Flüchtige Aktion für 111 Radfahrer, Kampnagel (Ber.+Bilder)

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Helmut
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Flüchtige Aktion für 111 Radfahrer, Kampnagel (Ber.+Bilder)

Beitragvon Helmut » 23.11.2013, 01:09

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<b>Eine Brise / Flüchtige Aktion für 111 Radfahrer
Ein Experiment zu experimenteller Musik</b>


"Greatest Hits" nannte sich das Festival zeitgenössischer Musik auf Kampnagel im November 2013. Zeitgenossen sind wir ja alle, hier steht "zeitgenössisch" für experimentelle Musik mit ungewohnten Klängen auf Teils eigens dafür umgebauten Instrumenten. Gemäß der Partitur des Eröffnungskonzertes sorgten auch durch den Saal rollende Radfahrer für ungewohnte Klänge. Na klar, da musste ich dabei sein.

Mit einer mich beeindruckenden Mischung aus Elan, musikalischen Ehrgeiz, Humor und Gelassenheit nahm uns Philipp Stein in Empfang, der Persönliche Referent des Generalintendanten der Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft. Er erklärte uns Radlern unsere Aufgabe bei der Aufführung. Die bestand darin, zu Beginn des Konzert durch die Halle zu fahren, unter den Zuschauertribünen klingelnd, auf der Bühne auf unserer ersten Runde pfeifend oder singend, auf der Zweiten dann Windgeräusche imitierend, das Publikum zu unterhalten.

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Dieser Herausforderung stellte sich eine Reihe von Fahrradfreaks, darunter auch drei Hammaburger. Harterbrocken hatte die Ehre, sich für das Hamburger Journal als Banause zu outen, der nur als Fahrrad-Freak dabei war. Die ihn interviewende NDR-Redakteurin A. Yang unterstützte dabei mit ihrer Erscheinung (deutsch-japanisch?) meine These, dass es in jedem fremden Kulturkreis Menschen gibt, die auf einen attraktiv wirken können (umständliche Formulierung für "Ich fand sie mega-sexy.).

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Andere radelnde Mit-Musikanten waren Verehrer des Komponisten Mauricio Kagel, denen es Freude bereitete, dessen Komposition mittels ihres Rades in Szene zu setzen.

Wir fuhren eine Probe-Runde. Danach wurde meine Ausnahmegenehmigung, als erster "Musiker" auf Kampnagel während des Musizierens auch zu Fotografieren, leider kassiert. Na klar, das hätte ja auch nicht gut ausgesehen, wenn ich nach der Probe auch bei dem Konzert über die Bühne fahrend, statt zu Klingeln, die anderen fotografiert hätte.

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Für mich war das Zuhören bei experimenteller Musik ein persönliches Experiment, das leider vorerst schiefging. Schuld daran war ich allein, weil ich viel zu müde war, um dem der Radfahraktion folgenden Konzert zu folgen, wäre auf der Hinfahrt beinahe am Steuer meines PKW eingeschlafen. Dass ich es dann im Saal tat, daran trugen die Musik und deren Protagonisten des Ensemble Mosaik keine Schuld. Ich bin auch schon auf einem irre lauten Hardrockkonzert eingeschlafen. Schade, denn so entging mir das eigentlich spannende Geschehen auf der Bühne weitgehend.

"Greatest Hits" nannte sich das Festival augenzwinkernd, weil "zeitgenössische" Kompositionen zumeist nur durch Fördergelder gestützt komponiert und einmalig aufgeführt werden. Bei diesem Festival wurden nur Kompositionen aus dem Bestand neu aufgeführt, das von Kagel wurde 1996 in Argentinien ur- und danach vermutlich erst an diesem Abend wieder aufgeführt.

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Begeisterung löste der Abschlussabend des Festivals beim Rezensenten des Hamburger Abendblattes aus. Ich kann das gut verstehen, obwohl ich es nicht en Detail verstehe. Es gibt halt in der Musik - so wie überall in der Kunst, mehr noch als beim Radsport -, einen Kreis von Kennern, die Aktionen in Verzückung versetzten, die man als Außenstehender nicht versteht. Man muss experimentelle Musil nicht mögen, das allein ist aber kein Grund schlecht über sie zu reden, nur weil das Wissen und der Intellekt nicht reicht, sie zu verstehen.

Auch wenn ich ob meiner Müdigkeit nicht alles von dem Abend mitbekam, so war es doch anregend für mich und ich werde noch lange daran denken. Hier kommen meine

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Den Beitrag im Hamburger Journal findest Du hier:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/h ... 30723.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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