Helmpflicht: ja oder nein?

Wann trägst Du einen Helm?

Immer
23
42%
Nur beim Radsport
31
56%
Nie
1
2%
 
Abstimmungen insgesamt: 55
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Harterbrocken
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Helmpflicht: ja oder nein?

Beitragvon Harterbrocken » 16.01.2012, 15:41

Nun also droht unser Verkehrsminister mit einer Helmpflicht für Fahrradfahrer: http://www.abendblatt.de/politik/deutsc ... ahrer.html

Der ADAFC wiederum lehnt eine solche Vorschrift ab. Darum möchte ich zu dem Thema gerne eine Abstimmung starten. Ist die Helmpflicht sinnvoll oder nicht? Sollte man auf Freiwilligkeit setzen oder mit Bußgeldern drohen? Was meint Ihr?

Besonders interessant finde ich die Beantwortung folgender Fragen:

Ich trage immer Helm ◊Ja ◊Nein
Ich trage nur auf den Rennrad/MTB Helm ◊Ja ◊Nein
Ich trage nie Helm ◊Ja ◊Nein
Ich bin für die Helmpflicht ◊Ja ◊Nein

Bin gespannt.

@Helmut: Kannst Du das eigentlich in einen speziellen Umfrage-Fred bringen?
Zuletzt geändert von Harterbrocken am 18.01.2012, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Grotefend
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Re: Helmpflicht ja oder nein?

Beitragvon Grotefend » 16.01.2012, 18:33

Harterbrocken hat geschrieben:Besonders interessant finde ich die Beantwortung folgender Fragen:

Ich trage immer Helm ◊Ja ◊Nein
Ich trage nur auf den Rennrad/MTB Helm ◊Ja ◊Nein
Ich trage nie Helm ◊Ja ◊Nein
Ich bin für die Helmpflicht ◊Ja ◊Nein
Zu Frage 1: JA
Zu Frage 2: Nein.
Zu Frage 3: Nein.
Zu Frage 4: NEIN!!!
Es gibt sowieso schon viel zu viele Vorschriften, die unser Leben bis in kleinste Kleinigkeiten regeln sollen.
Merke: Die Freiheit stirbt scheibchenweise.

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Re: Helmpflicht ja oder nein?

Beitragvon Helmut » 16.01.2012, 19:48

Harterbrocken hat geschrieben:Besonders interessant finde ich die Beantwortung folgender Fragen:

Ich trage immer Helm ◊Ja ◊Nein
Ich trage nur auf den Rennrad/MTB Helm ◊Ja ◊Nein
Ich trage nie Helm ◊Ja ◊Nein
Ich bin für die Helmpflicht ◊Ja ◊Nein

@Helmut: Kannst Du das eigentlich in einen speziellen Umfrage-Fred bringen?
Ja, aber immer nur zu einer Frage. Ich habe mich für erstere entschieden und die drei Antworten zur Auswahl gestellt.

Helmpflicht-Diskussionen hatten wir im HFS-Forum schon zwei Mal, glaub ich. Das für mich beste Statement zu dem Thema kam m. E. von Fülle. Stephan plädierte vorrangig für eine Helmpflicht im Haushalt, denn dort passieren bekanntlich die meisten Unfälle. Ich kenne aus dem eigenen Bekanntenkreis zwei Fälle, bei denen Männer eine Treppe runter fielen und mit dem Kopf hart aufgeschlugen. Die waren danach beide nie wieder wie früher.

Herr Rammsauer scheint mir von den wirklichen Problemen in seinem Ressort ablenken zu wollen.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Re: Helmpflicht ja oder nein?

Beitragvon Bully » 16.01.2012, 23:00

Moin,

zu erst meine Antworten:

Ich trage immer Helm ◊Ja
Ich trage nur auf den Rennrad/MTB Helm ◊Nein
Ich trage nie Helm ◊Nein
Ich bin für die Helmpflicht ◊Nein

Auch wenn ich immer einen Helm trage bin ich gegen die generelle Helmpflicht. Ich bin der Meinung, dass die Gefährdung entscheiden ist. Leute die am Wochenende am Deich oder im Wald Radfahren sind meines Erachtens nicht so gefährdet. Warum dann eine Helmpflicht? Auch Leute mit niedriger Geschwindigkeit, viel Erfahrung und Fitness (z.B. Postboten) haben keine Unfälle mit Kopfverletzungen (ich kenne die Statistiken).

