Bezwingung des Ölbergs (Bericht und Bilder)

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bort
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Bezwingung des Ölbergs (Bericht und Bilder)

Beitragvon bort » 07.12.2015, 09:28

Bei der diesjährigen Allertal-CTF der Celler Fortunen wurde ich auf die ebenfalls von den Fortunen angebotenen P-CTF "Zum Ölberg" aufmerksam. Ölberg? Nie gehört. Eine kurze Recherche bei HFS ergab, dass sich bei Wietze offenbar ein künstlicher Berg mit 54 m aus dem sonst eher flachen Allertal erhebt, das Ganze gespickt mit einer 25% Rampe. Was? 25%? Kann nicht sein! Und falls doch, dann müssen wir da hin!

Um dem Ganzen endgültig auf den Zahn zu fühlen, hieß es gestern: Sattelt die Grobstoller! Zu siebt und mit Unterstützung eines Abgesandten vom RSC Hildesheim ging es für die Equipe also mit Crosser und MTB bestückt auf zum Ölberg. Auf dem Hinweg orientierten wir uns zunächst am Verlauf des Flüsschens Wietze und durchpflügten danach die sandigen Weiten des Forstes Rundshorn. Hin und wieder eingestreute Tiefstschlammpassagen wurden volley und mit Herzblut genommen.

Nahe des Geflügelschlachthofs Wietze, der sich ebenfalls wie ein Massiv aus dem Boden erhebt, trafen wir erstmals wieder auf Asphalt. Die Spannung wuchs... wo ist er denn nun? Denn zu sehen war kein Berg. Nur Kreisel und leere Straßen. Ein kurzer Blick auf den Garmin verriet den richtigen Anflugsektor.

Einmal noch um die Ecke gebogen und da ist er tatsächlich: der sagenumwobene Ölberg! Wir halten kurz inne und schielen hinauf zum Gipfel. Die Schotterrampe führt auf einer Länge von vielleicht 100 Metern hocheffizient und geradlinig hoch, keine Kurven, nichts. Eine echte Wand baut sich hier vor uns auf. Kann man hier wirklich hochfahren??

Die MTB-Fraktion sieht sich aufgrund der kleinen Gänge durch große Pizzableche am Antrieb gegenüber den Crossern, ausgestattet mit Kompaktkurbel und 28er Ritzeln, mental im Vorteil. Die Crosser wiederum erhoffen sich, dass es auch so irgendwie geht. Die Frage, die aber alle umtreibt, ist, wie man überhaupt vernünftig losfahren soll, denn am Fuße der Rampe verhindert eine Gitterschikane eine Anfahrt mit Schwung. Der Berg will also aus dem Stand heraus befahren werden.

<img src="http://fs5.directupload.net/images/151207/kbrm4u74.jpg">

Während wir noch versuchen, eine optimale Startposition am Gitter zu erhangeln, nimmt sich einer unserer Mounties ein Herz und fährt los! Das sieht gut aus, er kommt voran und ein konstanter Vortrieb scheint möglich. Wir feuern ihn frenetisch an, als er sich langsam den Weg nach oben erklettert. Als nächstes mache ich mich mit meinem Crosser auf den Weg.

Die ersten Meter weg vom Gitter gehen einfach, fast zu einfach, aber dann wird's haarig: die Mitte des Weges ist größtenteils mit losem groben Schotter versehen, wenn man dort zu stark reintritt, rutscht das Hinterrad durch und man droht umzukippen. Außerdem verspricht eine ausgewaschene Sandrinne zusätzlichen Ungemach. An den Rändern der Schotterpiste gibt es etwas mehr Grip, aber dort wartet mit Gras und feuchter Erde ebenfalls schwieriges Terrain.

Und außerdem ist es steil, verflucht steil! Wiegetritt fahren geht eigentlich nicht, denn dann droht hinten wieder Verlust des Grips. Im Sitzen geht aber auch nicht, dann kommt vorne das Rad hoch. Aber irgendwie geht es dann doch. Und außerdem ist der Kollege mit dem MTB auch gleich oben!!

Eine gefühlte Ewigkeit später erreiche ich den Gipfel und muss mich erstmal setzen, so geht mir die Pumpe. Ein Wahnsinn! Schon sehr geil, wie ein so kleiner Misthügel einen so fertig machen kann! Die ganze Rutsche hat gerade mal 1:10 gedauert aber zum Platzen reicht es. Nach und nach trudeln die anderen oben ein, alle total im Eimer aber happy.

