Paris-Brest-Paris 2011 (Berichte + Bilder)

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Dreckschleuder
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Paris-Brest-Paris 2011 (Berichte + Bilder)

Beitragvon Dreckschleuder » 27.08.2011, 03:21

<b>Paris – Brest – Paris 2011 (1.231 km, ca. 11.000 hm)
Paris-Brest-Paris-Diät</b>


Überblick über die Etappen und Kontrollen:
Paris St. Quentin (Start)
Mortagne au perche (Depot) - 141 Km, 970 HM
Villaines La Juhel (Kontrolle) - 81 Km, 607 HM
Fougeres (Kontr.) - 89 Km, 612 HM
Tinteniac (Kontr.) - 54 Km, 283 HM
Loudeac (Kontr.) - 85 Km, 648 HM
Saint Nicolas Du Pelem (Depot) - 43 Km, 443 HM
Carhaix (Kontr.) - 33 Km, 170 HM
Brest (Kontr.) - 93 Km, 738 HM
Carhaix (Kontr.) - 85 Km, 875 HM
Saint Nicolas Du Pelem (Depot) - 33 Km, 189 HM
Loudeac (Kontr.) - 46 Km, 454 HM
Quedillac (Depot) - 60 Km, 385 HM
Tinteniac (Kontr.) - 25 Km, 166 HM
Fougeres (Kontr.) - 54 Km, 321 HM
Villaines La Juhel (Kontr.) - 88 Km, 709 HM
Mortagne au perche (Kontr.) - 81 Km, 665 HM
Dreux (Kontr.) - 75 Km, 428 HM
Paris St. Quentin (Ziel) - 65 Km, 415 HM

Viel hatte ich mir für meine zweite Teilnahme bei diesem Superbrevet vorgenommen. Unter 60 Stunden wollte ich bleiben. Dazu hatte ich mich mit meiner ersten Teilnahme auseinandergesetzt, hatte festgestellt, dass man unglaublich viel Zeit auf den Kontrollstellen verlieren kann... Auch machten die langen Aufenthalte schwere Beine. Der Aufbruch fiel immer schwer. Über die Saison 2011 hatte ich mich daran gewöhnt, nur kurz zu stoppen, Stempel zu holen, sofort weiterzufahren und bei langsamer Fahrt zu essen und die Beine zu entspannen. Viele (Trainings-)Touren mit Längen >150 Kilometer hatte ich absolviert. Auch Nachtfahrten waren reichlich dabei.

Ich machte mich also gut vorbereitet - allerdings mit beruflich bedingtem Schlafmangel - am Freitag, den 19.8. früher Nachmittag zusammen mit Björn auf den Weg nach Paris. Irgendwann nach Mitternacht erreichten wir unser Hotel hotelF1 in Versailles Maurepas (die letzten Kilometer verfuhren wir uns auch noch...). Es ist ein sehr einfaches und günstiges, aber auch recht sauberes Hotel.

Der nächste Tag war ausgefüllt: Frühstück von 9.00 - 10.30, Rad aufbauen, einstellen, checken (und putzen - ja putzen), Standortcheck, im Fahrradgeschäft ein paar benötigte Teile kaufen, im Supermarkt Getränke, Käse, Bananen, Brot usw. einkaufen, Magnesium aus der Apotheke, ...

Die Fahrt zum Startort mit dem Rad nahm fast 40 Minuten in Anspruch. Dort folgte der Routine-Bike-Check, Abholen der Unterlagen und Begrüßung vieler anderer Teilnehmer. Zum Abend fuhren Björn und ich nach Versailles, wollten eine Illumination am Schloß anschauen. Leider klappte das nicht so wie erhofft, denn man durfte die Show nur vom Schloß aus beobachten (der Park war geschlossen...), nur bekamen wir mit unseren Rädern keinen Zugang, die Räder aber wollten wir keinesfalls unbeaufsichtigt lassen...

So fuhren wir unverrichteter Dinge zurück zum Hotel, aßen im Pizza-Hut zu Abend (ganz schön teuer ist das Essen in Restaurants in Paris...). Bis ich im Bett lag, war es allerdings wieder einmal weit nach Mitternacht. Am Veranstaltungsmorgen gab es ein ausgedehntes Frühstück. Das Wetter wurde noch einmal gecheckt, dann begannen die Vorbereitungen für die Tour: Brote schmieren, Riegel, Bananen bereitlegen. Die Lenkertasche wurde befüllt. Dann kamen ein paar Bekannte aus Bulgarien und überredeten uns zum Mittagessen. Ich unterbrach die Vorbereitungen und ging mit zum Restaurant im Supermarkt. Dort traf ich die falsche Wahl, aß ein zähes Steak (zwischen rar und medium) mit teils halbrohen Pommes Frites, Gemüse und Salat.

Am Hotel half ich noch einer Mitfahrerin mit ihrem GPS, bestückte es mit einer Karte. Nun allerdings war ich zeitlich richtig eng. Im Eilzugtempo zog ich mich um, bestückte die Rückentaschen, füllte den Trinkrucksack - ups die Verschlußschiene ist ja noch in Hamburg... Na gut Trinkblase raus, zwei gefüllte Trinkflaschen, Trikot und Hose zum wechseln rein. Am GPS Akkus wechseln, Lenkertasche füllen, Helm auf, Schuhe anziehen, Transponder um das Fußgelenk binden, Rucksack aufsetzen, Kamera und Kontroll-/Stempelkarte umhängen, Tasche und GPS runter zum Rad tragen. Erst viel später merkte ich, daß ich aus dem GPS meine SD-Karte mit der Frankreich-Karte beim Akku-Wechsel verloren hatte, so daß ich nur mit Track ohne Karte fahren mußte.

Zu viert ging es mit dem Rad im Eilzugtempo zum Start, immer dem vorbereiteten GPS-Track folgend. Schon nach wenigen Metern merkte ich, daß die Karte nicht da war, vermutete aber, daß der Baustein mit der Karte nur verrutscht war... Gegen 15.00 Uhr erreichten wir den Startort, wurden auf die Laufbahn des Stadions geleitet, wo wir noch ca. 1h40 Minuten in der sengenden Hitze der unbarmherzig auf uns herabscheinenden Sonne ausgesetzt waren - eine Sch...-Lösung.

Ich trank fast 1,5 Liter Wasser, bevor es los ging. Mein Magen fing an zu grummeln und mir war ein wenig übel. Als endlich der Startschuß fiel, ging es hinter einem Führungsfahrzeug her mit Tempo 25-30 aus der Stadt heraus. Gefährlich wurde es dadurch, daß an vielen Ampeln gebremst und wieder angefahren werden mußte, was den Teilnehmern leider unterschiedlich gut gelang... Zweimal wurde ich von hinten angerempelt, einmal von der Seite, doch zum Glück brachte mich das nicht aus dem Gleichgewicht.

Mein Magen machte Probleme und die Beine wollten das Tempo nur mühsam mitmachen. Dennoch gelang es mir irgendwie, in der Gruppe der ersten 50 mitzuschwimmen, als das Führungsfahrzeug rechts ran fuhr. Nach ca. 30 Kilometern ging es nach einer Abbiegung steil bergauf, zu steil für mich. Ich mußte abreißen lassen, rechts ran und den Mageninhalt erbrechen.

Ich fuhr weiter und wurde schon nach kurzer Zeit von der nächsten Gruppe eingeholt, in der ich weiter mitfuhr. Ich merkte, daß das Apfelsaft-Wassergemisch in den Trinkflaschen dem Magen nicht bekam, goß sie aus und lies mir die Wasserflaschen von den begeisterten und mit Wasser am Wegesrand bereitstehenden Franzosen auffüllen. Dabei rutschte ich aus der Gruppe, konnte aber an der nächsten Abfahrt wieder aufschließen. Essen mochte ich auch nicht, zwang mir aber eine Banane rein.

Nach ca. 2 Stunden machte sich der Darm krampfartig bemerkbar. Leider schaffte ich es nicht mehr rechtzeitig, mich zu entkleiden, bevor sich der Darm entlud. Ein Teil landete in der Hose. Notdürftig reinigte ich die Hose und fuhr weiter. Bis zur ersten Kontrollstelle mußte ich noch 2 x halten und die Wasserflaschen auffüllen, konnte aber eine weitere Darmentladung vermeiden.

Am ersten Depot in Mortagne au Perche und an der ersten Kontrolle in Villain la Juhel mußte ich erneut die Toiletten besuchen. Doch hatte ich auf Grund der ausgedehnteren Pausen anderer immer noch eine Gruppe. Einer der Mitfahrer, die mit mir zu Mittag gegessen hatten, kämpfte mit den gleichen Problemen. Wir fanden uns zufällig in derselben Gruppe wieder und beschlossen uns zusammen durchzukämpfen und uns gegenseitig zu helfen. So waren an den nächsten Kontrollstellen trotz Toilettenbesuch die Aufenthalte halbwegs kurz.

In Loudèac ging es zum letzten Mal zur Toilette, ich zwang mir ein Sandwich rein und mußte miterleben, wie ein wirklich leistungsstarker Mitfahrer einen Kreislaufzusammenbruch erlitt - eben meinte er noch, ihm sei schlecht, dann sackte der Kopf nach hinten, die Augen jedoch waren weit geöffnet. Ein weiterer Bekannter reagierte schneller als ich, mit ein paar Ohrfeigen holte er ihn aus der Ohnmacht zurück. Der Kollabierte legte sich hin, wir legten seine Füße hoch. Ein Arzt wurde gerufen.

Leider machte mir auf Grund der langen Pause und des Mangels an Essen und Trinken mein Kreislauf auch Probleme. Gemeinsam mit meinem Leidensgenossen Holger ging es in den Schlafsaal und für 2 Stunden auf die herrlich weichen Matten.

