Finale Stevens Cyclocross Cup '15/16, Buchholz (Ber.+Bilder)
Verfasst: 18.01.2016, 08:49
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Schade, schade – schon wieder vorbei, der Stevens-Cup. Aber wieder mal ein richtig schönes Finale, also ein würdiger Ausklang der Cross-Saison. In der Vorwoche hatte ich mich mal intensiver mit der Tabellen-Lage befasst und die Möglichkeiten und Gefahren näher eingegrenzt. Folgende Ausgangslage:
Nach vorn 5 Punkte Rückstand. Wegen der anstehenden Streichergebnisse (mal von mindestens P20 ausgehend) fällt aber noch ein 3er weg, d. h. um noch vorzurücken, wären mindestens 8 Punkte mehr notwendig – also z. B. ein 10. Platz für mich und höchsten Platz 15 für Arne. Angesichts der rappelvollen Starterfeldes mit allen schnellen Leuten und der von mir ungeliebten Buchholz-Strecke praktisch ausgeschlossen. Nach hinten 6 Punkte Luft – wegen der Streichergebnisse (wieder mal von mind. P20 ausgehend) bei mir 3 Pt. Und bei Micha nur ein 2er – also real nur 5 Punkte Luft, d. h. das gleiche Scenario. Nun ist Micha aber immer und überall ein P10 zuzutrauen, d. h. ich war gut beraten vor ihm zu bleiben (ha, ha, ha) oder zumindest mehr als nur 3 Punkte einzufahren. Devise also: Kampf bis zum Umfallen, Fahren bis Blutgeschmack kommt.
Die letzte Woche war dabei aber gar nicht erfolgversprechend: Die beiden Trainingsfahrten hätten noch mal ein paar Intervalle werden sollen, aber die Beine waren derart schlapp und lahm, dass es nur 2 ruhige Ausfahrten wurden. Sonntag früh bei der Gassirunde mit Hund Holli (wird per Fahrradanhänger immer erst mal bis in den Wald chauffiert) sah es aber schon besser aus: Auch mit knapp 50 kg extra hinten am Haken“ fühlten sich die Beine ganz wohlig an.
Also ab nach Buchholz: Auf dem Weg den „Highlander“ Holger eingesammelt, vor Ort wie immer viele bekannte Gesichter mit einem Schnack hier und einem Schnack da und dann die Streckenbesichtigung. Fast unverändert, aber beim Anlegen der neuen Kiesgrube hatten unsere Freunde vom RSG Nordheide wohl einen kleinen Kasper gefrühstückt: Ein kleiner Balken (max. 10 cm hoch) und dahinter vom Ausmaß einer Weitsprunggrube ein Kiesbett – mit so schon feinem und tiefen Kies gefüllt, dass die Felgen tief drin eintauchten. Absteigen und laufen in der ersten Testrunde war sehr beschwerlich, also bei 2. Mal mit Schmackes über den Balken hüpfen und dann treten-treten-treten, rum um die Linkskehre und weiter – ging zwar weder leicht noch schnell, aber es ging.
In der Startaufstellung wie üblich in der 2. Reihe, ganz links: Pfiff und ab, aber gefühlt elendig langsam. Gefühlt zogen dutzende Fahrer rechts vorbei, auf der Startgerade entlang der Halle also massive Platzverluste. Dann die rettende Innenlinie links herum ins Gelände: Während es sich rechts etwas staute ging es hier ganz gut durch, die nächste rechts und die nächste links auch – Seite an Seite mit Micha. Mit Brechstange hätte ich vielleicht vor ihm Richtung Kies fahren können, aber zunächst einmal war ich froh den Start noch halbwegs gerettet zu haben, also sortierte ich mich hinter ihm ein.
Micha lief dann durch den Kies, ich sprang rein und fuhr – nicht wirklich schneller als er, aber hinter der Grube hatte ich dann den Vorteil nicht erst wieder aufs Rad springen und die Pedale finden zu müssen, also: Vorbei!
Also nächstes hing ich hinter Pirat Heiko, den ich aber auch bald passieren konnte. Der Rest der Runde lief ganz gut, aber elend anstrengend weiter, genau wie die 2. Runde: Hier ging es jetzt bis auf Platz 11 nach vorn, aber die beiden Runden waren schon deutlich überzogen gefahren – aber Ruhephasen lässt die Strecke kaum zu und am „Laufhügel“ im Wald war dann die ganze geballte Team- und HFS-Supporterbande versammelt und gröhlte was das Zeug hielt.
