teilnehmer:innen.
Und wieder ging es bergauf-bergab, kleine Rampen, schöne kurvige Abfahrt. Noch fuhren alle von allen Strecken hier weiter - wenn sie nicht zwischendurch auf die flache Alternative abgebogen waren. Für die flache Alternative gab es übrigens auch Tracks - ob offiziell, keine Ahnung. Da die Alternativen nicht beschildert sind - man folgt dem Weserradweg - sollten zumindest hierfür auch Tracks angeboten werden. Kurz vor Rinteln kam dann der entscheidende Trenner rechts zum Ziel, links die 350er. Für die 350er ging es dann im sonnigen Abendrot noch zum Camping Park Großer Weserbogen, Station 8. Nach Meinung aller 350er die wohl am reichhaltigsten ausgestattete Station - leckere gefüllte Wraps, Gummi-Bärchen, Schoko-Riegel, Bier, Cola, Energie-Packs usw. - noch einmal so zum richtig zulangen. Ob allerdings alle 120 350er hier durchgekommen sind - unwahrscheinlich. Viele werden vorher abgebrochen haben. Allerdings traf ich die drei St.-Paulianer noch auf dem Weg zur Station.
Von hier ging es dann zurück zum Start/Ziel am Weseranger in Rinteln. Die Hot-Dogs waren schon lange aus. Getränke gab es jedoch noch für alle. Es blieb auch nicht bei nur einem alkoholfreien Sponsor-Bier. Am Abend hatte sich alles schon etwas zerstreut. Der Abbau war in vollem Gange. Karin war schon im Ziel als ich endlich von meiner Alle-Stationen-Rundtour ankam. BDR-App-Checkout, Urkunde, Medaille - und die 14. Weserrunde war auch für Karin vorbei. Da es schon dunkel wurde, gingen wir auch nicht mehr ins Schwimmbad. Müde fuhren wir in unsere Ferienunterkunft - übrigens sehr praktisch mit stufenfreier Rampe zur wohnungseigenen Terrasse, wo man in Ruhe Radbasteln konnte.
Alles in Allem - ein voller Erfolg! Rund 200 Helfer:innen waren im Einsatz, am Start und Ziel, an den Verpflegungsstationen. Diesmal gab es auch weitere Fotografen, ein Film-Team und einen Drohnen-Einsatz während der Tour. Man wird also einiges an Erinnerungsstückchen für diese Tour bekommen. Dem Team rund um Kathrin und Matthias vom Tourismuszentrum Westliches Weserbergland kann man nur sagen - Danke, Danke, Danke. Team und Strecke haben den neuen Teilnehmer-Rekord von 1200 gut verkraftet. Die ersten Ideen für 2025, der 15. GROSSEN WESERRUNDE, wisperten durch Dämmerung und heraufziehende Nacht. Es gibt Gerüchte, dass St. Pauli in 2025 mit einem Team startet.
Die nächste, 15. Weserrunde, ein kleines Jubiläum, wird am
23.08.2025 starten. Anmelden kann man sich ab 1. November 2024 auf
www.weserrunde.de. Es wird auch wieder 2 Startplätze zum Verlosen im Forum von Helmuts-Fahrrad-Seiten geben

Und natürlich einige "Extras". Es wird allerdings schwer zu toppen sein, was die Weserrunde bereits dieses Jahr aufgeboten hat (siehe auch die Vorankündigungen oben im Thread).
Unterwegs habe ich für die Weserrunde kleine Filmchen gedreht und natürlich viele Fotos gemacht. Die Fotos gibt es immer im freien Download von Box mit der Nutzungslizenz Creative Commons CC BY-NC-SA. Die Fotos können von Mitfahrenden, vom Veranstalter, von Radsportvereinen und Fachpresse gern genutzt werden. Es sind .jpg's in satter Auflösung und der Download kann einige Zeit dauern. Da ich mit zwei Kameras unterwegs war, sind die Bilder nicht in chronologischer Reihenfolge. Wer zum Ausschneiden, Entwickeln, Weiterverarbeiten, Croppen, Vergrößern usw. die großen Raw-Bilder haben möchte, kann mir die entsprechenden Datei-Nummern (letzte 8 Stellen) per PN hier im Forum (man muss HFS-Forum-Mitglied sein

) senden. Ach ja, das Wichtigste, der Download-Link:
https://projectconsult.box.com/s/y9x02l ... z9ihojtyba.
In einem zweiten Teil meines Berichts gibt es dann von mir die üblichen Statistiken zur 14. GROSSEN WESERRUNDE sowie Links auf weitere Bilder-Sammlungen. Und vielleicht finden ja auch unsere beiden Gewinner, Carsten (Startnummer 3) und Kalle (Startnummer 4) die Zeit hier einen kleinen Bericht zu posten. Und natürlich ist jeder und jede Mitfahrer:in eingeladen, hier Impressionen und Kritik zu hinterlassen.
Karin und ich freuen uns auf das nächste Jahr!