Für die Kinder halte ich den Helm auf dem Fahrrad für wichtig, weil Kinder die Gefahren leichter falsch einschätzen. Die Helmpflicht für Kinder bis ?? Jahre wäre vielleicht ein Weg um die Tragequote zu erhöhen. Auf jeden Fall hört dann das Mosern von Tochter/Sohn "Die Anderen Fahren ALLE ohne Helm" auf.
Gruß Bully
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Beitragvon snief » 17.01.2012, 10:10

Bevor man eine Helmpflicht für Kinder einführt, sollten aber erstmal alle Eltern geschult werden, ihren Kindern auch passende Helme zu kaufen und diese richtig aufzusetzen. Ich behaupte mal, dass heute ein großer Teil helmtragender Kinder nicht oder nicht wesentlich geschützt ist, weil der Helm nicht wie erforderlich sitzt oder nach diversen "nach der Schule in die Ecke werfen"-Aktionen seine Funktionsfähigkeit verloren hat...;)
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Beitragvon hutso » 17.01.2012, 11:50

ich trage helm - auch wenn ich mich lange dagegen gewehrt habe: sieht einfach doof aus und macht die frisur kaputt. na ja. was tut man nicht alles für seine sicherheit im straßenverkehr: helm, licht, reflektoren... und dennoch wird man von autofahrern, fussgängern, radfahrern gern übersehen :roll:

wenn jedoch eine generelle helmpflicht eingeführt werden soll, dann plädiere ich parallel für die einführung einer generellen lichtpflicht und vor allem einer generellen auf-der-richtigen-seite-fahrpflicht - denn auch in dieser hinsicht kann eine unterstützung der eigeninitiative von radfahrern nicht von nachteil sein

grundsätzlich bin ich natürlich idealist und glaube (immer noch!) an das gute und vor allem an die vernunft der menschen, nicht mit absicht sich selber oder anderen zu schaden :Keule:
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Re: Helmpflicht ja oder nein?

Beitragvon Fülle » 17.01.2012, 14:57

Helmut hat geschrieben:Helmpflicht-Diskussionen hatten wir im HFS-Forum schon zwei Mal, glaub ich. Das für mich beste Statement zu dem Thema kam m. E. von Fülle. Stephan plädierte vorrangig für eine Helmpflicht im Haushalt, denn dort passieren bekanntlich die meisten Unfälle.
Danke ;), ich hatte gestern schon eine ähnliche Antwort formuliert, dann es aber doch gelassen, hatte ja alles schon mal geschrieben. Ich trage immer einen Helm wenn ich sportlich fahre, fahre ich zum Einkaufen od. mache ähnliche Fahrten dann nicht.

Wenn man es auf die Spitze treibt, ist ein Helm eigentlich in jeder Lebenslage sicherer, beim Autofahren, beim Spazierengehen usw. ...und dann muß er auch noch genau bei DEM Unfall helfen. Also ich trag einen Helm meistens, aber nur wenn ich es für richtig halte und das würde ich gerne so beibehalten.
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Beitragvon Harterbrocken » 18.01.2012, 19:05

Also, die Tendenz ist eindeutig, vernünftig und deckt sich mit meiner Einstellung zu dem Thema. Ich habe dazu einen Kommentar verfasst, der am Freitag, 20. März 2012, in einem überregionalem Medium erscheint. Hier der Text:

Helmpflicht - eine Kopfentscheidung!
„Helm tragen kann Leben retten“, sagt Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und meint damit die Fahrradfahrer. Recht hat er. Mich hat der Helm bei einem Sturz mit dem Rennrad vor einer Gehirnerschütterung bewahrt. Seitdem trage ich den Kopfschutz mit voller Überzeugung. Zumindest auf Rennrad und Mountainbike. Bei der Sonntagstour auf dem Klapprad durch den Stadtpark lasse ich mir noch immer den Wind durch die Haare pusten. Das ist inkonsequent, aber eine Freiheit, die ich mir von keiner Vorschrift nehmen lassen möchte. Darum: Wer auf der Straße radelt, mit Kindern unterwegs ist oder auf sportlichen Rädern trainiert, sollte Helm tragen. Das sehen zum Glück immer mehr Radfahrer so, die Tragequote steigt. Wenn sie mehr als 50 Prozent erreicht, will Minister Ramsauer auf eine gesetzliche Helmpflicht verzichten. Staatlicher Zwang ist für eine intelligente Verkehrspolitik kontraproduktiv, denn bei einer Bußgeldandrohung würde mancher Radler seinen Drahtesel stehen lassen.
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Beitragvon Bagdad-Biker » 25.01.2012, 20:16

@ Brocken
Das einige das Rad stehen lassen würden, klingt nachvollziehbar. Was aber nehmen sie dann? Das Auto (Anschnallpflicht) oder das Moped (Helmpflicht)? ÖNV? Keine schlechte Wahl.
Wind im Haar? Hätte mancher beim Motorradfahren sicher auch....
Und es muss ja nicht immer Strafe sein, gelle? Denkbar wäre ein, wie auch immer geartetes Bonusprogramm. Krankenkassenrabatt, Vergüstigung beim Helmkauf etc.

@ all
Unsere Mofa aus Jugendtagen fuhr max. 25 Km/h. Oder sagen wir, sie hätte nur 25 Km/h fahren dürfen. Trotz dieser mickrigen Geschwindigkeit sieht der Gesetzgeber zu Recht einen (Motrrad-)Helm als unverzichtbar an.
Und über das Tragen einer leichte Styroporhalbschale wird ernsthaft diskutiert? Mit dem Rad sind die Meisten wohl teils deutlich schneller????

Ist das Gleiche wie mit der Anschnallpflicht. Sie ist unumstritten sinnvoll, aber sich drüber aufgeregt haben sich erstmal (fast) alle.

Ein Helm versaut die Frisur? Fahrtwind auch.

Dass der ADFC gege die Helmpflicht ist, lässt mich mit dem Kopf schütteln. Die Schutzwirkung dürfte unumstritten sein. Das Argument dem behelmten Radfahrer würde weniger Rücksichtnahme entgegengebracht ist absoluter Unsinn. Selbst wenn man den Spieß umdrehen und behaupten würde, behelmte Radfahrer würden enthemmter fahren, wird man schnell feststellen, dass dieses Argument nicht zieht.

Wer´s nicht glaubt, darf mal drei Stunden durch HH Innenstadt, Altona oder Pauli fahren. (Bin beruflich oft dort) Ganz gleich ob mit dem Rad oder dem Auto. Ihr werdet schnell feststellen, dass die Verkehrsregeln offenbar immer nur für die Anderen gelten. Die Radfahrer wechseln ohne Ankündigung die Spur, wechseln von Radweg auf die Straße und wieder zurück, überfahren rote Ampeln, fahren Passantenslalom und mogeln sich durch tote Winkel von Bussen und LKW. Die Kfz´ler rächen sich durch Hupkonzerte, dichtes Auffahren und Drängeln, Ausbremsen und touchieren.

Da schenken sich beide Seiten nix. Dass dies durch eine Helmpflicht schlimmer werden soll..... Lieber ADFC: Arsch hoch vom Bürostuhl und rauf auf den Sattel. Die Realität ist da draußen!
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Beitragvon Helmut » 25.01.2012, 23:57

Bagdad-Biker hat geschrieben:Lieber ADFC: Arsch hoch vom Bürostuhl und rauf auf den Sattel. Die Realität ist da draußen!
Nett formuliert, aber ich glaube, zumindest da täuscht Du Dich. Die Leute vom ADFC Hamburg, die ich kenne, sind alles ambitionierte Alltagsradler, ambitioniert in dem Sinne, als dass sie bei jeder Gelegenheit das Rad nutzen. "Schreibtischtäter" gibt es in deren Büros nicht.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
Bagdad-Biker

