Kirsten Pfaue vom ADFC: Hamburgs erste Fahrradkoordinatorin

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Helmut
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Kirsten Pfaue vom ADFC: Hamburgs erste Fahrradkoordinatorin

Beitragvon Helmut » 08.09.2015, 23:47

Der ADFC Hamburg schrieb:

ADFC begrüßt die Ernennung von Kirsten Pfaue zu Hamburgs erster Fahrradkoordinatorin
Kommt jetzt endlich Schwung in die »Fahrradstadt«-Kampagne des Senats?


Bild

Mit der Ernennung Pfaues, von 2010 bis 2014 Landesvorsitzende des ADFC Hamburg, erfüllt der rot-grüne Senat sein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, in der Verkehrsbehörde nach dem Vorbild des Wohnungsbaukoordinators eine Fahrradkoordinatorin einzusetzen, die den Radverkehr in Hamburg weiter voranbringen soll.

»Als langjährige ADFC-Aktive und ehemalige Landesvorsitzende des ADFC Hamburg kennt sich Kirsten Pfaue nicht nur in den Fahrradverkehrsthemen aus, sie ist auch hamburgweit und überregional bestens vernetzt«, freut sich Kirsten Annuschat, seit 2014 neue Landesvorsitzende des Radfahrclubs. Zudem verfüge Pfaue über langjährige Erfahrung in der Hamburger Verwaltung.

Das sind beste Voraussetzungen, um Hamburg auf dem noch langen Weg zur Fahrradstadt zu begleiten. „Es bleibt zu hoffen, dass Kirsten Pfaue in ihrer neuen Aufgabe genügend Personal, Freiraum und Entscheidungskompetenzen bekommt, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen“, so Annuschat.

Hamburg müsse noch viele Schritte gehen, bis die Bedingungen für das Radfahren wirklich attraktiv sind und mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen – von der Fertigstellung der Velorouten, über mehr Tempo 30, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, bis hin zur großen, stadtweiten Öffentlichkeitskampagne. »Das Rad ist der beste Weg aus dem Stau!«, weiß Annuschat.

»Wir wünschen der neuen Fahrradkoordinatorin genügend Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft bei ihrer neuen Aufgabe«, so Annuschat. Das Ringen und Austarieren der unterschiedlichen Interessen dürfe sicher nicht immer leicht werden, wenn es in den nächsten Monaten und Jahren um eine gerechte Neuaufteilung des Straßenraums in Hamburg gehen wird.

Aktuelles Beispiel: Senator Horch will sich jetzt beim Umbau der Straße Rugenfeld in Osdorf den ideologischen Verkehrspolitikern aus dem Bezirken sowie der Handelskammer & Co. beugen und die dort ursprünglich geplanten Radfahrstreifen auf der Fahrbahn doch nicht bauen lassen. »Wir erwarten, dass sich Kirsten Pfaue für sichere und attraktive Radverkehrsführungen stark macht. Auf die Unterstützung und die Expertise des ADFC kann sie sich jedenfalls verlassen, wenn sie Hamburg fahrradfreundlich machen will«, verspricht Annuschat.

Bild: ADFC Hamburg
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Re: Kirsten Pfaue vom ADFC: Hamburgs erste Fahrradkoordinato

Beitragvon Helmut » 08.09.2015, 23:52

ADFC Hamburg, Pressemitteilung hat geschrieben:ADFC begrüßt die Ernennung von Kirsten Pfaue zu Hamburgs erster Fahrradkoordinatorin
Helmuts-Fahrrad-Seiten begrüßt das auch, zumindest sein Herausgeber. Gutes Gelingen!
Kirsten Annuschat, ADFC Hamburg hat geschrieben:Es bleibt zu hoffen, dass Kirsten Pfaue in ihrer neuen Aufgabe genügend Personal, Freiraum und Entscheidungskompetenzen bekommt, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.
Entscheidungskompetenzen? Ich dachte, eine Koordinatorin kann nur initiieren und vermitteln, nichts entscheiden. :Unentschlossen:
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Re: Kirsten Pfaue vom ADFC: Hamburgs erste Fahrradkoordinato