Ab der 3. Runde wurde der Tritt dennoch schwerer und die Fahrt unkonzentrierter und stellenweise unsicherer. Gegen Mitte der Runde ging Micha dann vorbei: Anfangs konnte ich noch dran bleiben, aber peu a peu gewann er an Vorsprung.
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In der 4. Runde dann ein blöder Ausrutscher: In der scharfen Rechtskurve im Wald zwischen Abfahrt und Bergaufstück rutschte ich auf den Wurzeln aus und musste zu Boden. Aufstehen (Zack, ein Platz weg), Kette vorn drauffingern, aufsteigen – Arne dran, Arne vorbei und von hinten kam auch Harry auf seinem Mounty mit großen Schritten näher.
Zunächst gewann Arne Meter um Meter Abstand, erst hinter der Kiesgrube in der 5. Runde war er wieder in Sicht. Am Laufhügel wieder ein paar Meter gewonnen und beim schnellen „Wellenreiten“ im Wald schloss ich die Lücke wieder um dann praktisch an gleicher Stelle, an der ich in der Vorrunde überholt wurde wieder zurück zu schlagen. Aber Vorbeifahren ist das Eine, das dann ins Ziel bringen etwas ganz Anderes, und es war noch mehr als eine Runde zu fahren. Aber es lief gut; ich konnte mein Tempo ganz gut halten und alle die hinter mir fuhren auch dort halten. Ein ganz gutes Gefühl auf solch einem kräfteraubenden Kurs auch gegen Ende noch gut durchziehen zu können und nicht völlig einzugehen; im Ziel war ich dennoch stehend K.O.
1. Lohn für die Plackerei: Platz 13, was dann reichte, um den stark auf Platz 10 gelandeten Micha in der Endwertung gaaaanz knapp auf Distanz zu halten und die Punktelücke nach vorn noch ein bisschen kleiner zu machen.
Den 2. Lohn der Plackerei hielt dann Stevens bereit: Durch die gesonderte Siegerehrung der „Ü50-Hobby“ (also quasi die Sen. 3 – 4 der Hobby) wurde die „Ü40 aber U50“ (quasi Sen.2) allein geehrt, womit in dieser Wertung ein 8. Rang heraussprang – und damit ein Stevens-Beutel samt Flasche, Mini-Sattelschutzblech und Cross-Reifen. Das war glaube ich das 1. Mal, dass ich überhaupt bei einer Siegerehrung „mittendrin statt nur dabei“ war, also wahrlich ein krönender Abschluss einer so holprig begonnenen Cross-Saison.
Zeit also wie jedes Jahr Bilanz zu ziehen und schon ein Ziel für die kommende Saison ins Auge zu fassen. Das hier war die im letzten Jahr ausgegebene Parole:
Der Aufwärtstrend der vergangenen 3 Jahre soll natürlich weitergehen und so wird es nun sicher noch schwerer das zu erreichen – aber einfach kann ja jeder: Also, regelmäßig unter den ersten 10 zu landen, das wird dann die Aufgabe für die kommende Saison sein – schaun wir mal, ob das auch klappt.
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Ansonsten bleibt wie in jedem Jahr der ganz große Dank auch an den „Über-Veranstalter“ Stevens, die ausrichtenden Vereine, die ihre Rennen mit viel Herzblut organisieren, die „Supporter-Gemeinschaft“ an der Strecke und „bs“ und alle anderen mit Kamera bewaffneten Strecken-Fotografen. Dann Truppe um „Grauschopf" Lorraine, Stephan, Rene, Dieter v. Z. in ihren Funktionen als Organisatorin, Rennleiter, Moderator, Anmeldeverwalter & Ergebnisersteller und die Jungs und Mädchen für alles und alle, die mir jetzt gerade nicht einfallen. Und natürlich an Dank an alle Mitstreiter der eigenen Klassen und einige der anderen Klassen für das Jahr für Jahr und Rennen für Rennen sportlich-familiäres Ambiente inklusive Vorfreude und Nacherzählung hier bei HFS.