Beitragvon Bagdad-Biker » 26.01.2012, 15:25

Realisten offenbar aber auch nicht!
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Beitragvon Helmut » 26.01.2012, 23:16

Bagdad-Biker hat geschrieben:Realisten offenbar aber auch nicht!
Mensch Olli,

ich glaube, da urteilst ein wenig voreilig und durch Deine Autofahrerbrille, mit der Du anscheinend durch die Stadt fährst. Ich finde es O.K., dass der ADFC sich nicht mit der Realität gefährlicher Radwege abfinden will und statt auf Armierung der Radfahrer auf Verbesserung der Wege drängt.

Ich frage mich auch, ob Du wirklich auch Dich selbst dazu verdonnern sehen willst, bei einer abendlichen Hausrunde mit Deinen Hunden einen Helm aufzusetzen.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Bagdad-Biker » 27.01.2012, 07:50

Helmut hat geschrieben:Ich finde es O.K., dass der ADFC sich nicht mit der Realität gefährlicher Radwege abfinden will und statt auf Armierung der Radfahrer auf Verbesserung der Wege drängt.
Das sich der ADFC für bessere Radwege einsetzt ist durchaus löblich und findet meine volle Unterstützung. Das eine Helmpflicht abgelehnt wird hingegen nicht. Insbesondere nicht, weil das Hauptargument eben ist, dass das Tragen von Helmen die Radfahrer zusätzlich gefärden würde. Das halte ich für totalen Unfug. Über die Schutzfunktion von Helmen brauchen wir sicherlich nicht zu diskutieren. Und das das Fahrverhalten von Verkehrsteilnehmern, ob nun motoriesiert oder nicht, rücksichtsloser wird wenn Radfahrer einen Helm tragen, ist kaum anzunehmen.
Helmut hat geschrieben:Ich frage mich auch, ob Du wirklich auch Dich selbst dazu verdonnern sehen willst, bei einer abendlichen Hausrunde mit Deinen Hunden einen Helm aufzusetzen.
Warum nicht? Das Einzge was daran stört sind die Blicke die Du erntest. Solange Du keine Radsportklamotten trägst passt ein Helm optisch (noch) nicht in das alltägliche Erscheinungsbild. Die Akzeptanz hierfür wird sich ändern. So wie es bei der Gurtpflicht im Auto auch war.
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Rheuma Kay
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Beitragvon Rheuma Kay » 02.02.2012, 21:21

1 ja
2+ 3 nein
4 jein

obwohl ich kein problem mit einer generellen helmpflicht hätte (siehe 1), glaube ich nicht, daß sie sinnvoll ist.
vielleicht sollte man das trennen. man könnte auf freiwilliger basis ein kennzeichen für radfahrer einführen. so wie bei einer mofa mit haftpflicht. die radfahrer mit kennzeichen hätten zwar helmpflicht, andererseits hätten sie aber auch das recht (auch bei vorhandenem radweg) auf der strasse zu fahren und wären gleichberechtigte teilnehmer am strassenverkehr.
die ohne kennzeichen müssen rad- und fußweg benutzen und sich fußgängern gegenüber passiv verhalten, wenn sie den fußweg benutzen. eine helmpflicht würde es für diese gruppe nicht geben.
diesen gedanken hatte ich letzt auf dem arbeitsweg mit dem rad. was haltet ihr davon?
Ich habe heut' morgen Pinguine in der U-Bahn gesehen und wenn man genau hinschaut, sieht man in den Pfützen die Pottwallarven zappeln
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Beitragvon Bagdad-Biker » 03.02.2012, 15:38

@ Mück

Gleichberechtigter Teilnehmer sollte ein Radfahrer doch ohnehin schon sein, oder?

Allerding klingt der Grundgedanke des ``freiwillig Tragens´´ nicht schlecht.
Statt zu zwingen, überrede/überzeuge ich die Menschen.
Statt einer Pflicht, die ja zwangsläufig bei Misachtung auch wieder eine Strafe vorsehen müsste, könnte man über eine Art Belohnung für das Tragen des Helmes nachdenken.

