Dieses Mal nur ein Rennen am Wochenende. Das roch nach Erholung…
Aber denkste… Eigentlich wollten wir uns am Samstag – wie DonVito – schon einmal den Kurs angucken. Der Fotograf wollte auch mal seine Cross-Technik ausprobieren. Aber offensichtlich waren wir da etwas zu früh dran, denn wir durften (noch) nicht auf´s Gelände und sind daher unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren
.
Heute aber durfte ich endlich rauf auf die Piste
. Der Kurs ist ja neu im Programm, so daß ich doch sehr neugierig auf das war, was mich dort erwartete. Erster Eindruck: Hui, in Schleswig-Holstein kann es ganz schön hügelig sein
. Dann kamen mir schon die ersten Testfahrer entgegen: „Wer will sich denn hier ein Denkmal setzen?“ „Dagegen ist die Strecke bei der Deutschen Meisterschaft ein Kinderspiel.“ Oh je, was soll das nur werden?
Nun gut, ich fahre einfach mal los. Vom Zielbereich geht´s schnell weg auf die Wiese und hoch. Eigentlich ist die Steigung nicht sooo brutal, aber durch die nasse Wiese und den Matsch ist das doch irgendwie recht schwierig hochzudrücken. Das Rad dreht gerne mal durch. Ok, also erstmal weitergucken.
Es geht von der Wiese runter, um die Kurve, etwas hoch und dann ab in so eine Art kleines Wäldchen. Da geht´s kurz bergab – Erholung – aber dann auch gleich wieder hoch. Rutschig, matschig, schlammig und schwierig zu fahren. Ein bißchen rund um die Bäume kurbeln
und dann wieder raus aus diesem Teil der Strecke. Berghoch! Na klar, was sonst? Es führte uns auf einen ebenen (!) Wiesenteil. Aber nur eben? Ne,
das geht hier natürlich nicht. Hier galt es, immer mal wieder einige Hügel – mal niedriger, mal höher – zu überwinden. Ach ja, dann lagen noch so kleine Stämme auf dem Weg, aber da konnte man einfach rüberollen.
Nach diesem Teil ging es wieder raus auf den quasi ersten Wiesenteil: runter, 180-Grad-Kruve, hoch, ein bißchen Geschlängel, wieder runter und wieder rauf und nochmal runter und wieder rauf. Und das alles auf rutschiger Wiese. Puh, das kann ja heiter werden.
Und da war ja noch nicht Schluß! Es kam dann noch ein Teil mit teils rutschigen Schräghangen – wahlweise zum hochfahren oder drauf längsfahren. Ach ja, und damit keiner sagen kann, er hätte hier nichts getan, gab es noch einen Anstieg mit diesem schönen Schild:
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Da war laufen angesagt.
Von dort ging es nochmal runter bis zum „Parkplatz“ und von dort wieder hoch – was sonst? Dann war endlich die Runde beendet. Mein Eindruck: Boah, ganz schön anstrengend. Ich überlegte tatsächlich kurz, überhaupt nicht anzutreten. Aber dann kam viel Zuspruch u.a. „die erste Runde ist meistens schwierig und hinterher wird´s immer besser.“ Na gut, mal schauen. Ich lass erstmal die anderen fahren.
Erst durften die Elite-Frauen und die „alten Männer“ Master 3 und 4 auf die Strecke. In Abwesenheit von Philine und Katharina konnte Cordula einen souveränen Sieg einfahren. Bei den Masters 4 begeistert mich einfach immer wieder, daß Siggi Frese sich auch mit seinen stolzen 74 Jahren (wenn ich mich nicht verrechnet habe) diesen Herausforderungen des Cross-Fahrens stellt.
Die älteren Jugendlichen/Kinder durften dann auch auf den gesamten Kurs und taten sich an einem steilen Schräghang doch recht schwer. Hier wurde geschliddert, gerutscht und geflucht
. Einer rutschte immer wieder herunter und kam überhaupt nicht hoch. Da habe ich gemeinsam mit einem anderen Zuschauer zugepackt und zumindest mal das Rad hochgezogen. Es sollte ja weitergehen.
Die kleineren Kinder haben – wie immer – einen entschärften Kurs. Diesen fand ich dieses Mal jedoch auch für die Jüngsten schon recht herausfordernd. Aber die Kleinen haben das – auch wie immer – großartig gemeistert
.
Der Start verzögerte sich allerdings zunächst ein wenig. Ein Trecker mußte über das Gelände zur Straße rollen und auf der gegenüber liegenden Seite ein (oder mehrere) Wohnmobil(e) aus dem Matsch ziehen…
Im Kinderrennen war hier dieses Mal der Zweikampf zwischen Artur und Loisa packend. Erst war Artur vorne,
dann Loisa. Artur hätte gerne wieder überholt, steckte dann aber ein bißchen im Stau fest. Loisa kam da besser durch und sicherte sich dadurch vor Artur Platz 2.
