Grejsdalsløbet '14, Vejle (Berichte + Bilder)

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Grejsdalsløbet '14, Vejle (Berichte + Bilder)

Beitragvon Deichfahrer » 12.05.2014, 14:05

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Grejsdalsløbet 2014 ab Vejle

Im Vorwege möchte ich schon sagen....... eine sehr außergewöhnliche Belastung für Mensch und Material. Diese habe ich in meiner ganzen Radlerkarriere noch nie erlebt.

Am Samstag fuhren Volker Stauder nach Vejle/Dänemark, um an der Veranstaltung Grejsdalsløbet teilzunehmen. Im letzten Jahr fand ich diese super, 200 km Strecke, ca. 2.300 Hm und dazu pannenfrei. Wieder sollte es auf die gleiche Strecke gehen. Startunterlagen wurden schnell abgeholt und die Übernachtung war im Hostel. Die Wettervorhersage für den Renntag am Sonntag hörte sich nicht gut an, wobei es Samstagabend in strömen geregnet hat.

Am Sonntagmorgen war es trocken, aber dicke Wolken über Vejle, Startzeit 7.45 Uhr. Nach dem Start ging es raus aus der Stadt. Schnell war mir klar, was der Regen am Vortag geleistet hatte, Matsch und Steine übersäten die Strecke. Die ersten Fahrer standen an der Strecke und flickten ihre Räder. Ich fühlte mich gut und richtig fit. Auch hatte ich eine super Gruppe erwischt.

Nach 60 km machts pfff, Platten und "verflucht nochmal" ging es durch den Kopf. Schnelle Reparatur und weiter ging es nach Vejle zurück. Am Munkeberg machts wieder pfff, wieder schnelle Reparatur und weiter über die extra Schleife nach Vejle zurück und wieder macht es pfff. Kein Schlauch mehr und mein Glück, Servietten fuhr vorbei und gab mir Ersatz. Zwischenzeitlich gab es Schauer und kalt wurde es auch.

Durch die vielen Zwischenstopps wurde ich mental schwächer und der Geier kreiste schon über mich. Meine Fahrt ging Richtung Kiddesvej, meinem Lieblingsberg - ohne Probleme hoch und oben angekommen machte es erneut pfff, verflucht, habe ich mit mir selber gemeckert, lauthals habe ich die Strecke verflucht. Wegen Materialschaden mußte ich nach 135 km aufgeben. Tief enttäuscht ging es zurück zum Start/Ziel.

Hierbei ging es hart an die menschlichen Grenzen und das Rad die Grenzen gezeigt hat. Es war mal wieder eine ganz neue Erfahrung für mich und doch fahre ich 2015 wieder hin.
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Beitragvon Konkursus » 12.05.2014, 16:53

Schade Deichfahrer, dass es diesmal nicht gelangt hat. Aber Deine Schilderung erinnert mich an die Veranstaltung im letzten Jahr, da standen doch auf den ersten 50 Km überall dänische Radkollegen und machten Schlauchwechsel. Aber nach meiner Erinnerung waren die Straßen zu Beginn auch recht unsauber und dann der Regen vom Vortag...

Aber was hatte ich für Pech und dann Glück. Hatte ich doch für mich und einen Kumpel für Paul Panzer gestern in Bremerhaven gekauft und und den Lobet in Vejle nicht abgecheckt. Hat mir gleich einen mittelschweren Tadel von Ulrike eingebracht. Im Nachhinein Glück gehabt, das Wetter wäre nicht unbedingt etwas für mich gewesen.

Nächstes Jahr wieder.


Ko
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Beitragvon Deichfahrer » 13.05.2014, 08:36

Lange habe ich gebraucht um meine Enttäuschung zu verarbeiten und jetzt scheint wieder die Sonne. Gerne möchte ich noch einige Punkte erwähnen.

Nachdem ich mich über Strecke und Schäden an meinem Rad verärgert war, möchte ich doch die sehr anspruchsvolle Strecke mit den vielen steilen Rampen als hervorragend bezeichnen. Es erfordert schon eine sehr hohe Belastung an die Fahrer.

Weiterhin möchte ich die Autofahrer in Dänemark und um Vejle als umsichtige Fahrer bezeichnen. Es gab keinen Stress noch Krieg, wer das Hochheitsrecht hat. Die Strecke war nicht abgesperrt und doch klappte es super. Sogar Streckenposten waren vorhanden und sorgten für den reibungslosen Ablauf, auch auf Gefahrenquellen wurde hingewiesen.

An den Verpflegungsstationen ist alles vorhanden, was man so braucht. Leider kann man es nicht vergleichen mit unseren RTFs um und in Hamburg, aber es reicht, um nicht zu verhungern und zu verdursten.

Der Veranstalter ist sehr bemüht, unsere Belange zu erfüllen und sorgt auf der Strecke für einen reibungslosen Ablauf, wie zum Beispiel bei einer Panne oder Abholung eines Fahrers. Das ist doch Service. Außerdem fahre ich ohne extremen Zeitdruck und habe den Besenwagen nicht im Nacken, auch meine Mitfahrer auf der Strecke sind entspannter.

Zu den dänischen Fahrern ist noch zu erwähnen, es ist erstaunlich, wie sie mit ihrem Stil/Eigenschaften fahren können.

Bedauerlich finde ich, dass sehr wenige deutsche Fahrer da waren. Die Anreise ist zu vergleichen wie nach Göttingen oder Berlin.

