2. Men’s Health Urbanathlon Hamburg (Bericht+Bilder)

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Helmut
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2. Men’s Health Urbanathlon Hamburg (Bericht+Bilder)

Beitragvon Helmut » 28.08.2011, 03:52

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<b>Men’s Health Urbanathlon Hamburg 2011
Auch der 3.000. hatte Spaß</b>


Das Bild zeigt es. So wird der letzte von 3.000 Teilnehmern beim Men's Health Urbanathlon Hamburg im Ziel empfangen. Ich muss das wissen, denn das war ich. In der Wertung wurde ich letzter, ob ich das wirklich war, weiß ich nicht, denn ca. 1.000 Teilnehmer nahmen nicht an der Wertung teil (liefen ohne Chip), fielen dem Wetter(Bericht) oder dem anspruchsvollen Hindernisparcour zum Opfer.

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10 km, 13 Hindernisse und 202 hm mit 997 Treppenstufen galt es zu überwinden. Schon beim dritten Hindernis war ich kurz vorm Abbruch. Als Schwergewicht wollte es mir in drei Anläufen nicht gelingen, auf das riesige Luftpolster drauf zu gelangen. Mit schweißnassen Fingern bietet die Plane keinen Halt, an dem man sich draufziehen kann und durch die neben mir aufspringen Läufer wurde ich immer wieder vorne hoch gedrückt und rutschte dadurch gleich wieder runter. Erst im Vierten gelang mir der Aufstieg.

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Es begann für mich mit etwas Nerverei, Weil es zu Beginn der Hinfahrt noch regnete, setzte ich mich ins Auto. Ein Fehler! Hamburgs Baustellen und Parkplatznot ließen mich nach langer Zeit am Museumshafen parken, für 2 Euro/Std. und zehn Minuten Fussweg vom Start entfernt. Mit dem Rad wäre ich dort längst trocken angekommen.

Der Regen wurde von einer Kaltfront begleitet, die viele Leute in ihren dünnen Laufklamotten in das Kreuzfahrtterminal trieb. Schon bald aber konnte man im kurzen Shirt ins Freie treten. Wir bummelten über die Messe, bis uns Yared Dibaba 30 Minuten vor dem Start (viel zu früh!) zu den Startblöcken rief. Weitere 20 Minuten warteten wir, weil sich der Start verzögerte. So hatte er denn Mühe, die anfangs super Stimmung hoch zu halten.

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Als Einlage erklärte der Ex-Senioren-Weltmeister im Cyclocross Jens Schwedler die Strecke, auf der er mit seinem Rad dem Tross voraus fuhr. Keine leichte Aufgabe, bei den vielen schnellen Leuten und auf Carbonsohlen mit dem Rad auf der Schulter über anfangs teils glitschige Treppen.

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Schon wenige hundert Meter nach dem Start war mir klar, dass es körperlich gesehen nicht mein Tag war. Mein Pulsfrequenz schoss beinahe auf Max.-Puls hoch, obwohl es doch erst richtig losgehen sollte. Zunächst galt es eine Reihe ausgelegter Reifen und Containerwände zu überwinden.

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Es folgte der neu in den Parcour eingebaute „Airbag“, dem später die Luft weitgehend rausgelassen wurde, wohl weil er sich als für einige zu schwierig erwies.

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Man muss schon auf eine gewisse Art etwas bescheuert sein, um sich auf sowas einzulassen. Das erschließt sich nicht jedem.

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Mad.Mat war sich nicht sicher, ob er mich bis ins Ziel würde begleiten können. Zu groß sind noch die Blessuren vom Sturz vom Rad bei der RTF in Walsrode. Es kam anders, denn ich musste ihn wegen zu hoher Pulswerte davon ziehen lassen. So musste mir halt einer der bereitstehenden Helfer über die folgende Hinderniswand helfen.

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Der Parcour nahm in Buchten zwischen Övelgönne und der Fischauktionshalle jeden Höhenmeter mit – natürliche und architektonisch bedingte sowie künstlich auf die Strecke gestellte. Wieder am Kreuzfahrterminal angekommen ging es in die von der Premiere berüchtigte Half-Pipe, die beinahe wegen dem Regen am Vormittag gestrichen worden wäre.

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Obwohl sie gegenüber dem Vorjahr verbreitert worden war, kam es wieder zu einem großen Stau, aber auch zu einer Bombenstimmung. Nahezu jede Frau musste sich beim Aufstieg helfen lassen, wurde laut bejubelt, wenn sie oben angekommen war. Einer zog sich im Tigerkostüm an einer "Liane" hoch, was aus dem Kreis der wartenden Läufer viele Urwaldlaute erschallen ließ.

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Man konnte sich hochziehen lassen, insbesondere von denen, die es bereits geschafft hatten. Man lief den Ubanathlon nicht einfach nur gegen, sondern auch miteinander.

