Be- und entschleunigen - und Tourbeers

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Janibal
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Be- und entschleunigen - und Tourbeers

Beitragvon Janibal » 21.12.2012, 12:21

<b>Be- und Entschleunigen</b>

Ja, es ist ernst. Meine Welt ist am 23.11.12 untergangen. Heute hat sie noch ein paar Stunden Zeit. Seit dem habe ich an einer neuen Welt gebastelt. Wenn die Welt untergeht, ist es nicht so, dass du in im Raum umhertreibst, sondern du wirst von einen schwarzen Loch angezogen, ganz weit unten und irgendwann spuckt es dich wieder aus, auf eine neue Welt. Die dreht sich vielleicht langsamer, ist nicht so bunt, auf alle Fälle ist sie neu und ungewohnt, unvertraut. Das heißt Anpassen oder Ändern. Mal eben zurück geht nicht.

So bin ich zu Besuch auf einer neuen Welt gewesen, habe leider viele Menschen zurück lassen müssen, habe viele enttäuscht. Einzige Entschuldigung, die ich anbieten kann, ist, dass ich nicht Weltherrscher bin und schwach.

Aber eigentlich hat sich der frei Fall abgezeichnet. Die Arbeit in Marburg, Wochenenden in Bargteheide und auf der Rennstrecke. Immer nur zu Besuch auf Welten, meine eigene Welt ist der Zug für 4 Stunden, 2 x die Woche.

Die Marburger Welt ist für mich bunt, Arbeit, Training und kaum Grenzen. Doch ich passe nicht in die Marburger Welt. Bin nur zu Besuch und lasse mich auch nicht nieder. Und ich verstehe auch nicht die Weltordnung, halte mich für schlau, doch es reicht nicht zum Durchblick, Wünsche leiten mich. Marburg ist kein Spielplatz. Rufe nach Hilfe von mir durch den Weltraum werden erhört. Sie geben Klarheit für einen Moment und ich lasse es langsam zu, dass mein Wunschkonzert auf dem Spielplatz verstummt. Der Spielplatz wird verlegt auf die Rennstrecke und in Konzerthallen.

Die Welt der Rennstrecke duldet Spielereien. Es interessiert niemanden, ob du hinten rüber fällst. Bei Verletzungen gibt es eine zweite Chance. Dafür hast du bezahlt. Aber nicht genug, um zu gewinnen. Dafür gibt es Ausreden wie: Dabei sein ist alles, Jeder ist ein Gewinner oder Finisher. Es ist aber so: Der zweite ist erster Verlierer.

Ausnahme ist für mich der Tag der Norddeutschen. Was als begleitete und dokumentierte Fahrt nach Hamburg beginnt, endet als Lebenswerk. Und da war noch der P-Weg. Der Marathon hat viele Schatten geworfen, war aber ein ganz heller Moment nahe der Sonne. Marathon gibt ein starkes Gefühl, ohne Hilfsmittel! weit zu kommen. Unabhängigkeit.

Nebenbei noch zu erwähnen, Marburg-Hannover im März bei 5°C, 12h Indoor Meisterschaft vorher als Kick-off. Doch dann viele Absagen, abgelenkt. Erst im nassen Sommer ein X-Terra (immer wieder), dann 24h Duisburg ganz leicht, Abbruch von DOW. Verloren in Badse. Und dann Leere, kein Bezug mehr zu den Welten, noch mal von Bargteheide nach Marburg, auch bei 5°C und mit der Vorsitzenden und 2beers von HH nach Berlin. Aber eigentlich alles nebenbei. Neben Tag der Norddeutschen und P-Weg. Trotzdem ein positives Saisonfazit.

Am Ende des Jahres hat mich die Welt Bargteheide drauf aufmerksam gemacht, dass ich auch nur zu Besuch bin. Das saß. Ich fliehe in den Raum und falle, lande auf der entschleunigten Welt. Eine Welt ohne schelle Nachrichten, ohne Telefon, ohne Rad und ohne Zucker. Mal eben wird nichts. Was bleibt, ist unverbindliche Zeit, zum Nachdenken, zum Laufen, zum Schlafen, zum Essen. Alles in allem ist es ein neue Welt, die nicht meine ist. Einfach nicht bunt genug. Zu wenig Ablenkung, aber sehr gut zum Verstehen und den Akku zu laden.

