Es regnete den ganzen Tag. Um 8 Uhr ging es mit ca. 20 Marathonis zur „Aufwärmrunde“. Vor dem CTF-Start um 10 Uhr waren wir zurück und es galt, sich für eine der drei 71km-Gruppen zu entscheiden: Für die „schnelle Truppe“, die „Normalos“ mit Gerald als Guide, der schon uns Frühstarter geführt hatte und die „Lang und Langsam“-Fahrer (LaLas ). Zusätzlich gab es Angebote für kürzere Distanzen.
Mit meinen gut 9.000 Kilometern in 2010 schloss ich mich natürlich der schnellen Truppe an. Bei einem kurzen Klönschnack vor dem Start sprachen Micha und ich noch darüber, dass manche sich ja gelegentlich überschätzen, was das eigene Leistungsvermögen angehe...
Und dann ging es los. Noch im Ort: Vollgas und Vollbremsung vor der nächsten Ampel, Vollgas, Vollbremsung. Rein ins Gelände und … Power!!! Wer nicht mitkommt, hat halt Pech gehabt. Einen Stopp gab es nur nach dem Sturz eines Mitfahrers, bis man sich überzeugt hatte, dass es nichts Ernstes war. Dann wieder: Gaaas! Ääh. Hallo!?!
Ich bin der ganz hinten - kurz vor der Kapitulation... Das Foto ist von Anmaja
OK, dass ich mit meinem Fully bei all den Crossern gegen Ende der Strecke Probleme bekommen könnte, schloss ich nicht aus. (Ich nahm allerdings an, das würde nicht passieren.) Aber schon auf den ersten Kilometern? So eine Schei...!!!
Na ja, als Anmaja das zweite Mal an der Strecke fotografierte, stoppte ich und wartete auf Gerald mit den „Normalos“. Wie schon bei der Einführungsrunde gelang es ihm hervorragend, die doch sehr heterogene Gruppe immer wieder zusammenzuführen.
So soll es sein!
Ich höre Leute sagen, eine RTF (und CTF) sei kein Rennen, Sauerei, diese Raser! Es gehe darum, Bekannte und neue Leute zu treffen und zu klönen auf der Tour durch neue oder bekannte Gefilde. Ganz meine Meinung. Aber dürfen sich die „Raser“ nur bei richtigen Rennen ausprobieren und zeigen was sie drauf haben? Ich finde, ganz klar nein!
Ideal ist es, wenn - wie bei der Bungsberg CTF/dem Marathon - genug und die richtigen Guides verfügbar sind, um jedem Teilnehmer etwas zu bieten:
- Eine schnelle Truppe, die keine „Gefangenen“ macht und nur im Notfall stoppt. Hier wird Vollgas gefahren! Keine Gnade! Wer abplatzt, wie eine Raketenstufe und „im All verglüht“, hat zumindest bis dahin Spaß gehabt und gelernt, dass er für's nächste Mal noch zulegen muss - oder gleich woanders mitfahren.
- Gruppen, die diese Bezeichnung verdienen. Der Guide und die Mitfahrer haben ein offenes Auge für einander und warten spätestens an Kreuzungen oder oben auf dem Berg auf Nachzügler. Ideal ist es, wenn sich unterwegs die Möglichkeit bietet, kontrolliert die Gruppe zu wechseln.
P.S.: Bei der Harsefelder MTB TorTour am kommenden Sonntag fahren wir als – sicher heterogene – Gruppe. Stellt euch darauf ein.