18. Vattenfall Cyclassics (Berichte, Bilder + Videos)

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Helmut
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Re: Auch mal ein anderer Blick

Beitragvon Helmut » 26.08.2013, 20:54

Senior hat geschrieben:Der Anblick der Reanimation eines Radlers auf der Elbchaussee gab mir den Rest der Freude. Die Zeit war mir dann egal, aber "Nie wieder die 55 km-Runde".
Das kann ich gut nachvollziehen. Das ging mir 1999 bei meinen ersten Cyclassics ähnlich. Geschockt vom Anblick von auf der LSE Verunfallten beschloss ich den Blick zu heben, mich aus den großen Pulks heraus zu halten und nächstes Jahr lieber mit den vermeintlich erfahreneren Leuten auf der Mittelstrecke zu fahren. Gestern fuhr ich erneut unfallfrei meine 15. Cyclassics.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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norich
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Beitragvon norich » 26.08.2013, 21:12

Es ist ja schon fleißig berichtet worden, aber ein paar Zeilen möcht ich auch noch schreiben. Danke, erst einmal Helmut , denn erst durch den Gewinn des Startplatzes wurde mir die Teilnahme an den Cyclassics möglich. Es waren nicht die ersten Cyclassics für mich, aber das erste Mal 55 km.

Pünktlich fand ich mich zur Startaufstellung im Startblock B ein und traf auch gleich den Guide "Janjbal". Es wurde pünktlich gestartet, überrascht war ich, dass der Startblock B gleichzeitig mit dem Block A startete.

Die erste Stunde lief sehr gut , dann waren wir nur noch eine fünfer Gruppe, von der keiner mehr bereit war Führungsarbeit im Wechsel zu übernehmen. Somit ging der Durchschnitt natürlich nach unten. Im Ziel war es dann ein Schnitt von 37,2 km/h. Dennoch zufrieden, auch das alles ohne Sturz und Panne geklappt hat, fuhr ich zur Hoteldusche.

Hier ein paar Bilder:

https://picasaweb.google.com/1154968578 ... directlink
Silversurfer mit bunten Beinen.
http://radsport-zetel.de
Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten!!
Angelboot

Beitragvon Angelboot » 26.08.2013, 21:39

Grundsätzlich wird wohl auf den längeren Distanzen gesitteter gefahren. Zumindestens so ab Block C. Auf der 155 km Runde habe ich nur einen, wohl leichten Sturz mitbekommen. Eine Gefahrenstelle sind aus meiner Sicht die letzten Kilometer vor der Feldertrennung. Die Fahrer der 100 Kilometer Runde geben noch einmal alles. Dirk hat das ja schön beschrieben. Ich habe miterlebt, wie zwei Fahrer, warum auch immer, sich nicht entscheiden konnten, links oder rechts. Bogen dann doch nach links zum Ziel ab und kreuzten da herum.

Ich persönlich wurde von einem Fahrer aus meinem Skoda Team nach so 5 km an der Schulter geschubst, weil er sich Platz verschaffen wollte. Nach dem Rennen, ich hatte mir seine Startnummer gemerkt, traf ich den Herrn. Hatte leichte Blessuren. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Ein paar Worte von meiner Seite waren bestimmt nicht schmerzlindernd.

Nach der Feldertrennung ging es dann noch vernünftiger zu. Natürlich waren weniger Fahrer unterwegs. Aber es bildeten sich auch größere Gruppen.

Upsolut hat aus meiner Sicht alles getan, was möglich ist. Natürlich wird man auch in Zukunft immer wieder das Thema Sicherheit mehr in den Mittelpunkt stellen müssen. Aber die Fahrer sind die wichtigsten Mithelfer. Bei einem Radrennen gibt es leider Stürze, und gegen übermotivierte und rücksichtslose Mitfahrer verpufft das beste Sicherheitskonzept.
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Jacfm
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Beitragvon Jacfm » 26.08.2013, 21:40

Auch ich bin dieses Jahr wieder an den Start gegangen, da es meine 10. Teilnahme war, war es natürlich Pflicht, weil nächstes Jahr dann der Cyclub ruft. :D

Starten durft ich diesmal aus Block A, das hatte ich inständig gehofft nach dem Ergebniss letztes Jahr und somit mal zu schauen, was dort denn so abgeht. Allerdings trübte ein Tief in Form von akuter Kraft-, Müdig- und Lustlosigkeit, das ich seit dem Urbanathlon ein WE zuvor hatte, meinen Vortriebsdrang, so dass ich froh war, ab Freitag wenigstens wieder Lust hatte länger Fahrrad zu fahren.

Also Sonntag früh ab in den Startblock, schauen was geht und wenigstens fürs Team ein gutes Ergebnis rausfahren. Mehr als dieses Ziel war denn auch nicht drin, nach dem Start direkt vor der Uni war dann wohl schon soviel Hektik, weil die ersten B-Blockler auch schon da waren, ich hörte nur ein Rummsen hinter mir und dachte "jetzt schon Sturz?". Prost Mahlzeit.

Naja, das Feld sortierte sich dann etwas, immer wieder kleine Löcher, manche konnt ich zufahren, beim Volkspark aber war dann die wohl spätere Spitzengruppen auch weg und ich fuhr mit der Gruppe, die grad um mich rum war weiter.