Ich stehe lieber im Licht, als das ich mir Licht machen muss, folge Göttern mit Mikrofon in der Hand, als mir selbst eine Religion zu basteln, bin lieber zu Besuch, als Miete zu zahlen, aber ich brauche ein zu Hause, wo ich mal nur kurz Entschleunigen kann. Dafür muss ich mich manchmal entscheiden und auch mal nein sagen. Aber ich glaube ich werde zeit- und teilweise auch verstanden.

Dass es ein schönes Jahr mit dem Sommer meines Lebens 11.05. - 08.09. war, wird keiner glauben. Dafür bin ich auch in zu vielen Welten unterwegs gewesen. Gerade fliegt eines meiner großen Idole in der Medienwelt: Aus Tobias [twobeers] wird tourbeers:

Hier im neuen Format mit Poster. Die Bravo arbeitet an einem Starschnitt.

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alles hier im Heft 01.13:

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Ganz nach meinen Göttern ist mir aber klar geworden: Ich bin der Weg. (ooohhhh)

Nicht ganz klar ist die Gebrauchsanweisung: Von Kathrin und Stefan E. zum Fest.

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Sehr schön, wer nicht Entschleunigen möchte, der bitte: Für neue Batterie alte Batterie zurück für Sauberwelt in deutscher Wald… Ja, Sauberwelt, nicht hingebastelt bekommen, ist doch so schön hier… :)
St. Jan
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Grotefend
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Schön, von dir zu hören (lesen).

Beitragvon Grotefend » 21.12.2012, 16:01

Hallo Jan!

Noch niemals hat mich ein Beitrag hier im Forum so bewegt wie dieser.

Nicht nur ich fragte mich, nachdem du am 23. 11. überraschend deine Teilnahme an der Bambi-Verleihung absagtest, wie mag dir wohl zumute sein. Zumal ich nur eine Woche zuvor gemeinsam mit etlichen anderen Fories dabei sein konnte, deinen Auftritt im NDR-Studio zum Tag der Norddeutschen zu umrahmen. Wie schien uns da die Welt - und besonders deine - noch vollkommen hell und bunt.

Ohne Näheres über die Gründe und Zusammenhänge zu wissen, war doch deutlich geworden, es muß ein großes, tiefes und sehr dunkles Loch sein, in das du gefallen und wohl noch immer nicht wieder heraus gekommen bist.

Von ganzem Herzen wünsche ich dir, dass es möglich ist, die Scherben zu kitten und Zerbrochenes wieder zusammenzufügen. Dazu gesegnete Weihnachtstage und für das neue Jahr eine Wende zum Positiven.

Grotefend
Zuletzt geändert von Grotefend am 22.12.2012, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
Sonne in den Speichen sieht nur, wer sein Rad bewegt.
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Re: Schön, von dir zu hören (lesen).

Beitragvon thomas-hh » 21.12.2012, 17:48

Grotefend hat geschrieben:Ohne Näheres über die Gründe und Zusammenhänge zu wissen, war doch deutlich geworden, es muß ein großes, tiefes und sehr dunkles Loch sein, in das du gefallen und wohl noch immer nicht wieder heraus gekommen bist. Von ganzem Herzen wünsche ich dir, dass es möglich ist, die Scherben zu kitten und Zerbrochenes wieder zusammenzufügen. Dazu gesegnete Weihnachtstage und für das neue Jahr eine Wende zum Positiven.
Ich habe keine Ahnung - und davon jede Menge. Dennoch möchte ich mich den Worten Grotefends anschließen. Und ich werde auch weiterhin darauf achten, ob mir in der Umgebung von Bargteheide ein Radfahrer mit Blume am Helm fröhlich lächelnd entgegen kommt.

