Stevens Cyclocross Cup 2015/16, Mölln (Berichte+Bilder)
Verfasst: 17.10.2015, 21:15
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Ich habe hier ja schon länger keinen Bericht mehr über ein Cross-Event geschrieben. Heute war aber so ein Tag, wo es mit den Emotionen rauf und runter ging.
Emotionen rauf: Samstag Morgen. Es hat viel geregnet und schwerer Boden ist gut für mich. Papa abgeholt, der sich auch mal wieder Cross anschauen wollte. Super Eventgelände, Wetter hält, alles ist bereit für die erste Runde.
Emotionen runter: Die Schaltung läuft nicht rund. Kette schaltet nicht auf das kleinste und größte Ritzel und auch der Umwerfer vorne macht wieder Zicken. Als Triathlet kann ich mich ja immer darauf berufen, dass ich nur ein Drittel soviel von Radtechnik verstehe wie andere... also hilflos umgeschaut und.... ah.. Jan! Jaaaaaaahaaaan? Hilfst Du mir maaaaal?
Emotionen rauf: Jan tut so, als wenn er keine Ahnung hat, aber bringt schon mit wenigen Handgriffen die Sache in die richtige Richtung. Jetzt geht es eigentlich nur noch ums Feintuning.
Emotionen runter: Auf einmal macht es "klack" und der hintere Schaltzug hat keine Spannung mehr?! Weil er gerissen ist Jan zieht das gerissene Ende aus dem Schaltgriff... Fu*k!
Emotionen rauf: In Jans Kopf hört man es rattern. "Warte mal". Schon haut er hier und da Leute an, ob sie einen Ersatzschaltzug haben. Ich trotte guten Mutes hinterher.
Emotionen runter: Keiner hat einen Schaltzug. Entweder wird elektronisch gefahren und die Frage nach einem Schaltzug wird mit einem Blick beantwortet, als hätte man statt nach einem Feuerzeug nach einem Flintstein und Holzwolle gefragt..... oder es hat eben keiner einen. Auch die Durchsage des Sprechers, die Jan organisiert, bringt nix.
Tjo... im Kopf hake ich das Event ab. Sehr ärgerlich. So ein schöner Kurs, der mir dazu noch liegt und super Spass macht... und ich kann nach Hause fahren.
Emotionen rauf: "Willst Du mein Rad nehmen?" fragt Jan. Hammer der Typ! Sein paar Wochen altes Weltmeister-Rad mit elektronischer Schaltung und Scheibenbremsen.. und er vertraut es mir an. Ich bin total baff... Wir stellen den Sattel ein und er erklärt mir kurz die Schaltung. Ich fahre ein paar Runden auf der Wiese, denn es sind nur noch 10 Minuten bis zum Start. Ich bin einfach nur Happy und es kribbelt in den Beinen. Ich hab Bock loszudüsen! Das Rad passt perfekt! Hinzu kommt ein Startplatz in der 2. Reihe, da ich in meinen zwei vorigen Rennen mühsam sieben Punkte gesammelt hab.
Emotionen am überkochen: Ich erwische einen mittelmäßigen Start, bin aber nach der ersten Runde auf Platz 13. Bisher musste ich entweder wegen einem Kettenabfall beim Start als Letzter allen hinterherfahren oder dümpelte am Feldende in Norderstedt herum, wo mir ebenfalls mehrmals die Kette runterflog. Heute läuft es besser. Mit Jans Renner ist es gefühlt plötzlich so einfach. Jeder Gang sitzt und mit den Scheibenbremsen mache ich sogar in den Technikpassagen Plätze gut, was sonst undenkbar ist.
Ende der 2. Runde habe ich mich auf Platz 9 vorgeschoben und die Fahrer 7-8 sind in Sichtweite und "machbar". An einer langen Gras-Geraden gehe ich an Platz 8 vorbei... ich muss die linke Spur nehmen, die etwas steiniger ist..
Emotionen am Tiefpunkt: Dann macht es "Ziiisschhhhhhhh". Ich merke schon, dass das Vorderrad anfängt zu flattern. Ich halte sofort an, um das Laufrad nicht zu beschädigen. Platten vorne... am maximal entfertesten Punkt vom Start... Ich schulter das Rad und mache mich auf den Weg durch den Schlamm zurück zum Start.
