Schleizer Dreieck '13, Schleiz (Bericht + Bilder)

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Papa Boje
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Schleizer Dreieck '13, Schleiz (Bericht + Bilder)

Beitragvon Papa Boje » 04.06.2013, 17:42

Schleizer Dreieck - 3 Tage Dauerregen und ein Rennen

In diesem Jahr wollte ich wieder an zwei Jedermannrennen teilnehmen. Hamburg ist gesetzt und dann sollte es etwas mit Bergen werden. So viel die Wahl auf das Schleizer Dreieck. Also reiste ich am Freitag mit Frau und Kind ins Thüringer Schiefergebirge. Die Anreise zog sich etwas. 15 km Stau dauern halt und ab Leipzig sind wir in ein Gewitter vom feinsten gefahren. In der Jugendherberge angekommen regnete es.

Samstag regnete es den ganzen Tag, so dass wir schon um 15:45 Uhr bei der Akkreditierung waren. Man ließ uns trotzdem bis 16:00 Uhr warten um unsere Startunterlagen in Empfang zu nehmen.

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Aufgrund der Wetterlage habe ich mir eine Trainingsrunde geschenkt.

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Sonntagmorgen nach dem Aufstehen begann die innere Diskussion, macht ein Start überhaupt Sinn? Es regnet und das Thermometer zeigt 7°C. Schön ist anders. An der Strecke angekommen, wurde mir auf Anfrage bestätigt, dass das Rennen gestartet wird. Ich fand das alles nicht schön. 20 min vor Startbeginn machte ich mich trotzdem rennfertig. Es hatte kurz aufgehört zu regnen. Mein Gedanke: „Naja, wenigstens zum Start ist es trocken.“

Um 9:15 ging es auf die 74 km Schleife. Da es meine ersten Berge werden würden, war ich aufgeregt wie Bolle. Ich ließ das Feld fahren
und wollte mein eigenes Rennen durchziehen. Ich brauchte so 10 km um meine Gefühlswelt und Puls unter Kontrolle zu bringen und die Landschaft um mich herum zu genießen. Die Streckenverhältnisse waren erstaunlich gut, keine Pfützen oder größerer Dreck von den Bäumen. Nur beim ersten Anstieg in Tanna lief das Wasser in kleinen Wellen über die Straße. Das war aber nicht schlimm, denn wir mussten ja hoch.

Unterwegs kam ich mit einem Fahrer aus Stralsund ins Gespräch, der meinte, die Berge machen einen ganz schön fertig. Das empfand ich
nicht so, bis wir nach Blankenstein kamen. Nach einer Spitzkehre ging es eine Rampe hoch. Am Ende konnte man sich in einer 300 m kurzen Abfahrt erholen, um nach der nächsten Spitzkehre wieder einen Anstieg zu bewältigen. Das war der Punkt wo auch ich ins Pumpen geriet.

Kurz danach kam die Verpflegungsstation. Ich hatte aber noch mit meinem Puls zu kämpfen, so dass ich nur einen halben Becher Wasser
trank. So ging es gleich weiter. Inzwischen waren auch die ersten trockenen Asphaltflecken auf der Straße. Ich genoss weiterhin die Strecke und die zwischenzeitlichen Anfeuerungen. Einige wenige Menschen hatten sich an die Strecke begeben. Im Ziel angekommen, war ich glücklich 74 km und ca. 950 hm geschafft zu haben. Nach dem Duschen konnte ich bei einer Thüringer Bratwurst den Zieleinlauf der 144 km Jedermänner verfolgen.

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Da das Rahmenprogramm sehr übersichtlich war und man bei 7°C Außentemperatur nicht wirklich Lust hatte länger zu verweilen, machte ich mich auf den Heimweg zu meiner Familie. Dort angekommen fing es wieder an zu regnen und hörte bis Montagmorgen nicht mehr auf.