Zum anschließenden Ü40-Rennen kann ich wiedermal nichts sagen. Ich habe mich auf mein Rennen vorbereitet. Dann ging es für uns los. Vom Start weg ging es zunächst……………… hoch
. Was sonst? Ein bißchen Straße und dann ab ins Gelände. Dann kam aber auch schon schnell der Berg, den man laufen mußte. Ich hatte noch gehofft, hier durch eine gute Lauftechnik wieder ein paar Plätze zurückzugewinnen.
Aber dann das…
Ich rutsche einfach weg. Das ist bergauf irgendwie ungünstig
. Schnell aufrappeln und weiter geht´s. Noch sind die anderen nicht wirklich weggekommen. Da geht noch was. Durch die anschließende Kurve kam ich ganz gut durch und – ich glaube – auch wieder an Katrin vorbei
. Vor mir war noch eine Germanin. An sie wollte ich noch ranfahren. Dann kam die ersten Wiesensteigung. Eigentlich kann ich die fahren, aber so richtig schnell ist das nicht…
Meine Räder drehen einfach immer wieder durch. Falsche Reifen? Egal, da muß ich durch. Im „Waldstück“ hatte ich mir für eine bestimmte Stelle eine bestimmte Spur vorgenommen. Aber die Sonne hat an diesem Tag einfach mal Sonderschichten eingelegt
, was großartig war . Problem dabei: Ich hab gegen die Sonne nicht alles gesehen. Geplante Spuren – tja… irgendwo werden die wohl sein
. Naja, einfach mal fahren. Das galt vor allem auf dem „ebenen Wiesenteil mit Hügeln“. Und dann war der Boden durch die vorherigen Rennen natürlich auch noch in einem komplett anderen Zustand als am Morgen: weniger Wiese, mehr Matsch. So gesehen war es schon vom Untergrund her ein spannendes Rennen. Die erste (Halb-)Runde (der Start war mitten in der Runde) lief dann so ganz gut. Katrin war relativ weit hinter mir, die Germanin vor mir. Da lag ich gut positioniert und kam aber auch der Germanin immer näher. An dem ersten Wiesen-Bergauf-Stück nach der Zieldurchfahrt hab ich mich dann entschlossen zu laufen und nicht zu fahren. Ich konnte es zwar fahren, aber hier war laufen irgendwie schneller (jedenfalls für mich). Das Coole: Ich habe durch das Laufen die Germanin, die gefahren ist, überholt
. Was für ein toller Moment. Läuft!
Guter Nebeneffekt: Auch Katrin muß ja da erstmal vorbei, wenn sie noch zu mir hinfahren will. Da ist also noch ein schöner Puffer zwischen uns beiden – allerdings nicht lange. Katrin fuhr auch vorbei und kam mir dann immer näher. In der zweiten (Voll-)Runde war sie schon gut in Sichtweite. Also weiter Gas geben, aber dabei möglichst sauber fahren, denn hier ist derjenige vorne, der die wenigsten Fehler macht. So rutschte ich mal hier und dort weg oder verlor ein wenig die geplante Spur, aber Katrin blieb hinter mir.
Es folgte Runde 3 – und sie kam immer dichter ran. Oh Mann, eigentlich sollten wir doch 4 (Voll-)Runden fahren. Das wird knapp. Aber dann kam der schnellste Mann und überholte uns. Yippieh
, nur noch diese Runde zu Ende fahren, und dann ist Schluß. Das könnte was werden. Also, Gas geben, rumrutschen und die Anstiege hochdrücken. Am letzten Hubbel, den wir beide nicht fahren konnten, war sie schon sehr dicht:
Von außen kamen Anfeuerungsrufe sowohl für Katrin alsauch für mich
. Jetzt noch schnell wieder aufsteigen, ein bißchen Straße hoch, um die Kurve rum und ab ins Ziel. Oh Mann, schon wieder Zielsprint. Das lief bisher in Kaltenkirchen (gegen Katrin) und in Mölln (gegen Jana) nicht so richtig gut für mich
. DAS wollte ich nicht schon wieder erleben. Also, Kurve eng fahren, Linie dichtmachen, einen Gang höher schalten und Gas, Gas, Gas. Und dann endlich: ZIEL!!!
Ich hab´s geschafft und meine Position verteidigt
. Platz 6. Die bisherige Bestleistung für mich
. Wie genial! Und was für ein toller Kampf. Am Ende waren wir beide ziemlich kaputt, aber glücklich
.
Der Kurs war hammerhart, glitschig und anspruchsvoll zu fahren. Aber wenn man im Sonnenschein (wir hatten wirklich geniales Crosswetter) solche Wettkämpfe austragen darf, ist das doch immer wieder schön. Danke, Katrin!
Das tolle Wetter hat jedoch leider nicht lange genug gehalten. Im letzten Rennen gab es nach ca. 20 Minuten einen heftigen Regen- und Hagelschauer
. Die Nässe von oben ist für die Fahrer – denke ich – nicht unbedingt das schlimmste. Aber die ohnehin schon matschige Strecke wurde dadurch sicher nicht einfacher zu bewältigen.
Fazit: Der Travering darf gerne im SCCC-Programm bleiben. Das Gelände bietet viel Potential – und ein, zwei weniger Rauf-Runter-Passagen und/oder Schräghänge tun´s dann auch
. Danke für den tollen Tag
.