So schnell geht es: Schon wieder vorbei, die schöne Rennserie.
Wobei, wenn ich ehrlich bin muss ich sagen, dass ich auch ein bisschen froh bin: So ein wirklich gutes Reha-Programm ist das Crossen ja nicht, ein wenig Spannkraftverlust hat sich in den letzten Wochen schon eingeschlichen.
Aber: Der größte und angenehmste Überraschung war, dass ich überhaupt an allen Rennen teilnehmen konnte - hätte ich zu Saisonbeginn nicht für möglich gehalten und eher damit gerechnet, dass ich das eine oder andere Mal passen muss oder komplett vorzeitig hätte aussteigen müssen. Von daher nach 3 komplett ausgelassenen Saisons eine gelungene Rückkehr.
Und wie lief es heute?
Erst einmal zum Kurs: TOP - da haben die bunten Buchholzer Vögelchen hervorragende Arbeit geleistet. Die Strecke ist zwar nach wie vor schwer und fordernd, aber gefällt mir insgesamt doch besser als die klassische Variante früherer Jahre.
Vor dem Rennen war ich schon erleichtert: Auf dem Parkplatz habe ich gleich Mario getroffen - heute also wieder "betreutes Fahren"!
Und wer ihn kennt weiß: Er hält Wort.
Genau so war es: Heute kein Sturz, kein Kettenabwurf oder andere technische Probleme - mit rundum Security wurde ich ins Ziel gelotst - MILLE GRAZIE !Ü40-Cyclist hat geschrieben: ↑15.01.2020, 11:04 ... Ich werde Dich ganz fürsorglich an mein Hinterrad nehmen und Dich unbeschadet ins Ziel bringen.
Außerdem ist mein Plan tatsächlich aufgegangen:
Der Start ist in Buchholz ja immer recht heikel: Von der breiten Startaufstellung auf dem Parkplatz wechselt es innerhalb weniger Meter zu "schmal", "noch schmaler" und am Ende der Halle mit der scharfen Linkskurve in "supereng und wurzelig".Don Vito Campagnolo hat geschrieben: ↑15.01.2020, 11:19 Mein Plan ist ja eher: Ich lege einen meiner Raketen-Starts hin, eiere dann noch eine Runde formatfüllend vor deiner Kameralinse herum und wenn ich mein Pulver endgültig verschossen habe, dann winke ich dich durch ...
An sich ein Szenario, wo man beim Start gar nichts gewinnen, aber sehr viel verlieren kann und hier bin ich bei mehreren Start nie wirklich gut weggekommen.
Heute aus der 3. Startreihe (als ~16. aufgerufen) lief es aber wie nach einem perfekten Drehbuch: Nach dem Pfiff gleich zügig von der Linie weggekommen ergaben sich sofort freie Räume, die ich nutzen konnte. Ganz easy, kein Behakeln, kein Stress und trotzdem sauber wie eine Rakete ins Rennen gestartet - ich glaube bis etwa auf Platz 7 ging es vor.
Die Platzverluste im welligen und wurzeligen Wald hielten sich zunächst noch in Grenzen, dann aber stand er da: Der "Col de Kiel" mitten im Buchholzer Wald! Okay, ganz so schlimm wie die beiden langen Kieler Steigungen war es dann doch noch, aber das Mistvieh hat doch Runde für Runde mächtig Körner aus den Beinen gezogen.
Noch schlimmer dann die "Spielplatz-Schikanen" vor der Sandkiste: Das wäre zwar alles fahrend gegangen - allerdings mit halbem Fußgängertempo. Also war hier dosierter Laufeinsatz gefragt, um etwas zügiger vom Fleck zu kommen. Das ist bergab-bergauf aber auch nicht gerade pulssenkend, und so war die Pumpe nach dem Wiederaufspringen vor der Sandkiste schon im tiefroten Bereich. Und ich konnte mein Versprechen mit "eine Runde vor der Kameralinse" nicht einhalten.
Beim gepflasterten Schulhof denkt man ja auf der Besichtigungsrunde "Super, hier rollt es easy, da kannste bis zur Treppe noch mal richtig angasen!" Im Rennen kommt nach der Sandkiste aber zuerst Schnappatmung und dann Blutgeschmack (oder war es anders herum?), und so ist es dann eher ein müdes dahintuckern bis zur Treppe.
Die fiel mir heute auch schwer: An sich komme ich über Hürden und Stufen ja recht ordentlich drüber weg, aber heute konnte ich nicht mal das Rad komplett drüber weg tragen und musste es zwischen 2 Hürden oder den 3 Stufen-Blöcken immer wieder absetzen.
Nun ja, so gingen die Plätze dahin, aber egal: Allein für den guten Start hatte sich heute schon die Anreise gelohnt!