<img src="http://fs5.directupload.net/images/151207/4t3e6yp8.jpg">

Nach kurzem Intermezzo am Gipfel und Abklopfen der versammelten Schultern ging es wieder abwärts und zurück über weiches Geläuf durch den Forst Rundshorn in heimische Gefilde.

Am Ende standen 40 Kilometer auf der Uhr sowie die Erkenntnis: Es gibt ihn, den Ölberg, und wir kommen sicher noch mal wieder!

<img src="http://fs5.directupload.net/images/151207/5ggrt3qg.jpg">
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Beitragvon Tobias Rohde » 07.12.2015, 10:32

Schöner Bericht, den Berg können wir gerne irgendwann wieder mal einbauen, auch wenn ich es nicht geschafft habe, ihn komplett fahrend zu bezwingen.

Am Fuße des Bergs habe ich mir erst einmal Gedanken gemacht, wie ich diese Wand hochkommen kann. Ich bin eigentlich dafür bekannt, dass ich dauerhaft in dicken Gängen unterwegs bin und eine recht niedrige Trittfrequenz fahre. Das musste ich diesmal wohl ändern. Also habe ich mal in den ersten Gang geschaltet. Den kannte mein Rad bis dahin noch gar nicht, wusste damit nichts anzufangen und schmiss erst einmal die Kette ab. Im zweiten Anlauf blieb sie dann drauf.

Ich hatte mich dann dafür entschieden, serpentinenartig den Berg zu nehmen, was aber aufgrund der Wegbreite in Kombination mit der Steigung kaum machbar war.

Im Sitzen ging es zwar ganz gut von rechts nach links, aber kaum war ich an einer Kehre ging das Vorderrad hoch. Ich weiß nicht mehr, wie viele Anläufe ich genommen habe, bevor ich das Rad dann zu einem minimal flacheren Teilstück geschoben habe, um einen neuen Anlauf zu wagen. Dabei habe ich dann auch ein paar Gänge höher geschaltet, da ich mit dem ersten Gang überhaupt nicht klar kam. Dort sah es aber auch nicht viel besser aus, aber es ging ein paar Mal hin und her und damit auch etwas nach oben. Dann wurde es wieder steiler und die Fahrt war wieder beendet.

Also wieder ein Stück schieben und weiter oben neu versuchen. Dort ging es etwas besser, da an den Rändern doch eher Gras statt Schotter vorzufinden war. So konnte ich doch noch einige Meter fahren, wobei ich dabei nicht mehr so stark meine Serpentinen gefahren bin, sondern die Sache auch eher frontal angegangen bin. Mittlerweile war ich aber auch schon aus dem Sattel im Wiegetritt.

Nicht mal zwei Meter vor dem Gipfel drehte mein Hinterrad schön durch und ich verlor meinen kompletten Schwung. Verdammt! Da lohnte sich ein neuer Anlauf auch nicht mehr und ich schob das Rad völlig außer Atem den Rest auf die Spitze wo mich ein ziemlich zugiger Wind erwartete.

Ansonsten hat uns bort auch wieder eine schöne Strecke ausgesucht, die vor allem auf dem Rückweg nur so vor Schlammpfützen strotze, die sich aber zum großen Teil ganz gut umfahren ließen. Sauber geblieben ist trotzdem niemand.
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Re: Bezwingung des Ölbergs (Bericht und Bilder)

Beitragvon eggeling » 10.12.2015, 14:22

bort hat geschrieben:Bei der diesjährigen Allertal-CTF der Celler Fortunen wurde ich auf die ebenfalls von den Fortunen angebotenen P-CTF "Zum Ölberg" aufmerksam. Ölberg? ....
Es gibt ihn, den Ölberg, und wir kommen sicher noch mal wieder!
:oops: Man, hab´ ich einen Schreck gekriegt, weil ich nicht richtig las. Glaubte eben noch, dass ich die für kommenden Samstag, 11.12.15 terminierte P-CTF der Fortunen verpennt hätte.

Klar doch, schon Samstag kommen "wir" Suderburger wieder zum Ölberg. ;-) Wollen mal sehen, welchen Puls und welches Geläuf dieser Resterückstand ehemaliger Ölsande uns an diesem Tag bieten wird. Bis denne.

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