24. RTF Ostholstein-Rundfahrt, Bad Schwartau (Ber.+Bilder)

[kocmonaut]

Von Spätstartern bei RTFs und Hasen und Pantoffeln

passierte zwar alles bei der heutigen RTF in Bad Schwartau, aber so ganz ernsthafte Berichterstattung ist es dann doch nicht. Also packe ich es hier hin (Anmerkung Admin: Lars hatte seine wunderbare Schilderung von der RTF unter "Sonstiges" versteckt, da hab ich es rausgeholt): Was philosophierte Harterbrocken einst über den Spätstart bei einer RTF: schön, angenehm, enstpannt? Jedenfalls schwärmt er davon. Sorry Harterbrocken: Wir sind häufig und gerne einer Meinung, aber hier behaupte ich das komplette Gegenteil: Mist ist das!

Wie es überhaupt dazu kam: ich konnte gar nichts dafür. Ich wollte nur das Auto stehen lassen und fahre mit dem Rad nach Bad Schwartau. 58 km sagt der Routenplaner. Es werden 70 km, da Bad Schwartau nicht ausgeschildert ist. Also den RTF-Schildern hinterher, die NICHT den kürzesten Weg anzeigen. 2-3 km vor dem Start kommen mir die Gruppen entgegen. "Das ist Lars" höre ich. Ich grüße so freundlich wie es mit langem Gesicht geht, und fahre weiter zum Start und zur Anmeldung. Nette Worte mit den Kollegen von der Anmeldung austauchen und wieder rauf aufs Rad.

Und dann kommt DIESES GEFÜHL: Du fährst ganz hinten. Du fühlst Dich langsam und schlecht. Du bist DER und DAS Letzte. Und es kommt ein zweites Gefühl hinzu: Ich fühle mich wie der Hase aus Alice im Wunderland, der durch die Landschaft hetzt und immerzu ruft: "Ich bin ZU SPÄT". So hetze auch ich und schließe langsam zu den ersten Vorausfahrern auf, plausche kurz und gebe wieder Gas. An der ersten Kontrolle die ersten Grüppchen. Machen lange Pause, also weiter. Als mich ein Zug Unimogs überholt, funkt mir mein sportlicher Leiter aus den Gehirnwindungen zu: "Hinterher!" Eine rasante Fahrt mit 50 km/h im Windschatten beginnt. Doch die Unimogs biegen bald darauf ab. Gut so - ich hätte sie eh gleich wieder überholt...

Und dann treffe ich IHN: Herman der Pantoffelheld. Herman hat heute seine Radsportschuhe vergessen. Macht nix: Gartenpantoffeln an und los. Das erschüttert einige Radsportästheten, aber nicht Herman. Mich auch nicht, und so gibt es einen Glückwunsch für 160 km Radsport in Pantoffeln. An K2 treffe ich Thomas. Er ist heute Helfer und darf nicht selber Radfahren, also braucht er Trost. Herman trudelt ein und fragt. "Was machst Du denn noch hier!?" - "Schnacken" antworte ich. "Gut so, gehört auch dazu" meint Herman. Stunden später verabschiede ich mich doch und gebe meine Nummer ab, denn von K2 Hahnsühn aus fahre ich direkt nach NMS zurück.

Und dann entscheide ich mich kurzfristig für die Schotterpiste hinauf zum Bungsberg. Die Leute gucken schon, also schnell wieder weg hier. Die Anstiege in der Holsteinischen Schweiz sind jedoch zahlreich, also immer wieder raus aus dem Sattel. Jedes Mal kommt mir ein "Ach ja" über die Lippen. Nach 214 km Alleinfahrt bin ich zu Hause, springe in die Dusche und anschließend rauf aufs Sofa. Mein Schatz ruft. Also wieder raus aus dem Sofa. Ach ja.

[Harterbrocken]

Oh Man! kein leichter Tag für Dich Lars. Danke für Deine Replik in so amüsant zu lesender Form. Ich mag kontroverse Meinungen, weil sie uns oft weiter bringen. Hinterherfahren war für mich eigentlich immer ganz spaßig. Aber vielleicht sollte ich eine RTF mal wieder von ganz vorn starten. Je näher die Cyclassics rücken, desto eher gibt es dort pures Rennfeeling inklusive Adrenalinschüben. Aber erstmal muss der Trainingszustand dafür her. Das kann dauern. So lange fahre ich hinterher.

[Wurzelwegtreter]

Wetter: Viel zu kalt, erst gegen ca. 11 Uhr kam die Sonne um die Ecke, so dass es einigermaßen erträglich wurde
Anzahl Mitfahrer: Ich schätze mal, es waren "nur" ca. 300 Fahrer und Fahrerinnen am Start (Vossy in Neu Wulmstorf / MSR / Veleothon)
Strecke: 120 km, bei mir eine Extrarunde von plus 10 km, da ich ein Schildchen übersehen habe.
Team: Ja bis zum K1 wurde in Team-Hamfelder-Hof-Fünferkette gefahren. Nach dem K1 habe ich dann doch Harndrang verspürt und habe "meine" Jungs wegballern lassen.
Kondition: Meine Kondition ist nicht so, dass ich bei diesem Wellenritt so ein hohes Tempo halten kann, deshalb habe ich heute den Solist gespielt.
Wind: Ab K1 (30 km) bin ich meine 130 km komplett alleine gefahren, ohne Windschattenfahren oder Lutschen. Auf der Rücktour bremste der Wind von vorne reichlich meine Durchschnittsgeschwindigkeit.
Blind: Ich habe ein Händchen dafür, im Tunnelblick-Wahn die Hinweisschilder zu übersehen, deshalb schraubte ich eine Extrarunde von ziemlich genau 10 km.
Versorgung: Super Sportlernahrung (anders als letztes Jahr bei der MSR, da sollen die Mecklenburger sich mal eine Scheibe von abschneiden)
Ziel: Ziemlich genau 30 km im Team und 100 km alleine gefahren. Gut drauf, mit "dicken" Beinen.
Daten: 3 Pausenstops, 130 km mit einem 31,8er Schnitt
Zukunft: Es wäre sooooo schön, wenn die Sonne mal etwas Wärme verbreitet.