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Insbesondere wegen der Halfpipe hatte mad.mat mir geraten, nicht grad das beste Shirt anzuziehen. Wenn man beim Auf- oder Abstieg mit der Startnummer und ihren Sicherheitsnadeln über die Kanten schrubbt, kann's einem das Shirt zerreißen. Meines hielt, dafür hab ich vom Abstieg nun einen Bluterguss am linken Arm (keine Ahunug, wie das passiert ist) und eine Blase an der rechten Hand. Der Tampen wird verdammt heiß, wenn man ihn durch die Hände gleiten lässt. Man sollte sich kontrolliert abseilen.

Nun stand der trapezförmige Gebäude „im Weg“, auf dessen Dach man von außen besteigen kann.

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Ich hatte bei dem aufkommenden sonnigen Wetter das Gefühl auszutrocken. Gut, dass bald die Labestation kam. Es gab zwar nur Wasser, aber besser wie nix. Eine zweite Station folgte bei km 8.

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Als nächstes galt es einen Sandsack aufzunehmen und über den Elbstrand zu tragen.

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„Ihr seid unbezahlbar. Wir wollen was sehen für unser Geld!“, rief eine Zuschauerin uns scherzhaft aus ihrem Liegestuhl entgegen. „Wir auch!“, rief ich zurück und lichtet sie ab.

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Nun ging es den Elbhang mehrfach rauf und runter. Während mein Puls nun wie vom Radfahren gewohnt wie ein Uhrwerk tuckerte, verließen meine Waden die Kräfte. Die 15 Monate in Folge meines Sprunggeenkbruches mir vom Chirurg auferlegte Laufpause machte sich bemerkbar.

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Wir wurden mit tollen Aussichten auf den Hafen belohnt. „Nur nicht Letzter werden.“, gibt neben mir einer seinem Kumpel als Losung mit. Dem konnte ich mich anschließen, gleichwohl mir die Qualität meiner Bilder wie immer wichtiger waren als die Platzierung.

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Wenn ich auf dem Rad Krämpfe bekomme, weiß ich, was ich dagegen tun muss: Einige Meter gehen. Was aber macht man, wenn man schon vom Gehen Krämpfe bekommt? An Aufgeben denke ich nicht mehr. Es sind noch viele Leute aus den späteren Startblöcken hinter mir, meine Zeit mir eh egal und es gibt noch einige Hindernisse, die es abzulichten gilt.

Die Stimmung ist trotzdem rundum gut. Ich höre sogar eine Gruppe Läufer, wie sie singt. Eine große Gruppe von Kindern klatscht Hände ab.

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Total begeistert hat mich, der diese Fahrrad-Seiten betreibt und seit vierzig Jahren Feuerwehrmitglied ist, dass ich neben Rettungssanitätern auf Motorrädern erstmalig welche auf Fahrrädern gesehen habe.

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Ich freue mich, dass bald das Ziel erreicht wäre, erfreute mich an Shirts, deren Rückseite klare Botschaften tragen. „Dran, Drauf, Drüber“. Oder folgende "Kampfansage": "Jage nicht, was du nicht erlegen kannst."

Es folgen noch einige Buchten und Hindernisse.

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Eine harte Probe ist es an all den Leuten vorbeilaufen zu müssen, die schon im Ziel sind. Dann kommt man um eine Kurve und sieht das:

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Der Platz-Sprecher hat Mitleid mit uns, spricht uns seinen Respekt aus, wo wir, die am Ende des Feldes ins Ziel kommen, doch alle ziemlich fertig aussehen müssen. Das Ziel direkt vor Augen, gibt man aber nicht so einfach auf. Auch das finale, aus Schrottautos bestehende Hindernis wird sicherlich niemand mehr aus der Bahn geworfen haben.

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Mad.Mat bietet mir sein alkfreies Bier an, aber ich will erstmal nur noch ins Ziel. Ich war davon überzeugt, es ausgeschlagen zu haben, sah später ein Bild von mir mit dem Bier in der Hand.

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Was die Leute und ich da noch nicht wissen: Mit sieben Minuten Rückstand auf den Vorletzten laufe ich gemessen an der Netto-Laufzeit mit der roten Laterne ins Ziel. Nach dem super Empfang durch die Medaillen-Umhänger (Verbesserungsvorschlag: Kuss-Mädchen, wie früher bei Flensburg-Viborg) folgt etwas Ernüchterung.

Das alkfrei Bier ist aus. Es gibt nur noch Wasser. Die Bananen auch. Äpfel sind für mich als Zielverpflegung kein rechter Ersatz.

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Fast zwei Stunden (!) benötigte ich für die doch nur 10 km, die es in sich hatten. Warum beim Urbanathlon im Gegensatz z. B. zum Haspa Hamburg Marathon kaum alte Leute mitlaufen, möchte die Parkplatzwächterin von mir wissen. „Weil es nicht 'einfach' nur ein Lauf ist, sondern ein Hindernisslauf, der auch Geschick und Mut erfordert.

