Mini-/Brevet Zum Bungsberg '15, Ahrensburg (Ber.+Bilder)

bs
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Mini-/Brevet Zum Bungsberg '15, Ahrensburg (Ber.+Bilder)

Beitragvon bs » 28.03.2015, 12:11

<IMG src="https://lh4.googleusercontent.com/-FAat ... g_0106.jpg" width="800">

Wenn man nicht mitfährt, ist es ziemlich leicht, Erster zu werden. Also mit Bildern und ein paar Zeilen:

http://www.audaxclub-sh.de/node/640

Ich hoffe, da finden sich noch Leute mit gehaltvolleren Infos.
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Heimfelder Dirk
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Der Heimfelder ist platt

Beitragvon Heimfelder Dirk » 29.03.2015, 10:32

Nachdem sich in den letzten 6 Wochen meine Freizeitgestaltung mehr auf das Bedienen der Fernbedienung, als aufs Training beschränkte, wollte ich den regenfreien Samstag nutzen. 167 km in einer moderaten Gruppe sollten zu schaffen sein.

Durch einen Plattfuß im Anschluss an eine Offroadpassage war ich ab km 55 allein unterwegs. Beim Versuch, auf den letzten 20 km bis Bosau wieder Anschluss zu finden, habe ich dann zu viele Körner verschossen. Ein taktischer Fehler, vor der ich zuvor noch eine Mitfahrerin gewarnt hatte.

Der 90 km lange Rückweg in hügeligem Terrain bei Gegenwind war dann richtig hart. 300 Meter vor der 2. Kontrolle kamen mir Mitreisende entgegen und informierten, dass es dort brechend voll sei. Da ich keine Lust hatte, für nen Stempel eine halbe Stunde anzustehen, machte ich spontan kehrt, um direkt weiter Richtung Ziel zu fahren. Am Ortsausgang habe ich noch schnell als Nachweis das Ortsschild zu fotografiert.

Bild

Bei zunehmendem Kräfteverfall wurden die letzten 43 km dann richtig zäh. Die tolle von Audax ausgearbeitete Strecke konnte ich leider überhaupt nicht genießen, dafür war ich einfach zu kaputt.

Ein paar Kilometer vor Ahrensburg holte ich Stine ein, die nach einer Reifenpanne und mit Problemen bei der Navigation am Straßenrand stand. Das letzte Stück legten wir gemeinsam zurück. Auf den letzen tausend Metern war ich auch aufgrund von Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel derartig platt, dass ich gegenüber Stine noch 300 Meter zurück viel.

Hätte ich wie ein KFZ einen Bordcomputer, wäre die Reichweitenanzeige schon 5 km lang auf 0 gewesen. Den Wahlspruch der Randonneure “100 gehen immer“ konnte ich nicht bestätigen. Nach 100 Metern wäre ich vom Rad gefallen.

Jochen drückte mir fürsorglich ohne zu fragen gleich einen Teller Suppe in die Hand, so dass die Lebensgeister schnell zurück kamen.

Unterwegs habe ich viel geflucht und von einer zukünftigen sportlichen Karriere beim Indoor-Minigolf fantasiert. Heute bedanke ich mich beim Audax-SH; bis zum nächsten Mal. ;-)
:gruss:
dirk
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Beitragvon mad.mat » 29.03.2015, 13:43

Klasse Bericht Dirk, was ist bloß los mit uns, so wie von Dir beschrieben ging es dem Admin und mir beim Minibrevet ab Aumühle, da bevorzugtest Du ja noch den warmen Sitz Deiner dicken Berta :oops:
Wir sehen uns da oben, Tschüss Helmut
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 29.03.2015, 13:59

mad.mat hat geschrieben:Klasse Bericht Dirk, was ist bloß los mit uns,
Eigentlich nix. Man muss nur den Winter-Blues aus dem Kopf schütteln und wieder mehr fahren. Wenn man monatelang nur kurze Rennen oder bei CTF im Sightseeing-Modus max. 3 Stunden fährt, ist man nach spätestens 4 Stunden intensiveren fahrens einfach hinüber :)
Die dicke Berta hält noch Winterschlaf....
:gruss:
dirk
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Beitragvon Dreckschleuder » 29.03.2015, 19:37

