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Nach 2003 bin ich wieder die Vätternrundan in Schweden gefahren. Am Donnerstagabend ging es mit zwei Bussen ab Harburg in Richtung Schweden. Perfekt organisiert wurde die Reise von Ingomar Schuhmacher-Hahn aus Stade.
Die Vorfreude wurde etwas getrübt durch das schon unwirkliche Wetter. Regen und Sturm begleiteten uns während der ganzen Anreise. Unser Quartier war die Jugendherberge in Borgham, 30 km von Motala entfernt. Hier wurde uns am Freitagmorgen ein reichhaltiges Frühstück serviert und anschließend bezogen wir unsere Zimmer. Statt mit dem Rad zur Anmeldung nach Motala zu fahren - es regnete immer noch in Strömen - bestiegen wir den Linienbus. Beim Anblick der 60 Leute, die an der Haltestelle standen, verzichtete der Busfahrer aufs kassieren.
In einem großen Zelt waren Anmeldung und Messe untergebracht. Der Verkaufsrenner waren Überschuhe und Regenbekleidung. Danach gings mit Jörg Doose vom NDR, RG Uni HH Fahrern und einigen anderen erstmal ins Cafe. Es wurde ausgiebig die Kleiderfrage für den nächsten Tag diskutiert, während es draußen mal wieder ausgiebig stürmte und schüttete. Egal, da müssen wir nun durch.
Zurück in der Jugendherberge wurden bei der Nudelparty erstmal reichlich "Körner" eingelagert, dann ging es ins Bett, denn um 2:00 Uhr am nächsten morgen war Wecken angesagt. Ich habe wunderbar geschlafen, während meine Zimmergenossen um 2:00 Uhr ziemlich geschlaucht auf der Bettkante saßen. Leo, ein 71-jähriger Paris-Brest-Paris Veteran aus Dortmund, hatte allen mit seinem Schnarchen die Nacht versüßt.
Mit unserem Bus und Anhäger ging es zum Start. Unsere Startzeit war 4:24 Uhr. Alle drei Minuten wurden 70 Fahrer auf die Reise geschickt. Es regnete nicht, was aber nur zehn Minuten anhielt, dann aber um so heftiger. Ich hatte mich für zwei kurze Radhosen und Beinlinge entschieden, eine Gore Regenjacke und nicht mehr soviel drunter. Eine richtige Entscheidung denn mit 12 Grad war es nicht mehr so kalt und der Wind wehte mäßig.
Alle ca. 35 km gab es ein Depot. Ich machte aber den ersten Stopp erst nach 109 km in Jönköping. Bis dahin hatte ich mit guten Gruppen und Rückenwind einen Schnitt von 35 km/h. Es hatte bis dahin nicht nur geregnet, sondern Nebel und Dunst kamen hinzu, teilweise war alles nur schemenhaft zu erkennen. Ich hatte klare Brillengläser gewählt, auch eine kluge Entscheidung.
In Jönköping trank ich zwei Becher Kaffee, füllte die Wasserflaschen auf und schön warmer Kartoffelbrei mit Ketchup sorgte für das leibliche Wohl. Schon hier war für einige Teilnehmer die Fahrt zu Ende. Sie ließen sich mit Rad zum Start zurückfahren, war alles organisiert. Von den rund 14.500 Startern erreichten etwa 1.000 Teilnehmer das Ziel nicht.
Ab Jönköping gab es Gegenwind und das Suchen nach einer guten Gruppe begann. Ich hatte Glück und konnte in einer guten Gruppe "Unterkommen" und so flogen wir förmlich nach Hjo zum 178 km Depot. Meine Gruppe machte hier keinen Stopp, ich musste aber anhalten, meine Getränkeflaschen waren leer und so nahm ich auch eine warme Mahlzeit ein, leckere Lasagne. Zwischenzeitlich hatte es aufgehört zu regnen, es wurde fast schön. Ein paar Fotos und ab ging es wieder.
Das Suchen nach einer Gruppe begann erneut. Bei km 182 "Stand" die Gruppe, mit acht Fahrern blieben wir bis Hammarsundet, Km 259, zusammen. Wir lösten uns perfekt ab, es war eine Freude. Hier wurde nochmal angehalten, Flaschen aufgefüllt und leckere Blaubeersuppe vernascht. Zu viert haben wir die letzten km in Angriff genommen. Jetzt ließen wir es locker angehen, genossen die Landschaft, die roten Holzhäuser inmitten von satten Grün, auch der Raps war noch am ausblühen, wir waren ja auch nördlicher. Das Ziel in Motala nahte. Ein 303 km langer, wunderschöner, perfekt organisierter Radmarathon ging zu Ende.
Die Medaille als Belohnung und Erinnerung wurde uns überreicht. Reichlich Zielverpflegung füllte unsere Speicher wieder auf. Nun schien auch die Sonne und am Ufer des Vätternsee wurden die Erlebnisse ausgetauscht. Ich war glücklich und werde nächstes Jahr wiederkommen. Für die 303 km benötigte ich eine reine Fahrzeit von 9:02:35 Std., insgesamt war ich 9:46:00 Std. unterwegs. Ein Schnitt von ca. 33,6 km/h. Mit dem Bus wurden wir in die Jugendherberge zurückgefahren, wo es abends geräucherten Lachs mit Kartoffelsalat gab und noch ein Erdinger gezischt wurde. Dann wollten doch alle nur noch schlafen. Nach einem reichlichen Frühstück wurde die Heimreise angetreten.
SEE YOU In MOTALA 2010
Hans-Hermann Wulff
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