Das Bonusheft vom Zahnarzt, das bei regelmäßig durchgeführten Kontrolluntersuchungen für Rabatte bei größeren Behandlungen sorgt, kennt wohl jeder.
Eine Idee wäre also vielleicht, gestürzten/verunfallten Radfahrern, die nachweislich einen Helm trugen (meinetwegen in Form einer Gliedertaxe gestaffelt nach Verletzungsgrad), die Zuzahlungen für Medikamente und Heilbehandlungen (teilweise) zu erlassen. Da müssten die Krankenkassen mal den Rechenschieber auspacken um zu ermitteln, wie viel Geld sich bei der Behandlung durch nicht erfolgte Kopfverletzungen sparen ließe und was der Erlass der Zuzahlung kostet. Und wenn der Staat für eine Pflicht ist, dann soll er halt die Kassen zu dieser Handhabe verpflicheten.

Auch ein Zuschuss der Kassen zum Helmkauf wäre denkbar, wobei hier mit noch nicht garantiert wäre, dass dieser auch jemals getragen wurde.

Einige Gerichte haben übrigens bereits Radsportlern, die ohne Helm verunfallten eine Teilschuld zugesprochen, was dann Versicherungstechnisch aber auch bei den Schadensersatzforderungen problematisch ist. Warum dies allerdings nur für Radsportler, nicht aber für alle Radfahrer gelten soll will mir nicht in den Kopf.
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Beitragvon rozzzloeffel » 03.02.2012, 19:06

Ich selber sehe keine Diskussionsgrundlage bei der Helmpflicht, schließlich muss ich aufm Mopped/Motorrad auch Einen tragen - sind hier ja nicht in Barcelona etc.

Und wer selbst schon mal mit Helm stürzte, wird froh sein, einen gehabt zu haben.

Man kann aber natürlich auch auf eine gesetzliche Pflicht verzichten und, wie schon z. T. von B.Biker beschrieben, den Leuten eine Schubs zum Helmtragen geben; in dem beim Nichttragen und einem Unfall dem Radfahrer eine Teilschuld angerechnet wird bzw. die Versicherung Behandlungskosten nicht vollständig übernimmt wg. Fahrlässigkeit.

Halt so ähnlich wie früher die Sache mit Sommerreifen im Winter.

Eine Kostenübernahme (auch nur zum Teil) zum Helmkauf durch die Versicherungen sehe ich nicht gerechtfertigt, schließlich zahlt sie mir ja auch keinen Motorradhelm.

Aber wenn es eine gesetzliche Helmpflicht geben sollte, kann sie ja im öffentlichen Straßenverkehr gelten; nicht in Parks etc.
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Beitragvon olaf » 04.02.2012, 11:57

rozzzloeffel hat geschrieben:Aber wenn es eine gesetzliche Helmpflicht geben sollte, kann sie ja im öffentlichen Straßenverkehr gelten; nicht in Parks etc.
Frage: Wer soll das alles kontrollieren?

Akt. ist man ja noch nicht mal in der Lage die Verkehrskonzepte überhaupt sinnvoll zu gestalten und dann lenkt man mit einer Diskussion über die Helmpflicht für Radfahrer ab.

Ich finde die Diskussionen über so etwas dermaßen überflüssig und kontraproduktiv.

Viel besser wäre es hier wiklich erst mal über den Verkehr und neue Konzepte nachzudenken.
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Beitragvon Bagdad-Biker » 06.02.2012, 17:28

rozzzloeffel hat geschrieben:
Eine Kostenübernahme (auch nur zum Teil) zum Helmkauf durch die Versicherungen sehe ich nicht gerechtfertigt, schließlich zahlt sie mir ja auch keinen Motorradhelm.
Das wäre so als würde ich eine Kur für Übergewichtige oder Alkoholkranke als nicht gerechtfertigt erachten. Schließlich bin ich bin ich kein dicker Trinker. Trotzdem wird das auch von meinen Beiträgen finanziert.

Und eine Bezuschussung würde zumindest dann gerechtfertigt sein, wenn sich dadurch kostspielige Kopfverletzungen weitestgehend verhindern ließen.

