Welches Rad ist schneller?

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Hajobu
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Welches Rad ist schneller?

Beitragvon Hajobu » 31.08.2011, 20:05

Schon immer habe ich mir die Frage gestellt, was bringt ein modernes Rennrad gegenüber Rädern mit alter Technik. Was bringt meine Sitzposition, was das Radgewicht, was die Klickpedalen gegenüber Hakenpedalen.. usw.

Meine Trainingsstrecke beträgt 50 km. Durch die Vierlanden, den Geesthang hoch (12 % Steigung an einer Stelle), leicht wellig weiter im Lauenburgischen und flach an der Elbe zurück. Ich fahre bei leichtem und starken Wind, wenn es kalt ist oder wärmer. Und ich fahre verschiedene Räder:

- Giant TCR advanced ISP Vollcarbon mit Carbon-Kurbel, Campa Chorus und Zonda Ausstattung, Eggbeater-Pedalen, 23er Reifen, 7 kg leer

<IMG src="http://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/Ma ... iant11.JPG">

- Faggin Columbus AELLE Stahl mit Campa Naben und 600er Schaltung 2 x 6fach, Hakenpedale, 23iger Reifen, 10 kg leer

<IMG src="http://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/Ma ... Faggin.JPG">

- Union Stahlrahmen mit Schutzblechen, 600er Kurbel, Maillard Helicomatic 2 x 6 fach, SPD-Pedale, 23iger Reifen, 12 kg leer

<IMG src="http://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/Ma ... nion11.JPG">

- Peugeot Stahlrahmen mit Crosslenker, Maillard Helicomatik 2 x 6fach, Hakenpedale, 30iger CX Pro Reifen, 12 kg leer

<IMG src="http://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/Ma ... ss1109.JPG">

Meine Best-Fahrzeiten betragen :
Giant: 1:29
Faggin: 1:34, d. h. ca. 5 % langsamer
Union: 1:38, d. h. ca. 9 % langsamer
Peugeot: 1:44, d. h. ca. 15 % langsamer

Mein Fazit: Am meisten macht die Sitzposition aus! (Siehe auch www.rst.mp-all.de/leistung.htm) Und das Gewicht der Laufräder!

Dann ist natürlich am Berg das Radgewicht und die Zahl der Gänge entscheidend. Und in der Ebene die Windanfälligkeit (Schutzbleche)
Am wenigsten jedoch ob Hakenpedalen oder Klickpedalen!

Welche Erfahrungen habt ihr?

P. S. Ich fahre übrigens seit Mitte 1972 Rennrad, damals noch mit Schlauchreifen, Nervex-Muffen und handgelötetem Rahmen von Ahrens. Das Rad fährt jetzt mein Ältester als Oldtimer!
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crumble
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Beitragvon crumble » 31.08.2011, 21:04

Moin,

Wenn man rollt, sind für mich die Haltung, danach die Aerodynamik vom Rad und dann erst die Klickpedale ausschlaggebend. Mit den Klickpedalen kann ich etwas runder treten. Die gesparte Energie merkt man aber mehr in der Ausdauer als in der Geschwindigkeit.

Je mehr Druck aufs Pedal kommt, desto wichtiger ist das Klickpedal. Ich hatte meine Riemen immer losgearbeitet und musste sie vorm Sprinten wieder anziehen. Somit konnte ich nicht spontan Druck machen. Ich bin mit meinem alten Rad nie Rennen gefahren, daher ist das folgende jetzt nur eine Vermutung. Den groessten Geschwindigkeitsvorteil hat man mit den Klickpedalen in Kurven. Wenn man spontan Antreten kann, faellt man nach Kurven nicht so schnell aus der Gruppe heraus; was eindeutig der wichtigste Einfluss auf die Durchschnittsgeschwindigkeit ist. ;)

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Hajobu
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Beitragvon Hajobu » 01.09.2011, 08:01

crumble hat geschrieben:Ich bin mit meinem alten Rad nie Rennen gefahren, daher ist das folgende jetzt nur eine Vermutung. Den groessten Geschwindigkeitsvorteil hat man mit den Klickpedalen in Kurven. Wenn man spontan Antreten kann, faellt man nach Kurven nicht so schnell aus der Gruppe heraus; was eindeutig der wichtigste Einfluss auf die Durchschnittsgeschwindigkeit ist. ;)
..und auch ich bin mit den Hakenpedalen noch nie Rennen gefahren. Meine Angaben beziehen sich aufs Training allein.
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Re: Welches Rad ist schneller?

Beitragvon tailwind » 01.09.2011, 12:06

Hajobu hat geschrieben:Schon immer habe ich mir die Frage gestellt, was bringt ein modernes Rennrad gegenüber Rädern mit alter Technik.
Mein Lieblingslink dazu ist der hier: http://www.bmj.com/content/341/bmj.c6801.full

Der Text ist in Englisch und handelt von einem Briten, der sein Stahlrad gegen ein Carbonrad getauscht hat, um schneller zur Arbeit zu kommen. Nach 56 Testfahrten (vor dem Losfahren wurde eine Münze geworfen) war der Unterschied 5 % Zeitersparnis.
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Hajobu
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Re: Welches Rad ist schneller?