Emotionen beim Konsolidieren: Der erste Frust ist auf dem Rückweg zum Start verarbeitet und ich treffe Jan, um ihm einen kurzen Status zu geben. Jetzt noch schnell den Schlauch wechseln. Ich freue mich, dass ich dem alten Haudegen wenigstens mit einem Latex-Cross-Schlauch aushelfen kann. Als wir bei Bier, Wurst und Pommes an der Strecke stehen und ich Jan nochmal vorschwärme, wie saugeil sein Gefährt doch ist, mache ich meinen Frieden mit diesem Tag. Ich sage ja sonst, dass es nie am Rad liegt, sondern immer an den Beinen... aber beim Crossen ist das so eine Sache... wenn ich mal viel Kohle über habe, dann muss so ein geiler Renner her!
Eigentlich wollten wir noch die Elite anschauen und danach Jan anfeuern, aber die Kälte zog immer mehr in die Knochen und so haben wir uns dann doch vorher verabschiedet...
Mein Fazit:
1. Jan ist einfach ein mega guter Typ! Ich weiss nicht, ob ich jemand (fast Fremden) mein fast neues Crossrad gegeben hätte (zumal der Sport ja nun nicht gerade bekannt dafür ist materialschonend zu sein). Sowas kann man gar nicht genug herausstellen. Das spricht übrigens für die Leute in der Szene, die den Sportsgeist ganz tief in sich tragen. Jan! Danke Mann! Ich hoffe, ich kann mich demnächst irgendwie revanchieren. Ansonsten back ich Dir nen Kuchen.
2. Pirate: Hat für mich mit Stevens das bisher beste Crossrenen der letzten 3 Jahre auf die Beine gestellt. Die Strecke ist einfach nur genial. Das Orgateam der Piraten war sowas von nett und begeistert bei der Sache... ich weiss nicht, wie der Kollege hieß, der mit nem Bayrischen(?) Akzent geredet hat... aber soviel gute Laune überträgt sich einfach.
Liebes Pirate-Team: Ihr habt eine super Premiere hingelegt! Ich würde Mölln am Liebsten gleich nächste Woche wieder fahren.
3. Next Stop: Volksdorf!
Gruss
Peer
Bild: RSC Kattenberg
Ich habe hier ja schon länger keinen Bericht mehr über ein Cross-Event geschrieben. Heute war aber so ein Tag, wo es mit den Emotionen rauf und runter ging.
Emotionen rauf: Samstag Morgen. Es hat viel geregnet und schwerer Boden ist gut für mich. Papa abgeholt, der sich auch mal wieder Cross anschauen wollte. Super Eventgelände, Wetter hält, alles ist bereit für die erste Runde.
Emotionen runter: Die Schaltung läuft nicht rund. Kette schaltet nicht auf das kleinste und größte Ritzel und auch der Umwerfer vorne macht wieder Zicken. Als Triathlet kann ich mich ja immer darauf berufen, dass ich nur ein Drittel soviel von Radtechnik verstehe wie andere... also hilflos umgeschaut und.... ah.. Jan! Jaaaaaaahaaaan? Hilfst Du mir maaaaal?
Emotionen rauf: Jan tut so, als wenn er keine Ahnung hat, aber bringt schon mit wenigen Handgriffen die Sache in die richtige Richtung. Jetzt geht es eigentlich nur noch ums Feintuning.
Emotionen runter: Auf einmal macht es "klack" und der hintere Schaltzug hat keine Spannung mehr?! Weil er gerissen ist Jan zieht das gerissene Ende aus dem Schaltgriff... Fu*k!
Emotionen rauf: In Jans Kopf hört man es rattern. "Warte mal". Schon haut er hier und da Leute an, ob sie einen Ersatzschaltzug haben. Ich trotte guten Mutes hinterher.
Emotionen runter: Keiner hat einen Schaltzug. Entweder wird elektronisch gefahren und die Frage nach einem Schaltzug wird mit einem Blick beantwortet, als hätte man statt nach einem Feuerzeug nach einem Flintstein und Holzwolle gefragt..... oder es hat eben keiner einen. Auch die Durchsage des Sprechers, die Jan organisiert, bringt nix.
Tjo... im Kopf hake ich das Event ab. Sehr ärgerlich. So ein schöner Kurs, der mir dazu noch liegt und super Spass macht... und ich kann nach Hause fahren.