Beitragvon Grotefend » 09.09.2015, 12:43

Helmut hat geschrieben:
ADFC Hamburg, Pressemitteilung hat geschrieben:ADFC begrüßt die Ernennung von Kirsten Pfaue zu Hamburgs erster Fahrradkoordinatorin
Helmuts-Fahrrad-Seiten begrüßt das auch, zumindest sein Herausgeber. Gutes Gelingen!
:Unentschlossen:
Dem kann ich mich nur anschließen. Auch eingedenk der Erfahrungen, die [ich glaube, es war in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts] in Hamburg schon einmal mit einer Fahrradbeauftragten gemacht wurden. Wer kann sich überhaupt noch erinnern?

Grenzwertig finde ich allerdings, eine ehemalige ADFC-Funktionärin in diese Funktion zu hieven. Wie wäre wohl das Echo, wenn der ehemalige ADAC-Präsident Verkehrssenator würde?
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Beitragvon Knud » 09.09.2015, 21:53

Es ist ja grundsätzlich so, dass kompetente Personen nicht vom Himmel fallen. Also haben sich diese auch vorher schon eingebracht. Ich wäre verwundert, wenn es viele Verkehrsminister gegeben haben sollte, die nicht gute Verbindungen zum ADAC haben/hatten.

Positiv erwarte ich einen Schritt in die richtige Richtung bei der Fahrradpolitik. Im Verschwörungsmodus wäre es dann ein Feigenblatt und der Versuch den ADFC von Kritik abzuhalten, da ja man gegen seine eigene ehemalige Vorsitzende schießen müßte.

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Re: Kirsten Pfaue vom ADFC: Hamburgs erste Fahrradkoordinato

Beitragvon Kiezkicker » 10.09.2015, 12:48

Helmut hat geschrieben:Entscheidungskompetenzen? Ich dachte, eine Koordinatorin kann nur initiieren und vermitteln, nichts entscheiden. :Unentschlossen:
Naja, der aktuelle Wohnungsbaukoordinator Hamburgs (nach dessem Vorbild die F-Koordinatorinnenstelle ja gebaut werden soll) ist zugleich Staatsrat ...

"Die Kompetenzen des Wohnungsbaukoordinators konzentrieren sich daher im Wesentlichen auf umfangreiche Informations- und Beteiligungsrechte und vor allem darauf, erforderlichenfalls unter Abkürzung von Dienstwegen, Entscheidungen auf höherer Ebene herbeiführen zu können."
http://www.hamburg.de/bsw/wohnungsbau/3 ... ordinator/

In diesem Sinne vielleicht besser "Entscheidungsherbeiführungskompetenzen"...
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Re: Kirsten Pfaue vom ADFC: Hamburgs erste Fahrradkoordinato

Beitragvon Helmut » 10.09.2015, 23:30

Kiezkicker hat geschrieben:der aktuelle Wohnungsbaukoordinator Hamburgs (nach dessem Vorbild die F-Koordinatorinnenstelle ja gebaut werden soll) ist zugleich Staatsrat ...

"Die Kompetenzen des Wohnungsbaukoordinators konzentrieren sich daher im Wesentlichen auf umfangreiche Informations- und Beteiligungsrechte und vor allem darauf, erforderlichenfalls unter Abkürzung von Dienstwegen, Entscheidungen auf höherer Ebene herbeiführen zu können."
Und das als Staatrat, der ja in der Rangfolge gleich hinter dem Senator folgt. Die Fahrradkoordinatorin ist nicht zugleich Staatsrätin.
Kiezkicker hat geschrieben:In diesem Sinne vielleicht besser "Entscheidungsherbeiführungskompetenzen"...
Jo, so isses. Das immerhin immer inmitten des Geschehens.
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Beitragvon Harterbrocken » 24.09.2015, 05:34

Hmmmm, Hamburg hat nun also eine Fahrradkoordinatorin. Eine, die mal ADFC-Chefin war. Eine, auf der große Hoffnungen liegen. Klingt zunächst mal gut.