Später dann irgendwo auf der Landstrasse Richtung Wedel der Erste Massencrash mitten in der Gruppe, zum Glück rechts ein Gasthof, so das dort die Strasse direkt in den Fußweg/Parkplatz überging und ich gut ausweichen konnte. Nach dem kurzen Schock schnell weiter und wieder zur Spitze aufgeschlossen und mit weniger aber dann umso aufmerksameren Leuten relativ entspannt Richtung Wedel, über den Kösterberg und die schöne Elbchaussee bis ins Ziel auf der Mö, wo wie schon beschrieben dieser eine Komiker grad von seiner Laterne geholt wurde.

Tolle Stimmung dank der Ratschen allerorten, mit knapp unter 1 h 27 und unter den Top 300 bin ich trotz meines Zustandes der vergangenen Woche zufrieden, meinem Team konnt ich damit auch zu Platz 15 verhelfen, obwohl ich mir im Vorfeld erhofft hatte mal mit der Spitzenguppe fahren zu können.

Evtl. nächstes Jahr, da dann aber mit "meiner" Startnummer. :cool:
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Benotto
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Mit etwas Abstand..

Beitragvon Benotto » 26.08.2013, 21:58

möchte ich auch meine Eindrücke beschreiben. Nachdem mich der Veranstalter wie schon im letzten Jahr in Block A eingeteilt hatte, kam ich kurz nach 7:00 Uhr in meinem Startblock an, der schon zu 3/4 voll war. Da ich vom letzten Jahr wusste, wie im Block A gefahren wird, war ich über den Platz am Ende des Startblocks nicht traurig.

Nach dem Start um 7:35 ging es den auch gut los. Vom letzten Jahr wusste ich um die Schienen im Hafen, die einige immer zu plötzlichen Bremsen veranlassen und war entsprechend vorbereitet. Auch die Köhlbrandbrücke hoch und wieder runter ging es problemlos im hohen Tempo. Bis zum Ehesdorfer Heuweg konnte ich vorne noch die Blaulichter vor den Führenden sehen.

Nun bin ich als Senior 3 mit 85 kg kein Bergfahrer. Entsprechend fiel ich zurück. Nach der Bergwertung in Langenrehm hatte sich dann wieder eine ausreichend große Gruppe gefunden, die gut harmonierte. Die Wechsel klappten und alle sind anständig gefahren, es lief richtig gut.

In der Gegend um Schierhorn meinte mein Nebenmann: Da hinten kommt B, gleich wird es ungemütlich. Und tatsächlich nach einiger Zeit kamen von hinten Rufe rechts zu fahren, und ein Pulk drängte sich von hinten in die Gruppe. Da unsere Gruppe aber auch nicht klein war, und auch nicht langsam unterwegs, bildete sich erst mal eine große Gruppe, in der einige relativ rücksichtslos nach vorne wollten. Ich fuhr rechts mit etwas Abstand zum Vordermann, als ein Fahrer per Handzeichen vor mir einscheren anzeigte. Er scherte jedoch nicht ein, sondern fuhr quer vor mir über den Grünstreifen auf den Radweg neben der Landstraße um dort rechts die Gruppe zu überholen. Und sein Kumpel gleich hinterher. GelbeKarte

Als ich kurze Zeit später einen Körperkontakt mit dem links von mir Fahrenden hatte, habe ich mich etwas zurückfallen lassen, um an das Ende des Gewühls zu kommen. Leider ging es gerade wieder etwas bergauf, und kurz nicht aufgepasst, hatte ich den Anschluss an den Block verloren. Als ich mein Missgeschick bemerkte, habe ich mich kurz umgesehen. Hinter uns war niemand mehr! Der Abstand zum letzten Fahrer war schon zu groß und der Ostwind tat das übrige - ich kam nicht mehr ran. :mad:

Also fuhr ich als Einzelfahrer dem Block hinterher, der immer kleiner wurde. Allerdings hatte ich so die uneingeschränkte Aufmerksamkeit aller Zuschauer. Jeder Jubel, jedes Rasseln galt nur mir. Ebenso die Aufmunterungen, das ich die da vorne bald eingeholt hätte. :chearleader: So kämpfte ich mich mit gemischten Gefühlen Richtung Norden. Einerseits wusste ich, das kostet reichlich Körner, anderseits hatte ich die Strecke für mich. Immer Ideallinie, keine kritischen Situationen.

In Sinsdorf holte ich einen Fahrer vom Hamfelder Hof ein, der allerdings meinte, ich solle mein Tempo weiter fahren, er hätte schon zuviel Energie verloren. So fuhr ich allein durch Harburg. Das war etwa merkwürdig. Leere Straßen, alles abgesperrt, und ich allein mit meinem Rad. Die Engstellen und das Stück Kopfsteinpflaster in der Harburger Innenstadt, sonst immer Problemstellen, passiere ich problemlos in Alleinfahrt.

Kurze Zeit später, vor der Überführung über die B 73 werde ich endlich von einer größeren Gruppe eingeholt, der ich mich anschließen kann. So geht es über die Harburger Elbbrücke mit der Fahrbahnkante in der Mitte, die dieses Jahr endlich so abgesperrt wurde, dass keiner versuchte, dort zwischen den Absperrungen durch zu fahren. Letztes Jahr habe ich dort im Vorbeifahren zwei Stürze gesehen.