Danach ging es weiter nach Carhaix. Auf dem Weg dahin trafen wir Uwe aus dem Weserbergland und fuhren zu Dritt weiter. Auf dem Weg dahin ging es zunächst zur Geheimkontrolle, weiter zum Depot nach St. Nicolas. Auf dem Weg dahin verließen mich die Kräfte, doch konnte mir Uwe mit Mineralien und Gel helfen, so daß ich mit halbwegs akzeptablem Tempo weiterfahren konnte.

Unmittelbar vor St. Nicolas ließ ich die Gruppe, die sich inzwischen gebildet hatte, fahren, erfrischte mich und fuhr dann mit Holger, der auf mich gewartet hatte, nach Carhaix weiter. In Carhaix aß ich erneut und fühlte, wie meine Kräfte zurückkamen. In wirklich schnellem Tempo ging es Richtung Brest. Doch bahnten sich die nächsten Probleme an: Vor Brest verließen plötzlich Holger alle Kräfte. Es ging nix mehr, er stieg vom Rad.

Ich überredete ihn, von meinen Energie-Riegeln zu essen und langsam zur Kontrolle zu fahren. Unglücklicherweise interpretierte ich an einem Kreisel einen Pfeil falsch, so daß wir schon am Ortsanfang mühsam den an dieser Stelle richtig steilen Berg rauf fuhren (tat mir für Holger richtig leid...), obwohl wir im Kreisel hätten eine Ausfahrt weiter hätten fahren sollen. Daß wir nicht auf dem Track waren, machte mich nicht nervös, denn der war an diversen Stellen von der Ausschilderung abweichend... Erst als wir kein Folgeschild fanden, drehten wir um. Durch diese Aktion verloren wir noch einmal richtig viel Zeit.

In Brest gingen wir Essen. An dieser Kontrollstelle kostete das Anstehen fast eine halbe Stunde... Dann meinte Holger, er könne erst nach dem Schlafen weiterfahren. Er meinte, er bräuchte 6 Stunden und so mußte ich eine Entscheidung treffen.
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Freundschaft oder Ego

Beitragvon Dreckschleuder » 27.08.2011, 03:30

<b>Paris-Brest-Paris-Diät, Teil 2
Freundschaft oder Ego</b>


6 Stunden bedeuteten für mich eine ganze Menge. Es war der gesamte Zeitpuffer, den ich zum Schlafen für die Tour eingeplant hatte. Auf Grund der bisherigen Verzögerungen bedeutete es auch, daß mein persönliches Ziel (< 60 Stunden) aufzugeben wäre. So entschloß ich mich schweren Herzens, mein Tourziel aufzugeben und Holger in dieser schweren Situation nicht im Stich zu lassen.

Wir gingen in den Schlafsaal und legten uns schlafen. Das Zuweisen zweier Betten erwies sich als schwierige Aktion, die 15 Minuten in Anspruch nahm. Der Boden quietschte bei jedem Schritt, die Liegen knarzten bei jeder Bewegung. Ich kam dennoch überraschend schnell in den Schlaf. Leider war nach 3 Stunden die Nacht für mich vorbei, weil die so schon erhebliche Geräuschkulisse durch die jetzt geweckten Fahrer, die sich anzogen und leise unterhielten, verstärkt wurde.

Ich lag auf meiner Liege, hörte über Ohrstecker "Die Zwerge", ein Hörspiel, und hoffte vergeblich, wieder einzuschlafen. Irgendwann kam der Weckdienst, den ich wegschickte. Das Wecken von Holger übernahm ich selbst. Zwar wurde er schnell wach und setzte sich auf, aber wirkte immer noch apathisch und meinte, er könne nicht fahren. Ich faßte an seine Stirn, die förmlich glühte, und bestätigte seine Einschätzung. Ich bat ihn darum zu schlafen und anschließend zum Arzt im Depot zu gehen. Dennoch ging ich selbst in den Med-Bereich, um dort mit Händen und Füßen zu erklären, daß da ein Holger X mit hohem Fieber im Dormitoir liegt, den man sich mal anschauen sollte.

Das Frühstück verkniff ich mir in Anbetracht der Schlange an der Kasse im Restaurant. Ich klaute mir einen Apfel und ging zum Rad, um sofort aufzubrechen.

Hatte ich bisher ordentlich Glück mit dem Vermeiden von Regen gehabt, so mußte ich dieses Mal bei Nebel mit Sprühregen starten. Daß man Verkehrszeichen unterschiedlich beachten kann, stellte ich gleich bei den ersten beiden Ampeln fest, als ich anhielt und die anderen ungeniert an mir vorbei zogen...

In den Hügeln hinter Brest holte ich sie alle wieder ein. Mit relativ hohem Tempo fuhr ich durch die Hügel und über den vielleicht 450 Meter hohen Berg. Nur eine Reifenpanne bremste vorübergehend meine Bemühungen aus. Die Abfahrt nach Carhaix war einfach, so daß ich die ganze Zeit auf dem großen Kettenblatt kurbeln konnte.

In Carhaix folgte ein Kurzstopp an der Kontrolle. Hier sah ich einige bekannte Gesichter, u. a. Angelboot und wünschte ihnen eine gute Fahrt. Ich füllte eine Wasserflasche halb mit Cola, halb mit Wasser, kaufte ein Sandwich und fuhr weiter, aß das Sandwich unterwegs...

Weiter ging es kontrolliert mit hohem Tempo. Im Minutentakt überholte ich Fahrer, die aber leider viel langsamer unterwegs waren. Für kurze Zeit hatte ich einige Räder im Windschatten. Doch an den Anstiegen paßte es dann häufig nicht mehr. Als norddeutsches Schwergewicht fuhr ich mit viel Schwung in die Hügel, mußte häufig gar nicht auf das kleine Kettenblatt, während die anderen auf halber Höhe aufs kleine Kettenblatt wechselten und langsam hochkurbelten.

Vor Loudéac holte mich Jan mit seinen Begleitern ein. Wir fuhren zusammen in die Kontrolle. Doch wollte die Gruppe dort in Ruhe essen, so daß ich nach kurzer Zeit wieder allein unterwegs war. Nun nahm der Wind zu, der glücklicherweise von hinten wehte. Motiviert erhöhte ich mein Tempo. Ich schaffte es durch gutes Zureden und gezielte Gesten, ein paar Spanier, Italiener und Amis zum Mitfahren zu bewegen. Auf den Graden und abschüssigen Strecken machte ich das Tempo, bergauf übernahmen die Bergziegen die Tempoarbeit. So ging es wiederum zügig bis Tinteniac. Das Depot in Quedillac hatte ich ausgelassen.

Leider zerfiel auch diese Gruppe an der Kontrolle, wieder ging es alleine auf die Strecke. Bis Fougères (54 Km, 320 hm) hatte ich kurzzeitig wechselnde Begleiter. Es folgte die angenehmste, auf dem Papier als schwierig charakterisierte Etappe auf dem Rückweg nach Villaines La Juhel (88 Km, 709 hm). Nach 20 Kilometern holte mich mit hohem Tempo ein lebhafter Franzose namens Didier ein, bei dem ich mich sofort in den Windschatten hängte. Er kommunizierte mit den Tieren und dirigierte die Menschenmassen links und rechts, so daß ich mich zeitweise wie in einem Tour de France-Spektakel fühlte.

Gemeinsam gelang es uns, andere schnell fahrende Fahrer einzuholen, so daß wir jetzt mit vertretbarem Kraftaufwand richtig flott unterwegs waren. Aus einer der eingeholten Gruppen stieß HD zu uns, der bis hierher noch gar nicht geschlafen hatte. Er wollte mit mir bis ins Ziel fahren. Vor dem Dunkelwerden erreichten wir Villaines La Juhel.

Nach einem schnellen Imbis und Auffüllen der Flaschen ging es gleich weiter nach Mortagne au Perche (81 Km, 665 hm). Jetzt machte ich wieder selbst sehr viel Führungsarbeit, da mir das Grundtempo zu langsam war. Mein Helmscheinwerfer befähigte uns sogar durch die teils kurvigen Geländeeinschnitte mit hohen Tempo zu fahren. In den Gegenanstiegen überholten wir noch den einen oder anderen Fahrer, der einsam dem Ziel entgegenstrebte.

HD klagte über große Schmerzen, die er auf dem rauhen Asphalt in seiner Achillsessehne und der noch nicht auskurierten Schulter verspürte. Ich konnte ihm nur nicht helfen. Weder konnte ich seinen Rhythmus mitgehen (langsam auf rauhem Asphalt und richtig schnell auf glattem), noch seine Schmerzen lindern. So sorgte ich für gleichmäßig schnelles Tempo und bat ihn, in Sichtweite zu bleiben und wenigstens so schnell zu fahren, daß der Kreislauf nicht absackt. Das ging eine ganze Weile gut. Doch irgendwann war er hinten nicht mehr zu sehen. In Mortagne kaufte ich für beide etwas zu essen und Cola für die Trinkflaschen. Leider merkte ich spät, daß das Leitungswasser hier schon stark gechlort und somit nicht mehr wirklich genießbar war.

Ich half HD nach seinem Eintreffen schnell für die Weiterfahrt bereit zu sein. Nach kurzer Zeit brachen wir auf nach Dreux (75 Kilometer, 428 hm). Wieder gab ich das Tempo vor, indem ich Tacho und GPS im Helmlicht kontrollierte. HD ließ sich teils weit zurückfallen, um dann wieder in schnellem Tempo vorbeizuschießen.

