Pirate MTB-Cup Hamburg '91, Aue-Ring Trittau (Ber.+Bilder)
Verfasst: 29.12.2015, 21:02
2. Pirate MTB-Cup Hamburg am 12.05.1991 auf dem Aue-Ring in Trittau
Wer nicht selbst da war oder die Ausschreibung nicht gelesen hat, hier ein kleiner Bericht nachträglich von mir.
Es ist Frühling und der Rennkalender voll mit Terminen. Wie immer so im Mai. Es kommt alles zusammen, RTF mit dem Rennrad, Vereinsausfahrten in den Harz oder einfach nur eine schöne Feierabendrunde, da es schon lange hell ist.
Doch der Norden hat wenige Renntermine für die Mountainbiker. Die Szene trifft sich eher im Süden der Republik. Oder erkundet neue Gebiete im Osten. Doch was steht da im Rennsportkalender? 12. Mai, Pirate MTB-Cup in Hamburg.
Einmal in die Stadt und gegenüber von Kampnagel im Pirateladen gefragt, was Sache ist. Durch all die bunten Teile und Totenköpfe erfahre ich, das findet in Trittau statt. Uhrzeit gegen Mittag. Anmeldung vorort. Der Termin ist fest und ich sage meinen Kumpels Bescheid. Mein Kollege aus Wuppertal kann leider nicht kommen. Mit ihm habe ich letztes Jahr mein erstes Rennen gefahren, auf einem stillgelegten Truppenübungsplatz bei Düsseldorf im Rahmen des Kuwahra Cups. Viel mehr MTBler kenn ich hier oben nicht und so kommen nur Sportsfreunde mit.
Es ist ein schöner Tag, richtig Mai mit warmer Sonne und hellem Grün. Ich fahre von Neuschönnigstedt mit dem Rad hin. Mein Chaas Roberts hat sich bis jetzt gut bewährt, auch wenn der Rahmen etwas klein ist, gemuffter Stahlrahmen und komplett XT-Ausstattung. 3x7 mit Daumenschaltgriffen. Bei den Kettenblättern probiere ich immer noch rum. Das 48er ist etwas schwer zu treten, dafür habe ich schon ein 24er innen, damit ist nichts zu steil. Und neue Stoffeln habe ich auch drauf. Die Wahl ist immer einfach.
Mit 4,5 bar rollen die super und nutzen auch nicht wirklich ab. Nur durch schleifende Cantis geht die Karkasse kaputt oder wenn die Felge durchgebremst ist, kann schon mal der Reifen leiden beim großen Knall. Meine Kumpels kommen mit dem Auto zur Austragungsort. Nicht leicht zu sehen, aber leicht zu hören. Der Pirate-Cup findet auf der Moto-Cross Strecke zwischen Trittau und Gröhnwold statt. Und zwischen den Motocross Rennen, deshalb auch keine genaue Uhrzeit, da die Mittagpause genutzt werden soll. Die Anmeldung ist einfach, Kurz den Namen gesagt, 5 DM entrichtet und Startnummer bekommen. Ein bisschen habe ich schon was von Rennklassen gehört, zumindest, dass es Profis gibt und auch der Worldcup hat gute Fahrer, die mit Biken ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber hier gibt es das nicht, da es nur ein Rennen gibt. Alle Alter und alle Geschlechter zusammen.
Als der Lärm verstummt, geht es auf eine Proberunde. Nicht nur auf der aufgewühlten Sandstrecke in den Spurrillen, sondern auch mal abseits. Hier wurde abgeflattert und Hindernisse, wie ein Bach, mit einem Türblatt überbrückt. Der Organisator, ein gewisser Ron, ist guter Dinge und erklärt uns den Rest. Ich bin wirklich impressed, neben mir soll Hedda zu Putlitz starten, eine der Großen in Deutschland und auch auf Worldcupstrecken zu Hause. Neben Susi Buchwieser, Silvia Fürst oder Regina Stiefel. Doch die haben nächste Wochen einen Termin in England, so sind sie nicht hier. Dort werden sie versuchen der Sara Ballantyne ein wenig Wiskey ein zu schenken.