Glücklicherweise finden sich auch nach der Feldertrennung genug Fahrer für eine Funktionierende Gruppe. So geht es mit Rückenwind in langer Reihe in hohem Tempo nach Westen. Hier hebt sich auch wieder meine Durchschnittsgeschwindigkeit, die von Anfangs 41 km/h auf 38 km/ gefallen war wieder auf 39,.. Km/h. Allerdings geht es nach Wedel ja wieder bergauf. Meine Kletterfähigkeiten werden nach 133 km in den Beinen nicht besser. Kann ich im ersten Anstieg in Wedel noch folgen, verliere ich im Anstieg an den Kösterberg erneut den Anschluss. Meine Geschwindigkeit fällt teilweise auf 14 km/h, mit Platz 1.298 verlasse ich die Bergwerung nach 8:09.

Danach findet sich wieder keine funktionierende Gruppe zusammen, so geht es wieder alleine weiter. Die Elbchaussee geht es lange bergab, der Gegenwind verhindert allerdings Highspeed. In Altona ist dann wieder eine kleine Gruppe zusammen und so geht es wieder mit Tempo Richtung Ziel. Richtig voll wird es nur noch nach der Felderzusammenführung.

Vor einigen Tagen hatte ich mir auf Youtube noch einen Film über einen Unfall in der Kurve vorm Rathaus angesehen. Daher war ich sehr froh, dort heil vorbeizukommen. Auf der Gerade vor dem Ziel konnte ich noch den einen oder anderen der 100 km Fahrer überholen.

Die 155 km Fahrer wurden zur Ruhezone der 55 km geleitet. Dort war es entsprechend leer, so dass die Transponderabgabe ohne Wartezeit möglich war. Nach einigen Bechern des angebotenen Isogetranks (schmeckte mir nicht, aber der Durst war groß) und etwas Banane habe ich den Biergutschein eingelöst, biertrinken und bin zum Medaliengravieren gegangen. Als ich die Gravur gesehen habe, habe ich nicht schlecht gestaunt: Die selbe Zeit wie letztes Jahr. (Zuhause nachgeschaut: genau 17 Sekunden langsamer - man wird ja älter)

Gestern war ich wohl zu geschafft, um mich über das Erreichte zu freuen. Erst heute ist das gute Gefühl da und der Wille, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. 4:11 h sind zu schlagen.

P.S. Mein Kollege, der auch in C gestartet war, hat auch von der gesitteten Fahrweise in diesem Block gesprochen.

Benotto
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Re: Ratlos

Beitragvon Oldboy » 26.08.2013, 22:20

Papa Boje hat geschrieben:Die offenen Fragen:
- Bin ich überhaupt bereit für 155 km?
- Ist es sinnvoller nächstes Jahr einfach „nur“ die 100 km zu fahren?
- Wie kann ich mein Kopfproblem in den Griff bekommen (psychologische Hilfe)?
- Sollte ich mir mal einen Trainingsplan für solch lange Strecken erstellen?
Ich hätte da eine Frage, die Du an erste Stelle setzen solltest: Musst Du Dir oder irgendjemand etwas beweisen?

"Sprintstrecken" machen durchaus auch Spaß und niemand kritisiert oder belächelt Dich deswegen!!!
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Reisender
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Beitragvon Reisender » 26.08.2013, 23:44

Eine Sache ist mir aufgefallen, aber nur bei zwei Fahrern, Kopfhörer. Ehrlich, ich finde das richtig bescheuert.

Wie wollen diese Teilnehmer andere wahrnehmen? Träumt man sich jetzt im Gleichtritt seiner Lieblingsmusik und hofft, dass alle anderen für einen Mitdenken? Es ist schon bedenklich genug, beim normalen Radfahren mit Musik auf den Ohren, aber beim Radrennen?
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Beitragvon Helmut » 26.08.2013, 23:57

Besenwagenflüchtling Stephan haderte mit seiner Entscheidung, das Rennen angetreten zu haben, weil er so wenig trainiert hatte, sich als Gefahr für die anderen sah. M. E. gab es Fahrer, von denen es aus anderen Gründen weitaus größere Gefahr ausging, wie man hier ja bereits mehrfach lesen konnte.

Wie das Besenwagenflüchtling erlebte, hier:

http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=7186
Zuletzt geändert von Helmut am 27.08.2013, 01:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Mein erstes Mal auf der 55er - besser als erwartet

Beitragvon Superwosi » 27.08.2013, 00:12

Erst einmal die gute Nachricht, alle Kollegen sind heil und gesund im Ziel. Während die meisten sich nicht "so einen Streß" gemacht haben wie ich, bin ich nun aber überglücklich.

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Denn: Ich habe mein Ziel erreicht, den für dies Jahr gewünschten 37er Schnitt erreicht. Dank Hase QuickNic, der umsichtig den Weg frei gemacht hat, der mich motivierte und daran erinnerte, "nur noch 15 Kilometer"...

... auch Dank einigen Trainingskilometern und einer bisher nicht gekannten Gelassenheit an Steigungen... Danke auch an meine Lunge und an meine Oberschenkel. Ihr seid klasse.