Die eigentlich relativ leicht zu fahrende Etappe erwies sich dann doch irgendwann als zu schwierig für meine Motivation. 15 Kilometer vor Dreux stellte ich mir die Frage, warum ich mich weiter quälen sollte... Als Folge nahm ich das Tempo raus, als ich den nächsten Fahrer eingeholt hatte (zufälligerweise ein Deutscher). Gemeinsam rollten wir nach Dreux, wo ich die erste längere Pause auf dem Rückweg machte. Als Folge sackte dann auch der Kreislauf ab, so daß ich nach dem Essen für ein paar Minuten den Kopf für ein kurzes Power-Napping auf den Tisch legte.

Danach gestaltete sich der Aufbruch für mich schwierig. Ich zitterte am ganzen Körper, beschloß die ganze Kleidung abzulegen und ein weiteres kurzes Trikot anzuziehen. So ging es dann irgendwann endlich wieder auf die Strecke. Ätzend an dieser Etappe ist, daß man kalt in die erste heftige Steigung durch den Ort Dreux muß. So quälte ich mich da hoch, Gott sei Dank hörte dabei das Zittern auf.

Wir waren jetzt vier Deutsche, von denen einer richtig kaputt war. Wir beschlossen also, diese Etappe gemeinsam (und langsamer) zu Ende zu fahren. So ging es in die Dämmerung und Sonnenaufgang vor Paris - die Landschaft wirkte in diesem Licht wie gemalt. Die letzten 30 Kilometer zogen sich dann richtig. Es ging in einige teils steilere Anstiege. Es folgten einige Ampeln, die ordentlich Zeit kosteten.

Ich verlor durch das ständige Stoppen und Anfahren meinen Rhythmus komplett, meine Oberschenkel taten weh und ich kämpfte gegen die Müdigkeit. Außerdem nervte mich der Umstand, daß wir die scheinbar die einzigen waren, die hier Verkehrsregeln beachteten.

In Paris kam zu den Verzögerungen an den Ampeln dann auch noch eine im Aufbau befindliche Baustelle auf einer Brücke. An dem Stau konnte man mangels Fußweg nur schwer vorbei.

Doch irgendwann waren auch die letzten Kilometer bewältigt - Finisher. Die Qual hatte ein Ende. Wann ich im Ziel angekommen war, erfuhr ich ca. 8 Stunden später. Ich hatte versäumt auf die Uhr zu sehen, war müde und hungrig. Und im Zielraum gab es zu der Zeit KEINEN EINZIGEN PC, wo man hätte noch einmal nachsehen können.

Ich ging die 500 Meter zum offenen Verpflegungspavillon, wo ich um diese Zeit auf Grund des Windes beim Sitzen fror. Das auf dem Grill zubereitete Fleisch war wiederum richtig zäh und eigentlich mit Messer und Gabel aus Plastik nicht zu essen. So kam die Schuhsohle in ein Brot und wurde durch gezieltes traktieren mit Kauwerkzeugen gefügig gemacht. Wenigstens schmeckte die Kartoffel. Es folgten ein paar Stunden Schlaf im Dormitoir am Zielort.

Als ich die Augen öffnete, erblickte ich Lazar, den Bulgarischen Brevet-Veranstalter. Gemeinsam sahen wir uns am Zielort um und fuhren dann mit dem Rad zum Hotel nach Maurepas, wo die Bulgaren ebenfalls ihr Quartier hatten und wo auch noch mein Wagen stand. Dort wurden wir vom Personal herzlich empfangen, bekamen eine Kanne Kaffee spendiert. Ich steuerte ein paar Kekse und Croissants bei, so daß wir ein kleines Frühstück zu uns nehmen konnten. Mit meinem Laptop konnten wir über das Hotel-WiFi-Netzwerk die Stände der anderen Teilnehmer checken. Auch konnte ich mein Handy durch Laden der Akkus wieder zum Leben erwecken.

Lazar ernannte mich zum Mitglied des Bulgarischen Teams und ich durfte in deren Quartier etwas schlafen (ein eigenes Zimmer hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr).

Irgendwann weckte mich Björn per Handy nach seiner Ankunft im Ziel. Wir beschlossen telefonisch, daß wir in dem Hotel eine weitere Nacht dranhängen und daß er mit dem Bike zum Hotel fahren würde. Erleichtert schlief ich wieder ein...

Zum Abend gingen wir dann gemeinsam noch einmal essen. Eine Waage in der Drogerie zeigte es an: Ich hatte in weniger als vier Tagen mehr als 6 Kilogramm an Körpergewicht verloren (ca. 79,5 -> 73). Welche Diät ist schon so effektiv?!
Zuletzt geändert von Dreckschleuder am 28.08.2011, 19:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Nachlese: Über Vernunft und Unvernunft bei dieser Tour

Beitragvon Dreckschleuder » 27.08.2011, 16:25

<b>Paris-Brest-Paris-Diät, Teil 3
Nachlese: Über Vernunft und Unvernunft bei dieser Tour</b>


Viel läßt sich hier über die Unvernunft und Selbstüberschätzung der Teilnehmer sagen. Auf dem Weg nach Brest bestand das Hauptproblem (neben dem Fahren) darin, nicht Opfer des Übermuts anderer zu werden, die relativ unbedacht ein- und ausscherten, immer um eine gute Position im Windschatten möglichst noch im vorderen Drittel bemüht. Als Folge erlebte ich nur knapp außerhalb von Paris einen Sturz auf dem Asphalt, konnte aber dem Fahrerknäuel ausweichen, da ich genügend weit dahinter fuhr.

Noch auf der 1. Etappe verkeilten sich 2 Teilnehmer, um gemeinsam links über die Fahrbahn zu schießen und in den Graben zu fahren, wo sie sich gemeinsam überschlugen. Auf dem Rückweg hingegen galt es, den teils völlig übermüdeten Fahrern (viele haben 72 Stunden nicht geschlafen...) nicht in die Quere zu kommen, was aber manchmal leichter gesagt als getan war.

Daß es nur einen Todesfall gab, weil ein Fahrer wohl im Sekundenschlaf in den Gegenverkehr geriet, ist ein Wunder. Schon auf der Etappe von Brest nach Carhaix (2. Nacht) pendelten die Radler, die sich wohl häufig an der Mittellinie orientierten, von ganz rechts bis in die Mitte der Gegenfahrbahn, so daß ich mal ganz links, mal ganz rechts überholen mußte, immer bemüht, den Vorgang so schnell wie möglich abzuschließen.

Schlimmer war es in der dritten Nacht. Gut zu beobachten war das sehr starke Pendeln der weit vor mir fahrenden. Jetzt war das Orientieren an der Mittellinie die Regel. Erschöpfte Teilnehmer lagen rechts im Graben, wobei das hoffentlich die Vernünftigeren waren und nicht die Opfer eines Sturzes im Schlaf.

In Paris kam dann noch das Radfahren unter Missachtung aller Verkehrsregeln hinzu. Tollkühn fuhren Teilnehmer bei Rot über die vier- bis sechsspurigen Kreuzungen und in die Kreisel...

Zusammengefaßt: Es ist für mich unbegreiflich, wie jemand ein solches Risiko für sich UND ANDERE eingehen kann (auch an einem Autofahrer geht ein solcher Unfall nicht spurlos vorüber), nur um vielleicht eine oder zwei Stunden eher im Ziel zu sein.
Zuletzt geändert von Dreckschleuder am 27.08.2011, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Janibal » 27.08.2011, 18:02

… nach Paris. Nicht ganz zufällig und auch nicht ganz spontan schlage ich bei meinen Italiener Angelo auf (das ist mein Italiener). Hier (Eiscafe Venezia, Ziegenhainer Str. 9, 34576 Homberg/Efze) baller ich mir drei Kugeln rein, die allesamt ihr Ziel verfehlen. Wobei die Zimt-Stracciatella Kugel hat schon die Geschmacksnerven getroffen. Um 22:00 Uhr ist für mich Feierabend, während Angelo und seine Donna Maria noch bis spät in die Nacht hinein Aufräumen und Vorbreiten. Morgen soll es wieder Eiswetter werden.

Wir verlassen Homberg vor Sonnenaufgang, um über Frankfurt und Saarbrücken nach Frankreich zu fahren. Hier gibt es ein Straßenbenutzungsentgeld. Dafür sind die Straßen leer und ordentlich. An den Raststätten wird es französisch, nix mehrsprachig.

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Pausenhof an l'autoroute

Gut, dass es den Euro gibt. In Paris darf dann jeder auf die Autobahn, keine 0,1 €/km mehr und wir schlängeln uns durch nach Versaille, hier ganz in der Nähe wird morgen der Start für Paris-Brest-Baris 2011 sein, die Olympiade der Radfahrer. Gut, dass wir mit dem Auto angereist sind, so haben wir schon etwas von der Gelassenheit der Franzosen mitbekommen. Auch hier wird Ruhe bewahrt. Zuerst mit dem Rad zur Leuchtwestenkontrolle, dann technische Kontrolle (zweites Rücklicht und Festsitz aller möglichen losen Teile wie Flaschenhalter oder Lampen). Bestanden und Stempel auf die Anmeldezettel. In der großen Halle dann das Stempelbuch gegen Personalausweißvorlage.

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Anmeldung Paris-Brest-Paris für 5.600 Fahrer aus 25 Nationen

Und gleich noch die Medaille zum SUPERRONDONNEUR (in einen Jahr 200er-, 300er-, 400er- und 600er-Brevet gefahren = Quali bestanden).

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Gibts auch ohne PBP

Kurz noch geschaut, wer so da ist und dann ins Hotel. Etap Hotel 7 km Richtung Süden für 41 € das Zimmer, max. 3 Personen. Ohne Räder wieder zum Start und um 17:00 Uhr das Gruppenfoto der Abordnung Allemagne.

