RTF oder CTF: Was ist populärer?

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Harterbrocken
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RTF oder CTF: Was ist populärer?

Beitragvon Harterbrocken » 08.10.2015, 21:26

Der Administrator dieses Forums verkündet immer mal wieder, "dass ihn Zahlen motivieren". Er meint damit, glaube ich, seinen Tacho. Wie weit ist er gefahren? Wie lang ist die Reststrecke noch? Ich kann das gut verstehen, auch wenn ich kein Zahlenmensch bin und meinen Tacho gerne Zuhause lasse. Auch meine Jahreskilometer-Fahrleistung habe ich noch nie dokumentiert, obwohl diese mich schon interessieren würde.

Zum Thema: Welche Zahlen liefert eigentlich HFS? Was motiviert die Forums-Leser? Wann, wo und wie fahren sie Rad? Warum hat darüber eigentlich noch nie ein Student seine Abschlussarbeit verfasst?

Ich habe die vergangenen Tage mit viel Interesse zwei Radsportveranstaltungen beobachtet, über die hier im Forum berichtet wurde: die RTF Almabtrieb bei Kiel und die O-CTF in Aumühle. Da beide Veranstaltungen am gleichen Wochenende statt fanden und geographisch in etwa das gleiche Radsportpublikum ansprechen, drängt sich dieser Vergleich förmlich auf. Beide Veranstaltungen wurden außerdem mit einem Anschmecker und Foto auf der HFS-Titelseite gewürdigt. Ein fairer Wettlauf also. Ein Wettlauf, der damit einige Rückschlüsse auf die Popularität der beiden Breitensport-Disziplinen erlaubt.

Zunächst ist die Almabtrieb-RTF fulminant gestartet und hatte bis zu einem bestimmten Zeitpunkt doppelt so viele Leser wie die Aumühle-CTF. Klar, der Text war früher verfügbar und zunächst prominenter platziert. Aber auch die CTF-Berichte fanden reges Interesse, das stetig zunahm und sich den RTF-Zahlen näherte. Dann platzierte Helmut einen Hinweis mit Bild (Fatbike-Motiv) auf der Aufmacherseite und brachte die CTF-Zugriffszahlen rasant an die RTF heran. Und dann war es passiert: CTF überholt RTF. Mit 1.130 zu 1.126 lag Aumühle heute Abend (Stand 21 Uhr) vor dem Almabtrieb.

Schlussfolgerung: RTF und CTF scheinen ähnlich beliebt zu sein. Da nach meiner Beobachtung aber viel mehr Leute Strasse statt Gelände fahren, sind die CTFler offenbar die aktivere, interessierte Zielgruppe.

Nun, so weit diese kleine Statistikspielerei, die sicherlich Widerspruch provoziert. Ich fahre übrigens beides: RTF und CTF. Allerdings wünschte ich, es gäbe auch CTF im Sommer. Noch lieber wäre mir eine Mischform: die RCTF - halb Strasse, halb Wald ohne Singletrails, fahrbahr mit 28 mm-Rennradreifen oder slickbereiften MTB. BDR übernehmen Sie!
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Helmut
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Re: RTF oder CTF: Was ist populärer?

Beitragvon Helmut » 09.10.2015, 00:21

Harterbrocken hat geschrieben:Zunächst ist die Almabtrieb-RTF fulminant gestartet und hatte bis zu einem bestimmten Zeitpunkt doppelt so viele Leser wie die Aumühle-CTF. Klar, der Text war früher verfügbar und zunächst prominenter platziert. Aber auch die CTF-Berichte fanden reges Interesse, das stetig zunahm und sich den RTF-Zahlen näherte. Dann platzierte Helmut einen Hinweis mit Bild (Fatbike-Motiv) auf der Aufmacherseite und brachte die CTF-Zugriffszahlen rasant an die RTF heran. Und dann war es passiert: CTF überholt RTF. Mit 1.130 zu 1.126 lag Aumühle heute Abend (Stand 21 Uhr) vor dem Almabtrieb.
Wenn man die Zugriffszahlen der erste Tagen zweier solcher Fäden vergleicht, gilt es m. E. folgende Faktoren zu beachten:

- Wie viele Teilnehmer hatten die Veranstaltungen, weil viele von denen später das jeweilige Thema aufrufen. Da lag die RTF mit um die 450 Teilnehmern weit vorne.

- Wie viele Leute wohnen im jeweiligen Einzugsgebiet, die sich für das Thema interessieren, auch wenn sie nicht dabei waren, weil sie dort wohnen. Da liegt Aumühle sicherlich deutlich vor Schwentinental.

- Welche Faszination übt eine Veranstaltung aus, egal ob man selbst je teilnehmen würde. Ein 600er-Brevet findet nur wenige Teilnehmer, aber teils mehr Leser als eine RTF mit ein paar Hundert Teilnehmern. So mag eine CTF viele Leute ansprechen, die sich selbst nicht mit einem Rad ins Gelände trauen.

Ich gehe davon aus, dass im Norden bei den Teilnehmerzahlen an CTF noch viel Luft nach oben ist. Nach meiner Überzeugung müsste man dafür die Strecken ausschildern, so wie es uns die Leute in NRW und den Niederlanden vormachen, es z. B. in Celle und Cadenberge erfolgreich praktiziert wird (gemessen an den Teilnehmerzahlen im Vergleich zu geführten CTF in vergleichbarer Lage). In den genannten Nachbarländern sind im Winter 500 - 1.000 Teilnehmer normal. Zu meinem Bedauern investieren im Norden einige Vereine die Zeit für das Ausschildern lieber in das Schulen ihrer Guides. Geführte CTF haben auch ihren Charme, aber für 500 und mehr Leute kann keine Verein genügend Guides aufbieten.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Jörg » 11.10.2015, 21:18

Hallo ,

in DK sind bei solchen MTB-Veranst. von 800 - 3.500 Teilnehmer am Start.
Top ausgeschildert und organisiert, es bringt einfach nur Freude, und das auch im Sommer.
Der einzige Nachteil, mit ca. 40,- Euro nicht ganz billig.