Bilder: bs
Schade, schade – schon wieder vorbei, der Stevens-Cup. Aber wieder mal ein richtig schönes Finale, also ein würdiger Ausklang der Cross-Saison. In der Vorwoche hatte ich mich mal intensiver mit der Tabellen-Lage befasst und die Möglichkeiten und Gefahren näher eingegrenzt. Folgende Ausgangslage:
Nach vorn 5 Punkte Rückstand. Wegen der anstehenden Streichergebnisse (mal von mindestens P20 ausgehend) fällt aber noch ein 3er weg, d. h. um noch vorzurücken, wären mindestens 8 Punkte mehr notwendig – also z. B. ein 10. Platz für mich und höchsten Platz 15 für Arne. Angesichts der rappelvollen Starterfeldes mit allen schnellen Leuten und der von mir ungeliebten Buchholz-Strecke praktisch ausgeschlossen. Nach hinten 6 Punkte Luft – wegen der Streichergebnisse (wieder mal von mind. P20 ausgehend) bei mir 3 Pt. Und bei Micha nur ein 2er – also real nur 5 Punkte Luft, d. h. das gleiche Scenario. Nun ist Micha aber immer und überall ein P10 zuzutrauen, d. h. ich war gut beraten vor ihm zu bleiben (ha, ha, ha) oder zumindest mehr als nur 3 Punkte einzufahren. Devise also: Kampf bis zum Umfallen, Fahren bis Blutgeschmack kommt.
Die letzte Woche war dabei aber gar nicht erfolgversprechend: Die beiden Trainingsfahrten hätten noch mal ein paar Intervalle werden sollen, aber die Beine waren derart schlapp und lahm, dass es nur 2 ruhige Ausfahrten wurden. Sonntag früh bei der Gassirunde mit Hund Holli (wird per Fahrradanhänger immer erst mal bis in den Wald chauffiert) sah es aber schon besser aus: Auch mit knapp 50 kg extra hinten am Haken“ fühlten sich die Beine ganz wohlig an.
Also ab nach Buchholz: Auf dem Weg den „Highlander“ Holger eingesammelt, vor Ort wie immer viele bekannte Gesichter mit einem Schnack hier und einem Schnack da und dann die Streckenbesichtigung. Fast unverändert, aber beim Anlegen der neuen Kiesgrube hatten unsere Freunde vom RSG Nordheide wohl einen kleinen Kasper gefrühstückt: Ein kleiner Balken (max. 10 cm hoch) und dahinter vom Ausmaß einer Weitsprunggrube ein Kiesbett – mit so schon feinem und tiefen Kies gefüllt, dass die Felgen tief drin eintauchten. Absteigen und laufen in der ersten Testrunde war sehr beschwerlich, also bei 2. Mal mit Schmackes über den Balken hüpfen und dann treten-treten-treten, rum um die Linkskehre und weiter – ging zwar weder leicht noch schnell, aber es ging.
In der Startaufstellung wie üblich in der 2. Reihe, ganz links: Pfiff und ab, aber gefühlt elendig langsam. Gefühlt zogen dutzende Fahrer rechts vorbei, auf der Startgerade entlang der Halle also massive Platzverluste. Dann die rettende Innenlinie links herum ins Gelände: Während es sich rechts etwas staute ging es hier ganz gut durch, die nächste rechts und die nächste links auch – Seite an Seite mit Micha. Mit Brechstange hätte ich vielleicht vor ihm Richtung Kies fahren können, aber zunächst einmal war ich froh den Start noch halbwegs gerettet zu haben, also sortierte ich mich hinter ihm ein.
Micha lief dann durch den Kies, ich sprang rein und fuhr – nicht wirklich schneller als er, aber hinter der Grube hatte ich dann den Vorteil nicht erst wieder aufs Rad springen und die Pedale finden zu müssen, also: Vorbei!
Also nächstes hing ich hinter Pirat Heiko, den ich aber auch bald passieren konnte. Der Rest der Runde lief ganz gut, aber elend anstrengend weiter, genau wie die 2. Runde: Hier ging es jetzt bis auf Platz 11 nach vorn, aber die beiden Runden waren schon deutlich überzogen gefahren – aber Ruhephasen lässt die Strecke kaum zu und am „Laufhügel“ im Wald war dann die ganze geballte Team- und HFS-Supporterbande versammelt und gröhlte was das Zeug hielt.
Ab der 3. Runde wurde der Tritt dennoch schwerer und die Fahrt unkonzentrierter und stellenweise unsicherer. Gegen Mitte der Runde ging Micha dann vorbei: Anfangs konnte ich noch dran bleiben, aber peu a peu gewann er an Vorsprung.