Eventuell spielt wohl das Wetter eine Rolle, die letzten 2 Jahre war Regen und doch sehe ich es positiv mit der Sonne/Wärme im nächsten Jahr 2015.
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Beitragvon Besenwagenflüchtling » 14.05.2014, 20:12

och menno Deichfahrer.....

Sophia und ich waren ja für die kleine 80 Km Strecke angemeldet, doch für Sophia war es mir bei dem Wetter einfach zu gefährlich. Ich habe kurzfristig am Samstag entschieden, ebenfalls wegen dem Wetter nicht zu starten.

Schön, dass Du heil geblieben bist.

Am 8.8 wird das Wetter mit uns sein. :)

Gruß Stephan
Wer langsam fährt hat mehr von der Strecke.

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Beitragvon Stauder Volker » 14.05.2014, 22:24

Wie Deichfahrer in seinem Bericht bereits erwähnte, verlief die RTF in Vejle nicht nach unseren Erwartungen. Auch ich musste die Tour vorzeitig nach 100 km mit Mantelschaden, nach zweimaliger Schlaucherneuerung, abbrechen. :mad: Angabegemäß mussten rd. 5 % der Teilnehmer ebenfalls vorzeitig aufgeben und die Anzahl an Schlauchwechseln während der Tour im ersten Abschnitt bewegte sich im dreistelligen Zahlenbereich. GelbeKarte

Die maßgebliche Ursache für diesen negativen Umstand waren die starken Regenfälle der vergangenen Tage und während der Tour, die viel Erde und Kiesel auf den Streckenabschnitten durch die Wälder spülten und einige PREVAL Streckenstücke, sodass sich kleine spitze Steine im Mantel festsetzten. Der von mir befahrene Streckenabschnitt, weitgehend Nebenstrecken, geteerte Landwirtschaftswege und an Hauptstraßen mit breitem Seitenstreifen war in Ordnung und schlaglochfrei. Die Autofahrer nehmen sehr viel Rücksicht auf die Fahrradfahrer und bestanden an Fahrrichtungswechseln nicht auf ihr Vorfahrtsrecht. :o

Die "Grejsdalsløbet" hatte dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Es ist eine Mischung aus Rennen und RTF, denn über zwei Bergwertungen erfolgt eine Zeitmessung und Streckenkontrolle mit Abschlusszeiterfassung im Ziel und andererseits bewegen wir uns im laufenden Straßenverkehr. Die Straßenverkehrsordnung ist zu beachten, jedoch an neuralgischen Punkten sichert die Polizei die freie Fahrt für die Radfahrer ggü. den Autofahrern. :oops:

Der Veranstalter gab die Zahl der Teilnehmer mit rd. 3.200 an. Fast ausschließlich dänische Radamateure, deren Leistungsebene sich nach den Ergebnissen im C-Lizenzbereich bewegt. Die schnellsten legten die maximale Gesamtstrecke von ca. 200 km und 2.500 Hm in etwas mehr als 5 Std. zurück. Da konnte man nur :wink:, so schnell führen die an einem vorbei. Die Anmeldung am Vortag in der Sporthalle mit Schwimmbad von Vejle war schlicht. Meiner Bitte nach einem Hand-Out für die Strecke konnte nicht entsprochen werden. Es gibt keine Druckvorlagen für die Streckenabschnitte wie bei unseren RTF's. :oops:

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Die Ausschilderung der Streckenführung war für mich neu. Kleine weiße Schilder mi rotem Pfeil am rechten Straßenrand weisen die Wegführung. Hier hätte ich mir des öfteren an Wegbiegungen oder Kreiseln mehr Ausschilderung gewünscht. Durch die kräftigen Regenfällen mit schlechten Sichtverhältnissen nach kurzen Trockenperioden und den vielen technischen Pannen einzelner Fahrer, bildeten sich immer nur kleine Gruppen. Das Orientieren an vorausfahren Gruppen wurde zunehmend schwieriger und zeitweise fehlte einem die Orientierung. :sad:

Die Anstiege mit mehr als 5 % durchschnittlicher Steigung wurden durch Schilder auch mit Hinweis auf Ihre Länge sehr gut ausgeschildert. :) Die Verpflegung an den Depots war landesbezogen und hatte nicht die große Auswahl wie bei unseren RT'F's.

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Für mich völlig neu waren die Herrentoiletten an den Depots, aber zweckmäßig, wenn auch nur für Männer. :D

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Das schöne an dieser RTF ist, dass man sich für bis zu fünf Teilabschnitte ab 35, auch 80, 135, 180 bis 200 KM mit entsprechenden Höhenmeter, anmelden kann und die Tour im Umkreis von maximal 20 km um Vejle herum führt. Somit kann jeder für sich nach seiner körperlichen Verfassung individuell entscheiden, wann er die Tour abbricht und nach Vejle zum Ziel an den Sportanlagen fährt. :D

Nach meinen Erfahrungen vom Wochenende muss der Teilnehmer sich bewusst darüber im klaren sein, dass diese RTF einem erheblich mehr abverlangt, als die Tour de Energie in Göttingen. Deshalb ist die Flexibilität der Strecke eine gute Lösung und landschaftlich allemal reizvoll. :Radler:

Deichfahrer und ich werden uns auch für 2015 wieder anmelden und hoffen auf trockenes Wetter und pannenfreies Fahren. :ifreumi:
Im Vordergrund steht der Spaß und das Team

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