Gruß aus dem hohen Norden
Jörg
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Beitragvon Italo Racer » 11.10.2015, 21:53

Es ist zwar schön, bei schönen Wetter CTF zu fahren, aber CTF fahren gehört in den Winter. Das ist doch gerade der Reiz an der Sache, wenn das Wetter mal nicht so ganz toll ist.
Und so ein halbes Ding, halb Straße und halb Gelände, ist doch nichts halbes und nichts ganzes.

Jörg
Berge geben Kraft der Wind stärkt die Moral
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Re: RTF oder CTF: Was ist populärer?

Beitragvon radfreunde » 11.10.2015, 22:31

Helmut hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass im Norden bei den Teilnehmerzahlen an CTF noch viel Luft nach oben ist. Nach meiner Überzeugung müsste man dafür die Strecken ausschildern, so wie es uns die Leute in NRW und den Niederlanden vormachen, es z. B. in Celle und Cadenberge erfolgreich praktiziert wird (gemessen an den Teilnehmerzahlen im Vergleich zu geführten CTF in vergleichbarer Lage). In den genannten Nachbarländern sind im Winter 500 - 1.000 Teilnehmer normal. Zu meinem Bedauern investieren im Norden einige Vereine die Zeit für das Ausschildern lieber in das Schulen ihrer Guides. Geführte CTF haben auch ihren Charme, aber für 500 und mehr Leute kann keine Verein genügend Guides aufbieten.
CTF ist im Norden eine Veranstaltungsform für den Winter, was nicht sein müsste. Ist aber so, denn ich glaube nicht, dass im Sommer

- die Strecken für 500 - 1.000 Radfahrer im Wald und Feld von irgendjemand freigegeben würden resp. befahrbar sind, wenn bei schönem Wetter die Spaziergänger und Gassigeher unterwegs sind. Heute war es bei strahlendem Sonnenschein und Kälte reichlich voll.

- die Streckenführungen geändert werden müssen, um 500 - 1.000 Teilnehmer zu verkraften. Zumindest ich würde auf unserer Strecke dies nicht zulassen, egal ob Ausschilderung oder nicht. Zu eng, zu verwinkelt, zu gefährlich.

- die Anmeldungen bei Streckenlängen von 30 - 80 km wirklich diese Dimensionen erreichen, wenn in der Umgebung eine (schöne) RTF mit 50 -150 km Streckenlänge angeboten wird.

- selbst gut organisierte RTF mitten im Sommer nur 300 Teilnehmer haben, nur weil der falsch verstandene Wetterbericht von ein paar Tropfen Warmwasser berichtet.

Die Argumentation "in anderen Ländern" ist immer lustig. In anderen Ländern gibt es im Winter grandiose Radrennen, warum nicht bei uns? In Belgien ist jedes Crossrennen Samstag und Sonntag ein Volksfest mit bis zu 30.000 zahlenden (!) Besuchern - warum kommt ihr nicht zahlreich zu kostenlosen Crossrennen - oder gerade deswegen?

M. E. ist die CTF das Pendant zu Crossrennen und die gibt es von Oktober bis Februar und die Fahrer sind im Sommer bei Radrennen (RTF Pendant) unterwegs, ein Mischen wäre wenig sinnvoll.

Zu guter letzt, ich freue mich auf die erste CTF in der Olympiabewerberstadt.

Wir werden sehen...
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Dreckschleuder
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Re: RTF oder CTF: Was ist populärer?

Beitragvon Dreckschleuder » 12.10.2015, 11:51

Helmut hat geschrieben:Zu meinem Bedauern investieren im Norden einige Vereine die Zeit für das Ausschildern lieber in das Schulen ihrer Guides. Geführte CTF haben auch ihren Charme, aber für 500 und mehr Leute kann keine Verein genügend Guides aufbieten.
Nehme ich die CTF Aumühle, wären ca. 130 Kilometer Strecke in teils schwierig zugänglichem Wald auf- und abzuschildern.

Für eine Tour braucht man 5-8 Stunden ohne das Schildern. Entweder habe ich sehr viele Helfer (was nicht der Fall ist) oder die wenigen Helfer nehmen sich Urlaub, um das Schildern (insbesondere das Abschildern) hinzubekommen.

Und dass es dafür bei hiesigen Wald-Pacht- und -Besitzstrukturen Genehmigungen gibt, sehe ich nicht.

Und dann stellt sich die Frage, was für Gelände in NL/NRW angeboten wird.

Eine vielleicht genehmigte CTF auf Waldautobahnen und geteerten Feldwegen finde ich persönlich 0 attraktiv.

Und die wenigsten Vereine bilden über den Winter noch Guides aus...
Längst hat das Navi Einzug gehalten und die 4-6 Abfahrten der Strecke vor der Veranstaltung hatten wir in frühen Endspurt-CTF-Zeiten.

Bei einigen mir bekannten Vereinen gibt es gerade Mal eine Abfahrt, um die Strecke zu erkunden/sicherzustellen.
Freude am Radfahren!

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