SCCC Hannover, 3.10.2022 (Berichte und Bilder)

Mike667
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SCCC Hannover, 3.10.2022 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Mike667 » 05.10.2022, 16:46

Moin,

endlich war es mal durchgehend trocken von oben. Die Sonne wechselte sich mit Wolken ab und sorgte für ideale Crossbedingungen. Es gibt viele Fotos und die findet ihr hier

https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2022/ ... 3-10-2022/

Vielen Dank an Julia, die mir eine Tüte mit Schoko-CXies geschenkt hat. Ich hatte sowas seit gefühlt Ewigkeiten nicht mehr gegessen - sie waren sehr lecker :trommel:

//M.
"Kopf runter - mit den Pedalen tanzen - auf jeden Fall ist es jetzt kein Standardtanz den ich dann auf dem Fahrrad mache, sondern es hat schon mehr mit Techno zu tun."
-- André Greipel
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Don Vito Campagnolo
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Re: SCCC Hannover, 3.10.2022 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 06.10.2022, 18:51

Hatte ich mich im Norderstedt-Bericht über frühes Aufstehen beschwert? Dieses Mal klingelte der Wecker noch eine gute Stunde früher, schließlich ist die Anreise nach Hannover nicht ganz ohne, klappte aber (dem Feiertag sei Dank!) in gerade einmal 2:01 Std. – Rekord.

So waren wir also sehr zeitig vor Ort und konnten in aller Seelenruhe unsere Besichtigungs- und Warm-up-Runden drehen. War der Kurs im letzten Jahr noch xtra-dry, hart und staubig, so war es der Boden dieses Mal gut gewässert worden – nicht wirklich matschig, aber eben kein leichtes Rollen und in vielen Ecken und Kurven musste man schon gut aufpassen und guten Grip haben.

Heute ging es wieder einmal aus der ersten Startreihe los, Seite an Seite standen Mario und ich dort, für das M&M-Battle war also „angerichtet“.

Das erste echte Battle des Tages habe ich dann allerdings mit Tex:
Der war schon bei der Streckenbesichtigung am Hadern, hatte er doch auf „trocken“ gesetzt und nur die Chicane-Reifen am Rad, die für die heutigen Verhältnisse ganz sicher nicht erste Wahl waren.
So stand für mich fest: Hinter Tex möchte ich keinesfalls aufgehalten werden, also hieß es im Linksbergaufknick am Ende der Startgeraden „den linken Ellenbogen versteifen und dagegenhalten“ – klappte auch, hinter René und Thomas ging es als Dritter über die Hürden und in den ersten Wurzel-Trail.

Auf den zwischen/nach den wurzeligen Single-Trails folgenden schnellen Geraden gingen dann schon einer der „Hannoveraner Lokalmatadoren“ und Jeremy vorbei. Dann hinab zum Ihme-Ufer – schüttelte zwar ganz ordentlich, aber immerhin eine der wenigen Stellen, an denen man mal den Puls um ein paar Schläge herunterbringen kann.

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Der nächste der schnellen „Einheimischen“ hing mir da aber auch schon im Nacken und bald darauf zog auch er vorbei.

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Wo es runter geht, da geht es bekanntlich auch irgendwann wieder rauf: Nach ein paar Metern geradeaus und der Kehre ackert man sich im zweigeteilten Schräghang dann ja wieder hinauf – dank des richtigen Profils und wenig Luft ging das Runde für Runde recht gut; aber auch der Puls ist dann wieder ganz oben.

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Oben dann eine schöne lange Gerade – gerade richtig, um den Puls dort stehen zu lassen, wo er gerade ist und mit ordentlich Tempo zum Geschlängel auf der feuchten, hoppelnden Wiesen zu machen. Egal ob trocken oder feucht: Hier rüttelt und schüttelt es immer und überall, mein Rücken wäre schon gern nach der 2. Runde vom Rad gestiegen – durfte er aber nicht.

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Gegen Rennmitte musste ich noch einen weiteren Einheimischen überholen lassen. Eine kurze Weile hatte ich noch Hoffnung, dranblieben und vielleicht wieder überholen zu können, aber wahrscheinlich hatte er nur eine halbe Runde lang etwas verschnauft. Jedenfalls nahm er bald wieder etwas mehr Fahrt auf und zog nach und nach auf und davon.