Ich habe schon gewaltig Respekt vor Hedda. Hat sie doch eine Federgabel montiert. Manch anderer hat ein Scheibenrad ala John Tomac. Umso nervöser bin ich am Start. Le Mans Start, sagt mir nichts. Ron sagt, losrennen, Rad greifen und der Strecke folgen. Irgendwann ist Ziel. Ok, Tunnelblick und keine Taktik, Puls 200. Es geht los, das Laufen ist einfach, rauf aufs Rad und die Schuhe in die Haken einfädeln, dann den Riemen anziehen. Und treten. Ich bin irgendwo im Gewühle, unterm Zielbanner erkenne ich meine Kumpels. Doch ich höre nicht, was sie sagen.
Die Strecke ist gut zu fahren, immerhin muss ich nicht aus der Bindung. Nur einmal rutsche ich im Sand weg, das Rad bleibt bei mir. Das bunte Treiben macht Spaß. Jung und unbedarft mit Vollgas in die Spurrillen, irgendwie geht es schon durch. Zwischendurch ein Griff zur Flasche, der Schweiß rinnt.
Immer wieder überhole ich, weiß aber nicht, ob ich den schon mal gesehen habe. Die Frauen im Feld erkenne ich nicht wirklich, fahre auch nicht auf Augenhöhe mit einer. Gefühlt kämpfe ich mit der Strecke. Das Rad funktioniert einwandfrei. Weiß auch nicht, wie lange ich schon unterwegs bin. Die Crossermittagspause kann ja nicht so lange sein. Und dann die schwarz-weiß karierte Flagge. Ziel. Mal in den Sand setzten. Wie geil war das denn? Kurze Runde, Sand und Sonne, Zuschauer und jede Menge Starter. Mein Kumpel, Stukateur und Obergefreiter hat die Übersicht behalten, bin wohl Zweiter.
Nach Auswertung des Rundenprotokolls gibt es auch ein Siegerehrung. Nach Einlauf darf vom Gabentisch genommen werden. Ich nehme ein Trikot, auch wenn es zu klein ist. Und schon knattern wieder die Motorräder. Eine außergewöhnliche Veranstaltung der Piraten. Gebt mir mehr.
In der einzig wahren Racerlektüre kommt dann auch ein Bericht, auf HFS ist nichts zu finden. War keiner der Foris da?
Wer nicht selbst da war oder die Ausschreibung nicht gelesen hat, hier ein kleiner Bericht nachträglich von mir.
Es ist Frühling und der Rennkalender voll mit Terminen. Wie immer so im Mai. Es kommt alles zusammen, RTF mit dem Rennrad, Vereinsausfahrten in den Harz oder einfach nur eine schöne Feierabendrunde, da es schon lange hell ist.
Doch der Norden hat wenige Renntermine für die Mountainbiker. Die Szene trifft sich eher im Süden der Republik. Oder erkundet neue Gebiete im Osten. Doch was steht da im Rennsportkalender? 12. Mai, Pirate MTB-Cup in Hamburg.
Einmal in die Stadt und gegenüber von Kampnagel im Pirateladen gefragt, was Sache ist. Durch all die bunten Teile und Totenköpfe erfahre ich, das findet in Trittau statt. Uhrzeit gegen Mittag. Anmeldung vorort. Der Termin ist fest und ich sage meinen Kumpels Bescheid. Mein Kollege aus Wuppertal kann leider nicht kommen. Mit ihm habe ich letztes Jahr mein erstes Rennen gefahren, auf einem stillgelegten Truppenübungsplatz bei Düsseldorf im Rahmen des Kuwahra Cups. Viel mehr MTBler kenn ich hier oben nicht und so kommen nur Sportsfreunde mit.
Es ist ein schöner Tag, richtig Mai mit warmer Sonne und hellem Grün. Ich fahre von Neuschönnigstedt mit dem Rad hin. Mein Chaas Roberts hat sich bis jetzt gut bewährt, auch wenn der Rahmen etwas klein ist, gemuffter Stahlrahmen und komplett XT-Ausstattung. 3x7 mit Daumenschaltgriffen. Bei den Kettenblättern probiere ich immer noch rum. Das 48er ist etwas schwer zu treten, dafür habe ich schon ein 24er innen, damit ist nichts zu steil. Und neue Stoffeln habe ich auch drauf. Die Wahl ist immer einfach.
