5. Velo Classico Germany, Ludwigslust 14.09.2019 (Bericht und Bilder)

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Kanarienvogel
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5. Velo Classico Germany, Ludwigslust 14.09.2019 (Bericht und Bilder)

Beitragvon Kanarienvogel » 16.09.2019, 15:48

So, ich habe mal den Bericht von Stauder Volker, auf seinen Wunsch, in einen neuen Thread in dieses Jahr transferiert (-:

Seine Bilder werde ich auch noch nachliefern, so bald er sie mir zur Verfügung gestellt hat.


Stauder Volker schreibt:

Am Samstag war ich zum zweiten Mal bei der Velo Classico Germany, die fünfte Veranstaltung dieser Art, in Ludwigslust. Bei der Deutschlandpremiere im Jahre 2015 war ich noch mit Helmut am Start.
Der gesamte Rahmen war fantastisch. Gestartet wurde im passenden Ambiente, in den Parkanlagen des Ludwigsluster Schlosses bei herrlichen Herbstwetter mit milden 19° für diese Jahreszeit und rd. zehn Stunden Sonnenschein.
Der Veranstalter konnte bei den vier Alternativrunden, die Heldenrunde mit 150 KM, die Liebhaber Runde über 95 KM, die Genießer Runde zu 50 KM und die Diamant Runde von 30 KM angabegemäß 500 Teilnehmer verbuchen. Damit erreichte das Starterfeld eine Verdoppelung ggü. dem Vorjahr. Teilnehmer waren u. a. aus England, Italien und Dänemark angereist und waren auch schon bei der L'Eroica in der Toskana am Start.
Bei der Premiere waren wir keine 100 Teilnehmer. Eine positive Entwicklung.

Die Starter waren mit einer Vielzahl an Drahtesel Variationen, primär mit Stahlrahmen unterwegs. Vom Singlespeed über das Lastenfahrrad, der Renner mit der typischen Rahmenschaltung und einzelne mit der Positron Schaltung am Vorbau.

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Das Baujahr der Räder reichte zurück bis Mitte der sechziger Jahre. Der Altonaer Bicyvle-Club von 1869/80 war auch mit einem Stand vertreten und bereicherte die Veranstaltung mit der Ausstellung von Modellen aus der mehr als 100 - Jährigen Fahrradgeschichte.

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Darunter das Textima Bahnrad mit unterschiedlichen Laufradgrößen, den Stadon Halbrenner aus dem Jahre 1940, das Diamant Modell 68
ebenfalls von 1940, das Ahens Rennrad von 1958 und das Schauff Campagnola von 1978. eine Besonderheit war das Terko aus dem jahre 1937 mit dem von Tulio Campagnola ( der Firmengründer ) konstruierten Schnellspanner und jeweils einem Kettenblatt in unterschiedlicher Größe an dem hinteren Laufrad. Damit konnte der Singelspeed bei Berganstiegen durch herausnehmen des Laufrades und umsetzen auf das größere Kettenblatt eine bergtaugliche Übersetzung umsetzen.

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Ich fuhr die Liebhaber Runde und wie die Teilnehmer der Helden Runde wurden wir von Polizeimotorrädern aus Ludwigslust eskortiert. Bereits am Start, mit musikalischer Begleitung fanden sich zahlreiche begeisterte Zuschauer ein und wünschten uns eine sichere Fahrt.
Etwa 45 KM der Tour führte uns über alle nur denkbaren Straßenbelags Variationen und wir wurden dabei kräftig durchgeschüttelt. Von Schotterbelag, hin zu Sandabschnitten, Kieswegen, gepflasterte Wege, Waldwege, Feldwegen mit schlechtem Belag und zahlreichen Schlaglöchern, über Landwirtschaftswege mit halben Teer- und Naturbelag. Angepasst an die Fahrradwege vor rd. 100 Jahren.
Die Hauptaufmerksamkeit lag auf Sichtung der Fahrstrecke. Der Anteil der Streckenabschnitte mit vernünftig geteerten Straßenbelag war bei ca. 50 KM.
Am ersten Depotpunkt an der Lewitzschleuse wurden wir mit u. a. Kaffee, Kuchen und Grabower Küsschen neben belegten Brötchen mit Wurst, Käse und vielen weiteren leckeren Zutaten aus der Region herzlich empfangen.

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Man hatte das Gefühl in einem offenem Wohnzimmer zu sitzen.

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Landschaftlich sehr abwechslungsreich verlief die Strecke über Garwitz entlang des Flusses durch den Wald bis nach Parchim. Hier wurden wir mit Suppe, Wein, Kaffee, Kuchen und vielen weiteren Leckereien von charmanten Damen in Vintage Kleidung empfangen.

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Zu unserer Ehre spielte eine Samba Band ( es war auch Erntefest mit geschmückten Pferdewagen )

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und die Bevölkerung hat regen Anteil an unserer Präsenz genommen und durften viele Fragen beantworten und waren begehrte Fotoobjekte.
Kaum hatten wir Parchim verlassen, ich fand Anschluss an eine Dreiergruppe aus Berlin, mit einem der Teilnehmer sind Helmut und ich schon 2015 gefahren, spürten wir Wind von Vorne und wir mussten die ersten längeren Anstiege bewältigen. Was mit begrenzter Gangzahl und dem Eigengewicht des Fahrrads schon eine Umstellung zum gewohnten Rennrad war. Dabei wird einen bewusst, was unsere Vorgänger geleistet haben. Allen Respekt.
Angekommen in Grabow gab es die berühmten Grabower Küsschen,

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Wein, Radler und leckeren Kuchen. Schließlich waren es nur noch zehn Kilometer bis zum Ziel.

Dort angekommen wurden wir mit Livemusik und einer Medaille empfangen und

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genossen den Sonnenschein und beglückwünschten uns gegenseitig, dass wir diese Strapazen auf unseren nostalgischen Fahrrädern bewältigt haben.

Es war ein wunderschöner Tag und so mancher Retro Artikel wurde noch als Ergänzung für das Fahrrad erworben.
Ich selbst habe die Tour auf meinem KTM Formular, einem 61-er Stahlrahmen mit Positron FH 12- Gang Schaltung aus dem Jahre 1978, nachgerüsteten Huet Kolbendynamo mit Laufradschnecke und Weinmann Bremsen auf Grand'Prix Classic Reifen von Continental bewältigt.

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Ein herzliches Dankeschön an die vielen sich um die Teilnehmer liebevoll bemühten Helfern und dem Veranstaltungs- und Organisationsteam. Eine tolle Werbung für die Vintage Fahrradliebhaber. Ich habe meinem Bericht zahlreiche Fotos beigefügt.
Ich unterstelle, dass ich auch bei der nächsten Velo Classico Germany dabei sein werde.
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Re: 5. Velo Classico Germany, Ludwigslust 14.09.2019 (Bericht und Bilder)

Beitragvon Kanarienvogel » 20.09.2019, 11:56

Soooo…...nach dem die technischen Probleme auf der Homepage von den fleißigen Helfern im Hintergrund beseitigt wurden :GrosseZustimmung: konnte jetzt auch Volkers Bericht mit Bilder vervollständigt werden :D.

Wer seine komplette Bildergalerie anschauen möchte, guckt hier: https://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/2 ... 4-09-2019/
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