Heimfelder Dirk hat geschrieben:... Man muss nur den Winter-Blues aus dem Kopf schütteln und wieder mehr fahren. Wenn man monatelang nur kurze Rennen oder bei CTF im Sightseeing-Modus max. 3 Stunden fährt, ist man nach spätestens 4 Stunden intensiveren fahrens einfach hinüber :)
Die dicke Berta hält noch Winterschlaf....
Die Windbedingungen verleiteten dazu, die Tour auf flachem Terrain mit Rückenwind zu schnell anzugehen: "Es läuft ja, ich bin ja schon so fit". Aber dann kommen die Hügel und Gegenwind.

Auf den letzten 5 Kilometern waren auch bei mir die Körner komplett verbraucht, die Waden drohten zu krampfen...
Freude am Radfahren!
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Beitragvon Tribelix » 29.03.2015, 21:57

Schöne Tour vom Audax Club S-H, besonders die Rückfahrt war der Hammer.

Eben war der Hof von der Schule noch voll, nach der Toilette wie leer gefegt. Dann mussten Stine und ich eben alleine los. Zwischendrin sagte sie mir noch, dass die meisten Bekannten die lange Strecke fahren. Nach Bosau Kette rechts und los. Puls ging nicht hoch und Tempo immer über 30. Zwischendrin kamen mir Zweifel, ob das gut ist, aber wenn es läuft, soll es laufen.

Café in Bosau schon mit Radlern gefühlt, als wir ankamen. Lecker Mandelhörnchen und wieder los. Immer öfter musste ich jetzt für die Kleine rausnehmen, bis sie mich bei Km 87 auf die Reise schickte. Hau ab, es langt, wenn sich einer ärgert.

Die restlichen 76 Km hatte ich keinen Puls mehr unter 150 und zum Schluss auch irgendwie kein Bock mehr auf Rad. Zum Glück brauch ich die Wertungskarten-Punkte nicht und sparte mir so gleich den Bäcker in Reinfeld. 5 Km vorm Ziel ging das Navi dann noch aus und ich wollte schon fluchen, aber nach dem Anschalten funzte es wieder - warum auch immer. An der Zielgeraden hab ich dann auch innerlich 3 Kreuze gemacht.

Dann überkam mich diese blöde Idee einen Lockerungslauf zu machen. Laufschuhe an und einmal um die Anlage. Erst nachdem ich meine Bauchmuskeln anspannte, sah es nicht mehr so aus, als wenn ein Neandertaler läuft. Zu mehr als knapp einen Kilometer hat es auch nicht gereicht. Wenn ich dran denke, dass da noch 41 fehlen, wird mir ganz schlecht (gut, ich wäre vorher auch anders geradelt ;) )

Zwei Telefonate erreichten mich noch, zwangen mich aber nicht zum Eingreifen.

Die Suppe und der Klönschnack zum Schluss rundeten den Tag als perfekt ab. Zuhause angekommen tröpfelte es......alles richtig gemacht.
Viva la Desperados, das hatten wir uns verdient. biertrinken
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Beitragvon tailwind » 30.03.2015, 12:59

Mir gings wie allen anderen auch: Auf der Hinfahrt dachte ich noch 'mann bist Du in Form' und 'super Gruppe' denn bis nach Preetz ging es in einem Höllentempo. Ich habe alle meine bisherigen Rekorde nicht nur geknackt sondern pulverisiert obwohl ich einen Reifenpanne hatte. In Preetz sahen dann die anderen etwas unentschlossen aus und ich bin allein weiter gefahren.

Nicht nur das ich vergessen hatte den Wetterbericht auf Wind zu prüfen, schusselig wie ich bin mußte ich auch noch eine lowcarb Tour fahren weil Riegel und Gel sicher zu Hause im Kühlschrank lagen. Nach einigen -zig Hügeln habe ich dann Muskeln gespürt von denen ich gar nicht wußte das sie existieren. Mit wirklich letzter Kraft ging es dann nach Ahrensburg, zurück zur Schule.