Beitragvon Hajobu » 01.09.2011, 13:07

tailwind hat geschrieben:Nach 56 Testfahrten (vor dem Losfahren wurde eine Münze geworfen) war der Unterschied 5 % Zeitersparnis.
5 %, na, das deckt sich ja exakt mit meinen Erfahrungen!
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Beitragvon Helmut » 01.09.2011, 23:20

Nun sind oben auch Bilder von den Rädern zu sehen.

Schöne Renner, egal, ob die alten oder neuen.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Re: Welches Rad ist schneller?

Beitragvon Speedmanager » 02.09.2011, 16:26

Hajobu hat geschrieben:Meine Trainingsstrecke beträgt 50 km.

Meine Best-Fahrzeiten betragen :
Giant: 1:29
Faggin: 1:34, d. h. ca. 5 % langsamer
Union: 1:38, d. h. ca. 9 % langsamer
Peugeot: 1:44, d. h. ca. 15 % langsamer
Ich muss gestehen, ich bin verblüfft über diese gewaltigen Zeitdifferenzen.

Ich denke, dass der Zeitunterschied zwischen meinem alten Titan-Triathlonrad
Bild
und dem neuen Carbonrenner
Bild
maximal eine Minute ausmachen würde. Wobei ich aufgrund unterschiedlicher Tagesform nicht unbedingt sagen könnte, mit welchem ich schneller wäre ;).
Sicherlich zählt bergauf das Gewicht, aber bei dem hier im Norden bestenfalls welligen Profil dürften auch 3kg keine Minuten ausmachen.
Wenn die Sitzposition auf dem Faggin und dem Giant gleich sind, können eigentlich nur noch aerodynamisch günstigere Laufräderfür einen derartigen Unterschied verantwortlich sein.
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Re: Welches Rad ist schneller?

Beitragvon Hajobu » 03.09.2011, 18:31

gbro hat geschrieben:Ich denke, dass der Zeitunterschied zwischen meinem alten Titan-Triathlonrad
Bild
und dem neuen Carbonrenner
Bild
maximal eine Minute ausmachen würde. Wobei ich aufgrund unterschiedlicher Tagesform nicht unbedingt sagen könnte, mit welchem ich schneller wäre ;).
Was sicherlich auch etwas ausmacht ist die Anatomie des Lenkers - und der Bremsgriffe und somit die Lenkerhaltung im Oberlenkergriff. Wenn ich die 50 km nur in Unterlenkerposition fahren würde, käme ich mit dem Faggin näher an die Zeit vom Giant.

Zum anderen ist die Anpassung mit 12 Gängen nicht so optimal wie mit 20! Mit meinen 65 kg Lebendgewicht und den 7-8 kg Giant fahrbereit kann ich schneller beschleunigen. Das macht im welligen Gelände vielleicht auch etwas aus.
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Beitragvon Winterfreund » 05.09.2011, 23:16

na dann bin ich ja auch mal gespannt, ob ich nach dem Umstieg vom Montainbike aufs Rennrad auch mind. 15% schneller werde?

Vorstellen kann ich mir das bei den breiten Geländereifen schon,
wer hat damit Erfahrungen gemacht?
mit dem blauen Mountainbike fing es an ...

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Beitragvon Oelfuss » 06.09.2011, 10:55

Moin,

ich fahre regelmäßig sowohl MTB als auch RR. Auf dem Rennrad bin ich 20 % schneller als auf dem Mountainbike (Hardtail, 29er 2,25" Reifen). Wobei die Strecken, die ich auf dem Rennrad zurücklege, deutlich länger sind.

Zwischen dem Fully (26er, 2,25" Reifen) und dem Hardtail merke ich dagegen kaum einen Unterschied.

Gruß
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Beitragvon Hajobu » 06.09.2011, 15:59

Winterfreund hat geschrieben:na dann bin ich ja auch mal gespannt, ob ich nach dem Umstieg vom Montainbike aufs Rennrad auch mind. 15% schneller werde?

Vorstellen kann ich mir das bei den breiten Geländereifen schon,
wer hat damit Erfahrungen gemacht?
Auf jeden Fall: Runter mit dem Kopf, die relativ aufrechte Haltung beim MTB ist neben den Laufrädern geschwindigkeitshemmend!
Es gibt auch Leute auf dem RR, die möglichst aufrecht daherkommen...
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Welches Rad ist schneller

Beitragvon Hajobu » 09.09.2011, 13:02

Korrektur der Peugeot-Zeit:
Bin heute bei ganz wenig Wind und fast nur in Unterlenkerposition 1: 34 gefahren! Also so schnell wie mit dem Faggin!
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