gestern habe ich eine kleine Runde zum Wilseder Berg gemacht. Die Tour war nicht sehr lang, dafür aber sehr ereignisreich.
Ich bin in Salzhausen gestartet. Nach 150 m bin ich auf dem Radweg durch den Kreisel gefahren. Vom Aldi kommend fuhr dann eine ältere Dame in ihrem Golf in richtung Kreisverkehr. Vorsichtshalber bin ich schon mal langsamer gefahren, für den Fall daß sie mich in meinem leuchtend rotem Trikot nicht sieht. Und richtig, erst als wir beide auf Augenhöhe waren, hat sich mich gesehen. Sie machte dann auch prompt eine Vollbremsung. Leider war sie schon im Kreisel und der hinter ihr im Kreisel fahrende wäre beinach bei ihr hinten rein gefahren. Vielleicht sollte man doch einen Reaktionstest für Senioren einführen...
Nach ca. drei Kilometern befuhr ich dann den Rad-und Wanderweg von Gödenstorf nach Garlstorf. In Garlstorf wollte ich dann in den Wald. Am Fuße des "Berges" habe ich dann gesehen, daß oben eine Frau mit Hundeleine ging, es war aber kein Hund dran. Der war auch nicht zu sehen. Also bin ich langsam rangefahren, die Dame hatte mich auch bereits gesehen, da sie sich umgedreht hatte. Wir haben dann beide freundlich gegrüßt, da sagte die Frau zu mir: "Seien sie vorsichtig, wenn sie an dem Hund vorbei fahren. Der ist gefährlich für Radfahrer"
Ich bat sie daraufhin ihren Hund doch bitte anzuleinen, wenn sie weiß, daß er für Radfahrer gefährlich ist. Sie hat dann ihren Wuffi gerufen, doch der reagierte nicht!
(zur Info: 3 km weiter ist ein Hundeplatz, wo die Hunde frei rumlaufen können) Ich bin dann langsam in Richtung Hund gefahren. Das war so eine Rasse Terrier, die klein, sehr schnell und kräftig sind, aber keine Ausdauer haben. Der Hund rannte dann auch knurrend und bellend auf mich zu. Die Frau hat noch zweimal ihren Wuffi gerufen, doch vergeblich. Also habe ich in die Pedalen getreten und war auch schneller als der Hund. Nach ca 150 m drehte er dann um.Endlich in Garlstorf, bin ich auch wieder raus und in den Wald gefahren. Nach einigen hundert Metern erreichte ich dann das Wasserwerk. Dort fuhr ich um eine Kurve und etwa 20 m dahinter stand eine Rotte Wildschweine.
Also nur Vollbremsung gemacht, ganz langsam umgedreht und langsam wieder zurück gefahren. Zum Glück ist mir kein Schwein hinterher gerannt.Auf Wald hatte ich dann keine Lust mehr und bin dann über die Radwege nach Undeloh und von dort zum Wilseder Berg gefahren. Das schöne Wetter und die herrliche Aussicht entschädigten dann für die Geschehnisse davor.
Als ich dann auf dem Rückweg war, sah ich in Sahrendorf von weiten zwei Reiterinnen auf ihren Pferden. Da ich ja weiß, wie schreckhaft Pferde sein können, habe ich mich dann von weitem durch Rufen bemerkbar gemacht. Die Mädels haben sich auch beide umgedreht. Kurze Zeit später wollte ich dann die Pferde überholen, als plötzlich das Mädel auf dem linken Pferd ihr Pferd nach links lenkt.
Und wieder eine Vollbremsung. Ich habe die beiden dann gefragt, ob sie immer ohne zu gucken die Straße überqueren und was sie wohl meinten, warum ich mich durch Rufen bemerkbar gemacht habe. Inzwischen hatte ich dann wohl 3 L Adrenalin im Blut...
Wieder in Garlstorf angekommen, fuhr ich dann durch ein Wohngebiet, wo wenig Autos unterwegs sind. Ich fuhr an einem eingezäunten Grundstück vorbei, als dort ein Kalb von Hund über den Zaun auf mich zusprang.
Die Hundebesitzerin hat ihren Hund gerufen und auch der reagierte nicht. Bei dem Vieh bin ich lieber angehalten, denn vor dem hätte ich nicht wegfahren können. Ich habe dann die Dame ziemlich angeschnauzt, es war ja nicht das erste Ereignis des Tages. Falls Sie das lesen, bitte ich um Entschuldigung für meine Wortwahl, aber ich war echt in Rage. Irgendwann hat dann auch der Hund von mir abgesehen.Ich befuhr wieder den Rad-und Wanderweg und mußte dann in Gödenstorf an der Shell-Tankstelle vorbei. Vorschriftsmäßig war ich auch da wieder auf dem Radweg unterwegs. Aus dem Augenwinkel sah ich dann, daß auf dem Tankstellengelände ein Auto sehr zügig losfuhr und bin vorsichtshalber angehalten. Und richtig, die gute Dame fuhr ohne nach rechts zu sehen auf die Straße und bog rechts ab. Sie hatte das Fenster einen Spalt weit auf und ich habe nur laut danke geschrien. Immerhin hat sie das gehört und hat noch reichlich erschrocken geguckt.
Die letzten 2,5km verliefen dann ohne weiter Zwischenfälle.
Nach etwas über 48 km und rund 460 hm war ich dann wieder zu Hause. Um mindestens drei Jahre gealtert und mit geschätzten 4 L Adrenalin im Blut.