Man kann das aber auch als politischen Schachzug sehen: Läuft es, werden die Verantwortlichen im Rathaus ihre Entscheidung feiern, läuft es nicht, werden sie ihren Kritikern sagen: Hey, was wollt Ihr? Wir haben die Ex-Chefin des größten Lobbyverbandes ernannt. Mehr geht nicht!

Wirklich nicht? Nun, eine Fahrradkoordinatorin ist doch das mindesteste, was die "Fahrrad- und bald Olympia-Stadt (?)" Hamburg haben sollte. Ich persönlich finde das noch zu wenig. Ein Staatsrat dürfte es bei der angepeilten Bedeutung des Radverkehrs (25 Prozent bis 2025) schon sein.

Noch besser: Der Bürgermeister ist wie in London, New York oder Rom selbst begeisterter Radfahrer. Immerhin konnte man Olaf Scholz bei der Eröffnung der Oberafenspange auf einem roten Stadtrad sehen. Und die Gedanken von Verkehrssenator Horch finde ich auch unterstützenswert, auch wenn er hier und dort Realpolitik gegen Radfahrinteressen durchsetzt.

Wie auch immer: Die Bewerbung für die Olympische Spiele ist die Grosschance, Hamburg wirklich zu einer mustergültigen Fahrradstadt umzubauen. Ich hoffe, wir können sie nutzen und drücke selbstverständlich der neuen Fahrradkoordinatorin alle Daumen. Hat jemand schon ein Interview mit ihr in Abendblatt, Mopo, Radcity und Co. entdeckt? Wird eigentlich ja mal Zeit oder?
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Beitragvon Helmut » 24.09.2015, 05:51

Harterbrocken hat geschrieben:Die Bewerbung für die Olympische Spiele ist die Grosschance, Hamburg wirklich zu einer mustergültigen Fahrradstadt umzubauen.
Gut erkannt! :GrosseZustimmung:
Harterbrocken hat geschrieben:Hat jemand schon ein Interview mit ihr in Abendblatt, Mopo, Radcity und Co. entdeckt?
Ja, im HA. Stand nix neues drin. Wichtig war wohl die Botschaft, dass die Dame keine Kampfradlerin, sondern Realpolitikerin ist, die lediglich eine für viele ungewohnte Sicht hat und durchzusetzen versucht.
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Beitragvon Kiezkicker » 26.09.2015, 14:37

Harterbrocken hat geschrieben:Hmmmm, Hamburg hat nun also eine Fahrradkoordinatorin. Eine, die mal ADFC-Chefin war. Eine, auf der große Hoffnungen liegen. Klingt zunächst mal gut.

Man kann das aber auch als politischen Schachzug sehen: Läuft es, werden die Verantwortlichen im Rathaus ihre Entscheidung feiern, läuft es nicht, werden sie ihren Kritikern sagen: Hey, was wollt Ihr? Wir haben die Ex-Chefin des größten Lobbyverbandes ernannt. Mehr geht nicht!