Mit 4,5 bar rollen die super und nutzen auch nicht wirklich ab. Nur durch schleifende Cantis geht die Karkasse kaputt oder wenn die Felge durchgebremst ist, kann schon mal der Reifen leiden beim großen Knall. Meine Kumpels kommen mit dem Auto zur Austragungsort. Nicht leicht zu sehen, aber leicht zu hören. Der Pirate-Cup findet auf der Moto-Cross Strecke zwischen Trittau und Gröhnwold statt. Und zwischen den Motocross Rennen, deshalb auch keine genaue Uhrzeit, da die Mittagpause genutzt werden soll. Die Anmeldung ist einfach, Kurz den Namen gesagt, 5 DM entrichtet und Startnummer bekommen. Ein bisschen habe ich schon was von Rennklassen gehört, zumindest, dass es Profis gibt und auch der Worldcup hat gute Fahrer, die mit Biken ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber hier gibt es das nicht, da es nur ein Rennen gibt. Alle Alter und alle Geschlechter zusammen.
Als der Lärm verstummt, geht es auf eine Proberunde. Nicht nur auf der aufgewühlten Sandstrecke in den Spurrillen, sondern auch mal abseits. Hier wurde abgeflattert und Hindernisse, wie ein Bach, mit einem Türblatt überbrückt. Der Organisator, ein gewisser Ron, ist guter Dinge und erklärt uns den Rest. Ich bin wirklich impressed, neben mir soll Hedda zu Putlitz starten, eine der Großen in Deutschland und auch auf Worldcupstrecken zu Hause. Neben Susi Buchwieser, Silvia Fürst oder Regina Stiefel. Doch die haben nächste Wochen einen Termin in England, so sind sie nicht hier. Dort werden sie versuchen der Sara Ballantyne ein wenig Wiskey ein zu schenken.
Ich habe schon gewaltig Respekt vor Hedda. Hat sie doch eine Federgabel montiert. Manch anderer hat ein Scheibenrad ala John Tomac. Umso nervöser bin ich am Start. Le Mans Start, sagt mir nichts. Ron sagt, losrennen, Rad greifen und der Strecke folgen. Irgendwann ist Ziel. Ok, Tunnelblick und keine Taktik, Puls 200. Es geht los, das Laufen ist einfach, rauf aufs Rad und die Schuhe in die Haken einfädeln, dann den Riemen anziehen. Und treten. Ich bin irgendwo im Gewühle, unterm Zielbanner erkenne ich meine Kumpels. Doch ich höre nicht, was sie sagen.
Die Strecke ist gut zu fahren, immerhin muss ich nicht aus der Bindung. Nur einmal rutsche ich im Sand weg, das Rad bleibt bei mir. Das bunte Treiben macht Spaß. Jung und unbedarft mit Vollgas in die Spurrillen, irgendwie geht es schon durch. Zwischendurch ein Griff zur Flasche, der Schweiß rinnt.
Immer wieder überhole ich, weiß aber nicht, ob ich den schon mal gesehen habe. Die Frauen im Feld erkenne ich nicht wirklich, fahre auch nicht auf Augenhöhe mit einer. Gefühlt kämpfe ich mit der Strecke. Das Rad funktioniert einwandfrei. Weiß auch nicht, wie lange ich schon unterwegs bin. Die Crossermittagspause kann ja nicht so lange sein. Und dann die schwarz-weiß karierte Flagge. Ziel. Mal in den Sand setzten. Wie geil war das denn? Kurze Runde, Sand und Sonne, Zuschauer und jede Menge Starter. Mein Kumpel, Stukateur und Obergefreiter hat die Übersicht behalten, bin wohl Zweiter.
Nach Auswertung des Rundenprotokolls gibt es auch ein Siegerehrung. Nach Einlauf darf vom Gabentisch genommen werden. Ich nehme ein Trikot, auch wenn es zu klein ist. Und schon knattern wieder die Motorräder. Eine außergewöhnliche Veranstaltung der Piraten. Gebt mir mehr.
In der einzig wahren Racerlektüre kommt dann auch ein Bericht, auf HFS ist nichts zu finden. War keiner der Foris da?