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Die deutsche Vertretung in Paris

Gibt es einen Namen in Deutsch dafür?
Franz.: l'équipe
Engl. : team
Ital. : squadra
Fin.: joukkue
Viele bekannte Gesichter und letztendlich stellt sich die Frage, wo unser dritter (besser: erster Mann) Mann ist, mein Trainer aus Marburg. Ja, der ist so stark, der muss hier nicht fahren….

Etwas zum Essen eingekauft und dann durch den nahen Schloßpark von Schloss Versailles gelustwandelt.

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königlich

Rechtzeitig zurück im Hotel versuchen wir bei 30°C am Abend zu schlafen. Ein Gewitter bringt wenig Abkühlung und so glauben wir an einen Hitzschlag in den nächsten Tagen. Ist ja auch kein Urlaub, sondern eine Prüfung, 1.230 km von Paris nach Brest und zurück in max. 90, 80 oder 75 h, je nach Startzeit. Unsere ist am Sonntag um 18:00 Uhr.

Den Sonntag verbringen wir mit Aufstehen. Mal im Hotelzimmer, mal vom Autositz aus oder von der Wiese nahe dem Startstation oder von der Bierzeltgarnitur am Haupteingang. Mein Italiener Angelo hat leider den günstig gelegten Fototermin seiner squadra Italia um 10:00 Uhr morgens verpasst. Wir waren wohl gerade mit Aufstehen beschäftigt.

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Prüfung Teil 1

Nach drei Stunden in der Sonne starten die ersten um 16:00 Uhr. Wir stehen auf und verlassen unser schattiges Plätzchen unter dem Bäumen und bewegen uns zum Starteingang. Vorher stehen wir noch Spalier für die Tandems, triplettes, tricycles und tous vélos spéciaux. Mit dabei die schönste Liegeradlerin AndreaO und ein Rad aus dem Beginn der Radrennen.

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AndreaO auf der Strecke

Dann dürfen wir in die Sonne und warten auf den ersten Stempel für unser Roadbook. Noch ist kein Start, erst noch in Blöcken auf der Haupststraße aufstellen, mit Glück kommen wir noch in Block 1, also Start pünktlich um 18:00 Uhr. Die 18:00 Uhr-Gruppen haben 90 h Zeit, und so treffen sich hier die Touristen, um 16:00 Uhr die Racer, da nur 80 h zur Bewältigung der Strecke zur Verfügung stehen. Die Starter am nächsten morgen haben 84 h Zeit. Hier kommt es zur Sinnfrage, ob es gut ist, gleich eine Nacht durch zu fahren oder vorm Start gut geschlafen zu haben.

Als Neuling zeige ich Unverständnis für die lange Anmeldephase. Nachträglich finde ich es gut. Von Samstag Nachmittag bis zum Start habe ich es geschafft in Frankreich anzukommen und mich auf die Mentalität einzulassen. Zur Mentalität später mehr, jetzt mal die Trainingsfahrt.

Anfänglich wollte ich schreiben, wie mein Römer Cäsar Angelo Gruppen von Galliern gesprengt hat und der Allemanne unbeteiligt seines Weges gefahren ist. Doch das ist Nebensache. Auch sind Einflüsse wie Wetter und Straßenbelag Nebensache.

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Versorgung und mehr

Sache sind die Verpfegungspunkte. 2.000 Helfer sind am Werk um die Fahrer mit Liebe zu Empfangen, zu Versorgen und motiviert wieder auf die Reise zu schicken. Um das zu merken, habe ich lange gebraucht. Gemerkt habe ich es erst auf der Rückfahrt in Loudéac.

Mit eine Lächeln wurde ich nach etwas Anstehen abkassiert. Das Abkassieren scheint etwas comme ci, comme ça, schalala zu sein. Aber das Lächeln ist warm. Nach dem ich gegessen habe, fülle ich eine meiner heiß begehrten Fankarten mit einem „merci, pbp 2011“ aus und gehe nochmals zur Kassiererin zurück und überreiche ihr die Karte so nebenbei. Sie lässt alles fallen, 20 hungrige Fahrer in Schlange stehen und kommt hinter der Kasse hervor und gibt mir rechts und links ein Küsschen - einem stinkenden Radfahrer, seit 35 h in den selben Klamotten…

Um alle zu bedienen, die nicht die Liebe gespürt haben oder von Mama im Begleitfahrzeug das Hemdchen gewechselt bekommen haben, hier noch ein paar Anekdoten, die die Veranstaltung schreib:

Einen Unfall haben wir miterlebt. Ein Fahrer hat eine Fahrbahntrennung übersehen und ist geflogen. Dass es einen Toten durch eine Kollision mit einen LKW gibt, haben wir nicht mitbekommen, aber später aus Erzählungen erfahren.

Unsere Strategie war glücklich und hat dazu beigetragen, dass ich am nächsten Tag nach PBP wieder fahren kann. Wir sind die erste Nacht durchgefahren, haben 70 km vor Brest im gebuchten Hotel abends den Schlüssel abgeholt und sind dann

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in Brest

nach Brest und zurück zum Hotel gefahren. Der Hinweg war mit Wind von schräg hinten und trocken. Am „Mt. Brest“ gab es auf dem Rückweg im Dunkeln Nebel. Als wir geduscht im Hotelbett lagen, gab es Regen und der Wind hat gedreht. Nach 6 h Schlaf ging es in der Morgendämmerung weiter. Frisch sind nur die Beine. Zeitweise kommt die Sonne durch. In der nächsten Nacht kommen wir mit dem Gefühl des nahenden Ziels mit einem kleinen Powernap aus.

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Schlafen geht immer

Voller Wind von hinten und trocken, warm auch in der Nacht. Die Sonne zeigt sich ab und zu, ohne zu brennen. Gefahren sind wir 49:10 h und 14:30 h haben wir Pause gemacht. Wie Michael erkannt hat, Optimierung liegt bei den Pausen, was aber Liebesentzug bedeutet…

Die Topografie der Strecke ist Geschmackssache, ich finde sie hammergeil. Die hat Rums und ist super abwechslungsreich: 1.230 km, 10.462 hm, max. Höhe 355 m und min. Höhe Atlantik. Die Strecke ist voll ausgeschildert und verläuft hauptsächlich auf Nebenstrecken. Viele rond-points, kurzzeitig auch ein Belag, der 20 % der Vortriebsenergie raubt. In der Regel aber gut und ohne Schlaglöcher, etwas rauh. Die Erzählungen von einen ganzen abgefahrenen Reifensatz kann ich nicht bestätigen.

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Kreisverkehr

Dadurch, das 25 Nationen am Start sind, kommt es zu unterschiedlichen gruppendynamischen Verhalten. Das finde ich so interessant, dass ich dazu ein neuen Beitrag aufmache: Gruppendynisches Verhalten auf der Straße bei Radfahrern unterschiedlicher Nationen (Vermutungen durch Beobachtungen). Siehe http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=4421

Auf alle Fälle durfte ich die letzten 24 h hauptsächlich in einem italienischen Umfeld fahren.

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Napoli, Maxspeedo und Angelo beim dreiuhrexpresso

Neben Angelo noch mit Maxspeedo (Maximiliam) und Napoli (???). Da Angelo netterweise übersetzt hat, konnte ich mitlachen. Wenn Maxspeedo wieder Bello Donna anfing, konnte ich mir den Rest wieder denken. Aus Espresso wurde dann auch irgendwann Expresso (die Ex, die Druck macht oder schneller Kaffee). Keiner der beiden konnte mir aber die Frage beantworten, warum Italiener immer mit 0,5 L Flaschen unterwegs sind. Zwei Flaschen sind eigentlich schon unsportlich, aber wie Angelo mit 2 x 0,7 L ist schon sehr weib…. Mama Mia.

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Paris 500 k-m

Im Ziel warten die Verwandten der anderen Fahrer und es gibt den letzten Stempel. Und eine Gutschein für ein Freigetränkt. Es ist 10:00 Uhr. Das lassen wir sausen und radeln zum Parkhaus zurück, wo unser Auto kameraüberwacht und trocken für 2 € parken durfte.

Ich mach das Handy wieder mal an und es gibt SMS-Alarm. Condal, Brimore, NobNob und meine Fanclubvorsitzende loben mich. Ich tu so, als wie, wenn ich das Handy nicht angemacht hätte…. Ganz knapp schaffen wir es zum Hotel und fallen dort ins Bett. Eigentlich sollte es ein Fahrverbot wie bei der Vätternrundan geben, das war schon grenzwertig.

Um 16:00 Uhr klingelt der Handy-Wecker und ich gehe ran. Keiner dran. Angelo wird auch wach und wir bleiern mit dem Auto zum Start-Ziel-Bereich und immer kommen weitere Prüflinge an. Der Angelo ist auch 2007 bei Regen und Gegenwind gefahren und sagt: Dieses Jahr war es eine Realschulabschlussprüfung, 2007 eine Doktorarbeit.

Bild
Prüfung bestanden

Noch in den Supermarkt und Verpflegung gekauft. Keine großen Belobigungsgerichte, sondern nur was für den kleine Hunger. Was soll denn sein, bin in meiner Mitte und werde geliebt, glaube ich. Noch rede ich nicht vom wiederkommen. Erstmal ins Hotel und weiter schlafen. Morgen nur 1.200 km bis nach Hause, mit dem Auto.

BildBild
Fast wie bei einer RTF

Falls es jemand wissen möchte, was alles gekostet hat: Angelo mit seinem 5.000 € Campa 11fach-Renner und janibal mit seinem 1.500 € Ultegra-Roller haben:

Veranstaltung Janibal Angelo
Brevet 200er Kiel 53,46 116,79
Brevet 300er Hamburg 52,20 118,18
Brevet 400er Hamburg 66,9 141,6
Brevet 600er Weser 172 253
PBP 2011 538 645
gesamt 882,90 1272,91

gezahlt. Da es aber nur alle 4 Jahre stattfindet, kommt es zu 220 € / 300 € pro Jahr an Kosten.