Wirklich nicht? Nun, eine Fahrradkoordinatorin ist doch das mindesteste, was die "Fahrrad- und bald Olympia-Stadt (?)" Hamburg haben sollte. Ich persönlich finde das noch zu wenig. Ein Staatsrat dürfte es bei der angepeilten Bedeutung des Radverkehrs (25 Prozent bis 2025) schon sein.
Da ist was dran, sicher ein cleverer Schachzug von Horch & Co. Aber eben auch eine gute Besetzung.
Harterbrocken hat geschrieben:Noch besser: Der Bürgermeister ist wie in London, New York oder Rom selbst begeisterter Radfahrer. Immerhin konnte man Olaf Scholz bei der Eröffnung der Oberafenspange auf einem roten Stadtrad sehen. Und die Gedanken von Verkehrssenator Horch finde ich auch unterstützenswert, auch wenn er hier und dort Realpolitik gegen Radfahrinteressen durchsetzt.
Guter Witz: Scholz ein "begeisterter Radfahrer"... der Mann rudert, joggt ab und an, aber wenn er eine Fortbewegungsart nicht mag, dann ist das Radfahren.
Harterbrocken hat geschrieben:Wie auch immer: Die Bewerbung für die Olympische Spiele ist die Grosschance, Hamburg wirklich zu einer mustergültigen Fahrradstadt umzubauen. Ich hoffe, wir können sie nutzen und drücke selbstverständlich der neuen Fahrradkoordinatorin alle Daumen. Hat jemand schon ein Interview mit ihr in Abendblatt, Mopo, Radcity und Co. entdeckt? Wird eigentlich ja mal Zeit oder?
Die Ernennung ging über dpa in die Welt bis hin zum Uetersener Tagesanzeiger...

Dass "Olympia" was mit "Fahrradstadt" zu tun hat, ist eine unbestätigte Behauptung aus der Presseabteilung des Senats. Das "Mobilitätskonzept" der Olympiabewerbung hat jedenfalls ganz andere Prioritäten. Aber wenn man feste dran glaubt, dann wird das vielleicht was. Mit der Fahrradstadt vielleicht noch eher als mit Olympia.
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Beitragvon Grotefend » 28.09.2015, 18:40

Harterbrocken hat geschrieben:Wie auch immer: Die Bewerbung für die Olympische Spiele ist die Grosschance, Hamburg wirklich zu einer mustergültigen Fahrradstadt umzubauen. Ich hoffe, wir können sie nutzen und drücke selbstverständlich der neuen Fahrradkoordinatorin alle Daumen. Hat jemand schon ein Interview mit ihr in Abendblatt, Mopo, Radcity und Co. entdeckt? Wird eigentlich ja mal Zeit oder?
Eigentlich müsste es doch ein Leichtes sein, Hamburg in Richtung auf das Ziel ("Fahrradstadt") voran zu bringen. Der Stand heute: Bei einer regelmäßig vom ADFC durchgeführten Radfahrer-Befragung, wie wohl sie sich in ihrer Stadt fühlen, belegte Hamburg Rang 35 (von 39!). Platz EINS: Münster (sozusagen im Abonnement), ZWEI: Karlsruhe, DREI: Freiburg. (DIE ZEIT, Nr. 39, S. 41)

Also Frau Pfaue: FRISCH ANS WERK UND VIEL ERFOLG!
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Beitragvon Kiezkicker » 22.10.2015, 14:50

Helmut hat geschrieben:
Harterbrocken hat geschrieben:Die Bewerbung für die Olympische Spiele ist die Grosschance, Hamburg wirklich zu einer mustergültigen Fahrradstadt umzubauen.
Gut erkannt! :GrosseZustimmung:
Verstehe ich nicht ... Steht doch als Ziel schon im Koalitionsvertrag drin, ist also unabhängig von Erfolg oder Misserfolg einer Olympiabewerbung ...
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Beitragvon Helmut » 22.10.2015, 16:39

Kiezkicker hat geschrieben:
Helmut hat geschrieben:
Harterbrocken hat geschrieben:Die Bewerbung für die Olympische Spiele ist die Grosschance, Hamburg wirklich zu einer mustergültigen Fahrradstadt umzubauen.
Gut erkannt! :GrosseZustimmung:
Verstehe ich nicht ... Steht doch als Ziel schon im Koalitionsvertrag drin, ist also unabhängig von Erfolg oder Misserfolg einer Olympiabewerbung ...
Es gibt anscheinend unterschiedliche Vorstellung darüber, was man unter dem Begriff "Fahrradstadt" versteht. Was da im Koalitionsvertrag steht, ist für unsere Verhältnisse viel, aber von den Verhältnissen in unserem nördlichen und nordöstlichen Nachbarland immer noch weit entfernt. Da bleibt auch nach Ablauf der Koalition noch viel Luft nach oben. Da sollte auch ohne Olympia was gehen, aber mit ginge es wohl besser.
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Beitragvon Kiezkicker » 22.10.2015, 21:34

