
An diesem Wochenende wäre ich wohl besser bei Armdrücken anstatt beim Crossrennen angetreten – lief irgendwie überhaupt nicht rund.
Pirat Heiko hat geschrieben:.. . Am Ende Platz 11... Nice

Chapeau: Schön zu sehen dass es jetzt wieder rund bei dir läuft, nachdem am Saisonstart ja doch noch ein bisschen Sand im Getriebe knirschte.
Ü40-Cyclist hat geschrieben:…Ein toller Kurs (endlich mal kein Matsch)...
Tex hat geschrieben:Eigentlich genau die ersehnten Verhältnisse: Trocken, schnell, Hochgeschwindigkeitskurven zum Driften.
Pirat Heiko hat geschrieben:Endlich mal wieder festen Boden unter den Fueßen, respektive Stollen.... Ich hatte mich fuer Slicks entschieden.... Das macht einfach auf den langen Geraden mehr Spaß.
Des einen Freud, des anderen Leid – schnelle Kurse sind ja nicht so mein Ding und am Sonnabend ging ohnehin so richtig gar nichts: Völlig blasse und farblose Vorstellung, die mit Abstand schlechteste Saisonleistung. Die Beine waren von Beginn am schlapp und kraftlos.
Irgendwie lief der ganze Tag nicht so richtig rund: Vormittag ein Blick ins I-net: „
OHA – Start ist ja heute schon eine Stunde früher als üblich!“ Der Tagesplan stand aber schon fest, also kam ich erst wenig vor Ende des Eliterennens in Elmshorn an, die Test-Runden vorher mussten ausfallen. Erst unmittelbar vor dem eigenen Start reichte es gerade mal dazu noch das erste Drittel der Strecke anzugucken.
Berichte von der Strecke kündeten eben von trockenen, schnellen Verhältnissen (womit ich so gar nicht gerechnet hatte) – also noch schnell die dicken Stollen-Limus gegen die feineren Allround-Fangos getauscht, die eigentlich angesagt gewesenen Chicane lagen Zuhause – egal, wie sich zeigen sollte, konnte mich heute kein Reifen der Welt retten.
Ü40-Cyclist hat geschrieben:Don Vito bekannt als guter Starter wurde durchgereicht …
Tja, dieses Mal war es nix mit einem guten Start: Aus Reihe 2 (nominell als die Plätze 6-10) ging es los, aber schon von der Linie weg fehlte es einfach an Druck auf dem Pedal. Selbst wenn sich da auf der heiklen Startgerade irgendwo eine Lücke oder Gelegenheit geboten hätte – ich hatte nicht die Mittel da Nutzen draus zu ziehen; jedenfalls musste ich deutlich hinter Platz 10 einsortieren.
Tex hat geschrieben:Auch Heiko, aus der dritten Reihe gestartet, presst sich innen durch. Bestenfalls als Zehnter Richtung See, erstmal alles zäh wie Kaugummi, rätselhafterweise. Don Vito drängt von hinten: „Mensch, ran da vorne!“ Das hilft: Heiko ist vor der Treppe wieder fällig.
Das war dann hinter der ersten scharfen Rechtskurve nach dem Start, da konnte ich gerade eben noch an Tex dranbleiben und auch gegen Heiko konnte ich direkt vor der Treppe noch einmal kontern – damit war dann aber das wenige Startpulver auch endgültig verschossen.
Nach der Treppe um den Teich herum und in den Singletrail ging es noch, dann aber die holperige Abfahrt unten mit dem scharfen Linksknick: Zielsicher und mit bestechender Präzision schaffe ich es beim Einlenken direkt das einzige Loch im Boden zu treffen. Schnell zu Boden, aber auch schnell wieder auf dem Rad, verliere ich hier auf die Schnelle 3 Plätze – die Jungs verliere ich auf den nächsten paar Hundert aber dermaßen schnell aus den Augen, dass sie mich ohnehin kassiert hätten.
An den Hürden sehe ich dann Micha stehen – erst dachte ich an Kettenabwurf, später erzählte er, dass dort sein Hinterrad heraus gefallen sei.
Auch Motta hat riesiges Pech, denn in der 2. (?) Runde reißt seine Kette. Auch wenn mir das in der Gesamtwertung vorerst Aufschub gewährt, tut es mir für die beiden Jungs echt Leid, denn die waren richtig gut ins Rennen gestartet und die hätten mir hier so richtig einen eingeschenkt.