Emotionen rauf: "Willst Du mein Rad nehmen?" fragt Jan. Hammer der Typ! Sein paar Wochen altes Weltmeister-Rad mit elektronischer Schaltung und Scheibenbremsen.. und er vertraut es mir an. Ich bin total baff... Wir stellen den Sattel ein und er erklärt mir kurz die Schaltung. Ich fahre ein paar Runden auf der Wiese, denn es sind nur noch 10 Minuten bis zum Start. Ich bin einfach nur Happy und es kribbelt in den Beinen. Ich hab Bock loszudüsen! Das Rad passt perfekt! Hinzu kommt ein Startplatz in der 2. Reihe, da ich in meinen zwei vorigen Rennen mühsam sieben Punkte gesammelt hab.
Emotionen am überkochen: Ich erwische einen mittelmäßigen Start, bin aber nach der ersten Runde auf Platz 13. Bisher musste ich entweder wegen einem Kettenabfall beim Start als Letzter allen hinterherfahren oder dümpelte am Feldende in Norderstedt herum, wo mir ebenfalls mehrmals die Kette runterflog. Heute läuft es besser. Mit Jans Renner ist es gefühlt plötzlich so einfach. Jeder Gang sitzt und mit den Scheibenbremsen mache ich sogar in den Technikpassagen Plätze gut, was sonst undenkbar ist.
Ende der 2. Runde habe ich mich auf Platz 9 vorgeschoben und die Fahrer 7-8 sind in Sichtweite und "machbar". An einer langen Gras-Geraden gehe ich an Platz 8 vorbei... ich muss die linke Spur nehmen, die etwas steiniger ist..
Emotionen am Tiefpunkt: Dann macht es "Ziiisschhhhhhhh". Ich merke schon, dass das Vorderrad anfängt zu flattern. Ich halte sofort an, um das Laufrad nicht zu beschädigen. Platten vorne... am maximal entfertesten Punkt vom Start... Ich schulter das Rad und mache mich auf den Weg durch den Schlamm zurück zum Start.
Emotionen beim Konsolidieren: Der erste Frust ist auf dem Rückweg zum Start verarbeitet und ich treffe Jan, um ihm einen kurzen Status zu geben. Jetzt noch schnell den Schlauch wechseln. Ich freue mich, dass ich dem alten Haudegen wenigstens mit einem Latex-Cross-Schlauch aushelfen kann. Als wir bei Bier, Wurst und Pommes an der Strecke stehen und ich Jan nochmal vorschwärme, wie saugeil sein Gefährt doch ist, mache ich meinen Frieden mit diesem Tag. Ich sage ja sonst, dass es nie am Rad liegt, sondern immer an den Beinen... aber beim Crossen ist das so eine Sache... wenn ich mal viel Kohle über habe, dann muss so ein geiler Renner her!
Eigentlich wollten wir noch die Elite anschauen und danach Jan anfeuern, aber die Kälte zog immer mehr in die Knochen und so haben wir uns dann doch vorher verabschiedet...
Mein Fazit:
1. Jan ist einfach ein mega guter Typ! Ich weiss nicht, ob ich jemand (fast Fremden) mein fast neues Crossrad gegeben hätte (zumal der Sport ja nun nicht gerade bekannt dafür ist materialschonend zu sein). Sowas kann man gar nicht genug herausstellen. Das spricht übrigens für die Leute in der Szene, die den Sportsgeist ganz tief in sich tragen. Jan! Danke Mann! Ich hoffe, ich kann mich demnächst irgendwie revanchieren. Ansonsten back ich Dir nen Kuchen.
2. Pirate: Hat für mich mit Stevens das bisher beste Crossrenen der letzten 3 Jahre auf die Beine gestellt. Die Strecke ist einfach nur genial. Das Orgateam der Piraten war sowas von nett und begeistert bei der Sache... ich weiss nicht, wie der Kollege hieß, der mit nem Bayrischen(?) Akzent geredet hat... aber soviel gute Laune überträgt sich einfach.
Liebes Pirate-Team: Ihr habt eine super Premiere hingelegt! Ich würde Mölln am Liebsten gleich nächste Woche wieder fahren.
3. Next Stop: Volksdorf!
Gruss
Peer
Bild: RSC Kattenberg