Bild
Wo gehts nach Paris?

Weitere Bilder:

https://picasaweb.google.com/246hanniba ... directlink

Richtung Deutschland wird es wieder warm, in Saarbrücken regnet es und in Homberg gibt es Eis. Das war die kleine Trainingseinheit und so verabschiede ich mich von Angelo und Maria und fahre zum Formtest nach:

http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=2809
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cas
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Superberevet mit Vollverschalung

Beitragvon cas » 28.08.2011, 08:50

<b>Superberevet mit Vollverschalung</b>

Vollverschalung bedeutet vollverkleidetes Liegerad mit Dach. Damit Sonnenstrahlen nicht zur Erwärmung führen, sind die Fenster mit infrarot-reflektierender Folie (Flachglas) verklebt. Für mehr als genug Kühlung sorgt ein nach vorne zu öffnendes Fenster. Man kann gut nach draußen schauen. Der Fahrer bleibt von außen nicht erkennbar.

Los geht es Montag morgens um 5 Uhr. Es dauert einige Zeit, bis ich mich durch den Pulk durchgewühlt habe. Immer wieder gebremst von den vielen Drenglern. Nach zwei Stunden bin ich alleine und nehme Fahrt auf. Der nächste Pulk, dann etwas später. Hier kein Problem zu überholen. Dann bin ich für Stunden allein. Die erste Abbrecher kommen mir schon entgegen. Vor der erste Kontrolle erreiche ich die Nachhut des Abendstartes. Ab da sehe ich immer wieder Radfahrer die ich überhole. Das schafft Gewissheit, besonders bei längeren unbeschilderten Passagen, dass ich richtig bin.

Die erste Kontrolle erreiche ich reichlich früh. 34 Schnitt. Dann eine erste Panne, die mich aus dem Rhythmus bringt. Eine zweite Panne, gleicher Reifen. Wieder eine Scherbe. Also Ersatzmantel aus dem Kofferraum geholt. Ab da keine technischen Probleme mehr mit dem Rad. Das Tempo reduziert sich. Es kündigt sich an, das ich Brest nicht mehr vor Mitternacht erreiche. Es folgt Niesel, dann Regen. In Carhaix treffe ich meine Kollegen die ARA-Ausrichter beim Essen. Ich mache meine einzige Pause, eine Essenspause. Ansonsten habe ich mich vollständig von Maltodextrin und Tuc Keksen ernährt.

Nach Carhaix schüttet es. Dafür ist die Straße frei. Von Brest zurück dann dichtester Nebel. Am Dienstagmorgen bekomme ich Magenprobleme. War das Wasser aus der Wasserleitung ein Fehler? Egal, ich fahre weiter, Hans Wessels mit einem Quest überholt mich. Der einzige Überholer auf der ganzen Tour bis dahin. Auch berghoch wurde ich mit meinem vollbeladenem Ungetüm (7 kg Gepäck + 23.5 kg Radgewicht) nicht überholt. Pausen mache ich nach wie vor keine. Ist ja auch nicht nötig. Im Rad geht es mir mit den Magenproblemen nicht schlechter als neben dem Rad. Zu Essen und zu Trinken immer alles dabei. Das Rad selbst ist bequem, wie ein Fernsehsessel. Die Belüftung ist gut. Sonnenbrand gibt es keinen. Heute schon gar nicht.

Bei Kilometer 800 geht es mir dann richtig schlecht. Ich muss mich übergeben. Der Abend beginnt. Mir geht es übel. Ich reihe mich in Rennradgruppen ein. neuerdings passieren die mich jetzt an Steigungen. Im Flachen schliess ich dann wieder auf. Bei Nacht reihe ich mich dann ein. Da muss ich mich nicht mehr so auf die Beschilderung konzentrieren. Inzwischen, nach 10 Stunden trinke ich das erste mal wieder Wasser, das im Magen bleibt. Jetzt noch 30 Minuten Powernapping. Als ich dann wach werde, weiß ich nicht wo ich bin, nicht in welchem Land und warum ich Radfahre. Ich sehe eine Gruppe Rennradler, hänge mich dran und fahre. Ganz allmählich kommt die Erinnerung wieder. Es geht mir immer besser und ich hänge mich dann an einen schnellen Rennradler, der uns von hinten einholt dran. Bis Paris geht es mir immer besser. Angekommen bin ich frisch und bewege mich im Dauerlauf um das Gefühl auszukosten.

Schnell? War ich nicht wirklich. Standzeit mit Platten, Einkauf, Kontrolle und Schlaf 4 Stunden. Hart war PBP nicht wirklich. Ein riesen Spaß. Vor allem die vielen netten Franzosen, die einen immer wieder vom Straßenrand aus versorgt haben. In den Morgenstunden muß ich etwas Schlangenlinie gefahren sein. Alle 30 Minuten erkundigte sich jemand aus einem Auto, wie es mir geht. Ich gehe davon aus, dass es ein Streckenposten war. Schön, dass man sich so um das Wohlergehen der Fahrer kümmert. Dankeschön dafür.
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Persönliche Statistik

Beitragvon Dreckschleuder » 28.08.2011, 13:28

<b>Paris-Brest-Paris-Diät, Teil 4
Nachlese: Persönliche Statistik</b>


Nachdem ich meinen Tacho gefunden habe, kann ich auch meine persönliche Statistik veröffentlichen:

Fahrschnitt Brutto 19,3 km/h
Fahrschnitt in Bewegung 26,1 km/h

Fahrzeit Brutto 63h 46m
Schlafzeit 8h 30m
Stand-und Pausenzeit 7h 58m
Fahrzeit Netto Gesamt 47h 29m

HM lt. Tacho 11677 HM

Es war sicherlich nicht der schwerste oder härteste Superbrevet, weder von den Wetterbediungungen (Brest-Paris Rückenwind, relativ wenig Regen) noch vom Profil her.
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Re: Persönliche Statistik

Beitragvon AndreaO » 28.08.2011, 22:16

Dreckschleuder hat geschrieben:Es war sicherlich nicht der schwerste oder härteste Superbrevet, weder von den Wetterbediungungen (Brest-Paris Rückenwind, relativ wenig Regen) noch vom Profil her.
Das will ich glauben, dass die Bedingungen vergleichsweise günstig waren. Mir hat's trotzdem gereicht (bzw. nicht gereicht, in der Zeit zu bleiben).

Auch vom Profil her finde ich 11.000 Hm auf 1.230 km auch nicht gerade wenig.
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Beitragvon Dreckschleuder » 28.08.2011, 23:25

Ich habe damit die Leistungen von niemandem herabwürdigen wollen. Jeder, der irgendeinen Superbrevet bewältigt hat (Zeit fast egal), weiß, was das für eine körperliche wie auch mentale Leistung ist.

Ich habe lediglich versucht das diesjährige PBP einzuordnen. Warum also waren andere Super-Brevets noch härter? Vom Profil her sind andere Super-Brevets wie zum Beispiel H-B-K, Mille-Miglia oder MGM anders verteilt und/oder haben konzentriert mehr Höhenmeter. Ich kam mit den vielen Hügeln bei PBP besser zurecht als mit den langen Anstiegen, wie ich sie bei den anderen Super-Brevets erfahren/erlitten hatte.

Zum Beispiel sind bei HBK (> 1.500 km) geschätzt die ersten 300 und die letzten 300 km fast flach. Dazwischen geht es deutlich extremer auf und ab. Der Straßenbelag war zwar besser, aber ich bin 60 % der Zeit im Regen bei niedrigeren Temperaturen gefahren.

Bei MGM (> 1.200 km) waren es neben dem etwas heftigerem Profil vor allem die extrem hohen Temperaturen, die mir das Fahren fast unmöglich machten. Im Nachhinein war ich froh, daß es mir nicht die gesamte Körperbehaarung weggebrannt hat. Ich habe fast aufgegeben. Die Straßen waren besser.

Bei Mille Miglia (> 1.600 km) sind die ersten 3xx Kilometer flach, ebenso wie die letzten 2xx. Dazwischen kam das härteste an Profil, durch das Appenin-Gebirge, was ich je irgendwo erlebt habe. Die Straßen waren teils ähnlich hart zu fahren wie PBP.

Bei PBP 2007 hatten wir 60 % der Zeit Regen. Es war dazu deutlich kühler. Der Wind kam bestenfalls von der Seite, so daß man Windkante fahren konnte. Nach PBP 2007 habe ich gedacht, ich fahre nie wieder einen Super-Brevet.
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Kosten PBP

Beitragvon Dreckschleuder » 29.08.2011, 00:42

PBP 2011 538
@Janibal: So niedrig waren Deine Gesamtkosten? Wow, das scheint mir wenig für Anfahrt, Unterkunft, Verpflegung vor und während der Tour.

Sind in den Kosten auch die Anmeldegebühren schon enthalten?
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Chapeau

Beitragvon Heimfelder Dirk » 29.08.2011, 06:54

Beindruckende Leistungen und wirklich lesenswerte Berichte!!! :Hutab: :Hutab: :Hutab:
Michael hat Anfangs selbst schwer gelitten und dann noch einen kranken Mitfahrer umsorgt und dabei seine eigenen sportlichen Ziele zurück gestellt! Das allein verdient allerhöchste Anerkennung :Respekt: :Respekt: :Respekt:
:gruss: Dirk
:gruss:
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Re: Kosten PBP

Beitragvon Janibal » 29.08.2011, 11:05

Dreckschleuder hat geschrieben:
PBP 2011 538
@Janibal: So niedrig waren Deine Gesamtkosten? Wow, das scheint mir wenig für Anfahrt, Unterkunft, Verpflegung vor und während der Tour.