Wie kommst du da drauf? Die Verantwortlichen in Hamburg meinen jedenfalls ein- und diesselbe Idee von F-Stadt, wenn sie das anpreisen oder verheißen. Und in den olympischen Mobilitätskonzepten steht nichts, was über die – zugegebenermaßen kargen – Ankündigungen im Koalitionsvertrag hinaus geht. Zumal diese Konzepte noch gar nicht vorliegen ... Also, woher rührt dein Optimismus bzw. Glaube, dass mit Olympia da was schneller, besser, weiter geht?
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Beitragvon Helmut » 23.10.2015, 00:07

Kiezkicker hat geschrieben:Wie kommst du da drauf? Die Verantwortlichen in Hamburg meinen jedenfalls ein- und dieselbe Idee von F-Stadt, wenn sie das anpreisen oder verheißen.
Ja, und sie greifen zu einem blumigen Begriff, der in die richtige Richtung zeigt. Nach Ablauf der Legislaturperiode hat Hamburg dieses Prädikat nach meinem Verständnis des Begriffes noch lange nicht vollumfänglich verdient. Da fehlen dann noch etliche Jahre und weiter beharrliches Arbeiten an diesem Ziel.
Kiezkicker hat geschrieben:Also, woher rührt dein Optimismus bzw. Glaube, dass mit Olympia da was schneller, besser, weiter geht?
Dass man auf Nachhaltigkeit setzt. Zugegeben, es ist meine Interpretation, dass mehr Radverkehr (z. B. Stadtrad müsste temporär massiv ausgeweitet werden, weil es dann plötzlich viel mehr Nachfrage gäbe) ins Olympia-Konzept passt. Ich glaube nicht, dass Olympia in Hamburg den Bau von Stadtautobahnen auslösen würde. In den 60ern dachte man da noch anders...
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Beitragvon Kiezkicker » 29.10.2015, 10:27

Hier mal die Definition des Begriffs "Fahrradstadt" durch den Senat:

Unter einer Fahrradstadt wird eine Stadt mit einer gut ausgebauten und ganzjährig sicher befahrbaren Radverkehrsinfrastruktur sowie vielfältigen Service- und Informationsangeboten rund ums Radfahren verstanden. Die Erreichbarkeit der Innenstadt, der Stadtteilzentren und sonstiger wichtiger Ziele ist mit dem Fahrrad sicher, zügig und komfortabel möglich. Auch für das Einpendeln aus dem Umland über größere Entfernungen gibt es gute Bedingungen. Komfortables und sicheres Fahrradparken ist überall gewährleistet – idealerweise auch für Pedelecs und Lastenfahrräder. Der Radverkehr ist optimal mit anderen Verkehrsarten verknüpft, insbesondere mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Quelle: Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/1948

Kommentar: Wachsweiche, sehr interpretierfähige Formulierungen ("gute Bedingungen", "optimal" usw.). Neu allerdings der Begriff Lastenräder, da ist jemand in der Behörde aufgewacht ...
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Fahrradstadt Hamburg ???

Beitragvon Grotefend » 09.12.2015, 19:10

Wie ernst man es in Hamburg mit dem Slogan "Fahrradstadt" nimmt, lässt sich derzeit mitten auf Hamburgs Prachtmeile, dem Jungfernstieg, beobachten: Beim Umbau vor einigen Jahren wurde wasserseitig ein komfortabler Radweg angelegt. Bravo! Schön breit und mit so wunderbar glatter Oberfläche, dass beim Fahren ein Gefühl aufkommt, als streichle man einen Babypopo. Doch jetzt, in der Vorweihnachtszeit, scheinen andere Dinge wichtiger. Ein Weihnachstmarkt auf der Nordseite wurde so weit Richtung Bordstein gezogen, dass die Zelte und Buden teilweise den Radweg in Anspruch nehmen. Der verbliebene schmale Reststreifen zwischen den Rückseiten der Verkaufssstände und der Fahrbahn dient den verdrängten Fußgängern als Ausweichfläche. Und die Radfahrer? Klemmen sich auf dem einzigen schmalen Fahrstreifen Richtung Gänsemarkt zwischen Autos und hier in dichter Folge fahrende HVV-Busse.