Das gute Catering dort kam mir gerade richtig. Freundlich wurde mir dann nach ein paar Minuten auch die Dose mit den Haribos vor meine Nase geschoben damit ich nicht immer aufstehen mußte wenn mir nach Süßem war. Service at its best!

Die Tour ist wegen der ganzen Hügel immer einen gute Trainingstour für das was da noch kommt. Mit dem Wetter hatten wir unglaubliches Glück. Angesagt war eine Regenfront ab ca 17/18 Uhr, aber die blieb aus und kam zum Glück erst in der Nacht. Ich hoffe die, die den 300er in Kiel gefahren haben sind ebenfalls trocken ins Ziel gekommen.

Was bleibt ist eine schöne Tour und die Erinnerung an die gute Betreuung. Das ich am Tag nach einem Brevet nicht weniger wiege als davor ist auch selten.
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Ulrike
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100 km gehen immer - auf jeden Fall

Beitragvon Ulrike » 02.04.2015, 13:14

Heimfelder Dirk hat geschrieben: Den Wahlspruch der Randonneure “100 gehen immer“ konnte ich nicht bestätigen. Nach 100 Metern wäre ich vom Rad gefallen.
@Dirk, lass das mit dem Minigolf und der Berta bloß sein und werde wieder der alte Punktejäger!!! Wir machen uns schon ernsthafte Sorgen.

100 gehen immer ! - Dass das quasi ein Naturgesetz ist, redete ich mir krampfhaft ein, als ich reif für den leider nicht vorhandenen Besenwagen mit Ganzkörper-Schmerz bei der Tankstelle Schönwalde den 2. Kontroll-Stopp machte. Die war bei km 129, d.h Reststrecke bereits unter 100, also eigentlich schon so gut wie da. Wenn da bloß nicht das Rad gewesen wäre !!!

Mein "richtiges" Rad hatte ich eine Woche zuvor beim 200er Audax HH-Brevet geschrottet. Aber sollte darunter der Trainingsplan leiden, wenn in der Garage noch das "Grabbelkisten"-Erstrad steht ? Auf keinen Fall ! Immerhin hatte mich dieses Rad vor Jahren über die Vätternrundan gebracht. Was ist dagegen ein harmloser 200er-Brevet!

Das schien einleuchtend, zeigte sich aber bald als fataler Irrtum. Ein Start mit 90 km am Stück ist bei der Vätternrundan nicht vorgesehen und 90 km am Stück auf einem Rad, das nicht richtig passt, können zur Hölle werden. So langsam kamen längst verdrängte Erinnerungen hoch. Mit dem Rad hatte ich von Anfang an Probleme, die ich zuerst auf meinen damals nicht vorhandenen Trainingszustand und meine Unerfahrenheit zurückführte. Ach ja, und vor der Vätternrunde waren wir sogar beim Bikefitter gewesen. Der hatte geschraubt wie ein Wilder und auf den unmöglichen Fachhändler geschimpft, der mir einen viel zu großen Rahmen "angedreht" hatte. Nach dem Fitting ging es halbwegs, bis ich mein "richtiges" Rad aus dem Keller meines Schwagers befreite und mit dem Erstrad Schluss machte. Und nun rächte es sich nach allen Regeln der Kunst.

Als ich mit Konkursus und Skaterwaage von der Tankstelle losfuhr, wurde mir schnell klar, dass ich es nicht ohne Zwischenpause bis zur Kontrolle Reinfeld bei km 184 aushalten würde. Es war definitiv nicht möglich, auf dem Rad auch nur eine andeutungsweise bequeme Position zu finden. Aber so schön naturnahe Strecken sind, so selten sind geeignete Orte für eine Einkehr. In Klingberg bei Scharbeutz erspähte ich schließlich zu meiner Freude einen Wegweiser zum Hofcafe "Sachsenhof" und musste meine beiden Mitfahrer nicht lange überreden. Es hatte sich gelohnt. Leckerer Kuchen in einem schönen Ambiente. Das sollte in Zukunft unbedingt als Tipp auf den Streckenplan.

