Stoneman Miriquidi 2016 Bronze Tour

Benutzeravatar
Tribelix
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 1221
Registriert: 26.05.2008, 19:18
Wohnort: Reinbek
Kontaktdaten:

Stoneman Miriquidi 2016 Bronze Tour

Beitragvon Tribelix » 22.02.2017, 07:52

Ich weiß ein wenig Spät, aber besser als gar nicht

seit 3 Jahren treffe ich mich schon mit ein paar Verrückten aus ganz Deutschland (Luxemburg) zum MTB (manchmal auf RR) fahren im Erzgebirge.
Die Gegend hat ihren eigentümlichen Reiz, die Nähe zu Tschechien bietet auch noch zusätzlich was Besonderes.
Es liegt wahrscheinlich auch an der Unterkunft, die alles bietet was man braucht, insbesondere der Bewirtung, die ist unschlagbar, ebenso wie das Preisleitungsverhältnis. Wo hat man auch noch einen Duty Free Shop in unmittelbarer Nähe.
2015 wurde dann mal angesprochen, für 2016 den Stoneman Miriquidi zu fahren, der nun fast direkt an der Unterkunft vorbei führt.
Der Stoneman Miriquidi ist ein Ableger des Stoneman Dolomiti und führt durch das Erzgebirge über 162 Km 9 Hügeln (eigentlich 10) und über 4400 Hm.
Fahren kann man das eigentlich immer, eine Trophäe gibt es aber nur wenn man sich anmeldet und die Stempelkarten an den jeweiligen Bergen locht.
Gold Tour = 1 Tag
Silber Tour = 2 Tage
Bronze Tour = 3 Tage
http://www.stoneman-miriquidi.com/
So buchten Stine und ich mal diesen Ausflug vom 29 April bis 8 Mai. Schließlich gibt es ja noch das Hexentanzfeuer und Männertagstour sollte auch noch standfinden. Die Anreise ging flott voran und der Abend wurde mit ein paar früh angereisten Mitstreitern entsprechend eingeläutet.
Da die Planung nicht exakt eingehalten wurde, beschlossen Stine und ich Samstag erst mal laufen zu gehen. Die Strecke kannten wir noch vom letzen Jahr, dieses Jahr hatten wir sie noch ein wenig erweitert, flach geht hier nicht, aber es macht Spaß hier auf den Langlaufloipen zu laufen.

http://www.runmap.net/de/route/3508538-erzgebirge-trainingslauf

Am Abend, waren dann alle vollzählig und die Hexen wurden am Feuer, feucht fröhlich in die Nacht verabschiedet.
Der Sonntag begann früh mit einer Einrollrunde
Am Abend wurden dann die Starterpakete abgeholt.
Tag 1
Am Montagmorgen standen dann 15 MTBler und ein Begleitfahrzeug startbereit in Position.
Die Wetter Prognosen hatten sich fix geändert, von 6° und Regen, auf jetzt 11° und Sonne, irgendwie völlig verkehrt gekleidet. So floss der Schweiß als bald in strömen, jedenfalls bei mir.
Der erste Streckenabschnitt sollte uns von Johanngeorgienstadt bis zum Keilberg (Klinovec) bringen, Übernachtung dann in Bozi Dar. Angst machte mir nur der lange Anstieg zum Schluss auf den Keilberg, was für Anstiege noch kamen und wie steil die teilweise waren, davon hatte ich keine Ahnung.
Der Plattenberg war unsere erste Adresse und die letzen 100 Hm waren auf dem Untergrund (Steine, Rasen, Geröll) schon echt eine Haus-Nr. die ich so nicht erwartet hatte, stätig über 10% und die Rampen 20-30 %, hatte mich schon gefragt, ob ich jemals das kleine Kettenblatt brauchen werde, ja ich brauche es. Der erste 1000er war geschafft, auf zum nächsten Punkt > Pleßberg.
Was raufgeht geht auch wieder runter, so auch hier, mal Schotter mal Asphalt, aber irgendwie ist man immer zu schnell unten.
Die Anfahrt zum Pleßberg war gar nicht sooo schlimm Schotter Waldautobahn mit sandigen Abschnitten, Geröll über eine Skipiste und Asphalt zum Schluß, der nächste 1000er in der Tasche.
Vor dem ersten Teil der Abfahrt, wurde noch gewarnt, entweder fahren, oder schieben, aber währenddessen Absteigen geht nur über dem Lenker. 30% Gefälle, Geröll das war schon sehr hart an meiner Grenze, zum Glück nicht so lang.
Abfahrt Abfahrt Abfahrt, als nächstes sollte mal was zu Essen kommen. Die erste Gaststätte war voll, in den nächsten Imbiss wollte keiner, also rauf auf den nächsten Hügel da steht noch eine Hütte und die war leer. Die Frau ganz alleine musste uns hungrigen Haufen mit Speis und Trank versorgen. Das hat gedauert.
Schrecksekunde in einer Rasen Abfahrt, eine Mitfahrerin hat eine Welle nicht gesehen und sich über den Lenker abgelegt. Helm angeknackst und Prellungen im Gesicht und Schulter, das hätte auch anders ausgehen können. Der Rest der Abfahrt war dann ziemlich wurzelig, geerdet durch den Sturz, ging es dann auch nicht mehr volles Risiko, aber auch nicht langsam.
Am tiefsten Punkt der Etappe angekommen, ging es jetzt nur noch bergauf 650 Hm Asphalt gab es nicht mehr, alles dabei was man nicht braucht, wenn man nicht mehr kann. Die Suppe zum Mittag, war definitiv zu wenig. Selten war ich so froh endlich oben zu sein. Der Keilberg hat mir den Zahn gezogen. Die Abfahrt nach Bozi Dar zur Pension auf Asphalt, war sowas von einer Erholung und das Bier erst, aber das ist ein anderes Thema.
Pension günstig, aber viel zu warm, konstante Temperatur im Hotel 25° Kinderfreundlich!
Tour 1