Und schwupps ist man auf Platz 10 in seiner Altersklasse, und da waren immerhin 500 langsamer. Und von allen weiblichen Teilnehmerinnen auf der Distanz Platz 46, 1.285 waren noch dahinter. Ist ja eigentlich egal. Aber... ich freu mich. Und da wo Steigung ist, ist noch Luft nach oben. Vor dem Kösterberg stand der Schnitt bei 39 km/h. Und wir sind ja ganz hinten gestartet. Ach, ich freu mich. Ich freu mich... ICH FREUUUUU MICH. Dass man im Radsport auch "im hohen Alter" noch Erfolge feiern kann. Ich freuuuuuuuuuu mich....

Und auch, dass ich diese Chaoten überlebt habe, die willenlos von links nach rechts und quer gefahren sind, die nicht ansagen, drängeln. Überlebt habe ich auch den Typen, dem beim "Sprint" die Kette rausgesprungen ist... aber das gehört wohl leider auch dazu... (wurde ja schon berichtet. Hoffe allen Verunfallten geht es bald wieder besser)

War toll, dass die Anstrengung schon nach 55 km vorbei war, wo früher erst Halbzeit war. Auch wenn da vielleicht etwas fehlte, etwas Südschleife, etwas Köhlbrandbrücke, etwas Hafen... die Freude und die Gänsehaut auf der Zielgeraden... das ist einfach der Wahnsinn, Gänsehaut, Glück!!!

Nach dem Rennen wieder viele bekannte Gesichter zu treffen war ebenfalls ein Highlight... immer wieder schön!!! Helmut konnten wir noch am Ende der Reeperbahn "anfeuern"... als wir schon Richtung Waseberg und "Profis gucken" aufbrachen...

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Danke Hase!

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Beitragvon Reisender » 27.08.2013, 09:40

Ich möchte Wosi zu der Leistung gratulieren und deinem posting widersprechen.
Es ist ein Radrennen keine RTF, es darf durchaus rechts überholt werden.
Wer sich nicht an das Rechtsfahrgebot hält und gemütlich auf dem mittleren Bereich aufhält, muss eben damit rechnen von rechts passiert zu werden.
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Superwosi
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Beitragvon Superwosi » 27.08.2013, 10:33

Reisender hat geschrieben:Es ist ein Radrennen keine RTF, es darf durchaus rechts überholt werden.
Wer sich nicht an das Rechtsfahrgebot hält und gemütlich auf dem mittleren Bereich aufhält, muss eben damit rechnen von rechts passiert zu werden.
... ich hab doch gar nichts davon geschrieben? Ich schrieb von den Chaoten die drängeln und nicht ansagen und WILLENLOS querschießen... ?

Aber nun bin ich neugierig... wo kann man denn diese Regeln nachlesen?
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Beitragvon turbo32 » 27.08.2013, 10:47

Moin zusammen ,

möchte kurz von meiner Teilnahme als Guide berichten, um auch einmal die andere Seite zu zeigen. Dem Orgateam freigestellt, teilte man mich für die 55er Rund ein. Startblock F. Vorbereitet durch die Einweisung am Abend vorher und mit Sprühpflaster, Ersatzschläuchen und Notfallnummern ausgestattet, ging es los.

Auf der schon erwähnter LSE gab es dann tatsächlich den großen Rumms und von den gestürzten 10-15 Radlern blieben am Ende 6 für den Besenwagen und den RTW (Fingerbruch, Cut am Auge, etwas schwerer am Rücken,Schock...) Meine Kollegin sicherte die Unfallstelle, ich rief Hilfe auf, die sehr zügig erschien (Polizei, Krankenmopped und RTW).

Nachdem ich noch einen Gestürzten zur nächstgelegenen Ausfahrt geleitete, setzte ich die Fahrt nach guten 30 Min. fort. Danach noch einige Freihändigfahrer und Showtrinker ohne Hand am Lenker, die ich freundlich auf Ihre Verantwortung im Feld hinwies und einen Kettenabspringer im abgesperrten Zielbereich, den ich nach hinten absicherte, das wars. (Nicht alle waren einsichtig und beschimpften mich, obwohl mein Originalton lautete: "Mir wäre wohler, wenn Du eine Hand am Lenker hättest." - empfinde ich eigentlich als einen freundlichen Hinweis)

Mal eine andere Erfahrung bei den Cyclassics und das Gefühl etwas nützliches getan zu haben. Dass auch unter uns Guides nur Menschen weilen, ist ja oben zu lesen, wohl im normalen Verhältnis wie sonst im Leben.

Die Stimmung war bei mir etwas im Keller, so eine enge Berührung mit Verletzten setzt einem schon zu, habe aber die allgemein schon beschriebene bessere Veranstaltungsstimmung im Rennen und ausserhalb auch so wahrgenommen. Ein schöner Sonntag im August.

Turbo
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der Gregor
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Beitragvon der Gregor » 27.08.2013, 10:50

Hallo! :wink:

Mit einem Freund bin ich auf die 55 km Strecke gegangen. Für mich war es das 3., für ihn das erste Mal in Hamburg. Diesmal aus Block D. (Hatte mich schon von H nach E 'vorgearbeitet'.) 8)

Da wir uns erst im Startblockende getroffen haben, war bis zu diesem Zeitpunkt noch eine kleine Nervosität vorhanden, die sich aber dann schnell legte und nach dem Start dem Rennfieber wich. Wir sind recht zügig gestartet und gutes Tempo gefahren. Irgendwann habe ich ihm gesagt, dass ich dieses Tempo aber nicht die ganze Zeit durchhalten könnte. Wir haben uns dann getrennt, was wir im vorhinein schon so besprochen hatten und deshalb völlig in Ordnung war.

