DOPING: Contador gesperrt!

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Harterbrocken
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DOPING: Contador gesperrt!

Beitragvon Harterbrocken » 07.02.2012, 18:56

Also doch: Alberto Contador wurde vom höchsten Sportgericht wegen Dopings bei der Tour de France gesperrt. Hört das denn nie auf? Nun darf er nicht zu den Olympischen Spielen und die Tour 2012 fährt er auch nicht.

Jetzt wird wohl Andy Schleck nachträglich zum Sieger der Tour 2010 erklärt. Der äußerst sich für meinen Geschmack zu verständnisvoll für Contador: Alberto tue im leid, er sei nicht glücklich damit, er möchte die Tour sportlich und nicht gerichtlich gewinnen und so weiter und so fort...

Woher so viel Mitgefühl wenn man beschissen wurde? Ich denke, alle Weltklassefahrer haben ihr ganz persönliches Geheimnis. Schade! Das alles ist ein Riesenverrat an den Fans. Im Profiradsport steckt offenbar noch immer viel zu viel Finanzpoker.

Übrigens: Gegen Lance Armstrong wurden alle staatlichen Ermittlungen eingestellt. Jetzt verfolgt ihn nur noch die Sportgerichtsbarkeit. Schlimm genug oder?
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Beitragvon Ötzy » 07.02.2012, 20:57

Im Radio war das heute nur auf NDR-Info zu hören.
Der Mopo war es eine kleine Nachricht in der Randspalte Wert.

Der Spanische Verband ist am fluchen, Schleck bekommt einen Sieg zugesprochen den er sich nicht erkämpfen durfte
und was sich aus dem Einspruch ergibt, für den Contador jetzt 30 Tage Zeit hat, wird sich zeigen.
Ich bin gespannt welche Konsequenz der Arbeitgeber/das Team daraus zieht.

edit: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1272492
Zuletzt geändert von Ötzy am 08.02.2012, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Helmut
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Re: DOPING: Contador gesperrt!

Beitragvon Helmut » 08.02.2012, 00:47

Harterbrocken hat geschrieben:Also doch: Alberto Contador wurde vom höchsten Sportgericht wegen Dopings bei der Tour de France gesperrt. Jetzt wird wohl Andy Schleck nachträglich zum Sieger der Tour 2010 erklärt.
Das ist es, was mir den Spaß an der Tour als Rennen versaut hat. Noch immer sehe ich gerne stundenlang bewegte Bilder davon, aber wer gewinnt, ist mir egal geworden. Die Erfahrung zeigt, dass man auch im Ziel in Paris noch nicht weiß, wer die Tour tatsächlich gewonnen hat.

Den Veranstaltern muss es künftig gelingen, nach jeder Etappe ein verbindliches, dauerhaftes Urteil zu fällen. Wenn Rennen erst Monate später in Gerichtssälen entschieden werden, warum sollte ich dann bei den Zielsprints noch mitfiebern?
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Re: DOPING: Contador gesperrt!

Beitragvon snief » 08.02.2012, 15:47

Helmut hat geschrieben:Wenn Rennen erst Monate später in Gerichtssälen entschieden werden, warum sollte ich dann bei den Zielsprints noch mitfiebern?
Weil das Fiebern in dem Moment das Wichtige und Interessante ist? ;)

Nimm die Galibier-Etappe letztes Jahr. Die Entwicklung im Rennen, die Spannung, ob Andy durchkommt und wie nahe Evans kommt usw.. Es zählt doch das Momentum, nicht, was Monate später irgendwo an grünen Tischen entschieden wird.

Aber durch diese späteren Entscheidungen lass ich mir doch den Live-Moment nicht verderben. :cool:
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mad.mat
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Beitragvon mad.mat » 08.02.2012, 19:23

Jack40 erzählte mir, dass in der Indycar Serie, egal was später passiert, der Sieger der Sieger bleibt. Die Zuschauer haben das Recht für ihr gezahltes Geld auch den Gewinner zu sehen. Find ich eigentlich ganz gut...
Wir sehen uns da oben, Tschüss Helmut
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Beitragvon crumble » 08.02.2012, 22:00

mad.mat hat geschrieben:Die Zuschauer haben das Recht für ihr gezahltes Geld auch den Gewinner zu sehen. Find ich eigentlich ganz gut...
Wir zahlen ja nur recht selten für das Zuschauen ;-) Da kann einem der Grund egal sein.