Fahrradstadt? Wieder mal leider nur die Hamburg-typische Lösung: Die Backen aufblasen, aber nicht pfeifen.

Frau Pfaue, übernehmen Sie :!:
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Re: Fahrradstadt Hamburg ???

Beitragvon Helmut » 10.12.2015, 02:05

Grotefend hat geschrieben:Beim Umbau vor einigen Jahren wurde wasserseitig ein komfortabler Radweg angelegt. Bravo! Schön breit und mit so wunderbar glatter Oberfläche, dass beim Fahren ein Gefühl aufkommt, als streichle man einen Babypopo.
Offen gestanden find ich den gar nicht so toll. Es rollt sich zwar super, aber er fällt farblich viel zu wenig auf, als dass die Fußgänger ihn als solches wahrnehmen und nicht ständig welche darauf rumlaufen würden. Aber das ist sicherlich eine Verneigung vor der Gegend um die Alster, hier speziell Binnenalster. Die Fassade der dortige Haspa-Filiale z. B. durfte nicht mit dem üblichen roten Leuchtband verkleidet werden. Mit dem ein und anderen kann die Haspa und ich als Radfahrer leben.

Dass man die Radwege rund um die Binnenalster nicht nutzen kann, passiert auch z. B. während des Alstervergnügens. Solche temporären Einschränkungen finde ich hinnehmbar, weil sie auch Leben in unsere Innenstadt bringen, die sonst nach Ladenschluss und an Sonntagen ziemlich verwaist ist.
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Re: Fahrradstadt Hamburg ???

Beitragvon Grotefend » 10.12.2015, 12:59

Helmut hat geschrieben: ...passiert auch z. B. während des Alstervergnügens. Solche temporären Einschränkungen finde ich hinnehmbar, weil sie auch Leben in unsere Innenstadt bringen, die sonst nach Ladenschluss und an Sonntagen ziemlich verwaist ist.
D'accord.
Aber muss man deshalb gleich die Radfahrer vertreiben? Es gibt doch bestimmt auch "radlerschonende" Lösungen. Und nur dafür plädierte ich.
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Re: Fahrradstadt Hamburg ???

Beitragvon Tribelix » 10.12.2015, 13:28

Grotefend hat geschrieben:
Helmut hat geschrieben: ...passiert auch z. B. während des Alstervergnügens. Solche temporären Einschränkungen finde ich hinnehmbar, weil sie auch Leben in unsere Innenstadt bringen, die sonst nach Ladenschluss und an Sonntagen ziemlich verwaist ist.
D'accord. Aber muss man deshalb gleich die Radfahrer vertreiben? Es gibt doch bestimmt auch "radlerschonende" Lösungen. Und nur dafür plädierte ich.
Marktfläche: Radfahren verboten, steht bei jedem Wochenmarkt in Hamburg :HaHa:
Sonst mußt du dich mal beim Marktmeister beschweren ;)
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Knud
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Re: Fahrradstadt Hamburg ???

Beitragvon Knud » 10.12.2015, 22:05

Tribelix hat geschrieben:Marktfläche: Radfahren verboten, steht bei jedem Wochenmarkt in Hamburg :HaHa:
Sonst mußt du dich mal beim Marktmeister beschweren ;)
Zumindest hier kein Anlass. Der Wochenmarkt belegt keine Flächen, die sonst Radweg sind. Dass man bei den "Radwegen" hier durchweg zu Recht die Benutzungspflicht gestrichen hat, steht auf einem anderen Blatt.

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