Fazit: In der einzigen 3-stündigen Regenpause hatte ich mein Rennen. Das nächste Mal planen wir einen längeren Aufenthalt und vielleicht ist dann auch das Wetter besser.
jusqu'au bout
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 04.06.2013, 21:42

<IMG src="https://fbcdn-sphotos-e-a.akamaihd.net/ ... 7248_n.jpg" width="800">

Einen Bericht insbesondere über das Renngeschehen gibt es hier:

http://www.challenge-magazin.com/cms/in ... 7&Itemid=1

Dazu ein paar Bilder hier:

https://www.facebook.com/media/set/?set ... 972&type=1

Bild: Challenge Magazin
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Marit
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Beitragvon Marit » 06.06.2013, 07:42

Es waren auf der 74 km Strecke sogar 1.300 Hm und auf der ganz Langen sogar 2.000!
Da kann der Veranstalter nächstes Jahr mal seine Angaben überarbeiten!!!
Ist schließlich ein Unterschied, ob man mal eben 400 Hm mehr oder weniger zu bewältigen hat. :mad:
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Mirco
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Beitragvon Mirco » 06.06.2013, 18:16

Moin

Im Grunde schon bescheuert, bei den Wetterprognosen mal eben eine 380 km Anreise zu unternehmen, aber Marit und ich sind dann doch am Samstag nach Schleiz gefahren. Der Veranstalter bot drei Distanzen an, eine 30 km Runde mit keine Ahnung wie viele Hm, eine 74 km Runde mit ca. 950 Hm und die 145 km Runde mit 1.800 Hm. So zumindest die Angaben, wobei GPSIES 1.250 bzw. 2.150 Hm versprach, was auch der Wahrheit entsprechen sollte.

Auf 145 km und 1.800 Hm bei Renntempo hatte ich persönlich nicht wirklich Lust und da schon vier aus unserem Team (Rotz Racing) auf der 74 km Runde gemeldet waren, würde es der Teamwertung ja zugute kommen, wenn ich auch die 74 fahren würde.

Am Sonntag Morgen dann die erwartete Ernüchterung. Es schüttete aus Kübeln bei 6° Aussentemperatur. Gut, aus dem Hotelzimmer sieht es nicht so schlimm aus, also erst einmal fertig machen. Beim Verladen des Rades und der Klamotten dann die ersten konkreten Zweifel, denn die ca. 100 m zum Parkplatz reichten uns schon. Also mal sehen, was das Niederschlagsradar so vorhersagt. Gut, dass wir die Wetterkarte noch am Hotel einsehen konnten, denn Handy- und Internetempfang scheint mitten im Nirgendwo wohl noch nicht so verbreitet zu sein.

Die Vorhersage versprach Besserung. Der derzeitige Wolkenbruch sollte noch rechtzeitig abziehen und das nächste Unheil lag noch über Polen. Somit ging es also bei immer noch strömenden Regen zum Start, wo sich schon die Teilnehmer der 145er Strecke bereit machten.

Marit wollte aufgrund einer noch nicht abgeklungenden Erkältung sowieso nicht starten und ich hielt es zu diesem Zeitpunkt, 08:45, immer noch für total bescheuert, um 09:15 an den Start zu gehen. 10 Min. später hörte der Regen dann auf und anhand der Vorhersage sollte es ja die nächsten Stunden, zumindest von oben her, trocken bleiben.

Also gut, wenn wir schon hier sind, kann ich ja wenigsten mal an den Start gehen und die neutralisierte Phase mitfahren, denn wir kommen hier ja gleich wieder vorbei und dann kann ich ja immer noch abbrechen. Naja, wie vorhergesagt, blieb es von oben her die ganze Zeit trocken, selbst die Teilnehmer der Langdistanz wurden nicht mehr vom Regen überrascht.

Das Rennen verlief recht unspektakulär. Bei Km 15 oder 20 hatte ich mal wieder den Postabgang einer ca. 10-köpfigen Fluchtgruppe verpasst und im Spitzenfeld wurde das Tempo dann von Moskovskaya und HPI bestimmt, weil beide Teams in der Fluchtgruppe vertreten waren.

