FLXHH 2012 - Flensburg X Hamburg (Berichte + Bilder)

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Johanna
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Beitragvon Johanna » 04.07.2012, 14:57

So, das Wochenende ist sortiert ;)

Samstagmorgen am Bahnhof. Wetter ist super, kann losgehen. Motta hält noch ein Begrüßungswörtchen nach meinem Geschmack: "Ja....was soll ich sagen? Ich habe euch ja eigentlich schon alles geschrieben........ach ja: Kommt heile durch!"

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Bis Schleswig ist die Strecke teerlastig, aber nicht langweilig. So haben wir Zeit uns kennen zu lernen. Trotzdem teilt sich das Feld natürlich. In Schleswig wird an einer Ladenpassage kurz Kaffeepause gemacht. Dreckschleuder fährt weiter. Ich vermisse Knut. Ist der mit Dreckschleuder weitergefahren? Komisch. Nachzügler kommen nicht vorbei, so machen wir uns wieder auf den Weg. Haithabu. Hier: Treppen rauf und runter, immer wieder. Ducdich hat 'n Kettenklemmer. Ha! Da fahre ich doch mal weiter. Auf einer Brücke warten wir mit Vorfreude darauf das Burning Claus (also Ducdich) angeflammt kommt. Dauert auch nicht lange, seine freundlichen Helfer hasten hinterher. ;)

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Weiter geht es durchs Gelände, jetzt sammeln wir einige vermisste Nachzügler (also Vorzügler?) auf. Keine Ahnung wo sie herkommen, wissen sie selbst auch nicht. Kein Knut. In Gettorf machen wir eine längere Pause beim Bäcker. bzw Eisdiele, essen Brot und Eis, trinken Kaffee, Cola, Bananenmilchshake, alles wild durcheinander und mit Spaß. Kurz vor Aufbruch fährt Ducdich "schon mal gemütlich vor" und wird danach nicht mehr gesehen.....

Eine Bahnschranke teilt die Gruppe, wir fahren jetzt mit Andre weiter bis Kiel. Schön so, etwas ruhiger und entspannter. An der Fähre sammeln wir "den Engländer" (London-Edinburgh-London) auf. Zu viert kurven wir durch Kiel und, welch Freude, auf einmal steht Knut dort an der Seite und reiht sich ein. An einer Tanke werden die Flaschen frisch befüllt und weiter geht es in Richtung Schwentinental.

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Es läuft lange Zeit schön harmonisch, bis kurz nach Preetz. Böse Panne beim Engländer, Schaltwerk abgerissen sowie eine Schuhsohle (??? habe ich nicht verstanden, wie das zusammenhing). Lange Reparaturzeit, der Engländer fährt eingängig weiter über Teer bis Eutin. Wir wollen jetzt nach Plön weiterfliegen.....Hochgraswiese, Pferdekoppel und schlammig schwierige Trails lassen einen "Flug" nicht zu, jedenfalls nicht in der Form, wie wir ihn uns vorstellen. Uwe muss sich aus einer Schlammpfütze aufrappeln, der Garminlose Knut ist wieder weg. Ob er gesehen hat, dass der Trail rechts runter durchs Tal geht? Wir drei überlegen kurz und nicken: Jo, das hat Knut bestimmt gesehen. Wir rutschen rein ins Tal und kraxeln an der anderen Seite wieder raus. Dann höre ich einen Ruf?...... "Knuuuuut???", hallt meine Stimme fragend durchs Tal "Jaaa!!.....wooo seeiid iiihr??" schallt es zurück. Ich tröte, wo er längs muss, kurz danach sind wir wieder.....nee, nicht komplett: Andre ist weitergeeilt, hinter Knut her (wir vermuteten ihn ja vorne) bis zur nächsten Tanke in Plön.

Verfolgung. Das Plöner Schloß ist schon zu sehen doch der X-Weg führt uns zu diversen Aussichten, Plön will und will einfach nicht näher kommen. Boah X-Weg, du kannst aber auch 'n bisschen nervig werden..... ;) Dann aber: Plön, Tanke, Andre, Päuschen.

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Bis Eutin geht es jetzt recht flott und eben an diversen Seen vorbei. Endlich ist Motta's Garten da. Herzlicher Empfang, fallen lassen.......Zielbierchen! Tag Eins geschafft.

