Finalauf Stevens-Cross-Cup, Buchholz (Berichte + Bilder)

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Helmut
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Finalauf Stevens-Cross-Cup, Buchholz (Berichte + Bilder)

Beitragvon Helmut » 21.01.2010, 23:24

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Hille vom Veranstalter RSG Nordheide schickte folgende zwei Berichte vom Finalauf des Stevens-Cross-Cups in Buchholz. Das Bild hat Petra Junge aufgenommen.

Noch ein Senior im Schnee ...

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass dies mein erstes "Crossrennen" war. Verzweifelt hatte ich gerade noch meine Sommer-Schlauchlosreifen auf meiner MTB-Rennfeile gegen einen beim letzten Rennen gewonnenen Nobby Nic 1.8" vorne und einen etwas grobstolligeren Michelin 2.0" irgendwas hinten getauscht, mit dem schlechten Gewissen, mit diesem Bike und den Reifen in diesem Winter noch keinen Meter gefahren zu sein. Bei dem tollen Schnee war ich jetzt immer nur mit meinem Freerider und den 2.4 Fat-Albert-Latschen unterwegs ...

Spätestens beim Abfahren der Strecke mit meinen Jungs beim Freitagstraining und dem Freischaufeln der Strecke am Samstag kamen dann die üblichen Gedanken: "Warum nur hast Du dich da angemeldet?", "Warum tust Du Dir diese Quälerei an?" Aber ich hatte schon 2 meiner Kinder angemeldet, da hätte ein Rückzieher keinen guten Eindruck erweckt ...

Zum Glück kamen wir so spät am Schützenplatz an, dass ich keinen Blick mehr auf die Strecke werfen konnte, das hätte mir mit Sicherheit den Rest gegeben. Ich nutzte meine verbleibende Zeit, mich auf der Strasse zum Krankenhaus ein bisschen warmzufahren und mich an den ungewohnt schmalen Vorderreifen zu gewöhnen. Noch kurz ein Angst-Aufregungs-Bisi machen und ab in die Startaufstellung der Hobby-Männer + Senioren, ein kleiner Haufen von ca. 20 Unverbesserlichen, ungefähr die Hälfte mit Crossern, der Rest mit MTB's.

Kaum hatte sich der Pulk in Bewegung gesetzt, stand auch schon wieder alles an der ersten Kurve rein in den Stadtpark. Der Schnee ca. 10-15 cm tief, keine Chance zum Fahren, jeder rennt, schiebt, versucht irgendwie wieder in den Sattel zu kommen, der Vordermann schleudert, wieder Schieben, Rennen ... Die ersten 300 m durch den Stadtpark waren echt der Hammer, fahrtechnisch 1. Sahne, konnte da schon einige Plätze gutmachen, dachte aber innerlich, wie ich da die veranschlagten 4 Runden je durchstehen soll. Ja nicht überdrehen, redete ich mir immer wieder ein, und zottelte eher mal mit moderatem Puls hinterher
und war erstaunt, dass ich mit den Bedingungen immer besser zurecht kam.

Langsam zog sich das Feld in die Länge und man hatte nicht mehr gleich ein Hinterrad vor der Nase, was für das vorrausschauende Fahren durchaus förderlich war. Immer wieder musste ich vom Rad, selbst auf ebenen Abschnitten keine Chance, meine Beine signalisierten mir deutlich mit brennenden Oberschenkeln, dass ich zwar das Fahren gewohnt bin, nicht aber das Laufen ... Fast erholsam war dann die Bergaufstrecke an der Strasse bis hoch zur Schule, wenigstens kam die Kraft da wirklich fast 1:1 auf die Strecke. Die Treppe hoch, wieder durch den Stadtpark, und siehe da, das bisschen Übung der letzten Runde und es ging schon viel flüssiger. 2. Runde, jetzt überholen wir! Die Kraft war noch voll da dank der Zurückhaltung in der ersten Runde, jetzt nutze ich jeden Fahrfehler meiner Mitfahrer 'gnadenlos' aus und schob mich irgendwie Platz für Platz nach vorne. Jetzt nur nicht schlappmachen! Die Bergauf-Laufstrecken taten jetzt schon richtig weh, blöder Cross-Sport!

Nach der 2. Runde muss ich irgendwie die Schlussglocke überhört haben, war total fixiert auf 4 Runden und gab deshalb in der 3. Runde nicht ganz Vollgas. Allerdings setzte schon eine gewisse Erschöpfung ein, so dass mich mich direkt an der Einmündung in den Stadtpark kurz mal flachlegte, da ich die Kurve zu eng genommen hatte und den großen Stein in der Ecke voll übersehen hatte ... Macht nix, wieder in den Sattel und weiter (das Knie, das den Sturz abfing, tat dann erst am Abend ordentlich weh :-) ). Dann die Schleife auf dem Festplatz, ich hatte in meinem Kopf immer noch eine Runde vor mir und überholte gerade noch einen weiteren Fahrer, als der Sprecher verkündete: "und jetzt noch ein weiterer Fahrer im Ziel". So hielt ich dann etwas verwirrt im Ziel an, da ich überhaupt keinen Plan hatte, wo ich in etwa im Feld liegen könnte, da ich doch recht viel überholt hatte. Nun gut, bei der Siegerehrung kams dann ans Licht. 1. Platz Senioren, zweitbeste Zeit von Männer+Senioren, das überraschte sogar mich! War heute mehr die Stunde der Techniker als der Konditions-Bolzen.

Herzlichen Dank auf jeden Fall an alle Organisatoren, vor allem, da ich als Vereinsmitglied einfach nur mit meinen Kids aufgetaucht bin und Rennen gefahren bin. Hat riesig Spass gemacht, im Sommer stehen wir wieder alle am Start!

Stefan

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Senioren im Schnee

was mache ich hier eigentlich?? nach den ersten 500 m durch tiefsten schneematsch hatte ich schon die nase voll. andere menschen sitzen bei kaffee oder tee gemütlich bei einem späten frühstück und ich kämpfe mich schnaufend durch diesen winterwald. von einem rennen war dieser wettkampf weit entfernt: absteigen, aufsteigen, absteigen, schieben aufsteigen, absteigen, wieder schieben ... nach der ersten runde war ich klitschnass und geneigt aufzugeben, aber irgendwann wich der ärger über den seifigen untergrund dem ehrgeiz trotz aller widrigkeiten doch durch das ziel zu fahren.

nach der 2. runde hatte ich es dann raus wie man voran kommt durch diesen matsch: ruhig und langsam aber stetig tretend, stoisch wie ein dieselross und dann war ich auch schon im ziel, triefend nass, dampfend und glücklich. vielen dank den organisatoren und allen helfern und bis zum nächsten mal.

jan

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Bilder von Petra Junge, siehe http://picasaweb.google.de/jungepetra/CrossBuchholz#
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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