Auf Platz 7 liegend war dann nach vorn wie hinten ordentlich Abstand - hinter mir fuhr Mario mit relativ gleichbleibendem Abstand. Einfach nur noch zu Ende und ins Ziel fahren war mir allerdings auch nicht vergönnt:
Kurz vor Ende der 3. Runde verfing sich ein gebogenes, gar nicht mal so kurzes und gar nicht mal so dünnes Stöckchen in meinem Schaltwerkskäfig. Treten/Fahren/Schalten ging zwar noch, aber von allein wollte er sich nicht lösen, auch nicht in den Singletrails. Drin stecken lassen wollte ich ihn auch nicht, hatte ich doch Angst, er könnte irgendwann in die Speichen geraten und dann größeren Schaden anrichten.

Also nach der Wende am hintersten Punkt der Strecke auf der Asphaltgeraden schnell runter vom Rad, den Stock herausgepult und weiter gings. Nun allerdings mit deutlich reduziertem Abstand auf Mario (irgendwie ein deja-vu-Erlebnis …) – aber warum sollte es nicht so gut wie am Vortag klappen? Also, Kopf runter, Gas geben, Abstand wiederherstellen. Dauerte zwar etwa eine zweidrittel Runde lang, aber es klappte und der alte Abstand war ungefähr wieder da.

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So war unser Zieleinlauf wie am Vortag auf 7 und 8 und in der Gesamtwertung haben wir uns auf die Plätze 6 und 7 vorangearbeitet. Wegen des M&M-Battle-Zwischenstandes (4:0) habe ich Mario im Ziel aber ins Gebet genommen: Da muss er sich bald mal etwas einfallen lassen. Also, ich will mich ja nicht beschweren … gefällt mir schon ganz gut, so Punkt um Punkt zu sammeln. Aber in Sachen Spannung, Drama, Überraschung sind wir in dieser Saison nicht gerade die Masters of Suspense – da haben wir dem Publikum in früheren Zeiten schon mehr Thrill geboten.

Julia kam in ihrem Jubiläumsrennen (Hannover war ein Jahr zuvor ihr erstes CX-Rennen) deutlich besser zurecht als am Vortag und kam als 6. ins Ziel. :Respekt:

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Nach langer Verfolgung auf der Strecke hat sie noch rechtzeitig Jana überholt, und in der Gesamtwertung liegen die beiden auch nur noch einen Punkt auseinander (Jana auf 3, Julia auf 4) – bahnt sich nach dem M&M-Battle etwa hier noch ein J&J-Battle an? :D

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Sogar die sonst eigentlich immer zähe Autobahn-Rückfahrt flutschte genau so gut wie die Hinfahrt – irgendetwas Gutes hat die in dieser Saison so frühe Startzeit also doch an sich.
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Ü40-Cyclist
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Re: SCCC Hannover, 3.10.2022 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Ü40-Cyclist » 08.10.2022, 15:49

Hannover immer eine Reise Wert, zumal, wenn es so unkompliziert läuft wie diesmal. Kein Stau auf Hin- und Rückweg und auch wir waren mit knapp über 2h pro Strecke gut dabei.
Den Kurs hat der Don ja schon gut beschrieben. Eigentlich total unspektakulär, aber irgendwie auch zeitlos, klassisches CX-Geläuf. Von allem etwas dabei - Top.
Was dem Don beim Start gelang , blieb mir verwehrt. Leider mußte ich mich in dem ersten Trail hinter Tex einreihen. Der dort fuhr, wie auf rohen Eiern und arge Probleme hatte voranzukommen. Im ersten Grasstück fuhr er dan Kampflinie und so durfte ich auch noch den zweiten Trail hinter ihm verbringen und zusehen, wie sich der Don aus dem Staub machte :mad: Vor dem dritten Trail dann endlich vorbei. Die Lokals und Jeremy nutzen den Schwung und passierten mich auch recht zügig. Dann kam auch noch Sven an dessen Hinterrad ich mich hing. Wenn ich das halte, kann nicht soviel schief gehen. Irgendwie hatte er aber nicht so richtig Zug auf der Kette und so passierte ich ihn Mitte der 2 Runde wieder. Richtig Abstand ging aber auch nicht und hinter Sven tauchte dann auch schon Stefan auf. Also Druck, Druck, Druck von hinten. Erst letzte Runde schienen die Beiden etwas abzubauen, sodass von Hinten keine Gefahr mehr drohte. Vorn kam wie am Vortag der Don wieder auf den Radar. Aber wie am Vortag konnte ich mich ihm nicht mehr entscheidend nähern. Irgendwie scheint ihn mein Anblick immer nochmal zu beflügeln :Unentschlossen:
Er wieder 7, ich 8 und zumindest auf Sichtweite.
Unser Battle aktuell sehr einseitig, aber ich gebe nicht auf. Wenn ich schon nicht auf dem Rad punkten kann, dann wenigstens verbal. Und wenn ihr nun fragt, was ich in Kaltenkirchen mache, ist doch klar, ich werde wieder versuchen die CX-Battle-Herrschaft an mich zu reißen.