Die Pension "Hus Sünnschien" von Karla Weiss ist eine Erwähnung wert. Begeistert kommt Sie zur Tür heraus und klatscht die Hände zusammen: "Die Radfahrer sind da! Von Flensburg hierher? 200 km? Nein! Ich bewúndere Sie!" Sie reißt die Arme hoch: "Ich heiße Sie herzlich willkommen in unserem Haus! Kommen Sie herein!" und führt uns zu unseren Zimmer, immer fragend, ob sie noch was für uns tun kann und ob alles nach Wunsch ist. Der Frühstückstisch am nächsten Morgen ist erwartungsgemäß üppig bestückt, inclusive Eier, Eierwärmer und Eierschalensollbruchstellenverursacher.

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Sonntagmorgen: 2 Minuten vor Start hasten wir auf den Eutiner Schloßparkplatz. Die Startgruppe ist etwas kleiner geworden. Schnell bildet sich eine zügige Gruppe in Richtung Bungsberg. Nach der Abfahrt lässt Burning Claus das Hinterrad durchdrehen, schlägt 3-4 Haken, "rollt gemütlich" davon.....und wurde nur noch schemenhaft gesehen. Wir fahren zügig durch Wälder und über Feldwege. Mir ist es aber zu hektisch so im Verband im Wald. Wir lassen ziehen, fahren wieder ran, lassen wieder ziehen.....überholen Motta (platt, der Reifen) und rollen weiter nach Neustadt in Holstein. Hier sehen wir mal ganz kurz die Ostsee. Wir sind jetzt zu viert, mit "Ulf" und Wedel, unterwegs. Läuft schön. Harmonisch.

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Lange Schotterwege durch die Felder geben ein Critical Dirt feeling. Ich genieße es bis.....die vier Vorzügler uns im Wald entgegen kommen und wir nun wieder zu acht auf den Track sind. Zack! geht die Jachterei wieder los. So sind sie halt. Irgendwann im Wald müssen wir durch eine tiefe große böse Schlammpfütze, die ganz plötzlich auf dem Weg gesprungen kam. So was von böööse! Ein ausweichen nicht möglich. "So eine Schaaai$$e!", "So'n Mist!" "Fuß naß!" "Oooh näh!". Vor lauter Gewehklage verpassen die Männer die Rechtsabbiegung. Ich rufe kurz, biege hämisch lachend in den Trail rein, sause als erste aus dem Wald heraus, eine Horde Männer hinter mir......ooh Sportograf, wo bist Du?!

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In Ratekau wird ausgiebig pausiert, Motta und Klaus2 trudeln auch ein, die Stimmung ist auf Hochniveau. Kaffee satt, Cola und Pasta in Mengen. Der Wirt ist mindestens so gut gelaunt wie wir. Danach geht es wieder zügig auf den Trail bis zum Shuttlebus, der uns durch den Travetunnel fährt. Wir springen wieder auf die Räder und fahren eine lange Hatz an einem Kanal entlang. Als es dann wieder in den profilierten Wald hinein geht, haben meine Beine und ich keine Lust mehr. Tschüß Jungs, war echt schön mit euch, aber nun muß ich Vernunft walten lassen.

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Uwe und ich sind nun sinnig zu Zweit unterwegs. In Ratzeburg wird an der Tanke pausiert und Schlauch gewechselt. Die neuen Reifen sind leider doch nicht so optimal für den Langstreckengeländeeinsatz. Weiter geht es über Mölln auf den wunderschönen langen Seentrail. Danach wird es zäh. Wir sehnen uns nach Fuhlenhagen, doch es dauert und dauert und dauert.......da ist sie, die Sinnfrage.......bloß nicht zulassen, lieber mal aufs Garmin gucken und Jaaa! Fuhlenhagen ist zu sehen! Nochmal 'n Tritt zulegen......endlich steht da ein winkender mad.mat. Oooh, wie ist das schön.....wieder fallen lassen, in Arme und Stühle. (Hallo Lene ;) )

Nach der wohltuenden Pause in Fuhlenhagen machen wir uns zu dritt, mit Tom, auf das letzte Teilstück. Kräfte sind wieder ein paar neue da, wir treten jetzt jedoch nur noch um das Ziel zu erreichen. Noch 29 km, noch 17 km, noch 13,8 km...... endlich erblicke ich den Gepäcktransportanhänger, rufe begeistert: "Jááá! Der Anhänger!!! Geschaaaaft!", und umarme alles was in meiner Nähe so rumsteht.