https://www.bikemap.net/de/route/3886211-stoneman-miriquidi-bronze-13

Tag 2
Von einem Tropfengetrommel geweckt worden, die Sonne scheint ins Zimmer, irgendwas ist hier verkehrt. Die Straße trocken, der Himmel wolkenlos, Kondenswasser trommelt auf das Dach, Glück gehabt.
Der Frühe Vogel fängt den Wurm, rauf zum Fichtelberg.
Um nicht gleich kalt in den Berg zu fahren, gab es einen kleinen Umweg, der uns dann über die Loipen vom Stadion Oberwiesenthal geführt hat. Oben angekommen klare Fernsicht, bestes Wetter.
Bei den Abfahrten durfte ich mich immer vorne einreihen, hat auch was, besonders wenn du aus dem dunklen Single Trail direkt auf eine Schnee bedeckte Skipiste fährst, selten hab ich mich so über Schnee gefreut, ein geiler Anblick. Weiter ging es, an Jens Weißflog´s Hotel vorbei in Richtung Bärenstein, der Anstieg zwar asphaltiert, aber immer über 15% mit einer grandiosen Aussicht, obwohl nur 900 m hoch. Wieder runter vom Bärenstein in Richtung Pöhlberg, immer runter lief gut besonders auf der Straße nach Kühberg, steile Abfahrt laufen lassen, man hat ja Scheibenbremsen.
Kurz mal aufs Navi geguckt, Track ist weg, verdammt hälfte wieder hoch. Wäre ja auch zu schön gewesen. Welliges Profil bis zum Pöhlberg, sehen konnten wir Ihn noch nicht, Grüne Wiesen und Rapsfelder um uns rum, kleine Pause machen, wusste nicht warum, aber wenn alle anhalten. Auf 600 waren wir jetzt, weit sollte es nicht mehr sein. Na dann los. 1,5 Km weiter knickte der Weg scharf links ab, in die Pöhlbergsiedlung. Ich hörte nur noch runter schalten, eine Mauer aus Kleinpflaster stand da mit einmal mit 25%, was soll das den, in den Lenker beißen und hoch, oben in der Siedlung kurz auf die anderen gewartet, was für eine Rampe. Also Genuss Radler müssen sich hier einiges gefallen lassen. Nach der Siedlung ging es gleich wieder in den Wald 15%....20% dann wieder flacher nur 10%. Kleiner Knick nach links, wo ist den jetzt diese alte Bobbahn die wir hoch sollten, hier steht kein Beton. Ne aber Steinblöcke links und rechts übereinander, wäre ja ein, oder mehrere geile Fotos geworden, aber der Ehrgeiz ist größer. Konzentrieren, Spur suchen, Atmung kontrollieren, Anfeuerung von den Schiebenden „ Du schaffst das“ über 30% Steigung. Das Ding nahm irgendwie kein Ende. Der obere Teil wird flacher nur 20%, endlich sehe ich den Turm und die Gaststätte, die Apfelschorle wird gleich zischen, was für ein übler Kilometer.
Wieder eine wunderbare Sicht über Annaberg-Buchholz und dem Ende der Etappe dem Scheibenberg, noch waren es knapp 15 Km, der Schluss wird noch mal lustig wurde gesagt.
Die Schotter Auffahrt ist zwar nervig bei 10-15% aber wann wird es denn jetzt Lustig? Gleich nach der nächsten Kurve, ich sah schon die Wurzeltreppe bergauf. Die vor mir fahrende Kathrin stieg ab, lies mir genug Platz zum vorbei fahren und schwupps war ich oben und da ging der Wurzelteppich weiter, zum Glücke fast ebenes Gelände, aber auch 800m sind lang. Man so ein Fully ist schon was Feines. Stine konnte ich vor mir sehen, die auch sichtlich von Ihrem Rad begeistert war, die nächste rechts Kurve, kam dann wieder so eine Rampe, nicht wie die Bobbahn, aber auch mit leckeren >20%.
Ich muss so geschnauft haben, dass aus der schiebenden Manuela, eine auf den Sattel schwingende, davon fahrende Manuela wurde. So ist das, wenn es flacher wird springen alle wieder auf. Auf der Straße angekommen, kleine Verwirrung links und rechts geht ein Track längs. Rechts ist der Track dicker, also ist links für morgen. Die letzten 300m sind ein klacks.
Unterkunft direkt auf dem Berg, so lasse ich mir das gefallen. Ein riesen großes Zimmer, da hätte das aus Bozi Dar 4x reingepasst.
Auf der Speisekarte Bauernfrühstück, das ist ja was für Vati´s Sohn und Hawaii Toast als Nachtisch. Da hatte jemand Hunger. Wie Stockdumm schmeckt, sag ich nicht, eigentlich muss man das auch nicht wissen.
Tour 2

