torkelradler hat geschrieben:Warum auch immer, dein Liegerad war langsamer als dein Triathlonrad und deswegen als Sportgerät verständlicherweise eher unattraktiv.
Ich denke, der eigentliche Grund, warum ich mit dem Lieger so viel langsamer war, dürfte der sein, dass ich die kurzen Anstiege nicht mit Schwung im Wiegetritt nehmen konnte. Soo flach ist die Heide nämlich auch nicht und auf 46 km Arbeitsweg kamen am Ende um die 10 Minuten, die ich länger brauchte, dabei heraus. Und wenn ich diese 10 Minuten eben noch früher aufstehen soll, passt mir das auf Dauer gar nicht.
Auch fehlte mir beim Lieger die Möglichkeit, mal eben über den einen oder anderen Hubbel, Ast, Schlagloch o. ä. zu springen. Wenn ich mal etwas übersehen hatte, konnte das schon mal einen netten Tritt in den Hintern geben.
torkelradler hat geschrieben:Es ist nicht schwer, ein Liegerad zu bauen, das sich vom Speed her auf dem Niveau eines Zeitfahrrades befindet.
Ich sehe mich eigentlich (noch) nicht dazu in der Lage, einen Tieflieger komplett selbst zu bauen. Und das (Kaufpreis-)Niveau ist auf dem Liegeradsektor nach meinen Beobachtungen immer noch höher, wenn auch, bedingt durch Taiwan-Importe, nicht mehr so dramatisch wie vor 10 Jahren.
Momentan bin ich übrigens ziemlich von einem Velomobil fasziniert, verspricht das doch eine wesentlich höhere Geschwindigkeit und damit zeitliche Einsparung auf dem Arbeitsweg. Allerdings ist die finanzielle Hürde doch ziemlich hoch, und wenn am Ende eine Enttäuschung wie damals mit dem Lieger steht, befürchte ich, doch nicht ohne größere Verluste aus der Sache herauszukommen.
torkelradler hat geschrieben:Deinen anderen Berichten habe ich entnommen, dass du scheinbar häufiger Schmerzen durch Sitzprobleme o. ä. auf längeren Touren hast.
Dazu muss man aber auch wissen, dass ich in diesem Jahr mit den Brevets begonnen habe. Und die Lernkurve weißt auch steil nach oben. Inzwischen habe ich zwar Hose und Sattel gefunden, die mich auch über die 600 km bringen, wie die Erfahrung von Bayern zeigt, gibt es aber immer noch Verbesserungsbedarf. Neben den offensichtlichen Maßnahmen, wie das Anbringen eines Gepäckträgers und zusätzlicher Flaschenhalter, um das Zusatzgewicht nicht mehr im Rucksack transportieren zu müssen, denke ich auch über den Selbstbau eines passenden Sattels nach.
Ich denke, auch auf dem Liegerad wird man erst einen gewissen Lernprozess durchlaufen müssen, also die passende Sitzauflage oder den passenden Sitz finden, herausfinden, wie man den Rücken pflegen muss, um nicht wundzuliegen, usw.
Dazu fällt mir Bernd Paul ein, der in Bayern weit vor allen Anderen wieder in Osterdorf ankam und z. Zt. das Race around Ireland bestreitet. Er hat offensichtlich keine Probleme damit, tagelang im Sattel seines Ups zu sitzen. Den Rekordversuch im Velomobil musste er jedoch nach 5 Stunden abbrechen, weil er sich wund gesessen hatte.
torkelradler hat geschrieben:bei manchen frage ich mich aber, warum die sich so schinden? Ist es cool, zu leiden?
Ein bisschen Quälerei gehört doch immer mit dazu, sonst könnte man ja gleich mit dem Auto fahren, oder?