Motta: X mal Danke für diesen Knaller. Die X-Plakette war eine ganz große Überraschung und ist eine tolle Erinnerung! Alle anderen Helfer und Mitfahrer: Ebenfalls ganz dolle Danke
- An das HFS-Supporterteam: Wieder so herzlich und freundlich bei euch. Ihr seid super.
- An alle von mir in diese Nummer reingequatschten: Freut mich so sehr dass ihr alle schwärmt ;)
- Trixi-bel: Schön dass Du am Ziel warst. Nächstes Mal bitte mittendrin, statt nicht dabei!
- Angelboot: Thanks....;)

Und jetzt?.....Hamburger Brockensturm?...... "Yieeha?"

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(Zielfoto, Burkhard Sielaff)
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joerg72
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Beitragvon joerg72 » 04.07.2012, 20:59

Auch von mir ganz großen Respekt an Motta und alle Teilnehmer dieser Tour :Respekt:

Vielen Dank für die Berichte, Eindrücke und die vielen tollen Bilder, die einen kleinen Einblick geben in das, was ihr erlebt habt - auch wenn es für Aussenstehende wahrscheinlich nicht zu fassen ist.

Für mich sollte es das absolute Highlight dieses Jahres werden - monatelange Vorfreude. Dann hat mir die Vätternrunde einen Strich durch die Rechnung gemacht - die Nachwirkungen liessen eine Teilnahme an dieser Extremtour leider nicht zu. Umso schöner, dass es vielleicht doch eine Fortsetzung geben wird.

@Wedel: Super Idee mit dem Brockensturm. Da bin ich gerne mit dabei.

Viele Grüße,
Jörg :wink:
Herman
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Beitragvon Herman » 05.07.2012, 12:03

joerg72 hat geschrieben:Auch von mir ganz großen Respekt an Motta und alle Teilnehmer dieser Tour :Respekt:
Genau, auch von mir herzliche Glückwünsche! Man kann nicht zwei Herren dienen oder auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen und nur wenige können zwei ganz große Feste kurz aufeinander feiern, das musste ich für meinen Teil nach Nortorf 24 h einsehen und meine Teilnahme erstmal auf den Tag X verschieben.
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Beitragvon Konkursus » 05.07.2012, 14:08

Ulrike und ich waren zwar nicht in Nortorf, aber ansonsten stimme ich Herman in vollem Umfang zu.

Wir wären gerne mitgefahren (schon das Probefahren war eine Wucht), aber halbieren ging eben nicht.

Bin jetzt schon gespannt, was sich im nächsten Jahr so entwickelt.....



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Ohne Worte

Beitragvon bs » 05.07.2012, 17:38

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Brockensturm

Beitragvon Wedel » 06.07.2012, 14:51

Genug Interesse ist ja anscheinend da :)

Schonmal ein paar Eckpunkte:

Termin wird ca. Ende August, Anfang September, allerdings 2013.

Strecke: Von Hamburg dem E1 bis Hameln folgen, dort links ab dem E11 bis Ilsenburg folgen, von dort hoch zum Brocken. Insgesamt sind das ca. 400km, ich plane mit 3 Tagen. Gepäcktransport und Übernachtung wird organisiert. Zwar fände ich eine Self- Support Tour a la Grenzsteintrophy auch geil, aber dann muß0 man halt das ganze Geraffel mitschleppen und man sieht die anderen Bekloppten eigentlich nur beim Start.

Im Herbst/ Winter werde ich mit der genaueren Planung beginnen und dann auch einen Blog o.ä. einrichten. Sobald es was neues gibt melde ich mich!

Bis dahin Kette rechts und schön fleißig aufs Rad!
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Indorain
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Starke Leistung!

Beitragvon Indorain » 06.07.2012, 15:12

Leider konnte ich nicht dabei sein, ich möchte aber trotzdem allen Finischern meine Anerkennung aussprechen! :ergebung:

Für manche war es aber sicherlich nur ein gutes Training für Italien ;)
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Beitragvon Helmut » 07.07.2012, 20:51

ARD, ZDF und Hamburger Abendblatt berichten nicht einmal über die Tour de France. Anders die Peiner Allgemeine Zeitung, die stellt sogar FLxHH groß heraus. Siehe

http://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/Cr ... 7.2012.pdf
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Dreckschleuder
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Beitragvon Dreckschleuder » 10.07.2012, 15:28

Vielen Dank an Motta für eine Herausforderung, die noch viel härter war als erwartet.