Sind in den Kosten auch die Anmeldegebühren schon enthalten?
yooh,

das kommt dadurch, das wir zu zweit unterwegs waren, also halbe Sprit- und Hotelkosten. Kurzer Überblick:
110€ Startgeld
110€ Versorgung auf der Strecke
130€ Anreise (mit Hotel 20€+Essen Supermarkt)
130€ Abfahrt (mit Hotel 20€+Essen Supermarkt)
58€ Radverschleiß und Abschreibung
macht 538€. Bei Angelo treibt die Radabschreibung und der Verschleiß die Kosten. Wer eine 5000€ Rad fährt, dem sollte klar sein, das bei einer Lebenslaufleistung von 100.000km jeder Kilometer 5 cent kostet.

Hier noch die Erklärung, was das Bild mit der Hand soll:
Bild

Falls ihr mal einer Wahrsagerin die Hand hinhaltet, wird sie sagen: ihr wart schon mal in Paris. Die Falte gibts bei Nicht-PBP-Fahrern nicht. :)

@Dreckschleuder: Du weisst, das Normalsterbliche mit einen Gewischtsverlust von 6kg in drei Tagen auf Intensiv kommen. Nicht als Arzt, als Patient.

Vor zwei Wochen habe ich noch gejammert, was für ein Aufwand für PBP. Ich fahr mal hin und schau mir das an. Jetzt kann ich nur das selbe sagen, was Claus Czycholl schon lange weis:
C.Czycholl ( http://www.ara.randonneure.de/infoARA.htm ) hat geschrieben: Bei den Randonneuren, die noch nie an PBP teilgenommen haben verspürt man oft Neugier, Respekt und offene Fragen, "was ist PBP für eine traditionsreiche und berühmte Fahrt im Norden Frankreichs?"

Für die, die an PBP schon teilgenommen haben ... gibt es eine gewisse sentimentale Sehnsucht nach PBP und eine vertraute Erwartung dies noch einmal zu fahren.

Für diejenigen, die schon drei Mal und mehr dabei waren ... ist es so was wie ein Muß. Da gibt es nur eine Antwort: "Wir gehen dort hin, weil es der Höhepunkt für uns Randonneure ist!
Paris-Brest-Paris ist unsere Olympiade"
Da ich mich nicht wirklich als Randonneur bezeichnen kann, das ist nur ein Teil von mir, kann ich allen Sportlern sagen: PBP ist eine liebenswerte Lebensergänzung
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Beitragvon hanseat » 30.08.2011, 13:59

@ Janibal, Dreckschleuder and all: Gratulation! Für mich eine nicht vorstellbare Leistung!

@ Janibal: Aber diesen echten emotionalen Moment, auf dessen Suche Du bei Deinen Veranstaltungen immer wieder bist, habe ich nicht heraus gelesen, oder hast Du den nur nicht in Worte gefasst?
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...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...
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Re: Freundschaft oder Ego

Beitragvon motta » 31.08.2011, 17:40

Moin Michael,

zunächst mal herzlichen Glückwunsch zu dieser wirklich guten Zeit.

Doch was muss ich da lesen?
Dreckschleuder hat geschrieben: Die Qual hatte ein Ende.
Fährt man dazu einen Super-Brevet?

fragt MOTTA
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Beitragvon Dreckschleuder » 01.09.2011, 23:21

Hallo Motta,

danke für die Glückwünsche.

Und ja, ich habe mich auch dieses Mal gequält. Ja ich hatte noch mehr Probleme mit mir als mit der Strecke. Der schon nach ca. 150 Kilometern aufgeriebene Bereich zwischen den Beinen ist immer noch nicht verheilt.

Es ist ein Gerücht, daß ich deswegen diesen Superbrevet gefahren bin.
Und es wäre schon schön, wenn mal eine solche Tour problemlos wäre.

VG
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Beitragvon Janibal » 02.09.2011, 00:21

Dreckschleuder hat geschrieben:Und es wäre schon schön, wenn mal eine solche Tour problemlos wäre.
Und es war schon schön, ohne Probleme, nur glaubt mir das keiner. Vielleicht hiernach (Ergänzung zu oben, ohne Rechtschreibung)

also, PBP hinter den Kulissen: am anfang, als wir angekommen sind, dachte ich mir, jetzt anmelden und gleich los, was soll der zauber mit dem warten und nochmal schlafen und den sonntag rumhängen. als neuling kannst du nicht sagen, das ist einfach, weil du es ja noch nicht gefahren bist, du weist auch nicht, wo du stehst. du kannst nur sagen, hbk war 300 km länger und das war einfach, weil du dich darauf eingelassen hast. bei pbp hast du einen ganzen tag zeit, dich darauf einzulassen und mit angelo kennst du die deutschen, die italiener. da ist immer was los, weil die stärksten nationen in frankreich da sind.

der einzige minuspunkt war, das wir start um 18 uhr anstelle von 16 uhr gewählt hatten. dachten wir, nachträglich wären wir auch in der sonne verdampft, wären zu schnell angegangen und hätten stürze gesehen. so stand die sonne nicht so hoch, wir konnten den ablauf sehen und sind zügig gefahren, aber nicht übertrieben. und wenn du zu spät in der schlange für 16 uhr gestanden hast, dann bist du auch erst um 17.20 losgekommen. so ganz vorne und pünktlich um 18 uhr ab. was fehlte, war der meinhard, alle haben nach ihm gefragt.

die ersten 140 km mit zwei flaschen würde nicht gehen, wusste ich. aber am straßenrad gabs immer wieder bürger mit gartenschläuchen. also mal angehalten und nachgefüllt, waren in der ersten gruppe ab 18:00 uhr. beim ersten halt ohne stempel ist die dann auch zerfallen. kurz vor der zweiten controlle wurden wir dann gestoppt vom marshall, keine weste an und es dunkelte. also stopp und angezogen. nach der kontrolle 230 km dann unfall von zwei galliern. wir pinkeln ausserhalb der stadt im laternenlicht. ein franzmann dann gefragt, ob alles ok ist. angelo mit helmlampe schaut auf und alles gut. der franzmann fährt langsam und macht einen schlenker, von hinten fährt einer rein und beide fallen um. nun wir: alles gut? die fluchen wie damals im elsaß und angelo hat schuld. er nur pardon und wir sind weiter, weil nur eine verbogene brille da war.

jetzt nacht und frauengruppen eh zu langsam, wer gut fährt sind die lieger. im bergab mit und bergauf zum nächsten aufgeschlossen. bei km 311 dann zu dritt mit einem engländer und wir finden die wegweiser nicht, habe aber einen track und kürze ab. dann auf einmal viele radler vor uns, ich kann zwei deutsche erwischen und frage beiläufig, ob im ort eine kontrolle war. yooop. angelo gestoppt und der engländer wollte es nicht glauben und ist weiter. wir zurück und allen erzählt, das brest ganz nett war. stempel geholt und noch zwei stunden später von viel glück gesprochen. hier eine cola getrunken. am ende der nacht hören wir gerüchte, wir wären die ersten aus der 18 uhr gruppe. das war gut für angelo, schnell.

bei morgengrauen in einer gruppe gallier gefahren, so langsam, weil frau in der mitte. aber immer welche von hinten nach vorne, drei kommen auch weg. asterix, obelix und methusalix. angelo cäsar hinterher und so kam der kreislauf auch mal morgens in schwung. so wellte es sich ohne vorkomnisse dahin und ich immer gut gegessen und immer gesagt, sch...egal, was es kostet, darauf habe ich lust. immer eine flasche wasser, eine iso leicht. um 19:00 uhr im hotel angekommen, vorher schon die erste gruppe aus brest entgegen gekommen. 27 h für 700 km, machbar. im hotel den schlüssel geholt und weiter. noch im hellen über den mt. brest, 355 m hoch, dann die heizelmänner gerade im anstieg. ist motvierend, wenn gegenverkehr ist.

der weg nach brest ist weit und brest ist erst spät zu sehen. mit einem finnen in der gruppe, das war schön. 600er quali gefahren ohne licht, aber mit bodenfrost. in brest selbst noch 10 km und dann wendepunkt. alle haben von chaos dort gesprochen, wir goldrichtig. die 16uhrer durch, die 18uhrer noch nicht da, alles leer. und brest ist bei km 620, also mehr als die hälfte. 20.30 uhr weg da. beinlinge angezogen. fehler: sonnencreme und straßenstaub fangen unter denen zu jucken an. also wieder aus, während der fahrt, aber gemütlich. zweiten finnen im lieger getroffen, der hat auch mit mir gesprochen. der hat für 300 km wasser dabei und bei richtiger dosierung kann er durchfahren ohne pinkeln. aber eigentlich ist der nicht normal, da finnen kontaktlos sind, lieger noch mehr und randonneure sowieso. aber er hat gesprochen.

zurück aus brest raus nicht über die brücke. und es beginnt zu dunkeln. ich habe nur noch den mt. brest im kopf und hinter mir einen, der ständig nase putzt. alle 50 m immer volle rotzwolke. hinter dem fahren und du bist krank. da die strecke anders ist, kommt erstmal keiner entgegen. es ist dunkel, nebel kommt auf und immer wieder naseputzen. irgendwie reizt der typ mich und ich versuche die flucht nach vorne, irgendwie ruft auch das hotel. so gebe ich mal gas und angelo meinte, ich hätte hier mein meisterstück abgeliefert. alle waren fertig und ich soll sie alle plattt gefahren haben. irgendwann meint angelo, wir müssten links und ich, der mt. brest war ja noch garnicht. also navi vergrößert, stimmt, den berg habe ich nicht germerkt.