Bei Km 35, an einer langgezogenen Steigung, leitete ich dann mit einen weiteren Fahrer von Moskovskaya ebenfalls mal einen Fluchtversuch ein. Die Zusammenarbeit lief sehr gut, allerdings wurden wir ca. 10 km später vom nun deutlich dezimierten Feld wieder eingeholt. Naja, Flucht war zwar nicht erfolgreich, aber Trainingsreize konnten gesetzt werden.

Der weitere Verlauf, wieder unspektakulär. Bergauf und bergab halt und hier und da musste man halt etwas vorsichtiger fahren.

Nach einer Fahrzeit von knapp 2:15 erreichten wir dann auch wieder den Schleizer Dreieck Kreisel. Wie üblich wurde das Tempo nun deutlich angezogen, um sich für den späteren Sprint zu positionieren. Zieldurchfahrt war dann nach ca. 2:17 und mit einer Platzierung auf Rang 19 Gesamt.

Fazit: Ergebnis Ok. Wetter und Orga deutlich verbesserungswürdig.
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 06.06.2013, 20:44

Mirco hat geschrieben:Fazit: Ergebnis Ok. Wetter und Orga deutlich verbesserungswürdig.
Was meinst Du bitte mit "Orga deutlich verbesserungswürdig"?
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Mirco » 07.06.2013, 09:20

Helmut hat geschrieben:
Mirco hat geschrieben:Fazit: Ergebnis Ok. Wetter und Orga deutlich verbesserungswürdig.
Was meinst Du bitte mit "Orga deutlich verbesserungswürdig"?
Wenn ich 50,- Startgeld bezahle, erwarte ich mehr als auf eine RTF. Teilweise sind diese sogar besser organisiert.

- Am Vortag keine Ausschilderung zum Start, nur die Streckenbeschilderung, die irgendwann auch zum Erfolg führte.

- Pastaparty ab 17:00. 15 Min. später war die Pasta dann alle und es musste auf Nachschub gewartet werden.

- Allgemein lud das Ambiente nicht wirklich zum Verweilen ein, deshalb Flucht ins Hotel.

- Die Strecke war zwar gut ausgeschildert, aber bei weitem nicht abgesperrt. Somit war es auch nicht wirklich verwunderlich, dass einem zahlreiche Autos entgegen kamen und man sich dann auch nicht wirklich überwinden konnte, die komplette Strasse zu nutzen, weil immer die Gefahr bestand, dass etwas von vorne kommt. Hin und wieder gab es zwar ein Führungsmotorrad oder Auto, aber nicht immer. Gefühlt war es mehr eine RTF und kein Rennen, wo man sich nicht um den Verkehr kümmern muss.

- Mika Timing war der Zeitnehmer und stellte offensichtlich auch einen Moderator. Ist ja erst einmal nicht ganz so tragisch, doch durch die Streckenführung, wobei die Teilnehmer der 145er Distanz zwei Runden und somit auch zwei Zielpassagen zu absolvieren hatte, ist es dem Veranstalter nicht einmal aufgefallen, dass die ersten Beiden der 75er Distanz durch das Ziel rauschten, weil Sie durch schnellere Fahrweise in einer Gruppe der Langdistanz aufgefahren waren. Ganz nebenbei gab es dann auch Teilnehmer der Langdistanz, die nach der ersten Runde aufgegeben haben und durch die erste Zielpassage dann plötzlich auf der 75er Distanz gewertet wurden.

Hätte der Veranstalter die zweite Runde der Langdistanz komplett über die nördliche Rennstrecke geführt, so wie eben auch die erste Runde, wären solche Probleme nicht erst entstanden.

- Entertainment für Zuschauer bzw. Fahrer nach dem Rennen: Es gab ganz genau je eine Wurstbude, einen Getränkestand und einen Doppelpavillon mit Seitenwänden und zwei oder drei Bierzeltgarnituren.

Die ganze Veranstaltung hatte für mich persönliche also eher den Charakter, zahlt 50,-, fahrt euer Rennen und verschwindet dann wieder.
Zugegeben, war das Wetter nicht wirklich optimal, doch wie gesagt, fast jede RTF oder jedes Kirchturmrennen bietet da mehr.

;-)

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