Bald ließen dann auch die Kräfte nach und ich bin auf der LSE doch mehr Windschatten gefahren, als ich es ursprünglich vor hatte. Der Wind kam mir kräftiger vor, als in den anderen Jahren. :Keule:

Leider war ich die restliche Stecke mehr mit mir beschäftigt und konnte mich nur noch wenig an dem tollen Publikum erfreuen, für die ich bestimmt nicht den schönsten Anblick abgegeben habe. - Sorry! :( Und der Kösterberg wollt kein Ende nehmen ... :?

Mein Fahrziel, meine Vorjahreszeiten zu unterbieten, habe ich nicht geschafft. War 5 min. länger unterwegs als im letzten Jahr und 1 min. mehr als bei meinem Debüt. Nach dem Zieleinlauf war ich schon ein wenig geknickt, meine bisher 'schlechteste' Zeit hingelegt zu haben, zumal ich gegenüber meinem Bekannten meinem Mund doch etwas voll genommen hatte. NehNeh Er ist 13 min. vor mir ins Ziel gekommen und will sich im nächsten Jahr auf die 100 km begeben. :Respekt:

Mit etwas zeitlichem Abstand bin ich mit meinen Ergebnis doch ganz zufrieden. Kannte es ja schon vom Marathonlaufen, dass es eben nicht immer nur eine persöhnliche Bestzeit nach der anderen zu holen gibt und ab und zu ein 'Rückschlag' auf einen wartet - aber im nächsten Jahr! :HaHa:

Da wird mehr trainiert, zum Frühstück wieder Müsli und Kaffee zu sich genommen (und nicht Brot und Milch), am Vorabend noch was gegessen, das Tempo am Anfang gedrosselt und doch etwas zusätzliche Energie in den Trikottaschen mitgenommen! :zwinkern: Ich werde 'meiner' 55 km Strecke auch im nächsten Jahr treu bleiben! :Radler:

Von unschönen Fahrmanövern habe ich nichts bemerkt, wohl aber von den Rettungseinsätzen am Rande der Strecke. - Allen eine gute Besserung! Wir (beide) sind unfall- und pannenfrei durchgekommen und das ist doch eigentlich das Wichtigste. :Zwinkern: Allen, die gute Zielzeiten zu feiern haben, einen ganz herzlichen (und wirklich neidlosen) Glückwunsch!!!
:Laola:
Und für die, die das gesteckte Ziel verfehlt haben: Im nächsten Jahr wird es wieder eine Cyclassics geben!
< 1:40 h ich komme! :Totlach:

Ganz liebe Grüße an alle von
Gregor (und ganz bestimmt auch von Michael)
Und natürlich einen ganz herzlichen DANK AN HELMUT ! ! ! :GrosseZustimmung:
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Reisender
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Beitragvon Reisender » 27.08.2013, 11:53

Wosi_reloaded hat geschrieben:
Reisender hat geschrieben:Es ist ein Radrennen keine RTF, es darf durchaus rechts überholt werden.
Wer sich nicht an das Rechtsfahrgebot hält und gemütlich auf dem mittleren Bereich aufhält, muss eben damit rechnen von rechts passiert zu werden.
... ich hab doch gar nichts davon geschrieben? Ich schrieb von den Chaoten die drängeln und nicht ansagen und WILLENLOS querschießen... ?

Aber nun bin ich neugierig... wo kann man denn diese Regeln nachlesen?
Jeder Teilnehmer erhält Startunterlagen in denen die wichtigsten Regeln recht verständlich ausgeführt sind. Es ist der größte aller Flyer.

Aber noch was anderes, Marathon Photos hat die Bilder wohl fertig.
Leider fehlen bei mir die vom Kösterberg. Geht es nur mir so oder habt ihr auch keine von dort?
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Beitragvon skarma » 27.08.2013, 12:46

Hallo,

ich bin das erste Mal in Hamburg dabei gewesen und das auf der 55er Strecke, ein super Erlebnis für mich. Ja, mit den Fotos ist das so eine Sache, 2 von mir und 2 hab ich noch gefunden und von der Bergwertung nichts, obwohl ich einzeln fotografiert wurde... mal sehen was noch kommt... oder gibt es woanders noch Bilder?
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Cyclassics

Beitragvon 456hex » 27.08.2013, 16:42

Aach nee, wat war dat wieder schön, trotz der Quälerei an den Hügeln des südlichen Hamburger Umlandes. Aber auch der Kösterweg stand mir mal wieder im Weg. Dennoch ist es immer wieder ein neues schönes Erlebnis an den Cyclassics teilzunehmen.

Schon allein die Fahrt zum Startblock kann man sehr intensiv erleben. Zunächst alleine bzw. zu zweit startend aus seinem Wohngebiet heraus, um sich dann den langsam verdichtenden Radgruppen Richtung Innenstadt anzuschließen. Es ist ein wunderschönes Geräusch von surrenden Rädern in einer sonst noch fast schlafenden Stadt.

Eigentlich hatte ich keine Lust wie eigentlich jedes Jahr an den Cyclassics teilzunehmen. Das frühe Aufstehen und Frühstücken müssen, die Frage, ob ich fit genug bin für die lange Runde,...und schließlich tat mir doch schon seit 3 Tagen meine rechte Mandel weh. Papperlapapp, alles nur psychosomatisch, nur keine Ausreden. Abgemacht ist abgemacht und bezahlt hatte ich ja schließlich auch. Nun auch noch das tolle Wetter... es gab also wirklich keinen Grund zu schwänzen und falls ich doch schlapp machen würde, könnte ich ja immer noch mit den 100ern in die City rollen.