Ich sehe es wie snief. Ich freue mich an dem Moment. Oder ärgere mich, wenn jemand siegt, dem ich es nicht gönne. Ich schaue mir auch gerne die Amateure an, wenn ich bei einem Jedermann-Rennen bin. Da merke ich mir die Namen bestimmt nicht, sondern bedauer die Leute, die aus den Gruppen fallen, obwohl sie hart kämpfen. Bewunder wie einige Leute verbissen alleine bis zum Schluss alleine hinter dem Hauptfeld fahren. Und habe natürlich Spass an einem guten Sieg. Aber da zählt wirklich nur der Moment und vielleicht die Erinnerung an diese Momente. Das ganze in irgendwelchen Statistiken zu lesen, interessiert mich überhaupt nicht.

Von daher bin ich für eine Aberkennung der Siege. Das kann eine extrem harte Strafe sein, wenn dem Sportler etwas an dem Sieg liegt. Ob das bei Contador der Fall ist, kann ich nicht sagen. Aber stellt euch vor, ihr hättet einmal die Tour gewonnen und ihr müsstet das Trikot wieder abgeben. Auf das eine Monatsgehalt kann man sicherlich gut verzichten, wenn man noch jede Menge Werbeverträge nebenbei hat, aber den ersten Tour-Sieg wird sicherlich niemand gerne abgeben.

Contador dürfte genug Gelb im Schrank haben, um auf das eine verzichten zu können. :? Hart dürfte es höchstens sein, dass er jetzt keine Serie wie Armstrong mehr schaffen dürfte.

Übel dürfte es für den neuen Sieger sein. Kann man sich über so einen Sieg wirklich freuen? Noch schlimmer wäre es, wenn man auf diese Weise auf einmal den 8en Tour Sieg bekommt.

Peter
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Beitragvon tierfreund23 » 09.02.2012, 00:05

Ich finde es leider nur schade, dass nur weil die Profis so eine Scheiße bauen es in Deutschland immer schwieriger wird Nachwuchsarbeit zu betreiben. Es wird in Deutschland immer schwieriger Sponsoren zu finden, weil der Radsport so einen schlechten Ruf hat. Das beste Beispiel ist ja schon, dass so ein reiches Land wie Deutschland mittlerweile nicht mal mehr ein Pro-Tour-Team hat - eigentlich eine Schande…

Ich schaue mir natürlich immer noch die Tour an, aber immer mit gemischten Gefühlen. Es ist aber auch eine Schande, dass es Jahre dauert, bis so ein Urteil zu Stande kommt, egal ob gerechtfertigt oder nicht.

Mal sehen, wann es endlich bei Ulle ein Urteil gibt…
Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß, dem Mann in seine Rechte,
drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede...

Zitat: Ernst Moritz Arndt 1812
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Beitragvon Harterbrocken » 09.02.2012, 11:24

Nun ist auch Jeannie Longo dran. Sie ist wohl die berühmteste Profi-Radsportlerin. Ihr Mann Patrice Ciprelli wurde im Zusammenhang mit Schmuggel von Dopingmitteln verhaftet. Scheint gerade eine Antidopingwelle zu geben. Aber ob das alles diesen schrecklichen Sumpf austrocknet, ist wohl leider zweifelhaft.

http://espn.go.com/olympics/cycling/sto ... ed-epo-buy
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Beitragvon snief » 09.02.2012, 12:23

tierfreund23 hat geschrieben:Mal sehen, wann es endlich bei Ulle ein Urteil gibt…
Jetzt:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,814191,00.html
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Beitragvon Sven1975 » 24.02.2012, 12:04

Naja, das Urteil von Ulle ist ja auch wieder komisch. Nach einigen Jahren wird er nun für alle RTFs und BDR-Rennen gesperrt. So richtig aufgeklärt ist die Sache immer noch nicht, aber eigentlich ist es auch jedem egal.

