Ironman 70.3 Germany, Wiesbaden 2008 (Bericht)

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Tribelix
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Ironman 70.3 Germany, Wiesbaden 2008 (Bericht)

Beitragvon Tribelix » 12.08.2008, 19:21

Ironman 70.3 Wiesbaden

Irgend etwas muss mich im November 2007 gestochen haben, anders kann ich mir die Anmeldung beim Ironman 70.3 nicht erklären. Das Profil der Radstrecke hatte es mir angetan, als Lanzarote erprobter Radfahrer fand ich das Profil nur Geil!!!. Nur sind Training und Wettkampf zwei Paar Schuhe, besonders wenn man vorher noch schwimmt und hinterher noch läuft. Bevor ich hier noch viel nach Ausreden für die bescheidene Zeit suche/schreibe, gleich in die Vollen.

Günstiges Hotel gefunden, 800m bis zum Kurhaus (Ziel), 1.100 m bis in die Fußgängerzone, besser geht nicht. Autofahrer Vorsicht, in Wiesbaden bekommt man auch am Sonntag um 20:00 Tickets für falsches Parken.

Einchecken

Am Sonnabend wird grundsätzlich alles am Schiersteiner Hafen am Rhein eingecheckt. Rad, Rad- & Laufsachen, in drei verschiedene Beutel, Blau, Rot & Weiß. Korrektur: Weißer Beutel am Wettkampftag, für die Sachen davor/danach. Wettkampfbesprechung im Kurhaus, im großen Saal, hat mich schon beeindruckt!!!!! Race Office und Expo, alles auf einem Haufen, das hat was.

Wettkampftag

Jetzt ist er da der Tag X. Mit einem leichten Grummeln im Bauch trabst du nun zur Sammelstelle für den Bustransfer zum Hafen. Endlich am Hafen ist der erste Weg zu deinem Rad, habe es noch nie Über Nacht draußen nicht angeschlossen stehen lassen, es ist noch da, Gott sei Dank. Alles überprüft und die restlichen Sachen angebracht. Jetzt hab ich noch Zeit. Toiletten - da gibt es Schlangen. Muss ich, muss ich nicht? Wenn ja, in welcher Form, das ist hier die Frage. Ich entscheide mich für beide Formen, mit 10 minütigem Abstand, was für'n Quatsch.

Zwischendurch fragst du dich, warum ist Triathlon so geil? Du hörst die geile Musik aus den Lautsprechern mit den hämmernden Bass und den Ansagen, die Stimmung ist es und der Kampf: Körper vs. Geist.

Schwimmen:

20 min bis zum Start. Aufruf in den Vorstartbereich. Überall hell-grüne Badekappen auf M45-49 Köpfen, meine Frau wollte die Badekappen wegschmeißen, doch ich konnte sie überzeugen dass sie fürs Freiwasserschwimmen perfekt wäre, für die rosafarbene damals in Kiel, ist mir nie ein Grund eingefallen.

Der Rhein hat 23,5 Grad, ich entschließe mich ohne Neo zu schwimmen. Erstens bekomme ich immer so schlecht Luft (der Brustkorb schwillt an), zweitens wäre ich wahrscheinlich an Überhitzung gestorben. Nun stehe ich im Wasser schaue zu den Wendebojen gen Ost und glaube, dass sie in Frankfurt stehen. So sieht das also aus, wenn man hin und zurück insgesamt 1,9km schwimmt. Obwohl ich ca 3 min langsamer bin als meine angepeilte Zeit (50.45,1) fühle ich mich ganz gut und das ist das wichtigste.

Radfahren:
Ab zum Rad, Füsse gut sauber machen und los geht die Fahrt. Die ersten 10 km sollen flach sein, die scheinen hier eine andere Definition von "flach" zum haben. Rampen von 3-5%, wie wird da wohl nur das Stück "Gnadenlos", das gleich folgen sollte.

"Gnadenlos", wie der Name es schon sagt, 4 km mit 8% und zwei Kurven. Danke, das hab ich so nicht bestellt. Oben angekommen hat mein HAC wegen Nässe die Aufnahme im Bike-Modus eingestellt. Es hat nicht geregnet, das war Schweiß. Die anschließende Abfahrt war zu kurz, zwei drei haarige Kurven, ansonsten laufen lassen. Das Mittelstück hatte bei meiner Anmeldung keinen Namen, in den Race Unterlagen hab ich ihn jetzt gefunden und er beschreibt es aufs allerfeinste: "Nirwana". Hier gibt es glaube ich unterhalb von 7% keine Steigung, eher 7-10 %, dafür entlohnen die zum Teil voll zu fahrenden Kurven auf den Abfahrten. Ich bin erst bei 40-45km und "der Hammer"[/b] kommt erst noch.