Dank an den ausrichtenden Verein, toller Kurs, lecker After-Rennwurst und Kuchbuffet :GrosseZustimmung:

Gruß Mario ;-)
Jede Minute Zweifel verschenkt 60 Sekunden das Gefühl es zu schaffen.
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Re: SCCC Hannover, 3.10.2022 (Berichte und Bilder)

Beitragvon sonja1 » 08.10.2022, 22:30

So, nun wird es aber mal Zeit für meinen Bericht.

Tag 2 des zweiten Doppelwochenendes in Folge. Ganz schön viel Cross in diesen Wochen :D . Am Montag stand dann also Hannover auf dem Programm. Zugegeben, wir haben erst überlegt, ob wir hinfahren sollen. Schließlich drohte für die Rückfahrt eine lange Fahrt, weil ein langes Wochenende zu Ende geht. Aber: Wir haben uns FÜR Hannover entschieden – und wurden durch eine staufreie Hin- und Rückfahrt belohnt. Nun aber erstmal von vorne:

Sonntag Abend haben wir uns direkt vom Rantzauer Forst auf den Weg nach Hannover gemacht. Die Hinfahrt war auch staufrei, so daß wir nicht all zu spät im Hotel eintrafen. Nach einer angenehmen Nachtruhe :schlafen: (ich war vom Vortag echt kaputt) und einem netten Frühstück haben wir uns an die Strecke begeben. Erste Testfahrt absolviert. Mein erster Eindruck: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nicht viel geändert. Im hinteren Teil eine kleine Extra-Schleife, aber ansonsten das Alt-Vertraute: viel Wiese mit regelmäßigen Ab- und Auffahrten zur Ihme runter.

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Mit anderen Worten: Ein Drückerkurs – nicht unbedingt meine Stärke :roll: . Herausfordernd waren auch hier die Bodenverhältnisse. An den Auffahrten war es doch einigermaßen rutschig, was die Bewältigung nicht unbedingt vereinfachte… Aber einfach kann ja jeder :Zwinkern: .

Als ich dann für meinen Start bereit war, war noch die große Frage, wo denn überhaupt gestartet wird :Unentschlossen: . Im Bereich des Ziels oder unter der Brücke? Nein, wir mußten ganz nach hinten gehen. Zum Glück haben das alle rechtzeitig mitbekommen, so daß wir pünktlich starten konnten. Ich hatte zwar auch hier die erste Startreihe erwischt, da in Hannover 7 Fahrer in einer Reihe standen. Und eigentlich bin ich ja auch eine ganz gute Starterin. Aber hier war der Start auf der Wiese. Und dort gab es de facto nur eine kleine Spur, die richtig gut rollte. Da stand Antonia. Also mußte ich mich über die Wiese quälen. Das klappte so mäßig, so daß ich in der ersten Kurve nicht so weit vorne war wie gedacht. Egal. Das Feld sortierte sich recht schnell in die fast schon gewohnte Reihenfolge. Ich fand mich – wieder mal – hinter Jana, aber vor Kerrin. Sie saß mir während des gesamten Rennens buchstäblich im Nacken.

