nachdem wir im Mai von den Landesspielen aus Münster berichtet haben, kommt nun der Bericht von den Landesspielen in Bremen. Special Olympics Bremen hat seine Landesspiele vom 28. bis 30. August ausgetragen. Da Bremen geringfügig kleiner als NRW ist, war natürlich auch die Anzahl der teilnehmenden Athletinnen und Athleten geringer. Bei den Landesspielen können sich die Athleten für die Nationalen Spiele 2026 im Saarland qualifizieren. Wir waren bei den Radsportwettbewerben anwesend, die leider recht klein ausfielen. Es gab nur Zeitfahrwettbewerbe in unmittelbarer Nähe zum Sportgelände des ATS Buntentor. Die Rundstrecke war auf asphaltierten Wegen eines dort ansässigen Kleingartenvereins abgesteckt. Ein Teilstück führte entlang der kleinen Weser und des Werdersees. Eigentlich müssen die Athleten jeweils einen Anerkennungswettkampf im Zeitfahren und im Straßenrennen machen, damit sie bei den Nationalen Spielen die Chance haben, in beiden Disziplinen antreten zu dürfen. Warum dann nur ein Zeitfahren als Anerkennung in Bremen?
Die Erklärung ist so einfach, wie auch traurig: Die Stadt Bremen stellt so hohe Anforderungen u.a. an die Sicherheit bei der Streckenführung von Straßenrennen, dass es praktisch unmöglich ist, diese dort durchzuführen. 
Zu den Zeitfahren haben insgesamt vier Einrichtungen Athleten gemeldet. Die größte Gruppe kam vom Förderverein Friedehorst aus Bremen. Der ASB Bremen hatte 2 Athleten gemeldet. Von der Lebenshilfe Celle waren ebenfalls 2 Athleten dabei und aus Husum vom WerkHus 3 Athleten. Eine kleine, aber feine Gruppe an Athletinnen und Athleten. Am Donnerstag standen vormittags die Klassifizierunegn an. Hier ging es 500 m entlang des Werdersees und des Kleingartenvereins zum Ziel.
Leider kam ein Athlet dabei zu Fall, als er von einem schnelleren überholt wurde. Es ist ihm nichts Schlimmes passiert, trotzdem wollte er am Nachmittag beim Finale über 1 km nicht mehr fahren und verzichtete ebenfalls auf seinen Start beim Finale über 5 km.
Nach der Klassifizierung war Mittagspause und es gab leckere Lasagne oder Gemüsebulgur zum Mittag - wer wollte, durfte auch beides nehmen.
Nach der Mittagspause standen dann die Finalläufe über 250 m und 1 km an. Alle Athleten (bis auf einen) meisterten ihre Finalläufe mit Bravour und waren danach stolz auf ihre Leistungen. Es gab keine Disqualifikationen. So konnten sich alle - wirklich alle - auf die Siegerehrungen freuen. Der Athlet, der nicht mehr angetreten ist, bekam eine Teilnehmer-"Medaille" und freute sich wie Bolle darüber. So ist das bei Special Olympics, jeder bekommt eine entsprechende Auszeichnung.
Cyclocross Hamburg war mit Bernd Kaminski vor Ort, der Werbung für den "International Special Olympics Cyclo-Cross Wettbewerb" im Rahmen der CX Masters WM gemacht hat.
Für mich ging es dann nach Hause und für die Athleten abends zur Athletendisco - ein absolutes Highlight für jeden Athleten.
Freitag kam in den frühen Morgenstunden der Regen und es kühlte merklich ab. Das Wetter hatte jedoch ein Einsehen und der Regen hörte ca. 1 Stunde vorm Start des 500 m Finales auf. Trotzdem war der Asphalt noch feucht bis nass und blieb es auch in den windgeschützten schattigen Kurven. Mein erster Gedanke, das kann ja heiter werden ... Das Finale über 500 m verlief ohne Probleme. Hier waren u. a. die Dreiradfahrer unterwegs.
Danach startete das Finale über 5 km oder halt 3,5 Runden. Die Strecke war inzwischen gut abgetrocknet, nur die Kurven halt noch nicht. Es kam leider, wie es kommen musste: in der zweiten Kurve rutschte eine Athletin mit ihrem Tourenrad weg und stürzte. Bis auf ein paar Kratzer ist ihr zum Glück nichts passiert, allerdings war das Zeitfahren für sie beendet.
Alle anderen Athleten kamen ohne Sturz in Ziel. Der schnellste Athlet fuhr mit einem 30,6er Schnitt zu Gold.
Noch vor der Mittagspause gab es die Siegerehrungen, bei denen wieder viel gefeiert wurde.
Auf der Anlage des ATS Buntentor wurden die Wettbewerbe im Fußball und Boccia ausgetragen. Bevor ich mich wieder zum Bahnhof begab, habe ich mir noch ein wenig Boccia angesehen.
Die Special Olympics Veranstaltungen sind immer etwas Besonderes, zu denen ich gerne hingehe. Hier gibt es Emotionen pur - von tiefster Enttäuschung bis hin zu hemmungsloser Freude ist alles mit dabei. Die Athletinnen und Athleten gehen sehr fair und freundschaftlich miteinander um.
Mehr Fotos gibt es unter https://helmuts-fahrrad-seiten.de/galle ... 0-08-2024/
//M.