https://www.bikemap.net/de/route/3886213-stoneman-miriquidi-bronze-23


Tag 3
Der Wecker klingelt, sind meine Augen beklebt? Ich kann draußen nichts erkennen. Wolkenverhangen, 100% Luftfeuchtigkeit. Mist wäre ja zu schön gewesen und das bei der anstehenden Strecke. Fast 40 Km bis zum ersten Mal abstempeln, und über ein Berg mit Pumpspeicherbecken müssen wir noch rüber und durch Rittersgrün mit seinen giftigen Anstiegen (hab ich schon vor 2 Jahren mit dem Rennrad gehasst). Die Abfahrt vom Scheibenberg war bei diesem Wetter sehr schmierig und leider wurde uns, bei den Sichtverhältnissen, der Blick auf die Orgelpfeifen verwehrt. Am Unterbecken vom Pumpspeicherwerk angekommen, ging es jetzt den eigentlich 10ten Berg hoch auf der Streck. Da aber oben keine Lochung erfolgt, wird er nicht erwähnt. Zwei Wege führen zum Oberbecken, Wald und Straße, hier teilte sich die Gruppe kurz.
Oben angekommen standen wir jetzt richtig in den Wolken. Nass und kühl war es und die Abfahrt nach Pöhla wurde noch viel kälter und wackeliger auf dem gröberen Schotter.
Also Genussradler werden auf dem Radweg in Richtung Rittersgrün richtig gefordert, schon wieder so eine knapp 30% Rampe. So langsam kommen wir Richtung Rabenberg, dem Trail-Center.
Abgehend vom Galgenflügel, erwartete und auch schon gleich ein kleiner Single-Trail mit Wurzeleinlage, nach kleiner Erholung ging es dann den Summit Trail runter, danach Einkehr im Sportpark Rabenberg und vorletzte Lochung auf der Karte.
Mittagessen haben wir gerade noch bekommen, schnell noch trockenere Klamotten anziehen und weiter geht es. Wieder HM vernichten Richtung Erlabrunn, vorbei am imposanten Krankenhaus von Erlabrunn. Um den Riesenberg rum geht die Anfahrt auf den Auersberg, der letzte 1000er !!!!
Karte ist voll, alle Berge abgeritten, jetzt nur noch Bergab und dann waren das 178,4 Km und 4836 Hm in drei Tagen. Irgendwie geil
Tour 3

https://www.bikemap.net/de/route/3886214-stoneman-miriquidi-bronze-33
HFS Jedermann Reporter 2010 "Triathlon"
HFS Jedermann Reporter 2011 "Multi-Sport"
Grinsekasper = Cyclocross Fahrer
IRONMAN
Bild

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste