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Händler auf Schadenersatz verklagt

Verfasst: 23.12.2014, 17:50
von radfreunde
Dies wird unsere Händler des Vertrauens nicht erfreuen, wenn die Klage durchkommt. Jede Betriebshaftpflicht wird in ihre Policen-Kalkulation schauen.

Reifen geplatzt! Kostet das Radhändler 450.000 Euro?

http://www.express.de/bonn/bei-40-km-h- ... 07402.html

Verfasst: 23.12.2014, 19:20
von Indorain
In Anbetracht der Unfallfolgen und der zweifelsfreien Feststellung eines Monagefehlers des Fachhändlers, ist das Urteil gerechtfertigt.

Es ist ja leider so, das bei manchen Fahrradhändlern Schüler, Studenten und Hobbyschrauber arbeiten. Ich denke im Motorradbereich würde man keine ungelernten Leute an die Räder lassen. Ein Pedelec mit bis zu 40 Km/h ist ja auch schon ein kleines Motorrad!

Verfasst: 24.12.2014, 11:13
von Don Vito Campagnolo
Irgendwie verstehe ich jetzt nicht warum wer verklagt wird:

So weit ich es herauslese wurde das Pedelec in Bonn bestellt und in die Schweiz geliefert. Dann hat es der Käufer dort in der Schweiz in einer Werkstatt montieren und den Reifen aufziehen lassen. Imho ist dann doch wohl die Werkstatt und nicht der rheinische Versandhändler derjenige, der es versaubüdelt hat. Wieso aber ist jetzt der Bonner Händler am Haken? Das wäre doch wohl nur so, wenn er auch die Montage in der schweizer Werkstatt direkt mit "verkauft" hat, oder?

:oops:

Verfasst: 24.12.2014, 12:59
von Grotefend
Don Vito Campagnolo hat geschrieben:Dann hat es der Käufer dort in der Schweiz in einer Werkstatt montieren und den Reifen aufziehen lassen. :oops:
Wohl nicht. Ich lese - auch wenn es nicht expressis verbis geschrieben steht - heraus, dass der Reifen vom rheinischen Händler montiert worden ist. Auch wenn der Pressetext missverständlich formuliert ist und die Reihenfolge der Schilderung (zunächst wird die Lieferung in die Schweiz, danach die Reifenmontage dargestellt) eher deine Lesart bestätigt. Der Gerichtsstand Bonn gibt aber den deutlichen Hinweis, denn wäre der Montagefehler in der Schweiz geschehen, so wäre ein Schwyzer Gerichtsstand gegeben.

Verfasst: 24.12.2014, 14:30
von Stockumer Junge
Ich hatte mal einen ähnlichen Fall bei der Jungfernfahrt beim Rennrad meiner Freundin. Ich habe beide Reifen mit 7 bar per Standpumpe befüllt. Nach einem Kilometer war der erste Reifen platt. Na, dachte ich, fängt ja gut an. Neuen Schlauch mit Handpumpe aufgefüllt und weitergefahren. Nach 10 Kilometer dann der nächste Platten im anderen Laufrad. Auch da den Schlauch gewechselt und weitergefahren. Beide Male hatte ich keinen Dorn oder ähnliches gefunden. Hab dann die ganze Tour überlegt, woran das wohl gelegen hat. Ich dachte mir, dass ich mir nach der Tour mal die Felgenbänder angucken werde. Gesagt getan. Auf den Schwalbe Felgenbänder stand drauf " Not used for high pressure" (oder so ähnlich). Der Importeur hat sich dann bei mir entschuldigt und mir 5 Schläuche und neue Felgenbänder zukommen lassen. Gut, dass ich meistens im Münsterland und nicht im Sauerland fahre. Platter Reifen bei einer Abfahrt mit 70 km/h kommt nicht ganz so gut.

Ich habe mir vor kurzen eine Fox-Federgabel gekauft. Die Papier Bedienungseinleitung besteht nur noch aus Warnhinweisen, was alles bei falschem Gebrauch passieren kann. Insgesamt steht 12 mal das Wort Warnung in dem kleinen Schriftstück. Informationen zur Einstellung findet man nur noch im Internet. So ist das heute. Compliance steht an erster Stelle.

Verfasst: 04.01.2015, 16:07
von kolo@post.cz
Ja, meistens platzen die Reifen durch Falschmontage, falsches Felgenband, Schlauch eingequetscht, Schlauch bei der Montage beschädigt. Beim Reifenwechsel muß sehr sorgsam vorgegangen werden, könnte nachher bei ner Abfahrt bei über 80/km/h lebensgefährlich werden. Jedes Jahr neue Reifen aufziehen.

https://www.youtube.com/watch?v=yNoyZfdWwFk

Verfasst: 05.01.2015, 08:08
von Don Vito Campagnolo
Grotefend hat geschrieben:Wohl nicht. Ich lese ...
Wird wohl so sein, sonst gäbe es keinen Sinn. Insofern ist der Artikel klar aber missverständlich geschrieben ... :?
kolo@post.cz hat geschrieben:... Jedes Jahr neue Reifen aufziehen.
:oops: Man kann es auch übertreiben.

Verfasst: 11.01.2015, 14:17
von Dr. Schmerz
Indorain hat geschrieben:Es ist ja leider so, das bei manchen Fahrradhändlern Schüler, Studenten und Hobbyschrauber arbeiten.
Ich denke dabei auch ungern an eine Schrecksituation, verursacht von der Werkstatt eines auch hier bekannten Harburger Fahrrad-Fachhändlers. Nach einer, für mein Empfinden hochpreisigen Reparatur (Ritzel, Kette, mittleres Kettenblatt) und Inspektion war 1. die Bremse nach der Übergabe hinten noch voll geöffnet und 2. hatte man schlichtweg vergessen, die zwei Sicherungsschrauben der rechten Kurbel (Hollowtech 2) anzuziehen und nur den Fixierbolzen eingeschraubt.

Bei der unmittelbar folgenden Trainingsfahrt fiel unserer Fahrerin, nachdem ich zwischendurch die Bremse geschlossen hatte, in der Gruppe, bergab bei ca. 45 km/h die rechte Kurbel von der Achse ab bzw. sie hing am Schuh. Wie durch ein Wunder kam es nicht zum Sturz.

Der Schreck, der sitzt mir noch heute in den Knochen, auch wenn die Geschichte schon einige Zeit zurück liegt. Die genaue Reaktion, des anschließend kontaktierten Fahrrad-Fachhändlers möchte/kann ich aus rechtlichen Gründen hier nicht wiedergeben. Und falls sich der Fahrrad-Fachhändler nun weitere Gedanken machen sollte... es gibt genug Belege und Zeugen für diesen Vorgang...