Bei Contador finde ich sie Sache auch mysteriös. Die Dopingproben sind so sauteuer und so fein, dass sie jeden Fitzel im Blut/Urin ausfindig machen. Aber warum dauert das dann so lange mit dem Urteil?

Und was passiert, wenn man tatsächlich so geringe Mengen nciht erlaubte Mittel im Blut hat, dass keine Leistungssteigerung damit möglich ist, die Test aber trotzdem darauf anspringen? Muss nun jeder Profi von jedem Essen eine Probe zurückstellen? Besser wärs!
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Beitragvon Technobull » 21.03.2012, 21:47

Ich habe die Tour mit Marco Pantini gesehen - unglaublich wie der die Pässe hochflog. Jetzt ist er schon lange tot.
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Heute im Abendblatt

Beitragvon radfreunde » 21.03.2012, 23:47

Wie man das richtig macht heute im Sportlerinterview:

Sind Schmerzmittel für Sie ein ständiger Begleiter?

xxxxchen: Natürlich, ich nehme vor jedem Wettkampf Tabletten. Bei meiner xxxxweise ist es normal, dass ich Schmerzen habe.

Ups verschrieben:

Sind Schmerzmittel für Sie ein ständiger Begleiter?

xxxxchen: Natürlich, ich nehme vor jedem Spiel Tabletten. Bei meiner Spielweise ist es normal, dass ich Schmerzen habe.

Regt sich niemand auf, ist doch Eishockey. Da bringt Doping doch eh nichts. Und testen ist zu teuer und was soll man suchen, die nehmen doch eh alle was, wie das Interview zeigt.

Man sieht sich ohne Schmerztabletten ...

wilf
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Re: Heute im Abendblatt

Beitragvon Sven1975 » 22.03.2012, 20:17

radfreunde hat geschrieben:... Regt sich niemand auf, ist doch Eishockey. Da bringt Doping doch eh nichts. Und testen ist zu teuer und was soll man suchen, die nehmen doch eh alle was, wie das Interview zeigt.
Eine der häufigsten Titelzeilen im Sportteil der Tageszeitungen während der WM/EM etc. "XY Fit gespritzt". Bei Fussballern fragt keine Sau, ob die mehr nehmen, als nur Kochsalz.....

Guckst Du hier:

http://de.eurosport.yahoo.com//20112011 ... worte.html

:Tanzen: :Tanzen:
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Helmut
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Re: Heute im Abendblatt

Beitragvon Helmut » 23.03.2012, 00:19

Sven1975 hat geschrieben:Eine der häufigsten Titelzeilen im Sportteil der Tageszeitungen während der WM/EM etc. "XY Fit gespritzt". Bei Fussballern fragt keine Sau, ob die mehr nehmen, als nur Kochsalz.....
Unter Leichtathleten galt es anscheinend als völlig normal sich UV-bestrahltes Eigenblut verabreichen zu lassen. Schuldgefühle? Fehlanzeige! Siehe

http://www.sueddeutsche.de/m5t38A/53305 ... itaet.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Re: Heute im Abendblatt

Beitragvon Sven1975 » 24.03.2012, 19:00

Man muss sich mal fragen, in was für einer Welt wir leben.....

Ausserdem: Von 155 Fuentes-Kunden waren nur 50 Radsportler! Basso wurde gesperrt und darf wieder fahren (genauso wie Wino). Ulle bekommt auf Lebenszeit einen Status wie ein Massenmörder.

Über 100 Sportler machen weiter wie bisher - juckt auch keinen, dass unter den Kunden angeblich die gesamte spanische Fußball-Nationalmannschaft dabei war....

Ex-Bundespräsis bekommen schon nach 1,5 Jahre Eierschaukeln ihren Ehrensold, Bankenmanager trotz Pleiten genauso... UND die Schleckerbeschäftigten bekommen nicht einmal eine Transfergesellschaft...
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