Lieber Gruß

Thomas
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dirksen1
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Beitragvon dirksen1 » 21.12.2012, 20:49

Mensch Jan,

solche Worte von einem Menschen wie dir gehen tief, lassen tiefe Einschnitte deutlich werden...in deinem Leben.

Wünsche dir geruhsame Tage und die nötige Portion Lebenslust, diese für dich zu nutzen.

Andre
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Beitragvon Tribelix » 21.12.2012, 23:27

Willkommen im Club, die Erde dreht sich weiter, ob in Marburg, oder in Bargteheide. Entscheidungen verletzen, ob nun andere oder einen selbst. Keiner weiß, welche Entscheidung die richtige ist, es ist alles ein Kompromiss oder purer Egoismus.

Midlife Crisis

und daran ändert die Sonnenblume im Helm auch nichts, ich weiß wovon ich rede. :mad:
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Re: Be- und entschleunigen - und Tourbeers

Beitragvon Helmut » 22.12.2012, 01:38

Janibal hat geschrieben:aber ich brauche ein zu Hause, wo ich mal nur kurz Entschleunigen kann. Dafür muss ich mich manchmal entscheiden und auch mal nein sagen.
Ja, den Gedanken kenn ich. Und das sollte man sich von seinem Ego nicht kaputtmachen lassen. By the way - kennst Du "Der Clown hat den Blues" von Wolf Maahn? Bei dem Lied musste ich immer an Dich denken (ist auf YouTube leider gesperrt).

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, drehen sich Deine Welten weiter, wenn auch einige ab und zu etwas entschleunigt. Hört sich nach einem gangbaren Weg an. Verzicht bedeutet zwar immer auch Frust (Erwartung minus Realität gleich Frust), bewusster Verzicht wird aber nicht unbedingt so wahrgenommen.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Speedmanager » 22.12.2012, 20:25

Ich weiß von nix. Also sag ich auch lieber nix.

Nur soviel: Schön, wieder von dir zu hören, Jan.
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Beitragvon Helmut » 23.12.2012, 23:49

Wolf Maahn hat geschrieben:Unsere Träume sind nie gefeit,
gegen ne Überdosis Wirklichkeit.
@ Jan: Eine wunderbare Live-Aufnahme davon ist unterwegs zu Dir.

>> Hier eine Hörprobe <<
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
Angelboot

Beitragvon Angelboot » 25.12.2012, 13:54

Hallo Jan :Sonnenschein: :Sonnenschein: :Sonnenschein: :Sonnenschein:
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Beitragvon Twobeers » 27.12.2012, 14:03

Hallo Jan, ich liege heute den ganzen Tag nur im Bett. Ich hatte zu einer Tour aufgerufen, keiner hat sich gemeldet und so bleibe ich einfach im Bett. Herrlich! Und der erste ruhige Tag nach Wochen. Vielleicht komme ich endlich mal dazu, signierte Starschnitte zu verschicken...

Nach unbestätigten informationen soll im Februar erstmals ein Störtebeker-Cup-Ableger-Lauf in Hamburg stattfinden. Ich bin gespannt.

Viele Grüße aus der Hauptstadt. Diese Zeilen haben mich sehr geschwächt, ich muss weiterschlafen...

Twobeers
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Beitragvon Helmut » 27.12.2012, 14:45

Twobeers hat geschrieben:Nach unbestätigten Informationen soll im Februar erstmals ein Störtebeker-Cup-Ableger-Lauf in Hamburg stattfinden. Ich bin gespannt.
Diese Informationen kann ich aus erster Hand bestätigen. Am 3.2. wird durch den Öjendorfer Park gejagt. Liegt direkt an der BAB B-HH.

http://her.is/FuAA3

Über ein paar Eisenschweine, auf die man Jagd machen kann und die selber jagen, würden wir uns sehr freuen.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Twobeers » 27.12.2012, 15:57

Ich hab die Informationen beim ESK gestreut und bin zuversichtlich, daß wir die Fahne hochhalten werden.

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