Ein paar Minuten nach mir läuft ein XXL-Läufer extrem langsam, aber konstant gen Ziel, der dafür frenetisch von “seinen Fans“ gefeiert wird.

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Der Urbanathlon ist eine zuschauerfreundliche Veranstaltung. Weil einige spektakuläre Hindernisse direkt am Start/Ziel am Kreuzfahrtterminal liegen und die Strecke dort mehrfach vorbei führt, können die Lieben ihre(n) Liebste(n) immer wieder anfeuern. Ohne den Regen am Vormittag wären es sicherlich noch viel mehr Zuschauer geworden.

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In der Zwischenzeit kommt auch für die am Start gebliebenen keine Langeweile auf, denn da sind ja noch die Messestände, Essen und Trinken sowie Live-Musik.

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Der Urbanathlon kommt wie die Men's Health aus dem Amiland zu uns. Es gibt eine weltweite Serie. Im letzten Jahr war in Hamburg die Europapremiere. Mit dem für 2012 geplanten Start des Events in Sydney wird der Men's Health Urbanathlon auf allen fünf Kontinenten vertreten sein. Es gibt Leute, die dieser Serie hinterher reisen. Der am weitesten angereiste Teilnehmer kam aus Australien. Auffällig waren für mich die vielen Teilnehmer aus dem Süden Deutschlands.

Begeistert hat mich auch, dass mit dem Startpreis für Leute gespendet wurde, denen es nicht so gut geht wie z. B. uns Lauf- und Radsportlern. An die 7.000 Euro kamen für Crossover e.V. zusammen, die damit Projekte in der Jugendarbeit finanzieren.

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Also, Letzter! Na und? Immerhin Finisher. Und wer sonst hat vor, nach und vor allen beim Lauf über 330 Bilder aufgenommen? Hier kommen meine 186 besten

Bilder vom Men’s-Health-Urbanathlon Hamburg.

Wer diese Bilderserie gesehen hat, 2012 trotzdem nicht beim Urbanathlon starten möchte, dem kann ich nicht helfen..

Ach ja, wer gewonnen hat? Das ist doch nebensächlich. Hauptsache alle hatten ihren Spaß.
Zuletzt geändert von Helmut am 29.08.2011, 01:29, insgesamt 17-mal geändert.
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Beitragvon henni » 28.08.2011, 07:38

Danke für den schönen Bericht, ich tippe nachher noch was. Jetzt geht es zum Heldenlauf

Ich bin auf dem Foto in der Warteschlange. Hast du noch mehr Fotos von dem Bereich?
http://imageshack.us/photo/my-images/83 ... on154.jpg/

gruß hendrik
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Beitragvon Helmut » 28.08.2011, 23:48

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Noch eine wichtige Korrektur: Dass nur bummelig 2.000 der 3.000 gemeldeten Teilnehmer in der Ergebnisliste erscheinen, liegt insbesondere daran, dass viele Leute ohne Chip liefen. Es ist halt ein Spaßlauf, bei dem das Ergebnis in Zeit ausgedrückt nebensächlich ist.

Herzlichen Dank an BriMore für ihre Bilder. So kam ich halt auch mal auf's Bild, auch wenn ich mir darauf nicht unbedingt gefalle (mal von dem Bild oben abgesehen), aber da kann sie ja nichts dafür. Hier kommen ihre 37

weiteren Bilder vom Urbanathlon Hamburg.
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Beitragvon Helmut » 29.08.2011, 08:54

Den Pressetext des Veranstalters und zahlreiche sehenswerte Bilder gibt es hier:

http://www.runnersworld.de/laufevents/u ... 233870.htm
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Beitragvon Janibal » 29.08.2011, 12:10

das ist doch mal richtiger Sport.

Aber ist das nicht gefährlich, so viele Hindernisse :oops:

Ach ja, der NDR hat darüber berichtet. Obwohl es kein Fußball ist.

@admin: in den Siegerlisten wird immer nur der Erste und der Letzte gelesen. Wie schnell kann man sein und wie langsam darf man sein... Die Bilder deuten schon während des Laufes auf die rote Laterne hin. Keine Depression de lux bekommen, alle die auf dem Sofa geblieben sind, sind noch hinter dir.

nix versprochen, aber 2012 geplant
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Beitragvon Helmut » 30.08.2011, 01:14

Es gab bzw. gibt einige Berichte im Fernsehen:

N3 Hamburg Journal am 27.8.
N3 DAS! am 28.8.

Beide müssten über die Mediathek des NDR zu finden sein, hab aber nur den ersten gefunden.

http://www.ndr.de/mediathek/index.html

RTL Nord bereichtet am 29.08. um 18 Uhr in der Sendung Guten Abend Hamburg und Schleswig-Holstein.

Für die Ausstrahlung der Berichte im ZDF liegen noch keine Termine vor.
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Bericht bei RTL

Beitragvon aron » 30.08.2011, 07:12


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