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In der 4. Runde dann ein blöder Ausrutscher: In der scharfen Rechtskurve im Wald zwischen Abfahrt und Bergaufstück rutschte ich auf den Wurzeln aus und musste zu Boden. Aufstehen (Zack, ein Platz weg), Kette vorn drauffingern, aufsteigen – Arne dran, Arne vorbei und von hinten kam auch Harry auf seinem Mounty mit großen Schritten näher.
Zunächst gewann Arne Meter um Meter Abstand, erst hinter der Kiesgrube in der 5. Runde war er wieder in Sicht. Am Laufhügel wieder ein paar Meter gewonnen und beim schnellen „Wellenreiten“ im Wald schloss ich die Lücke wieder um dann praktisch an gleicher Stelle, an der ich in der Vorrunde überholt wurde wieder zurück zu schlagen. Aber Vorbeifahren ist das Eine, das dann ins Ziel bringen etwas ganz Anderes, und es war noch mehr als eine Runde zu fahren. Aber es lief gut; ich konnte mein Tempo ganz gut halten und alle die hinter mir fuhren auch dort halten. Ein ganz gutes Gefühl auf solch einem kräfteraubenden Kurs auch gegen Ende noch gut durchziehen zu können und nicht völlig einzugehen; im Ziel war ich dennoch stehend K.O.
1. Lohn für die Plackerei: Platz 13, was dann reichte, um den stark auf Platz 10 gelandeten Micha in der Endwertung gaaaanz knapp auf Distanz zu halten und die Punktelücke nach vorn noch ein bisschen kleiner zu machen.
Den 2. Lohn der Plackerei hielt dann Stevens bereit: Durch die gesonderte Siegerehrung der „Ü50-Hobby“ (also quasi die Sen. 3 – 4 der Hobby) wurde die „Ü40 aber U50“ (quasi Sen.2) allein geehrt, womit in dieser Wertung ein 8. Rang heraussprang – und damit ein Stevens-Beutel samt Flasche, Mini-Sattelschutzblech und Cross-Reifen. Das war glaube ich das 1. Mal, dass ich überhaupt bei einer Siegerehrung „mittendrin statt nur dabei“ war, also wahrlich ein krönender Abschluss einer so holprig begonnenen Cross-Saison.
Zeit also wie jedes Jahr Bilanz zu ziehen und schon ein Ziel für die kommende Saison ins Auge zu fassen. Das hier war die im letzten Jahr ausgegebene Parole:
Das mit dem „überhaupt mal“ hat geklappt, gleich in Hannover war das Ziel schon erreicht. Über die Definition von „öfters“ kann man noch diskutieren, aber immerhin 3 von 9 Versuchen sind „ins Schwarze“ gegangen – kann man also so durchgehen lassen.Don Vito Campagnolo hat geschrieben:… aber überhaupt erstmal eine Top-10-Platzierung – das soll das Ziel sein. Wenn das dann klappen sollte, dann wäre es natürlich toll, dort öfters mal hinzukommen, aber step-by-step. …
Der Aufwärtstrend der vergangenen 3 Jahre soll natürlich weitergehen und so wird es nun sicher noch schwerer das zu erreichen – aber einfach kann ja jeder: Also, regelmäßig unter den ersten 10 zu landen, das wird dann die Aufgabe für die kommende Saison sein – schaun wir mal, ob das auch klappt.
<IMG src="https://lh3.googleusercontent.com/q97XE ... 24-h683-no" width="800">
Ansonsten bleibt wie in jedem Jahr der ganz große Dank auch an den „Über-Veranstalter“ Stevens, die ausrichtenden Vereine, die ihre Rennen mit viel Herzblut organisieren, die „Supporter-Gemeinschaft“ an der Strecke und „bs“ und alle anderen mit Kamera bewaffneten Strecken-Fotografen. Dann Truppe um „Grauschopf" Lorraine, Stephan, Rene, Dieter v. Z. in ihren Funktionen als Organisatorin, Rennleiter, Moderator, Anmeldeverwalter & Ergebnisersteller und die Jungs und Mädchen für alles und alle, die mir jetzt gerade nicht einfallen. Und natürlich an Dank an alle Mitstreiter der eigenen Klassen und einige der anderen Klassen für das Jahr für Jahr und Rennen für Rennen sportlich-familiäres Ambiente inklusive Vorfreude und Nacherzählung hier bei HFS.
Bilder: bs