Zusammenfassung: gerne wieder......

Tschüss aus SchwarzVentoStadt

Frank

[Fernhusumerin]

Für die Ostholsteintour war eigentlich Sonne angesagt. Nach meiner Dokorunde am Samstag Abend mit Sofaübernachtung erschien ich etwas müde und lustlos am Start. Die Leute, die ich traf (und kannte) waren alle zu schnell für mich... ok, bis zum ersten Berg kann ich da mitfahren und irgendwer wird sich schon finden für ne 120 km Runde.

Bis zur ersten Kontrolle fand ich auch ein Hinterrad, dort traf ich aber den Pantoffelhelden (s. o.) Herman... mit ihm und einigen weiteren Nortorfern war ich schon mal die landschaftlich wunderbare 160 km Runde gefahren. Gemütlich plauschend (wenn es nicht grad bergauf ging) ging es mit Herman weiter. Die Sonne kam, die Landschaft war wunderschön und von Herman kam das Angebot mir Windschatten zu liefern... also entschloss ich mich doch auf die Langstrecke zu gehen... die Tour über Gut Klethkamp ist wunderschön... nur leider war dort in einer Kurve ein Unfall passiert (Verdacht auf Schlüsselbeinbrauch, wie wir später hörten, gute Besserung).

An K2 verzog sich die Sonne schon wieder und die Hügel wurden auch erstmal nicht weniger... so wurde die Strecke für mich dann doch lang, aber landschaftlich einfach mit die schönste Strecke die Schleswig-Holstein zu bieten hat. Ab K3 wurde es etwas flacher. Die letzten des Feldes taten sich zusammen, ein Pärchen, drei Herren, Herman und ich. Nach leckerem Wurzelsalat auf K4 hieß es dann nur noch einmal über den Pariner Berg (uff) und dann war die lange Tour geschafft. An der Anmeldung lagen dann nur noch zwei Wertungskarten (Hermans und meine), aber ne leckere Wurst gab es noch.

Also meine Empfehlung für nächstes Jahr: vielleicht sollten sich ein paar mehr (auch so Schnecken wie ich) auf die lange Tour begeben, damit sich die Ausschilderung der Strecke auch lohnt!

Vielen Dank an alle Helfer!

[Reisender]

Mal so ein bisschen entspannt 155 km über die Holsteinische Schweiz hoppeln, dachte ich noch morgens. Ja, fein gedacht, falsch gedacht. Es muss wohl an der Rennleitung Stadtaus gelegen haben, dass wir gleich so ein abartiges Tempo drauf hatten, keine Ampel (für das Teilnehmerfeld) vom Start weg und das hatte Konsequenzen.

Es ging kurz nach dem Stadtrand richtig los, ich glaubte schon auf einem Kriterium gelandet zu sein. Das Tempo ging auf 40..45..50. Nach drei, vier Km hatte ich ernsthafte Zweifel, die 155 Km so zu überstehen, irgendwie schwarmte mir, dass da vorn die Jungs nicht wirklich die lange Strecke fahren wollten. Aber erstmal abwarten und Tee trinken, bis ich vorn bin, aber irgendwie kam und kam kein Wechsel nach vorn, dazu war der Trupp unterwegs wie im Rennzirkus, 3-4 Mann nebeneinander, überholen usw, alles dabei.

Hatte ich tatsächlich etwas in der Anmeldung übersehen, war ich im Giro Stormarn gelandet, hier und jetzt? Nein es war doch die RTF, ein sehr wildes Unterfangen, aber Rennfeeling, cool.

Nach der Streckenteilung 120 und 155 Km wurde es auch wirklich entspannter, für kurze Zeit zweier Reihe, ok. Dann das nächste Wunder dich, auf einmal wurde gekreiselt, jedenfalls die ersten 5-6 inkl. mir. Hat viel Spaß gemacht, sonst nur beim Training der RG Uni so angetroffen. Selbst auf der Cyclassic haben wir es vorn nicht hinbekommen, weil es die Leute einfach nicht können oder verstehen.

Für mich war die Veranstaltung richtig geil, kann sie leistungorientierten RTF'lern nur empfehlen. Habe meine eigenen zwei Bidons von zu Hause leer gemacht, das einzige an Verpflegung K2 waren zwei Stück Apfel und drei Tuc Cracker und eigentlich nur hin wegen dem WC.

Ab Km 90 war ich dann unterwegs allein mit Karsten, der wohl aus Lübeck kommt. Ein Mitt50er schätze ich, wir haben uns dann zu zweit die letzten 65 Km geteilt und wie. Karsten, war mir ein wahres Vergnügen die Strecke in Rennmanier und Tempo zu fahren in 4:20 h.







https://www.strava.com/activities/315507374

[Helmut]

Hier der Bericht des RST Lübeck und einige Bilder:

http://www.rst-luebeck.de/content/24ost ... -schwartau

[emmy]

Vielen Dank für die lustigen Beiträge, die die allgemeine Stimmung zu unserer Veranstaltung wiederspiegeln.
Auch uns Helfern hat es Spass gemacht.
Nächstes Jahr werde ich gerne wieder Schilder aufhängen, damit alle den Weg finden und während der 120er Tour Eure Stimmen einfangen.
Vielen Dank !

Wir sehen uns an selber Stelle 2016 !