Der Start war um 7.45 Uhr aus Block C. Es lief alles sehr entspannt und gesittet ab. Ich habe so gut wie keine Leute getroffen, die nicht wußten was sie tun; alle hielten die Spur und auch Zeichen wurden gegeben. Ganz toller Radsport. Nur vereinzelt sah oder hörte ich mal den Krankenwagen. Ab dem Ehesdorfer Heuweg mußte ich als "Bergschneckenkönigin" meine Gruppe ziehen lassen, wie zuvor auch auf der Köhlbrandbrücke. Gott sei Dank tauchen ja immer wieder neue Pulks auf, die einen aufnehmen, eine Zeit lang Windschatten spenden und dann an der nächsten Erhebung wieder ausspucken.

Kurz vor Harburg war ich mal wieder total alleine unterwegs und bekam einen mentalen Durchhänger. Das ist nicht weiter schlimm, auch das habe ich immer mal wieder. Ich hielt auf einer Verkehrsinsel an und suchte mein Handy, um meine Freundin zu benachrichtigen, dass ich nicht mehr zum vereinbarten Treffpunkt kommen würde, da ich das Rennen vorzeitig mit den 100ern beenden wolle. Diese Nachricht konnte ich ihr nicht überbringen, denn der Akku vom Handy war total leer. Wat nu?? Shit..., muss jetzt doch wohl weiterfahren.. kann sie ja schlecht dort auf der Eisenbahnbrücke stehenlassen und ich komme nicht. Also weiter im Text.

Die einigen Minuten Pause auf der Verkehrsinsel haben aber gut getan. Irgendwann kam der nächste Tross mit dem ich bis in die City weiterfahren konnte. Ich sondierte weisse und blaue Rückennummernschilder und hielt mich an die blauen und richtig so, diese fuhren dann Richtung Schenefeld. Beim vereinbarten Treffpunkt fand nicht nur der Flaschenausstausch statt, sondern natürlich auch einige Motivationsspritzen in Form von lieben Worten. Auch freute ich mich Janibal anzutreffen, der mir dann Windschatten spendete und mich bis zur nächsten größeren Gruppe heranfuhr. Vielen Dank nochmals. Mit dieser konnte ich dann gut bis zum Kösterberg gemeinsam fahren. Also nur noch die Erhebung Kösterberg - ist doch ein Klacks - habe ich auch noch fahrend geschafft. Danach ist ja alles easy, doch weit gefehlt. Dieses Jahr kam der Wind ja wirklich aus Osten und selbst die Elbchaussee tat weh. Die letzten 10 km sind mir unendlich lang vorgekommen, das hatte ich in der Vergangenheit noch nicht so erlebt.

Im Ziel war alles vergessen, ich genoss die Stimmung in der Stadt und war froh das Rennen ordentlich beendet zu haben. Fazit: nächstes Jahr wieder, mit dem gleichen Ziel wie jedes Jahr: weniger Kilos auf den Rippen und mehr Trainingskilometer in den Beinen.
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Beitragvon Ketsch » 27.08.2013, 18:06

Nach zuvor zwei Teilnahmen auf der 55er-Runde sollte es für mich dieses Jahr auf die 100er gehen. Ich war recht zuversichtlich, denn immerhin habe ich diese Distanz dieses Jahr schon mehrfach bei Rennen absolvieren können. Am Besten war dabei meine Teilnahme in Berlin mit einem 36er Schnitt. Das war auch mein ursprüngliches Ziel für die Cyclassics, jedoch war ich nach dem Jedermann Giro in Mecklenburg vor zwei Wochen weniger optimistisch, da man mir dort das fehlende Training der letzten Wochen anmerkte.

Nachdem ich erst um 4 Uhr nach einer Hochzeitsfeier im Harz ins Bett kam und der Wecker nach knapp zwei Stunden schlechtem Schlaf klingelte, hatte ich wenig Motivation, machte mich aber auf dem Weg zum Startblock L, aus dem ich starten durfte. Dort unterhielt ich mich kurz mit einem Fahrer von Entscheidendes Bewegen über Forumsmitglied Pitt, der vor kurzem an der Di-Tour teilnahm, bevor es dann auch losging. Nach einigen Kilometern merkte ich zunächst, dass ich meinen Garmin noch nicht gestartet hatte und dass es heute nicht mein Tag sein würde. Mein Ziel wurde auf unter 3 Stunden heruntergesetzt. Das Rennen war dann eher unspektakulär. Gruppe verlieren, versuchen an der nächsten dranzubleiben usw. Bei mir war auch an jedem Hügel Schluss mit lustig, ich musste abreißen lassen. Im Ziel war es dann eine Zeit wenige Minuten über 3 Stunden, ein 33er Schnitt.

Ergo: Mehr Trainieren hilft und eine Hochzeitsfeier ist nicht die beste Vorbereitung.

Unfälle habe ich nur einen am Anfang zu Beginn des Kopfsteinpflasters gesehen. Safer-Guides auch nur einen. Dieser war als Tempomacher für Block M angestellt und führte diese nach vorne. Die Profis habe ich auch noch gesehen, kamen mir auf dem Rückweg auf dem Kopfsteinpflaster entgegen. War interessant, diese mit ihrem ganzen Tross, der hinterherfährt, zu sehen.