Aber auch Dein Vorschlag mit dem Sommer/Winterreifenprinzipklingt recht vernünftig. Allerdings hat er wieder den Beigeschmack von Bestrafung.
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Beitragvon Harterbrocken » 07.02.2012, 18:46

Bagdad-Biker hat geschrieben:...Und es muss ja nicht immer Strafe sein, gelle? Denkbar wäre ein, wie auch immer geartetes Bonusprogramm. Krankenkassenrabatt, Vergüstigung beim Helmkauf etc.
Interessanter Gedanke. Wäre vielleicht einen Versuch wert. Alles zur Pflicht machen ist irgendwie blöd. In dieser Sache auf Einsicht und Akzeptanz zu setzen wohl ein (zu) langer Weg.

Das Rauchverbot in Kneipen war anfänglich ja auch heiß umstritten. Und nun? Ich denke die meisten Zeitgenossen empfinden es als Seegen. Trotzdem bleibt meine Hoffnung, dass die Zahl der Verletzungen rückläufig ist, die Zahl der Helmträger steigt und wir um eine Kopfschutzpflicht herum kommen.
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Beitragvon radfreunde » 07.02.2012, 21:36

Ich trage immer Helm x Nein
Ich trage nur auf den Rennrad/MTB Helm x Ja
Ich trage nie Helm x Nein
Ich bin für die Helmpflicht x Ja

Ich trage nie Helm im BMW, den ich benutze, wenn ich nicht Rennrad oder Crosser fahre.

Ich bin für die Helmpflicht für alle - nicht son Quark ab 14 oder vielleicht doch 14 Jahre und 6 Monate - ausgenommen vielleicht Politiker, bei denen beim Sturz ohne Helm nichts wichtiges kaputt gehen kann. Die Angst um ihre Birne haben, sollten einen Helm tragen. Oder es gibt generell keine Helmpflicht.

Macht bitte kein Trainingslager auf Mallorca, Spanien hat eine Helmpflicht.

Noch was. Ich fahre auch selten auf einem Fahrradweg, obwohl er benutzungspflichtig ist.

Wir sehen uns

wilf
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Beitragvon Con-Rad » 09.02.2012, 17:53

Gegen generelle Helmpflicht
aber für das Tragen eines Helms.
Gerade für kurze Fahrten ist das Rad schon umständlich genug. Für den kurzen Weg vorm Frühstück zum Bäcker tüddel ich mich vollständig an, wo beim Auto der Schlafanzug reichen würde. Im Auto ist alles da, Airbag, Gurt, Licht.... Beim Rad wird jedes zusätzliche Teil lästig, und finde ich etwas nicht gleich, fahre ich dann doch mit dem Auto?
Und dann nervt mich beim Bäcker der Helm und die Handschuhe und....das mAbschließen.
In Schweden staunte ich Anfang der Achtziger, das fast alle mit Helm fuhren. Fand ich damal lustig. Heute fahr ich fast immer mit einem Helm. Außer auf dem Radweg zum Bäcker, und das ist eigentlich am gefährlichsten.
Auch wenn die "Leute" in der Masse zu blöd sind, lasst Ihnen die eigene Entscheidung!
Die ganze Warheit mit Bildern unter:
www.radsport-buchholz.de
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Wieder was im SPIEGEL

Beitragvon Harterbrocken » 21.02.2012, 16:42

Die aktuelle Spiegel-Ausgabe nimmt sich ausführlich der Helmpflicht-Diskussion an - sehr interessant. Artikel gibt es nur gegen Bezahlung (gut so!) oder in der gedruckten Ausgabe. Es stehen viele Zahlen und Fakten drin, z.B.
-Nur noch 9 Prozent aller Radfahrer trugen 2010 einen Helm, 2009 waren es noch 11 Prozent
-14000 Radfahrer werden jährlich in Deutschland schwer verletzt, im Schnitt 450 getötet
-in Australien erstickte die Einführung der Helmpflicht den gerade beginnenden Fahrradboom Die Zahl der Kopfverletzungen sank dabei nicht so wie die Zahl der Radfahrer.
-Deutschland hat 70 Millionen Räder, 43 Millionen Autos.
- Pro Jahr werden in Deutschland 1,5 Millionen Fahrradhelme verkauft


Wen das Thema interessiert, sollte den Artikel lesen; er ist ziemlich erhellend.
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Beitragvon Technobull » 18.03.2012, 09:19

rozzzloeffel hat geschrieben:Und wer selbst schon mal mit Helm stürzte, wird froh sein, einen gehabt zu haben.
Also ich finde die Helmpflichtdiskussion genauso albern wie damals bei der Einführung der Gurtpflicht und bei der Helmpflicht für Motorräder.

