23. Sprockhöveler RTF, Sprockhövel (Bericht+Bilder)

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michel66
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23. Sprockhöveler RTF, Sprockhövel (Bericht+Bilder)

Beitragvon michel66 » 07.09.2011, 21:58

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<b>23. Sprockhöveler RTF 2011 des RSC Westfalia Sprockhövel
Von Dorfsheriffs, die einem das Radfahren verbieten wollen</b>


Bei der Suche nach einer möglichst hügeligen RTF fiel die Wahl am 3. September auf die Radtourenfahrt des RSC Westfalia Sprockhövel im Bergischen Land (NRW) mit rund 1.100 Höhenmetern auf 107 km.

Angenehme 20 °C ( :D ) um 9:00 Uhr am Startort ließen für viele Hundert Teilnehmer nur gutes erwarten. Zwei hatten allerdings etwas dagegen: Nämlich die örtlichen Schupos der Polizei Sprockhövel. Zwei der ersten Starter nutzen gleich die vermeintliche Anarchie einer RTF und überfuhren vor den Augen der Polizei die erste rote Ampel. Das veranlasste die Ordnungshüter der Wurzel aller Übel mal auf den Zahn zu fühlen und stellten am Startort in Niedersprockhövel nach Rücksprache mit ihrem Vorgesetzten fest, dass es sich um eine Großveranstaltung über 500 Personen mit entsprechenden Sicherheitsauflagen handele, die offensichtlich nicht eingehalten werden. Am Start-/Zielort wäre ein Sanitäter vorzuhalten und an neuralgischen Streckenpunkten Verkehrsordner einzusetzen (kennt man eigentlich auch von anderen RTF`s- warum hier nicht daran gedacht wurde - keine Ahnung).

Es folgten minutenlange Diskussionen mit dem Veranstalter und Helfern des RSC Westfalia, während dieser sich alle Radler („Wir lassen uns doch das Fahrradfahren nicht verbieten“) einfach auf den Weg machten. Die Info der Helfer, dass die Schilder natürlich nicht abgebaut werden und die Verpflegungsstellen besetzt blieben, war das entscheidende Signal. Welche Konsequenzen das Erlischen der ursprünglichen polizeilichen Genehmigung für den Verein hat, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Für uns Radler auf jeden Fall keine, denn wir fahren ohnehin auf eigene Gefahr und Risiko. Selbst die 3 Punkte bekam ich am Ziel ohne Kontrollstempel gutgeschrieben. Fast (!) alles Paletti also.

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Die ersten rund 15 km erwiesen sich als äußerst abwechselungsreich. So etwas wie einen Rhythmus finden, war schier unmöglich. Wie immer in NRW gingen immer nur Kleinstgrüppchen auf die Strecke. Ich startete mit 5 Radlern, von denen ich zwei schon vom RTF in Dortmund kannte und als ungefähr gleich „stark“ in Erinnerung hatte. Nach 3 Kilometern bretterten wir bergab am ersten Abzweig vorbei und bergauf wieder zurück zu eben diesem. Bei Kilometer 5 der erste größere Anstieg. Oben angekommen war ich alleine unterwegs. Es folgte ein Abschnitt mit riesigen Schlaglöchern, eine steile und als gefährlich eingestufte Abfahrt, dann eine Dorfdurchquerung, ein längerer Abschnitt auf einer Stark befahrenen Bundesstraße, über einen Radweg über die Ruhr, im 90° Winkel rechts und steil runter auf den Ruhrtalradweg (incl. Gegenverkehr), kurz darauf wieder über eine enge Rad-/ Fußgängerbrücke auf die andere Seite der Ruhr zurück, durch ein Industriegebiet, diagonal quer über einen Aldiparkplatz (!) in ein Wohngebiet. Kommentar eines ortskundigen Mitfahrers: Knuffige Streckenführung! :? So kann man das auch ausdrücken…

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Danach beruhigte sich die Route etwas. Es ging ständig auf und ab, davon zweimal etwas länger. Trotzdem waren die meisten Straßen sehr befahren, führten mitten durch Ortschaften mit Ampeln und samstaglichen Einkaufsverkehr. Für Leute, die Sport treiben wollen, trotz gelegentlicher schöner Aussichten von den ca. 350 m hohen Höhenzügen auf das Ruhrgebiet & Co, eher suboptimal. Nach mehr oder weniger langer Alleinfahrt schaukelte ich den Tag ab Kilometer 55 und der zweiten Verpflegung mit zunächst sechs, später drei RadlerInnen nach Hause. Das Kräfte zehrende auf und ab, die ziemlich einseitige Verpflegung (an allen vier Kontrollstellen gab es ausschließlich Bananen und Waffeln aus Tüten - mein Bedarf ist damit für dieses Jahr gedeckt) sowie die für diesen Sommer ungewöhnlichen Temperaturen (mittlerweile 29 °C), sorgten dann nicht nur bei mir am letzten Anstieg für eine „Langsamfahrt“.

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Im Zielbereich hatten, wie so oft, die Kurzstreckenfahrer das gesamte Kuchenbuffet und alle Biervorräte abgegriffen. Zu allem Überfluss prangte auf dem stillen Örtchen noch einen „Scheiß St. Pauli“ Aufkleber mir entgegen. :cry:

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Fazit: Eine RTF, für die eine Anreise aus Hamburg, trotz freundlicher und bemühter Veranstalter sowie netter Gespräche mit NRW-RadlerInnen nicht wirklich zu empfehlen ist.
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dirksen1
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Re: 23. Sprockhöveler RTF, Sprockhövel (Bericht+Bilder)

Beitragvon dirksen1 » 11.09.2011, 11:20

michel66 hat geschrieben:Im Zielbereich hatten, wie so oft, die Kurzstreckenfahrer das gesamte Kuchenbuffet und alle Biervorräte abgegriffen. Zu allem Überfluss prangte auf dem stillen Örtchen noch einen „Scheiß St. Pauli“ Aufkleber mir entgegen. :cry:

Fazit: Eine RTF, für die eine Anreise aus Hamburg, trotz freundlicher und bemühter Veranstalter sowie netter Gespräche mit NRW-RadlerInnen nicht wirklich zu empfehlen ist.
Auch wenn es vielleicht eine Wiederholung des bekannten Statements ist, sollten "wir Teilnehmer" keine Ruhe geben, derlei Missstände anzumerken.
ES LIEGT NIE AM RAD!
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