Bisher war ich maximal 160 Kilometer im Stück im Gelände gefahren - wenn auch im Winter. Und ich war danach richtig kaputt. Dieses Mal standen noch viel mehr Kilometer auf dem Programm. So hoffte ich, am Samstag ausgeruht an den Start gehen zu können und schaffte es auch irgendwie am Vorabend anzureisen. Eine gute Entscheidung in Anbetracht der langen Fahrt.

Ich hatte mir vorgenommen, mein Tempo zu fahren und nicht zu überpowern. Aber das war vergessen, als ich mit der Gruppe um Motta unterwegs war. Als in Schleswig die erste Pause anstand, war ich ganz froh, daß ich erst einmal mit reduziertem Tempo weiterfahren konnte, weil ich alles bis Eutin dabei hatte. Womit ich nicht gerechnet hatte, hinter Schleswig wurde das Fahren dramatisch härter.

Es folgten eine Kletterpassage in Schleswig (der Steilhang war abgesperrt), ein bevölkerter Spiel-Platz, der zu überqueren war (den versuchte ich zunächst außen herum zu umfahren) und viele Treppen, eine sumpfartige Wiese, bei deren Querung ich in einem Loch stecken blieb und beim Versuch abzusteigen bis zu den Oberschenkeln in einem unter hohem Gras versteckten Graben landete.

Kurz vor dem nächsten Kontrollpunkt am Aschberg war die Gruppe trotz Pause wieder dran - Puh. Jetzt konnte man wieder etwas leichter fahren. Bis hinter Gettorf ging es über gut fahrbare Feldwege und befestigte Straßen. Ein Teil des E1 war über Straße abzukürzen. In Gettorf machte die Gruppe Pause und ich war bis Eutin alleine unterwegs.

Bevor es wieder auf den E1 ging war eine Wiese zu queren. Es ist mir ein Rätsel, wie Motta hier einen Pfad gefunden hat, aber er hat. Den Hügel rauf zum E1 schiebe ich, der Vorrat an Körnern ist nicht mehr so groß... Oben wartet eine Bank auf mich - die Farbe ist zu notieren.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Nord-Ostsee-Kanal, der bei Holtenau mit der Fähre zu queren ist. Die Wartezeit geht beim Futtern und leichter Bewegung schnell vorbei.

Kiel zu durchfahren ist nicht so fein, viele Ampeln verhindern zügiges Fahren. Danach geht es wieder auf schönen Wanderwegen die Schwentine entlang und später Richtung Plön. Ein frisch umgefallener dicker Baum erinnert an das Unwetter vom Vortag. Das Überklettern gelingt unfallfrei, nachdem ich mein Rad auf der anderen Seite runterfallen lies.

Eine Joggerin mit Hund bremst mich eine längere Strecke aus, da sie mein Rufen mit Stöpseln im Ohr nicht hört... Richtig ratlos bin ich an einem Reiterhof, der hier zu queren ist. Erst muß ich über den Reitplatz, wo mich die Reitlehrerin anruft, langsam und vorsichtig zu sein. Ich schaue mir auf der Rückseite der Scheune die Strohvorräte an, bevor ich den richtigen Weg finde.

Es geht durch schmale Pforten rauf zur Straße. Der weitere Weg ist mit Schloß versperrt. Blicke nach links und nach rechts, dann überklettere ich das Gatter. Auf der Rückseite von der Weide ist der Zaun zum Glück nur niedrig. Jetzt bin ich unfähig, den richtigen Weg zu finden. Es geht auf versteckten Pfaden durch den Wald. Ich lande auf einem aufgeweichten Weg, links von einem See (der Track geht rechts rum...), bleibe stecken und lande mit Beinen und Oberkörper im tiefen Schlamm...

Aber irgendwann bin ich auch da durch und komme wieder ins Rollen. Bis Eutin läuft es jetzt ohne besondere Vorkommnisse über Wanderwege, Spurwege und Asphalt. Die Steigungen tun aber richtig weh...