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Dabei wiederholten wir Runde für Runde dasselbe Spiel: Sobald es etwas technischer wurde, konnte ich mich etwas von ihr lösen. Aber immer, wenn es um lange Geraden ging, kam sie wieder ran – aber eben nicht vorbei :lockern: . Das war schon echt ein toller Kampf :Tanzen: , hat mich aber auch immens gefordert. Ich wußte ja, daß ich technisch besser bin und dort Vorsprung rausholen kann. Das gilt aber auch nur dann, wenn ich technisch keinen Fehler mache. Insbesondere an dem zweistufigen Schräghang wollte ich nicht absteigen müssen. Ich hatte im Laufe des Rennens für mich erkannt, daß es gut ist, am Ende der Auffahrt einen weiten Bogen zu fahren. Dort war wenigstens etwas Gras und Grip.

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Nach den ersten 1,5 Runden stand am Ziel noch eine „3“. Oh je, meinen die WA´s das ernst? :geschockt: Ja, meinten sie. Aber ich wurde ja zum Glück noch vom schnellsten Mann überholt, so daß ich eine Runde weniger fahren mußte. Darüber war ich – anders als am Vortag – nicht unglücklich.

In der letzten Runde kam – mal wieder – Jana in mein Blickfeld. Kerrin feuerte mich/uns von hinten an :chearleader: und meinte, daß wir Jana noch einholen können. Und so war es ein Wahnsinnsrennen in der letzten Runde: Von hinten drückte Kerrin, wobei ich nicht wußte, ob sie mich am Ende doch noch überholte. Vorne kam Jana immer näher. Nach dem letzten Anstieg waren wir sogar gleich auf, aber dann konnte sie doch noch mehr Kraftreserven mobilisieren und kam knapp vor mir ins Ziel. ABER: Der Abstand wird kürzer. Irgendwann hol ich sie mir ;-) strreicheln .

Ich war selten so kaputt nach einem Rennen Sternesehen . Jana und ich saßen zusammen auf dem Boden und brauchten doch so einige Zeit, bis wir wieder normal atmen konnten. Was für ein Kampf. Das kann gerne so weitergehen :GrosseZustimmung: .

Als ich wieder gerade stehen konnte, bin ich erstmal in unser Hotel zurückgekehrt. Dort war Check-Out erst um 12 Uhr. Da blieb also genug Zeit, um sich noch vor Ort zu duschen. Ein Vorteil des frühen Starts :Empfehlung: . Als ich zurückkam, war u.a. gerade Esther, Austauschschülerin und Aktive im Cyclocross Hamburg auf der Strecke.

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Sie hatte ein technisches Problem und sollte das Rad wechseln. Da sie erst ihr zweites Crossrennen fuhr, wurde ihr während des Rennens das Procedere des Radwechselns erklärt. Ich habe dann mit angepackt und ihr das neue (Janas) Rad gereicht. Nach einer halben Runde und einer Behebung ihres technischen Problems in der Box (Sattel war unten und wurde wieder gerichtet) hat sie wieder zurückgewechselt. Ich glaube, jetzt weiß sie, wie das funktioniert :) .

Danach konnte ich relativ entspannt die anderen Rennen des Tages verfolgen. Wir sind allerdings dieses Mal nicht bis zum Schluß geblieben. Grund dafür war die große Resonanz bei den Rennen. Warum? Nun ja, es hatten sich fast 300 Teilnehmer gemeldet :Empfehlung: . Dadurch sah sich der Veranstalter gezwungen, einige Rennen zu entzerren und zusätzliche Startzeiten einzupflegen. Das war definitiv die richtige Entscheidung, aber für uns wäre es zu spät geworden, wenn wir bis zum Ende geblieben wären. So haben wir uns irgendwann auf den Heimweg gemacht, der ebenfalls staufrei verlief.

So endet ein crossreiches tolles Wochenende. Mein Dank gilt wie immer dem Veranstalter und allen Helfern, die zum Gelingen beigetragen haben :Danke: . Hannover war die Reise wert :swingen-2: .
Sonja - die radelnde Anwältin

www.rechtsanwaeltin-richter.de
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Don Vito Campagnolo
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Re: SCCC Hannover, 3.10.2022 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 10.10.2022, 15:00

Als die Bilder laufen lernten:


youtu.be/NE6eEDSxEfc

Herzlichen Dank an Nico.

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