Irgendwo stand ein 60 km-Schild am Rand, die Strecke bezeichne ich jetzt als flach 2-3% Steigung, man kann sich richtig ausruhen Haha. Die letzte Verpflegung kommt, nochmal auftanken für "den Hammer", gleich muss er kommen. Bevor du dich versiehst, stehst du mitten drin, 500 m mit 12-14%, nach dem du schon ca. 1.350 hm und 75km hinter dir hast. Wer jetzt lacht, verdeckt damit den Schmerz. Das letze Ärgernis folgt gleich im Anschluss, eine stark wellige windanfällige Strecke, bei der man von ganz schnell, auf ganz langsam schalten kann. So teste ich meine Schaltung nur, wenn ich meine Kette Öle. So komme ich zum Schluss der Radstrecke, Kasseler Berge lässt man das Auto laufen und bremst nur für den Blitzkasten, hier gibt es keinen!!!!! Wer hier Angst, oder ein instabiles Rad hat, der bremst (9% Ankündigung). Selbst in Aero-Position alle Kurven voll genommen. Treten konnte ich nicht mehr, es gab keinen Widerstand.

In der Stadt, die Hände dann doch lieber richtig an den Lenker, der eine, oder andere Asphaltflicken schüttelt einen durch. Kurz vor dem Ziel gibt es noch eine Nicht-Überholstrecke (wer es machte, wurde disqualifiziert). Hab mich gefragt warum. Hier die Antwort: Enge Straße mit Inseln und Gefälle wie am Waseberg. Stimmung auf der Radstrecke, wie verrückt, teilweise Party mit Pavillions, super Verpflegung.

Laufen:
Am Ziel wird dir dein Rad entwendet, man geleitet dich zu den roten Beuteln, der wird dir gereicht und im nächsten Moment schon wieder von einer freundlchen Person entrissen, die mit dir in das Umziehzelt geht und für dich den Beutel entleert.
Mit einem freundlich viel Spaß wirst du auf die Laufstrecke entlassen, deinen Radsachen sind schon wieder mit dem Beutel verschwunden, das nenne ich Service.
Kurzes U-Turn Kilometerstück durch die Stadt, bevor es dann in den Kurpark geht.
Und hier kommt mein Angst-Stück, ich bin noch nie einen Halbmarathon gelaufen, geschweige nach 90km und 1500hm Radfahren.
Gut das man auf Asphalt anfängt. Auf der Laufstrecke die gleiche Verwunderung wie in Hamburg, woher kennen die alle meinen Namen: Startnummer! da steht er drauf! Trottel.
Bei einer Radzeit von 03:51:21,9 fehlt jeglich Hang zur Logik, oder sonst irgendetwas was mit Denken zu tun hat.
Wie oft bin ich bei Google Earth gewesen und hab die Strecke abgetastet, tiefster Punkt 115hm, höchster Punkt 182hm dazwischen 3km. Bitte keine Rampen und schattig bitte.
Ich würde erhört, die Strecke ist stetig steigend, aber glatt und relativ schattig zu 70%. Der Belag wechselt zwischen Asphalt und Grand. Auf der hälfte der Strecke bekommst du deine Runden-Markierung in Form eines Haarbands (weiß/hellblau/schwarz).
Die erste Runde, war ich noch voll in der Musik (Publikum), von Runde zu Runde wurde es weniger im Kurpark, angefeuert wurde man trotzdem, auch wenn es auf der letzten Runde schon wie Mitleid aussah. Artig wie ich bin, von jeden der netten Helfer schön verabschiedet. Der letzte Kilometer wird angezeigt, kaum noch Leute an der Strecke, der nette Engländer im Union-Jack gekleidet, wünscht mir auf den letzten Metern alles Gute.
Abbiegen auf die Zielgerade/kurve, es stehen Kinder auf der Strecke die Abgeklascht werden wollen, vor lauter Abklatschen hab ich meine Frau verpaßt. Nett gemeint, aber nicht mein Fall.
Nach dem ich auf der Radstrecke schon gemerkt habe, das alles was ich mir vorgenommen habe nicht hinhaut, bin ich froh unter 7:30 geblieben zu sein 07:29:45,3
Wer jetzt noch Lust hat, konnte ein Foto vor einer Ironman Wand machen.
Im Athletes Garden, gab es die Möglickeit zum Duschen und zur Massage.
Für alle Athleten gab es im Anschluß ein riesiges Bueffet, mit warmen Gerichten und Kuchen, sowie Getränken.
Für Angehörige zusätzlich buchbar, beim Abholen der Unterlagen am Samstag. 20€ pro Person.

Resume:
Hier war ich nicht zum letzten Mal, mit der Radstrecke hab ich noch eine Rechnung offen und die Laufstrecke geht auch schneller, wenn man mal richtig trainiert.

Für alle die es wissen wollen, es gab keine Trinkflasche als "give away"
Dafür einen kleinen hochwertigen Seesack, ein Super Finisher Polo Shirt.
Eine sehr schöne Veranstaltung, die von Hamburg nur durch die Masse, nicht aber durch die Klasse getopt wird.
das war ganz Großes Kino.
www.ironman703.de

Swim 50.46,1
T1 4.46,1
Bike 3:51.21,9
T2 2.00,1
Run 2:42.51,2
Time 07:29.45,3
HFS Jedermann Reporter 2010 "Triathlon"
HFS Jedermann Reporter 2011 "Multi-Sport"
Grinsekasper = Cyclocross Fahrer
IRONMAN
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