In Eutin bin ich dann aber eine ganze Weile richtig ratlos. Ich erreiche den ersten Wegpunkt und sehe mich um - nix. An die Wegpunktinfos komme ich nur über das Routing, also erstelle ich eine Route. Aha - der Wegpunkt markiert den Start der nächsten Etappe. Ich folge dem Track weiter, komme zum nächsten Wegpunkt und wiederhole das Spiel. Der Wegpunkt ist richtig, aber wo muß ich hin? Ich fahre die Straßen ab dem Kreisel ein wenig auf und ab. Schließlich durchwühle ich meinen Rucksack nach den Beschreibungen, finde im Road-Book die Ziel-Adresse. Jetzt sehe ich das erste Mal Mottas neue Bleibe.

Freundlich werde ich von Anmaja begrüßt, die mir ein Handtuch besorgt, so daß ich mich ein wenig vom getrockneten Schlamm befreien kann.
Nicht viel später kommt auch die Gruppe um Gerald an. Einige sehen noch so frisch aus, als würden sie die Tour erst losfahren wollen - unglaublich.

Jetzt ist Zeit, etwas zu essen, sich ein wenig auszutauschen und die Erlebnisse zu verarbeiten. So rast die Zeit dahin. Um 19.30 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg. Die Beine sind zunächst schwer, die kleinen Steigungen rauf zum Bungsberg tun richtig weh. Dafür habe ich einen tollen Blick auf den Abendhimmel.

An einer steilen Abfahrt habe ich richtig Glück im Unglück. Kopfüber geht es über den Lenker bergab, aber nur Helm und Knie nehmen schaden.

Jetzt folgt die Strecke, die ich mindestens schon einmal und erst vor kurzem gefahren bin. Schnell geht es auf weitestgehend gut fahrbaren Waldwegen und Asphalt (und wenig Kopfstein) bis Neustadt und weiter bis Lübeck. Überraschend gut kommt man mit Scheinwerfer am Rad und am Helm voran. In Lübeck habe ich keinen Nerv zu warten und fahre mit dem Rad durch den jetzt kaum befahrenen Herrentunnel. Weiter geht es nach Ratzeburg. Zwei Steigungen muß ich schieben, ansonsten läuft es. Am Kanal-Hering wäre ich fast vorbeigefahren.

Komischerweise gelingt es mir sogar, mich ein wenig zu erholen. Die Treppen tun mir allerdings insbesondere vor Mölln ziemlich weh. Ab Mölln jedoch habe ich das Gefühl zu fliegen. Die Wege sind meist breit und gut zu fahren. Erst kurz vor Güster werde ich wieder ausgebremst.

Ab Güster habe ich ein Heimspiel. Hier kenne ich die Wege und ohne größere Probleme finde ich den Weg bis Aumühle. Im Hellen geht es über den Wurzelpfad im Sachsenwald. Dann steige ich aus und fahre direkt nach Hause.

Es ist erstaunlich, wie schnell man die Strapazen verdrängt. Ich mag jetzt noch nicht über eine Fortsetzung nachdenken...
Zuletzt geändert von Dreckschleuder am 10.07.2012, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 10.07.2012, 17:55

Dreckschleuder hat geschrieben:Es ist erstaunlich, wie schnell man die Strapazen verdrängt. Ich mag jetzt noch nicht über eine Fortsetzung nachdenken...
..am nächsten morgen war Michael in Schleswig und ist dort mit dem RR den Marathon gefahren :shock: !
mir fällt dazu wirklich nichts mehr ein... :Hutab: u. :Respekt:
:gruss: Dirk
:gruss:
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Beitragvon Dreckschleuder » 10.07.2012, 18:04

... mir auch nicht.

Es tat mir jedenfalls nicht gut. Und geplant war das auch nicht.

Wir hatten vom Schleswiger Veranstalter keine Antwort erhalten, ob wir den NC nachfahren dürfen. So wurde ich nach Schleswig transportiert, um mich da kräftig zu quälen - und ich habe mich gequält...
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... es geht doch!

Beitragvon Indorain » 10.07.2012, 22:27

Ich hatte hier (http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=4792) mal geschrieben: "Die würden FLXHH auch an einem Tag durchfahren und nächsten Tag wieder zurück, wenn's sein muss. :shock:"

Das war denn eher als Witz gemeint, aber es scheint einen zu geben, der das (fast) geschafft hat. Unglaublich!
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Beitragvon Dreckschleuder » 10.07.2012, 22:52

Manchmal ist weniger mehr.