Weiter ging es also saft- und kraftlos dahin: Der Puls klebte unter der Decke, die Atmung ging unüberhörbar und schwer, die Beine brachten die Kurbel kaum herum. Mangels Streckeninspektion in der ersten Runde noch zu Fuß über die Matsch-Hürden, später ging es hier auch fahrend/hoppelnd drüber und die dritten Hürden machten richtig Spaß: Hier kam man mit schön viel Fahrt herangerollte und die ließen sich wunderbar im schwungvollen Bunny-Hop überwinden.
Zum fehlenden Punch gesellte sich auf den ersten beiden Runden auch noch Unzufriedenheit mit dem Material: Mein Chefmechaniker (=ich selbst) hatte irgendwie das Kunststück geschafft in den hinteren Reifen ein bisschen zu wenig Luft und in den vorderen deutlich zu viel Luft einzufüllen. Hinten ergab das nur ein bisschen viel Federn und Wippen, Grip war hingegen reichlich da. Vorn hoppelte und sprang der Reifen mehr über Unebenheiten als dass der sie wegdämpfte, vor allem aber fehlte es in den engeren Kurven an Grip – da musste ich so einige Male den kurveninneren Fuß auf dem Boden bringen um das weggehende Vorderrad wieder in den Griff zu bekommen.
Das war nun kein Grund für die maue Leistung, aber es war in dieser Situation noch das I-Tüpfelchen. Erst ab der dritten Runde hatte ich mich auf dieses verwachste Setup eingestellt und von da an ging es wieder recht sicher ums Eck.
Ü40-Cyclist hat geschrieben:Don Vito … wurde durchgereicht und auch ich konnte ihn, oh Wunder, mal hinter mir lassen. Verpaßte es aber ihn ausreichend zu distanzieren, sodass er sich Ende der vorletzten Runde wieder an mir vorbei schob.
Mario war inzwischen vorbei und hatte auch gleich einen recht ordentlichen Vorsprung herausgefahren. Ab Mitte der 3. Runde stabilisierte sich der Abstand aber und ab Ende der Runde kam ich nach und nach wieder ein bisschen dichter heran. Das war jetzt das einzig Positive was ich den Rennverlauf abgewinnen konnte: Frei nach dem Motto
„nicht gut aber gleichmäßig“ konnte ich mein insgesamt zu langsames Tempo immerhin konstant von Beginn bis zum Ende halten. Mario hatte wohl in der Anfangsphase zu viele Körner investiert und konnte seinen Speed nicht bis zum Ende durchziehen: An den Sprung-Hürden war ich dann in der 4. Runde wieder dran und konnte ihn mir dann für die Zielgerade zurechtlegen.
Auch der weitere Verlauf der letzten Runde lieferte noch einen kleinen Lichtblick:
Ü40-Cyclist hat geschrieben:... Gemeinsam konnten wir noch zwei vor uns Fahrende einholen, an denen er mühelos vorbeizog.
Das war punktemäßig zwar alles brotlose Kunst, sieht aber in der Ergebnisliste zumindest nicht ganz so trostlos aus wie es sich unterwegs Runde für Runde anfühlte.
Tja, was bleibt: Eine toll organisierte Veranstaltung auf einer an sich schönen Strecke, aber irgendwie entgleitet mir meine Formkurve gerade ein wenig. Da kann ich nur hoffen, dass sie sich für die beiden letzten Rennen wieder ein bisschen stabilisiert.
motta hat geschrieben:Showdown auf den 2. Weihnachtstag verschoben....
Tja, irgendwie lief es nur bei Arne gut. War der Druck zu groß - beim Kampf um den 10 Platz braucht man Nerven wie Drahtseile oder zumindest eine stabile Kette.
Wohl wahr: Piraten-Arne hat sich mit einem feinen 10. Platz im Rennen auch „seinen“ 10. Platz in der Gesamtwertung zurückgeholt und auch einen kleinen Punktepuffer auf das
„Rat Pack“ geschaffen. Ich fürchte, das werden in den beiden letzten Rennen noch richtig heiße Tänzchen werden, aber das macht unter anderem auch den Reiz der Sache aus.
To be continued …
PS:
motta hat geschrieben:Leider stimmt die Wertung nicht - bin zwar noch über die Ziellinie gelaufen, um zumindest 2 Punkte zu retten, aber 20. war ich ganz sicher nicht.
Schick halt sonst eine kurze Mail an H.-D. v. Zelewski damit er das "glattzieht": Wäre ja sonst schade für den jetzt 21., dem entgeht dann ein an sich erkämpfter Punkt.