Radrennen: Lizenz oder lieber Hobby?

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radfreunde
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Beitragvon radfreunde » 09.01.2015, 12:11

Knud hat geschrieben:Ist das wirklich nur Fürsorge gegenüber den Lizenzfreien? Das passt nicht so recht in meinen Eindruck. Was ist mit Straßenfahrern, die sich im Winter wirklich nur fit halten oder mit Crossern, die auf der Straße gar nicht Spitze sein wollen? Jetzt finden Sie sich bei den schnelleren Wettbewerbern wieder.
Das Fürsorgeargument wird für das "Verbot" der Teilnahme an nicht BDR Rennen herangezogen. Dann wird es mit dem Versicherungsschutz problematisch und man bangt um die Sicherheit der Sportler. Es gibt (aus meiner Sicht leider) Trainer, die den Straßenkaderfahrern das Crossen oder MTB verbieten. Sie denken, das passt nicht zum Trainingsplan. Ein Stybar ist auch bei den Profis die große Ausnahme. Straße ist olympisch, Cross nicht. Daher bei den Straßen-Kaderfahrern eher die Kombi Straße-Bahn. Ein Sven Nys tobt sich nach der Crosssaison bei den MTBler (dort auch bei Olympia) aus, die bei uns im Norden eine seltene Rasse darstellen, warum auch immer.
Knud hat geschrieben:
radfreunde hat geschrieben:Vielleicht wäre es ein Weg, dass alle BDRorganisierten Mitglieder eine Lizenz bekämen, wie es in Dänemark oder England zu sein scheint. Der Jahresbeitrag ist etwas höher und wenn man - wie in meinem Beispiel oben - an einer Veranstaltung teilnehmen will, löst man eine Tageslizenz, die so bemessen ist, dass man bei 4 Veranstaltungen überlegen muss, ob sich nicht die Mitgliedschaft lohnt.
Was soll ich mit einer Lizenz? Ich bin da in den Rennen falsch. Man könnte auch jedem (gegen Jahresbeitragserhöhung...) eine Wertungskarte geben, in der Hoffnung die Teilnehmerzahl bei RTF zu steigern.
Es dient nur der Darstellung anderer Wege in anderen Ländern, wird doch immer gern genommen. So etwas wie jedem seine Wertungskarte wird es bei den Toerfietsen geben. Hier geht es darum will man spezialisierte Verbände (Marketingargumente: Schuster bleib bei deinen Leisten oder wer alles macht macht nichts richtig) oder Mischverbände, die wegen der Mitgliederzahl mächtig sind (Marketingargument: Diversifikation).
Knud hat geschrieben:
radfreunde hat geschrieben:Nur für Erfolge bekommt ein Verein Förderung, so wie der BDR auch. Für XX Gold-, Silber- und Bronzemedallien gibt es eine stattliche Sportförderung. Das Geld braucht er auch für die Förderung der Topfahrer. Bleiben die Erfolge aus, bleibt auch das Geld aus. Schau auf rad-net unter BDR-Einsätze, da steht ein der Teil der Ausgaben für Förderung. Für 3.000 ausgerichtete RTF's gibt es 0,0 €.
Das ist zwar eine andere Baustelle, aber ohne Zweifel ist falsch den Breitsport nicht zu fördern. Ich bin noch in einer anderen Sportart Vereinsmitglied. Die Jugendarbeit läuft da so gut, wie seit 20 Jahren nicht. In der Folge geht dem Verein das Geld aus, da die wenigen Zuschüsse nicht mit dem Bedarf mitwachsen.
Die Förderpolitik des Bundes, der Länder und der Kommunen (dies meinte ich mit Förderung) will Erfolge sehen, da beisst keine Maus den Faden ab. Und die können wir nur bedingt beeinflussen. Wir haben in SH ca. 2.500 Mitglieder, sind damit Rangliste 27 hinter den Tauchern. Der LSV hat ca. 700.000 Mitglieder. Die würden uns mit dem A**** nicht ansehen, wenn nicht olympisch wären und uns noch in 5 Spartenverbände aufteilen. Dass es in allen Statistiken 100mal so viele nicht-organisierte Radsportler gibt, ist denen (wie auch der Politik) gelinde gesagt sch*** egal. Bei allen Abstimmungen wird proportional zu den Mitgliederzahlen abgestimmt.

In allen kommunalen Sportentwicklungsplänen ist der Radsport Spitze, in den Aktivitäten taucht er nicht mehr auf. Wir wollen keine Hallen, Kunstrasenplätze, Bauten (also alles was richtig Geld kostet) vielleicht einen Radrennbahn, MTB oder BMX Gelände. Aber da kommt das Problem, das es einen Verein vor Ort geben muss, der das Gelände betreut und "bespielt". Wenn ich sehe, dass es unter den größten Städten in SH einige gibt, die weder einen Radsportverein noch eine -sparte gibt, wer soll dann dort Gehör finden?

Das der Norden stark im Breitensport ist, ist schön und wird auch vom BDR honoriert, aber nichts desto Trotz brauchen wir auch den Leistungssport. Was der Landesverband und die Vereine fördern, wird von den Mitgliederversammlungen festgelegt. So soll es Verbände geben, der die Ausrichtung von RTFs, CTFs, Radwandern, Rennen fördert, damit das Angebot größer wird. Der eine oder andere Verein gibt den Mitgliedern Zuschüsse zu Nenngeldern oder RTF Startgebühren. Fast alle Vereine, die Mitglieder gewinnen oder die Jugend fördern wollen, geben ihnen zum Einstieg Leihräder. Kaderfahrer bekommen Material, aber nur solange sie Erfolge bringen. Darüber entscheiden - ganz demokratisch - die Mitglieder.