Ich jedenfalls denke, der Fahrspaß ist größer, wenn man nicht so weit alleine fährt.

Athmosphärisch habe ich sicherlich auf viel verzichtet, z.B. die gemeinsamen Zeiten beim Grillen im Garten von Motta, eine Pause bei den HFS-Supportern (die mich bei meinem Brevet schon so toll unterstützt haben), deren Haus ich in der morgenlichen Dämmerung passierte oder die glücklichen Gesichter der Teilnehmer im Ziel...

Die wirklich schöne Strecke ab Lübeck im Dunklen zu fahren ist schon fast verwerflich.

...und selbst eine Woche später hatte ich mich noch nicht vollständig erholt.
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 11.07.2012, 08:46

Dreckschleuder hat geschrieben:...und selbst eine Woche später hatte ich mich noch nicht vollständig erholt.
Was Michael aber keineswegs davon abhielt, letzten Samtag rund Hamburg zu fahren. Nach einer Reifenpanne setze er mit 3 Leuten dem Peloton hinterher, als ginge es um das Gelbe Trikot.... :HaHa:
:gruss: Dirk
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Re: Brockensturm

Beitragvon Harterbrocken » 11.07.2012, 11:00

Wedel hat geschrieben:Genug Interesse ist ja anscheinend da :)...

Strecke: Von Hamburg dem E1 bis Hameln folgen, dort links ab dem E11 bis Ilsenburg folgen, von dort hoch zum Brocken.
Großartig, den Part ab Ilsenburg kenne ich gut. Für Crosser empfiehlt sich eine bergtaugliche Übersetzung - sonst aua! Termin Ende August/Anfang September wäre klasse. Bin gespannt! Hat schon jemand brauchbare Tracks/Routen für GPS-Geräte gefunden? Oder muss man die mühevoll selber am Rechner planen?
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Beitragvon Dreckschleuder » 11.07.2012, 11:59

Großartig, den Part ab Ilsenburg kenne ich gut. Für Crosser empfiehlt sich eine bergtaugliche Übersetzung - sonst aua!
Wenn man bedenkt, was die Teilnehmer in den Beinen haben, wird den meisten auch eine Bergübersetzung am Crosser nicht mehr helfen. Wer seinen Crosser liebt der schiebt (ab und zu dann doch)...
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Beitragvon dirksen1 » 11.07.2012, 18:24

Macht doch mal für den Brockensturm einen neuen Fred auf und vor allem:

der Termin muss sehr frühzeitig festgezurrt werden :cool:
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Beitragvon Sven11 » 11.07.2012, 19:40

Eigentlich ist alles gesagt. Es war unglaublich und fantastisch.

Auch von mir meinen herzlichen Dank an dich, lieber Motta.

Aber auch an unsere 7bener Gruppe, mit der das Radeln unheimlich viel Spass gemacht hat.

Beim Brockensturm bin ich gern dabei. Auf mehr Infos brenne ich jetzt schon.

Bis bald dann mal.

Viele Grüße, Sven
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Beitragvon ducdich » 11.07.2012, 22:33

Wenn man bedenkt, was die Teilnehmer in den Beinen haben, wird den meisten auch eine Bergübersetzung am Crosser nicht mehr helfen. Wer seinen Crosser liebt der schiebt (ab und zu dann doch)...
Ich sach nur...Twentyniner
Das scheint für solch eine Aktion die beste Wahl zu sein; und ich hab vor der FLXHH noch geglaubt damit wär ich etwas benachteiligt. Jetzt weiß ich, dass ich keinen Crosser in meinem Fuhrpark brauche. ;)
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Beitragvon Dreckschleuder » 11.07.2012, 23:11

... oder für geeignetes Doping vertrauensvoll an Lance Armstrong wenden ;)
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motta
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Beitragvon motta » 18.07.2012, 07:48

hier ist noch ein Bericht vom "Engländer":

http://zonencross.wordpress.com/2012/07 ... x-hamburg/

gruss MOTTA
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Beitragvon motta » 16.12.2012, 10:57

....und noch ein Bericht:

http://nord-cx.blogspot.de/2012_07_01_archive.html

gruss MOTTA

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