Beim nächsten Mal komme ich auch danach zum Ida-Ehre-Platz, aber nach einem kurzen Gang über die Messe musste ich ins Bett, Schlaf nachholen.

Grüße
Ketsch

PS: Warum steht Helmut in den Ergebnissen als disqualifiziert?
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Dem Besenwagen entkommen..

Beitragvon Benotto » 27.08.2013, 18:45

aber den geforderten Mindestschnitt von 31 km/h nicht erreicht.

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Beitragvon Heimfelder Dirk » 27.08.2013, 19:38

Bei uns auf der Seite sind ein paar Bilder zu sehen (Anmerkung Admin: Und Norberts Bericht aus Sicht des RV zu lesen). Zum Glück nicht nur meine Visage, sondern auch unsere Deerns sowie eine Kattenberger Sportskameradin und Guide Uwe R. von der Nortorfern.

http://www.rv-altona.de/ein-groses-woch ... in-teil-2/

:gruss: dirk
:gruss:
dirk
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Beitragvon BikeFuchs » 28.08.2013, 00:35

Meine Cyclassics 2013 startet schon 3 Tage vorher mit der genauen Inspektion des Bikes, abschmieren, einstellen, checken der Schrauben usw. Das Training war nun beendet und ein paar Ruhetage ohne „Klingberg“ ganz nett. Für die Cyclassics hatte ich mir einen 2. leichteren Laufradsatz mit schmalen 2“er aber pannensicheren, profillosen Trecking-Reifen gegönnt. Sonst sind auf meinem Ghost 29er MTB 2,4“ Maxxis Ardent und Racing Ralph 2.3“ drauf. Mein Bike-Kollege und ich fahren traditionell mit Hardtails MTBs 26 und 29er. Das Fahrrad war vorher auch noch beim „Örtlichen“ zur Durchsicht. Nichts wäre ärgerlicher, als ein Defekt. Werkzeug in der Trinkflasche, Akkulichter wurden abgenommen – nur die Nottasche mit Reserve Schlauch und Reifenheber, ein Multitool, Pflaster und 1 Paar Gummihandschuhe (dazu später mehr) in der Satteltasche.

Abends Nudeln! Am nächsten Tag die Radklamotten gecheckt, Rucksack gepackt, Handyapp aufgespielt, GPS Kurs – wg. der Steigungen – auf den Fahrradcomputer übertragen. Startset in der Innenstadt abgeholt, Transponder montiert. Abends Nudeln!! Sonnabend treffen mit meinem Bikekollegen zwecks Team Besprechung und weiter Carboloading mittels ... Nudeln (und lecker Steak)!!!

Der Sonntag beginnt mit ungewohnt frühen Aufstehen um 5. In der U-Bahn schon 2 bis 3 Fahrräder pro Eingang. Bevor es zum Verhakeln der Räder kommt, steigen wir – wie letztes Jahr – in Wandsbek-Gartenstadt aus und fahren uns ein bißchen warm. Im Startfeld F sind wir dies Jahr gelandet, nach K im 1. Rennjahr 2012. Die Stimmung ist super, nette Gespräche mit anderen Teilnehmern. Wir stehen wohl am schönsten Startplatz zwischen Außen- und Innenalster. Die Sonne scheint, nicht so heiß wie letztes Jahr, ideale Bedingungen. Relativ pünktlich starten wir auf die 55er Strecke.

Schnell kommen wir auf ein hohes Tempo. Vor mir tritt einer eine 100 Frequenz - allerdings mit 30 % abgewinkelten Beinen. Der Kollege kommt mir noch öfter vors Rad und ich mache einen großen Bogen. Da nicht überall abgesperrt war, läuft auf einmal ein Typ durchs Feld, reißt einen Fahrer vom Rad und verschwindet in einer Baugrube...

Das fängt ja gut an. Die erste kleinen Wellen werden sportlich gemeistert, um dann auf die Schnellstraße nach Holm zu kommen. Meine Freund kommt kaum mit – ihm fehlen die letzen Gänge. Ich hatte aus der Erfahrung vom letzten Jahr ein größeres Kettenblatt montiert und fahre nach vorne. Hinter mir eine Schlange von anderen, die sich freuen mal hinter 2 aufrechten MTBs Windschatten zu bekommen. ;) Es gibt immer mal Gruppen, an die man sich anhängen kann, z. B. die Gelben von Amnesty fahren ca. unseren Schnitt.

Cut: Blaulicht, Martinshorn, 6/7 liegende, verbogene Rennräder bei der ersten Brücke - später noch mal ein Unfall auf dieser eigentlich recht breiten Straße. Die Verletzten werden schon versorgt, so fahren wir weiter (gute Genesung!). Die Geschwindigkeit wird immer noch angezogen, ca. 40 Schnitt schmeißt später rubitrack aus. Nach dem Kreisverkehr geht es gemächlicher, einige verpflegen sich, fahren rechts. Allerdings ist es so voll auf der Straße, das alle quasi gleich schnell bzw. langsam sind und in einem kompakten Peloton reisen.