Schaut Euch die Medien an, die berichten nur über Erfolge, Absonderliches und Skandale. Oder habt Ihr schon einmal im überregionalen Teil davon gelesen, dass jemand Sieger der Herzen der Breitensportler geworden ist?
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Don Vito Campagnolo
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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 09.01.2015, 13:43

radfreunde hat geschrieben:Schaut Euch die Medien an, die berichten nur über Erfolge, Absonderliches und Skandale. Oder habt Ihr schon einmal im überregionalen Teil davon gelesen, dass jemand Sieger der Herzen der Breitensportler geworden ist?
Das nicht - aber einen Fernsehbericht mit "Sieger einer RTF" gab es schon mal ... :shock:
radfreunde hat geschrieben: Das Fürsorgeargument wird für das "Verbot" der Teilnahme an nicht BDR Rennen herangezogen. Dann wird es mit dem Versicherungsschutz problematisch und man bangt um die Sicherheit der Sportler.
Und das ist genau der Schei$, der mich u.a. auf die Palme bringt:
Ob es einen Versicherungsschutz gibt oder nicht darum braucht sich der BDR doch nicht zu kümmern. Wir reden hier von mündigen Bürgern die das durchaus für sich selbst entscheiden können, ob sie mit den jeweiligen Teilnahmebedingungen des "wilden Veranstalters" einverstanden sind oder nicht.
Wenn ich keine private Unfallversicherung habe und Zuhause beim Fensterputzen von der Leiter falle dann schert es den BDR ja auch nicht - oder wo bleibt bei solchen hochriskanten Unternehmungen die Fürsorgepflicht? ;)
crumble
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Beitragvon crumble » 09.01.2015, 13:54

Don Vito Campagnolo hat geschrieben:Und das ist genau der Schei$ der mich u.a. auf die Palme bringt: Ob es einen Versicherungsschutz gibt oder nicht darum braucht sich der BDR doch nicht zu kümmern.
Waren nicht auch Trainingsfahrten mit versichert? Dann kann das irgend eine obskure Auflage der Versicherung sein, die verhindern will, das sie fuer das erhoehte Risiko bei Rennen anderer Veranstalter aufkommen soll. Der Versicherung gegenueber koennte man in so einem Fall argumentieren, dass man das Rennen des fremden Veranstalters aus Trainingsgruenden gefahren ist.

Aber das koennte man auch anders Regeln als so. Die meisten volljaehrigen Teilnehmer sollten ja auch eine eigene Krankenkasse und Haftpflicht haben.
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radfreunde
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Beitragvon radfreunde » 09.01.2015, 15:07

crumble hat geschrieben:Waren nicht auch Trainingsfahrten mit versichert? Dann kann das irgend eine obskure Auflage der Versicherung sein, die verhindern will, das sie fuer das erhoehte Risiko bei Rennen anderer Veranstalter aufkommen soll. Der Versicherung gegenueber koennte man in so einem Fall argumentieren, dass man das Rennen des fremden Veranstalters aus Trainingsgruenden gefahren ist.

Aber das koennte man auch anders Regeln als so. Die meisten volljaehrigen Teilnehmer sollten ja auch eine eigene Krankenkasse und Haftpflicht haben.
Trainingsfahrten, die vom Verein angesetzt sind ... Ist eine Versicherung, die der Landessportverband für alle Sportsparten abschließt. Sie gilt auch nur für Sportveranstaltungen im jeweiligen Bundesland (je nachdem ob ARAG oder HDI-Gerling), es sei denn der Verein entsendet seine Mitglieder zu einer Veranstaltung (auch RTF). Was aber verantwortliche Vereine regelmäßig machen.

Die volljährigen Teilnehmer lesen auch nicht die AGBs ihrer privaten Haftpflicht, die Sportveranstaltungen ausschließen ;-) Und was eine Sportveranstaltung ist, darüber streiten die Gelehrten, die eine sagen wenn man eine Startnummer trägt, die anderen wenn es eine Ergebnisauswertung/Rangliste gibt.

Ich möchte die Reaktion nicht sehen, wenn jemand bei einer Veranstaltung oder in einem Training von einem anderen Fahrer "abgeräumt" wird und der Unfallverursacher stellt sich hin und sagt: "Jeder fährt auf eigene Gefahr." Das schöne 5.000 Eur Geschoss Totalschaden und noch Personenschaden (Was wir nicht hoffen wollen, bitte)... Dann cool zu sagen: "doesn't matter."

(Nur ein wenig off topic) Die mündigen, volljährigen Bürger gehen zu einer Großveranstaltung und es geschieht ihnen etwas. Sie verklagen sofort den Veranstalter und die Genehmiger auf Strafe und Schadenersatz in Millionenhöhe. Sueing kommt auch die Deutschland in Mode. Mit der Konsequenz, dass die Verstalter kalte Füsse haben und die Genehmiger Auflagen erlassen, die horrende Kosten/Aufwände bringen = weniger Veranstaltungen.

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