Nach der Pause ging es etwas besser, sodass ich bis zur Kontrolle Reinfeld einigermaßen durchhielt. Aber leider wurde die Zeit allmählich knapp und Konkursus und Skaterwaage wollten vor Zielschluss um 20:00 Uhr ankommen. Mir war klar, dass meine malträtierten Knochen das nicht mitmachen würden. So sagte ich den beiden, dass sie zufahren sollten, ich würde gemütlich hinterherzotteln und Konkursus könnte mir dann ja mit dem Auto entgegenkommen, sozusagen als Besenwagen von vorn.

Über die Tücken dieses Plans dachte niemand lange nach und so entschwanden die beiden in der Dämmerung. Was für eine Erleichterung für mich ! Jetzt konnte ich endlich schleichen und anhalten, wie ich wollte, und schob das Rad erst einmal ein Weilchen, um die Gliedmaßen aufzulockern. Dieser Spaziergang erwies sich als Wohltat, sodass das Radeln wieder etwas leichter fiel. Nur musste ich jetzt zusätzlich den Kopf anstrengen, um mir die Namen der Ortschaften zu merken, durch die ich durch war. Konkursus brauchte schließlich für den geplanten Besenwageneinsatz meine genaue Position.

Ca. 20:10 Uhr schloss ich mein Handy sicherheitshalber an das Akkupack an und wunderte mich, dass Konkursus sich noch nicht gemeldet hatte. Konnte es sein, dass die beiden die Zielzeit doch nicht geschafft hatten? Vielleicht war sein Akku leer oder sein Guthaben verbraucht. Vielleicht sollte ich etwas später bei den Veranstaltern anrufen. Auf dem Stempelzettel steht normalerweise eine Notrufnummer. Oh nein !!!! Konkursus hatte beide Zettel eingesteckt, weil er praktischerweise immer die Stempel für uns beide holt.

Aber das war nun auch egal. Langsam, aber sicher näherte ich mich dem Ziel. Den "Besenwagen"-Plan hatte ich inzwischen sowieso als idiotisch verworfen. Wie sollte mich Konkursus finden, wenn ich ihm sagte, dass ich irgendwo auf dem Wirtschaftsweg bin, der ca. 2 km vor Bargteheide rechts abgeht. Und dann dieses unübersichtliche Ammersbek mit 'zig eingemeindeten Ortsteilen. Das hätte nie geklappt. So blieb nur noch die Hoffnung, dass er nicht auf eigene Faust losgefahren war und beim Parkplatz wartete. Das hatte er auf den - sehr guten - Rat von Andrea hin auch getan und regte sich als erstes darüber auf, dass ich nicht ans Telefon gegangen war. Er hätte sich die Finger wund telefoniert. Wieso ??? Was für Anrufe??? Ich holte mein Handy 'raus. Tatsächlich, ein entgangener Anruf nach dem anderen. Des Rätsels Lösung: Ich hatte beim Ranfummeln des Akkupacks offenbar aus Versehen die Stummschaltung erwischt. Böse Touch-Screen-Falle.

Am Ende war ich froh, die ganze - doch sehr abwechslungreiche - und auch im Dunklen reizvolle Strecke hinter mich gebracht zu haben. Ich hoffe, ich habe noch einmal Gelegenheit, sie mit meinem "richtigen" 'Rad fahren.

Ulrike :wink:
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Dreckschleuder
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Beitragvon Dreckschleuder » 02.04.2015, 16:50

Wow! Welch ein Kampf Frau gegen Elemente und Widrigkeiten!

Da sind meine Fitnessprobleme und die verbrauchten Körner nur Jammern auf hohem Niveau.
Ulrike hat geschrieben:Ein Start mit 90 km am Stück ist bei der Vätternrundan nicht vorgesehen und 90 km am Stück auf einem Rad, das nicht richtig passt, können zur Hölle werden.
Bei Vettern-Rundan ist das erste Depot nicht erst bei KM 90. Das ist natürlich richtig. Dir ist aber schon klar, daß die Strecke auch vor Preetz durch größere Orte (z. B. Tangstedt, Km 50) führte, wo man auch hätte pausieren/auftanken können?

Preetz ist ein Wendepunkt und im wesentlichen deshalb Kontrollstelle.
Freude am Radfahren!

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