Vor der Verpflegungsstelle (Verpflegungsstelle?) wird es wieder etwas lockerer und ich hänge mich an eine super schnelle Schweizerin auf einem Kinderrennrad (Klein für unsere Verhältnisse). Mein Kollege fragt mich, ob ich bescheuert bin: gibt ja 0 Windschatten. Wo er recht hat, hat er recht. So setzen wir uns weiter nach vorne ab und fahren alleine im Wind. Wenn es so weiter geht, fahren wir eine schöne Zeit. Hinter den Wedeler Gleisen geht es leicht bergauf und auf einmal eine Verkehrsinsel. alle quetschen sich auf eine Spur und ich touchiere einen Nachbarn, verdammt da muss ich/mann besser aufpassen.

Auf dem Weg zum Kösterberg kommen wir noch mal richtig auf Touren. Wir wollten soweit wie möglich mit Schwung die erste Welle nehmen. Das Fiasko: Ein Krachen in der Schaltung, Schaltwerk hochgeklappt, 2 Schlaufen (!) in der Kette. Raus aus den Klickies, Handzeichen, ich rolle aus dem Feld, lehne auf den Bürgersteig mein Fahrrad gegen eine Laterne. Ein junger Mann kommt angelaufen und bietet seine Hilfe an. Ich hole die Gummihandschuhe raus und versuch die Kette, die verdreht ist, und das Schaltwerk zu richten. Alles komplett verklemmt und nur mit dem Multitool als Hebel wieder zu befreien. Aber da liegen ja Metallteile von der Kette auf der Straße. Wahrscheinlich ist ein Stock/Stein hochgeschleudert und hat dann die Schaltung zerstört. Ich steige aufs Rad und fahre wieder los – aber die Kette rutsch bei jedem 2. Tritt durch. Aus, vorbei, 1 Jahr Training, im Winter bei -10°, mit Spikes auf dem Klingberg bei Wind, Regen, Schnee, Graupeln alles schießt mir durch den Kopf – aus, vorbei, Besenwagen.

Ich fahre an den Rand und setze mich auf eine Bank an einer Bushaltestelle. Nun trudeln die nächsten Startblocks ein. Einige aus D, E, F und dann G, H, I, J. Dann der Schiedsrichter mit dem „offiziell aus dem Rennen nehmen“. Im Bus/Besenwagen Todeststille, einige schicken SMS, nur der Busfahrer hat gute Laune, warum auch nicht…

Ida Ehre Platz habe ich mir dann geschenkt, ein Bier getrunken und dann mit der Bahn nach Hause. Meine Bike-Kollege hatte erst etwas gewartet, dachte dann, ich hätte ihn überholt und ist solo mit eine tollen Zeit ins Ziel gekommen.
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Beitragvon Helmut » 28.08.2013, 01:14

BikeFuchs hat geschrieben:Ich fahre an den Rand und setze mich auf eine Bank an einer Bushaltestelle. Nun trudeln die nächsten Startblocks ein. Einige aus D, E, F und dann G, H, I, J. Dann der Schiedsrichter mit dem „offiziell aus dem Rennen nehmen“. Im Bus/Besenwagen Todeststille, einige schicken SMS, nur der Busfahrer hat gute Laune, warum auch nicht…
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Beitragvon Fülle » 28.08.2013, 10:43

harald_legner hat geschrieben:Hier die Bilder der 55 km, die ich in Lurup bei km 10 gemacht habe:
Hallo Harald, schöne Fotos, hast du zufällig auch letztes Jahr welche gemacht und noch einen Link dazu? Da war ich ausnahmsweise auch mal auf der 55er Strecke unterwegs und habe so gar nichts an Bildern gesehen.

Im übrigen ist bei mir auf der 100er Strecke alles gut gelaufen, ein Sturz direkt neben mir aber, mit Glück gerade noch vorbeigekommen.
Ich hatte einen Startplatz eines verhinderten Teilnehmers übernommen und musste deshalb aus P starten, schon ungewohnt. Letztes Jahr auf der 55er war ich im B-Block und auf der 100er irgendwie immer in I, J od. K, irgendwie hatte ich jetzt Probleme Gruppen in meinem Tempo zu finden, oft zu schnelle von hinten od. zu langsam -> also nächstes Jahr wieder regulär anmelden od. den Startplatz von jemanden übernehmen der ungefähr mein Tempo fährt.
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Beitragvon norich » 28.08.2013, 14:52

Hallöle
Hier ein Video von meiner Helmcam:
Der Start der 55km Strecke mit den ersten 15min und Guide Janibal :
http://youtu.be/xF9kiIs0BaQ

Die zweiten 15min leider gleich mit Sturz am anfang:
http://youtu.be/QrqzrOmHZCc

Der Rest folgt noch :)
Silversurfer mit bunten Beinen.
http://radsport-zetel.de
Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten!!
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Beitragvon harald_legner » 28.08.2013, 15:07

Da gibt es ältere Bilder: http://blesshuhnweg.de/zenphoto/radsport/
Die 55km der Cyclassics 2012 sind jetzt da: http://www.flickr.com/photos/95869641@N ... 272463926/
[hl]
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Beitragvon Fülle » 28.08.2013, 18:29

harald_legner hat geschrieben:Da gibt es ältere Bilder: http://blesshuhnweg.de/zenphoto/radsport/
Die 55km der Cyclassics 2012 sind jetzt da: http://www.flickr.com/photos/95869641@N ... 272463926/
:OK:

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