Fahrradstraße an der Alster wird schlecht angenommen

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Helmut
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Fahrradstraße an der Alster wird schlecht angenommen

Beitragvon Helmut » 16.12.2014, 23:57

Gefunden im Pressespiegel des BDR:

Der zwischen Alte Rabenstraße und „Anglo German Club“ zur Fahrradstraße umgebaute Harvestehuder Weg wird schlecht angenommen, anscheinend weil die Straße unverändert stark von Autos befahren wird.

http://www.bild.de/regional/hamburg/fah ... .bild.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Kiezkicker
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Beitragvon Kiezkicker » 17.12.2014, 11:54

Das ist ja nun mal zur Abwechslung eine, hüstel, wahrhaft seriöse Quelle, die der BDR da zitiert...

Die BLÖD macht schon seit Beginn der Baumaßnahme Stimmung gegen die Fahrradstraße. Hotelier/Spediteur Kühne hat sich ja bereits ähnlich dämlich zu Wort gemeldet.

Ich würde mal ein paar Wochen abwarten. Sicher ist eine Fahrradstraße, die für den Kfz-Verkehr frei gegeben ist, kein Meilenstein der Radverkehrsförderung. Aber irgendwann merkt auch der letzte Autofahrer, dass es umständlich wird, immer mit dem Wagen bis ans Ufer fahren zu wollen.

Die zitierten Radfahrer belegen ja auch nur, welch eine Zumutung der motorisierte Verkehr in der Stadt ist.
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Jacfm
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Beitragvon Jacfm » 17.12.2014, 16:11

das ganze mal etwas ausführlicher beleuchtet:

http://hamburgize.blogspot.de/2014/12/n ... r-weg.html
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Grotefend
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Beitragvon Grotefend » 17.12.2014, 20:18

Ich denke, all die Aufregung wird sich bald wieder legen. Dass der vorhandene Radweg demnächst verschwindet, wird kaum jemandem auffallen, wurde er doch bisher schon - obwohl in besserem Zustand als die meisten Radwege in Hamburg - weitestgehend gemieden. Statt dessen fuhren die meisten Radler auf den nah am Wasser liegenden Spazierwegen für Fußgänger. Ist doch auch viel ungefährlicher dort - und landschaftlich schöner allemal.
Sonne in den Speichen sieht nur, wer sein Rad bewegt.
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olaf
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Beitragvon olaf » 31.12.2014, 23:27

Bezirk überprüft umstrittene Fahrradstraße an der Alster

http://mobil.abendblatt.de/hamburg/eims ... lster.html
Knud
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Beitragvon Knud » 01.01.2015, 12:41

Manchmal frage ich mich ja, ob die (gute) politische Absicht für bessere Radverkehrswege absichtlich auf der Verwaltungsebene torpediert wird. Mit viel Geld umbauen, ohne etwas zu verbessern, kann die Stadt leider recht gut. Man soll aber nicht alles mit Verschwörungstheorien erklären, was auch Dummheit oder Gedankenlosigkeit sein könnte.

Aber man wird nicht umhinkommen, den Autoverkehr (oder die rum stehenden Autos) gelegentlich einzuschränken. Anliegerverkehr auf Fahrradstraßen kann funktionieren. Wenn genug Platz da ist, mögen auch Parkplätze möglich sein. Das ist aber oft schon wieder so, dass man ständig auf der Hut vor Ein- und Ausparkern sein muss.

Nur eine Fahrradstraße mit Durchgangsverkehr für Autofahrer ist keine Fahrradstraße. Was ändert sich denn dadurch gegenüber einer "normalen" Straße?

Knud
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Beitragvon Kiezkicker » 03.01.2015, 15:18

Knud hat geschrieben:Nur eine Fahrradstraße mit Durchgangsverkehr für Autofahrer ist keine Fahrradstraße. Was ändert sich denn dadurch gegenüber einer "normalen" Straße?
Dass Radfahrende Vorrang vor anderen Verkehren haben, auch wenn der gewöhnliche Autofahrer das vermutlich nie lernen wird/will. Und noch einige andere Dinge.

Eine Fahrradstraße, die für jeglichen Kfz-Verkehr frei gegeben ist, verdient allerdings wirklich nicht den Namen Fahrradstraße.
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axiom 1
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Beitragvon axiom 1 » 03.01.2015, 17:23

Als diese Straße vorm Konsulat unser Freunde aus Übersee komplett gesperrt wurde, da hat sich kaum einer getraut dagegen aufzubegehren. Nun sind die Radler also die willkommenen Buhmänner.

Jetzt im Winter von einem Flop zu sprechen halte ich für etwas verfrüht. Da das östliche Alsterufer immer stark von Radlern und Läufern belastet ist, wird sich diese breite Alternative sicherlich durchsetzen.

Da der Mittelweg selten fließenden Verkehr ermöglicht, wird es auch zukünftig grenzenlos Umfahr-Verkehr geben, wenn man ihn nicht drastisch einschränkt.
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Beitragvon VeloC » 07.01.2015, 21:16

Immerhin wird Hamburg mit dieser Straßen-Umbauaktion jetzt deutschlandweit berühmt: Sogar die Süddeutsche schreibt darüber. Allerdings hat es sich noch nicht bis nach München rumgesprochen, dass die ehemals geplante Beschränkung auf Anliegerverkehr gekippt wurde. Auch von den jeden Verkehrsfluss blockierenden Parkflächen ist keine Rede. Trotzdem eine hübsche Klammer für den ausführlichen Artikel über die verkehrstechnischen Herausforderungen an Großstädte des 21. Jahrhunderts.

Das (Selbst-) Bild von Olaf Scholz als hilflosem Gefangenen der deutschen Autokultur der letzten 6 Jahrzehnte fand ich jedenfalls sehr treffend. Ich wünsche ihm für die kommenden Jahre Mut und Rückgrat!
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Beitragvon Kiezkicker » 09.01.2015, 15:39

Im Harvestehuder Weg gibt's schon wieder neue Entwicklungen: Sevecke will jetzt "nachbessern" und angeblich den ollen Radweg in den Alsterwiesen wiederbeleben sowie die häuserseitigen Parkplätze wieder auf den Bürgersteig zurückverlegen. Die SPD versucht's wirklich, allen recht zu machen...
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Beitragvon VeloC » 10.01.2015, 14:12

Klingt nach typischer Vor-Wahl-Panik, da ist wohl keine Partei immun gegen. Kann man nur hoffen, dass in den nächsten 5 Wochen nicht noch allzu viel Geld sinnlos zum Fenster rausgeschmissen wird.

Hach ja, wir Duisburger glauben halt immer gerne daran, dass es anderswo auf der Welt besser zuginge als vor unserer eigenen Haustür! 8)

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