Eltern haften für ihre Kinder, heißt es, und die Polizei auf den Schulwegen tut meist nichts zu Beleuchtung und Helmpflicht.


Kinder und alte Menschen sind besonders gefährdet, letztere tragen aber grundsätzlich keinen Helm, da kann nur die Polizei helfen.

Ich war gerade 16 Jahre alt und kaufte mir von meinem Zeitungsträgergeld meine Kreidler 50 cm³ Kl.5, damals noch keine Helmpflicht.

Da kam an einem nieseligen Morgen ein Auto rückwärts quer aus einer Einfahrt, ich hatte 55 km/h laut Tacho, nach links auf die nassen Straßenbahnschienen ging nicht, nach rechts in die Alleebäume auch nicht - also Gas weg und voll drauf - drüberweggeflogen, abgerollt - es knallte laut am Helm den ich mir an dem Tag geliehen hatte weil es so naß-kalt war. Moped kaputt, ich heil.

Gerade habe ich einen neuen Helm gekauft, der alte hatte so kleine Risse, öfter mal runtergefallen - einmal Drauftreten und er krachte zusammen.

Immer mal wieder kommt es vor daß einem ein PKW die Vorfahrt nimmt weil die ja eingebaut ist oder weil für die ein Radfahrer nicht > 15 km/h drauf haben kann.

Unfälle passieren nunmal - neulich kam ein kleiner Hund an einer Langlaufleine in di9e Quere..
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Beitragvon Technobull » 18.03.2012, 09:29

Con-Rad hat geschrieben:Gegen generelle Helmpflicht
aber für das Tragen eines Helms.... gelöscht..

Auch wenn die "Leute" in der Masse zu blöd sind, lasst Ihnen die eigene Entscheidung!
Na das ist ja nun gerade für einen Radsportler und wohl Schnell- und Vielfahrer eine klar falsche Sichtweise, abgesehen von den vermeidbaren Tragödien die mit einer Hirnverletzung einhergehen. Über die Krankenkassenbeiträge zahlen wir ja alle für diese Leute mit.

Ok, ich bin da vielleicht etwas neurotisch, auch weil ich vor kurzem bei Schneeregen ca 80 km/h auf der Autobahn trotz fast neuer Winterreifen und nach großer Inspektion einen Dreher hatte, kam entgegen der Fahrtrichtung auf dem Standstreifen an.

Unfälle haben es ja an sich daß sie immer genau dann passieren wenn man am wenigsten damit rechnet.
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Beitragvon Technobull » 18.03.2012, 09:40

radfreunde hat geschrieben:Noch was. Ich fahre auch selten auf einem Fahrradweg, obwohl er benutzungspflichtig ist.
Das wäre ein anderes Thema wert, denn viele Radwege, gerade da wo sie am meisten gebraucht werden, sind Schlaglochpisten mit Glasscherben garniert, Slalom um Laternenpfähle, Reserveparkplätze die straflos zugeparkt werden dürfen oder Lagerplätze für Baustellen.

Da ist man auf der Straße allemal sicherer und schont sein Gesäß und das Rad.

Offenbar gibt es keine haftungsrechtliche Grundlage für den Radwegebau gerade an Hauptverkehrsstraßen, auch keine Streu-und Räumpflicht, das ist eine Sache von Lust und Laune je nach Budgetüberbleibseln der Baubehörden wie es scheint. Man schaue sich nur z.B. Tangstedter Landstraße, Segeberger Chaussee, Alsterdorfer Chaussee an.

Radwege müssen Teil der Fahrbahn sein.

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