23:30 hotel und warme dusche. festgestellt, eine trinkflasche vergammelt. wecker gestellt und kurz noch mit angelo diskutiert, dass wir erst bei dämmerung weiter fahren, er wollte nach 3 h wieder weiter. wir deutschen würden alles voll nutzen, was wir bezahlt haben. das hotel direkt an der strecke und in der nacht und am morgen kamen immer fahrer vorbei. die morgens sahen nicht so gut aus und wie wir dann erfahren haben, es hat in der nacht gut geregnet. kurz und quer gefahren und gleich einen zug bekommen. beim hotel liefen die strecken (Hin und zurück) nicht auf einer straße, sonden 1 km auseinander.

auf der weide hat eine kuh gerade ihr kälbchen bekommen und leckt es noch trocken. hier ist die welt noch ok, hier ist leben. Die beine sind auch wieder gut. war doch ein kleiner laktatstau zu spüren. jetzt alles entspannt und auch der große hunger ist weg. der körper scheint sich an die belastung gewöhnt zu haben und konnte 7 h vorsorge treffen. an der station neue flasche gekauft und angelo reifenheber, die hatte er verloren und du fährst unruhiger, wenn du dich nicht selbst versorgen kannst. gutes frühstück und warm ist es auch.

ich habe eine ganze dose sitzcreme mit und schmiere auch immer schön nach. nichts ist schlimmer, wenn es wund wird. dafür stinke ich. hose zwar im hotel gewaschen und im bett getrocknet, aber riechen tut es immer noch. trikot erst 40 h an, eigentlich immer nass, denn ich fahre mit weste. wenn ohne, dann wird der nacken kalt und zieht ein wenig. die assos weste hat einen dicken kragen, so aber immer nasses trikot. juckt auch ein bisschen auf der gewaschenen haut. angelo hat rücken. schon von anfang an und ich sage ihm, liegestütze. hier macht er die ersten drei und siehe da, rücken super. in der folge wird er immer wieder welche einbauen und unbeschwert durchkommen. mein fuß hat kurz gejuckt, ist aber weggegangen. keine probleme an sehnen oder muskeln, keine krämpfe. manchmal tut der arsch etwas weh, aber dann hilft tempo und druck auf dem pedal. auch mal schief sitzen.

nach der verpflegung kommen wir zu maxspeedo (mximiliam) und napoli (richtigen namen kenn ich nicht). maxspeedo ist gut drauf, immer wieder höre ich angelo lachen und worte wie bella oder chickas... das tempo wird höher, danilo kommt uns entgegen. kurz gerechnet: 250 km hinter uns und 11 h nach uns gestartet, also gleich auf, nur wir haben 6 h geschlafen. angelo wird nervös und fängt an zu drücken. ich rechne ihm vor, dass der nicht schneller ist, trotzdem etwas druck bleibt.

stoppschild, die gruppe schaut und fährt. eine vom komitee steht da und schreibt alle auf, die rüberfahren. wir bekommen nur eine verwarnung, nicht den fuß auf dem boden gehabt. auch zu viele nummern in der gruppe. strafe würde 1 h sein, wiederstand dann noch mal 2 h strafe. kurz vor der nächsten verpflegung treffe ich auch dreckschleuder. er erzählt, wie schlecht es ihm geht und dass er schlafen musste. wir haben es freiwillig gemacht, aber wir sehen uns auf einer höhe. ich erzähle von transalp, wie ich nach einer durchgekotzten nacht doch weiter gefahren bin und 14 tage unter mangelerscheinungen gelitten habe. trotzdem alle achtung, wobei etwas unvernunft ist auch mit dabei oder so schlecht ging es ihm nicht. ich habe 1 kg verloren, 6,5 kg sind heftig.

an der versorgung bekomm ich dann meine küsschen und die welt ist 5 m unter mir. gleich angelo gesteckt und der hat sich gefreut, endlich was menschliches... ein deutscher will die vorwahl von frankreich wissen. ich tippe auf 0034 oder 0033. soll er ausprobieren. die franzmänner wissen ihre vorwahl nicht, so wie wir deutschen auch nicht, oder? nur weil die handys die immer gleich mit abspeichern, kennen die wir jetzt.

die rückfahrt ist keinesweg uninteressant, immer noch kommen welche, die nach brest wollen, ich erkenn häuser wieder, kann aber nicht einordnen, wo die liegen. noch eine geheimkontrolle, totally secret. echt jetzt, keine Camper da. sonst kündigen sich die kontrollen immer durch versorgungsfahrzeuge an. ist ok, wenn mama die hemdchen bügelt und in der freizeit uns zujubelt. man kennt sich schon.

zweimal fahren kinder mit uns mit. die rollen so 2 km mit und dann wieder in die andere richtung. die ersten zwei sind mit rennrad und mtb unterwegs. rennrad weit vorne, ich fange an den mit dem mtb zu schieben und lasse kurz vor seinen kumpel los, der staunt nicht schlecht, als er überholt wird, blick nach hinten und ausgeschert und hinterher. hier hab ich gemerkt, das die beine nicht mehr so viel reserve haben.

beim zweiten mal sind die jungs 13 und 14, beide rennrad und fangen an mit uns zu sprinten. ihre kumpels aus dem dorf stehen an der strecke, mädels auch und feuern sie an. maxspeedo fährt heiße rennen mit denen, ich halte mich zurück und krame zwei fankarten raus. nach 5 km schaffe ich es zu denen nach vorne und übergebe die. daraufhin halten sie an und schauen sich das genauer an. die suchen jetzt bestimmt im internet nach dem promi... schön, agieren zu können.

zeitweise muss ich angelo mal zurückrufen, bergauf drückt er zu viel und maxspeedo mit. dann ein anstieg, der nach der kurve noch weiterlebt. vorne alle auf dem großen blatt und ich schon rausgenommen. oben alle platt und versprechen, doch mal zu schalten und lieber langsamer zu fahren, bergauf. bergab habe ich vorteile und rolle ganz gut. so fahren wir den tag über, auch mal im supermarkt schokolade rausgeholt. die tafel kostet in fr. 1,50 €. die haben auch eine gesundheitssteuer. dafür kostet unkonzentrierter saft 1,50 €/l.

gegen abend dann verlassen wird die hügel der küste. jetzt kommen auch keine fahrer mehr entgegen und die stationen sind auch nur noch in eine richtung offen.

wir beschließen weiter zu fahren und zu sehen, was mit uns in der nacht passiert. ein schweizer mit in der gruppe, edelrad und hochprofil carbon felgen. rumpelt ganz schön auf der strecke, ein italiener, immer nur hektisch vor und zurück, rechts links. an der station vor der dunkelheit geht er mit frau und tochter in den kamper schlafen... die station ist bei km 311 und da ist das bild mit den 20 wegweisern gemacht. es geht mir gut und immer noch ein scherzchen übrig. wir treffen beim essen auf henning. ich weiss sein namen nicht mehr, dabei 100 km beim 300er an der weser zusammen gefahren, vorher hinter hannover auf einem feld zufällig getroffen. es ging ihm mal schlecht, hat sich aber gefangen und ist jetzt pommes, war kurz vorm aufgeben, mental, freut sich aber über stories von fankarten und küsschen. ich trinke eine kola für die nacht, angelo macht einen guten eindruck und maxspeedo auch, nur napoli hängt durch.

angelo macht denen klar, wir fahren nach wollen, wenn einer nicht folgen kann, wird einmal gewartet, dann gehts ohne ihn weiter. kann uns ja auch passieren. aber 300 km sind einmal vätternrundan und das haben wir schon oft gemacht. angelo ist mit seinen italienern trondheim oslo gefahren, allerdings in 40 und hat sich erkältet, nur palaber und warten und espresso. na, auf alle fälle fällt napoli zurück und bekommt eine verwarnung, dann wurschtelt er hinten was rum und siehe da, es geht wieder. wir gehen von doping aus...

wir werden nicht mehr überholt, überholen aber in abständen. so richtig schlangenlinien fährt keiner. liegen aber weiche rum zum schlafen. leider gibts keine bilder davon, weil nachts verwackelt alles. wir bekommen auch den schlechten belag zu spüren. auf einmal geht nix mehr, du denkst, es hält dich jemand mit einen gummiband fest. es geht wohl auch leicht bergauf, aber auf alle fälle schalten alle auf das kleine blatt und auf einmal steht vorne eine 1 auf dem tacho. nach 3 km ist der spuck vorbei und der straßenblang ändert sich mit einen absatz und wir fliegen förmlich los.

zwischen den stationen trinken wir nur noch eine flasche, ich zeige denen, wie nachts bergab gefahren wird. angelo hat von meinhard das vorderrad geliehen, mit nabendynamo und E3 lampe. 70 lux. das geht gut, ich fahre mit der iq speed auf sparflamme, muss ja 20 h halten, bergab auch mal voll an. auf alle fälle nachts an der mittelinie orinentieren, am besten drauf fahren, ist ja trocken. wenn gegenverkehr dann rüber, sonst in der mitte und es ist klar, dass du nicht um die kurve sehen kannst, die entgegenkommenden autos siehst du aber am licht. und wildschweine auf der fahrbahn gibts nicht, die haben asterix und obelix....

nachts gehen auch gut bananen und süßkram rein. was sehr gut war, waren orangen. ich schwöre ja bei langstrecke auf salz und dann vitamin C, das bringt den flüssigkeitshaushalt auf trapp und schwemmt müll aus. habe kein riegel und kein gel angerührt, nur etwas iso in der falsche und 2 dosen kola. die italiener waren dann irgendwann bei espresso 10.

in der nacht machen alle druck, sie riechen das ziel und merken den rückenwind, auch wird es vor paris flach für 60 km, 1,5 h. schön mit 40 durch die nacht. immer wieder fahrer aufgesammelt, die kurz mit sind und dann haben wieder reißen lassen. bei dammerung dann die letzte kontrolle, hier mach ich zum ersten mal druck, da 6 uhr die gefühlt kälteste zeit des tages ist, also nur kurz etwas essen, warme supppe und wieder raus. espresso haben meine südläner noch reinbekommen, nur noch 60 km. die sind die härtesten, nur 5 % vom ganzen und trotzdem kannst du da verrecken.

langsam rollen wir der sonne entgegen durch felder, dann kommen wir auf die hinstrecke und es wird nochmal wellig, der berufsverkehr ist durch. wir hatten einen fall von agro autofahrer, der rest hat abstand gehalten oder hat gewunken. angol macht hier sein zweites meisterstück, nach den 60 km in der nacht. irgendwann sehe ich keinen grund mehr, die berge hoch zu fliegen und dann sagt angelo nur, das hätte ich schon mal besser gemacht. ab da an fliege ich wieder mit, es war nur, dass ich etwas aufmerksamkeit gebraucht habe.

da angelo keine zeit von danilo kennt, kommt es wohl auf sekunden an. wir halten uns in versailles aber an die verkehrvorschriften und rollen ganz unspektakulär ein. 15 km vor dem ziel haben die alle 5 km ein schild aufgestellt, wie lange noch. beim ersten schild bin ich kanpp vorm weinen, war aber schon mal hefitiger und das macht die beine so lasch. im ziel ist das ding durch und wir sind uns einig, die letzte nacht hätte auch anders verlaufen können und keiner ist sauer, das wir die 60 h verpasst haben.

kleine verabschiedung von napoli und maxspeedo (ich mag ihn). auf gehts mit dem rad zum auto in die garage (2 € überdacht und 2 km vom start weg, kamera gesichert) kurz vor laufender kamera umgezogen und dann ins hotel. aneglo fährt mit 60 auf der autobahn und die 7 km hätten auch nicht länger dauern dürfen, auch fehlt komplett ein geschwindigkeitsgefühl.

noch mal zu start/ziel, du weisst aber nicht, wer noch draußen ist und so wartest du auf nichts. was ich mir wünschen würde, wäre die letzte kontrolle am eifelturm...

Danilo hat 10 h mehr gefahren wie wir. bis zur letzten kontrolle ohne viel schlaf--- ach ja, in der letzten nacht habe ich mich 15 min lang gemacht und wie ein wunder waren die beine wieder super und habe auch nicht gezittert. du musst nur lang und gerade liegen und nicht mehr als 15-20 min. noch was, am abend vor der letzten nacht ist die italienerin bei der kontrolle eingefahren, maxspeedo kennt sie: triathletin und nicht wirklich weiblich, hat aber noch eine hohe stimme und ist groß. er redet von ihr als bella chicka und bricht jedes mal zusammen, wenn er sie sieht, er meint, er ist zu schwach um mit ihr zu fahren. italiener fahren immer vor frauen, das schafft er nicht die ganze zeit. ---und dann hat danilo die letzte controlle nicht gefunden, musste umwege fahren und ist dort orientierungslos zusammengebrochen für 6 h.

wäre aber auch so langsamer gewesen als wir. maria wusste das alles schon, weil die italierner untereinander ein gutes netzwerk haben.

donnerstag unmüde aufgestanden und auch keinen großen hunger. zurück noch über stankt wendel, einen befreundeten eisdielenbesitzer getroffen. ein bruchpilot. angelo hat erzählt, der wollte sich mit einem autofahrer an der kreuzung unterhalten und er wollte sich an der fensterscheibe abstützen, nur war die offen, also mal ins auto gefallen und rad hat den lack zerkratzt. auf 300 km ist der mal auf 14 unfälle gekommen, ist jetzt aber besser geworden. in der eisdiele war schon großes treffen, weil teile der szene rad am ring gefahren sind. na, die show war dann vorbei als angelo von pbp erzählt hat. ich mal wieder drei kugeln rein, wobei die nicht geschmeckt haben. angelo hat dann auch gesagt, er hätte keinen geschmack. scheinbar stellt der körper die nerven aus auf dauer oder die hormone dafür sind weg. du bist auch schmerzfreier nach solch einer tour. bei angelo hat dann das eis wieder geschmeckt und dann noch zum hohen meißner, tat weh, aber das tut er immer.
St. Jan
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Beitragvon motta » 02.09.2011, 09:20

Dreckschleuder hat geschrieben:Es ist ein Gerücht, daß ich deswegen diesen Superbrevet gefahren bin.
.. das will ich nicht hoffen, und dass du beim nächsten Mal wieder Freude am Radfahren hast.

1001 Meile Italien im nächsten Jahr?
Ich melde mich sobald die Seite keine Baustelle mehr ist.

Zur Einstimmung bin ich gestern im Training schon mal im MM-Trikot gefahren - es passt mir immer noch!

gruss MOTTA
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Beitragvon Dreckschleuder » 02.09.2011, 12:17

Zur Einstimmung bin ich gestern im Training schon mal im MM-Trikot gefahren - es passt mir immer noch!
Das ist erstaunlich. Gut informierte Quellen behaupten, Dein Leibesumfang hätte sich halbiert. ;-)
Wen hattest Du also mit im Trikot?
Freude am Radfahren!
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 04.09.2011, 17:47

Dreckschleuder hat geschrieben:Gut informierte Quellen behaupten, Dein Leibesumfang hättte sich halbiert
Michael, ich glaube Motta hat gar keinen Leibesumfang. Wenn man unmittelbar neben ihm fährt, muss man schon genau hinsehen, um über dem Sattel den Fahrer auszumachen :)
:gruss: Dirk
:gruss:
dirk
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Beitragvon Dreckschleuder » 05.09.2011, 10:14

@Janibal
1. Kosten: Nachdem ich gerade die Kosten aufgestellt (wir waren zu zweit im Auto unterwegs) habe, weiß ich, daß Die bei mir mit 500 Euro geringfügig niedriger waren (allerdings ohne Abschreibung Auto...).
Benzin & Maut €93
3xÜN: €82
Verpflegung Paris: €18
Restaurant Paris: €42
Verpflegung Str: €90
Startgeld €110
Radverschleiß €58
Sonstige Ausgaben €7

2. Gewichtsreduktion:
Ich muß die Abnahme etwas relativieren. Ich hatte mich zuletzt am Donnerstag Morgen zu Hause (79,5) gewogen und unterstellt, daß ich im Vorwege nicht abgenommen habe. Wg. der Hitze und dem doch sehr sparsamen Essen auf der Fahrt und in Paris ist das aber unrealistisch. Der Feder-Waage in der Drogerie/Apotheke traue ich auch nicht so wirklich. Dennoch war ich sehr erschrocken, als ich das sah.
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Beitragvon jenne » 05.09.2011, 11:56

Weitere Berichte gefunden:
http://www.droplimits.de/index.php/pari ... stein.html (Liegerad, 57:30 h)

http://www.velomobilforum.de/forum/show ... post358915 (Velomobil, ~65:27 h)

http://www.velomobilforum.de/forum/show ... post358981 (Velomobil, 47:42 h, oops, er hat ja auch hier was getippt :))
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Kunst

Beitragvon Janibal » 07.09.2011, 22:14

An der Verpflegung Villaines-La-Juhel bei KM 1009 wurde ich dokumentiert:
Bild

und eine Künsterlin ließ sich ihr Bild von Fahrern an selbiger Stelle signieren:

<IMG src="https://lh4.googleusercontent.com/-qXf- ... C01754.JPG" width="800">

dazu schrieb sie jetzt (ich habe ihr meine mailadresse mit bekannter Karte dagelassen, auf dem Bild ist kein Text von mir!):

Wir schicken ein photo für Sie von Paris Brest Paris ,von Villaines la Juhel.Diese Bild symbolisiert die Strecke zwischen Paris und Brest und hat aus meine Frau Micheline gemacht.Wir hoffen Sie haben die Strecke zu Ende gegangen.Wir kennen eine Stadt,Bad Liebenzell, im Schwarzwald (die Städtepartnerschaft).Auf wiedersehen.

Ja, jeder sieht die Welt anders... aber erst die Farben machen sie schön.
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Beitragvon Helmut » 11.09.2011, 03:09

Wer die Faszination P-B-P besser verstehen möchte, schaue sich den folgenden Bericht mit vielen umwerfenden Bildern an. Siehe

http://www.liegerad-fernweh.de/reise/50 ... richt.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon jenne » 11.09.2011, 13:44

Schöne Zusammenstellung!

Da ist auch Alpo Kuusisto mit dem Tretroller drauf. Es waren 84:36 h, die er gebraucht hat. :)

j.
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Beitragvon Helmut » 12.09.2011, 12:07

Hier noch ein umfangreicher Bericht von spless, dessen Hinweis darauf sich in einen anderen Fred verirrt hatte.

Es gibt auch einen von Ex-Angelboot: http://www.audaxclub-sh.de/node/432
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon motta » 12.09.2011, 14:43

Helmut hat geschrieben:Wer die Faszination P-B-P besser verstehen möchte, schaue sich den folgenden Bericht mit vielen umwerfenden Bildern an. Siehe
http://www.liegerad-fernweh.de/reise/50 ... richt.html
Sehr schöner Bildbericht, den Andreas da veröffentlicht hat, wie ich finde.
Wir fuhren 2003 quasi zusammen, so wie man mit einem Liegeradfahrer eben zusammen fahren kann; also , wir trafen uns an fast allen Kontrollstellen und Verpflegungspunkten auf der Strecke, an denen wir einfach gar nicht vorbei fahren konnten. Sicherlich haben wir dort viel Zeit "verloren" :(
Es gibt dort auch ein Foto, welches dieses belegt- damals passte das Vereinstrikot noch 8)

gruss MOTTA

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