2. Mecklenburger Seen Runde, Neubrandenburg (Ber.+Bilder)

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Helmut
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2. Mecklenburger Seen Runde, Neubrandenburg (Ber.+Bilder)

Beitragvon Helmut » 31.05.2015, 03:09

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Es war meine erste MSR. Bei deren Premiere war ich nur Zuschauer. Ich bin beeindruckt von dem enormen Aufwand, der da betrieben wird. Das kann man mit einem Radmarathon nicht vergleichen. Von Freitag 20 Uhr bis Samstag 24 Uhr kommen und gehen Leute auf bzw. von der Strecke, werden dabei rundum betreut. nord_mann erlebte morgens startend lange Schlange durchnässter Radler an den Depots. Ich hingegen habe abends startend nur alles bestens vorgefunden.

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Weil ich nun mal keinen 9 to 5 Job habe, kam ich erst spät in Hamburg ohne Mittagsschlaf weg und in Neubrandenburg erst kurz vor dem offiziellen Start an. Der Innenminister von MV und der Bürgermeister von Neubrandenburg gaben den frei, wovon ich als Spätankömmling bei dem Menschenandrang mehr hörte als sah. Für die Stadt und die Region ist die MSR eine gern angenommene Bereicherung. Die Stadtzufahrten zeigten Willkommens-Plakate mit Tour-Teufel Didi drauf. Didi war selbst vor Ort, machte seine Faxen am Start und später auch am Ziel. Der Mann ist immer für ein Selfie zu haben, wofür ich leider keine Zeit zu haben meinte.

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Ich sah viele handgemalte Transparente an den Häusern, die ihre Leute und auch uns willkommen hießen.

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Ich musste mich erstmal anmelden und meinen gebrochenen Handyhalter reparieren. Der wurde mit Panzerband fixiert und dann konnte es losgehen. Statt wie geplant um 20:30 Uhr ging ich zehn nach neun auf die Strecke. Egal, es ist ja kein Rennen und der Transponder misst die Netto-Fahrtzeit.

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Statt eines Startbeutels gab es eine schicke, handgenähte Umhängetasche, die ich bei der Gepäckaufbewahrung aufgab. Es galt auch noch die Startnummern und den Transponder anzubringen. Ich gebe zu, ich war etwas aufgeregt, dabei gab es gar keinen Anlass dafür. Ich traf Gert, Ötzy, Zullo und viele mehr, leider alle in meinem selbstgemachten Streß. Die Ruhe selbst war wie immer Gert, der mich 20 Minuten nach mir startend am 1. Depot überholte.

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Am Start erkannte mich auch lionhead Jan von den RSF Pinneberg, mit dem ich mich vorher im HFS-Forum angeflachst hatte. Wir fuhren die erste Hälfte zusammen, wobei er für uns den Kontakt zu einer gutlaufenden Gruppe hielt, ich mich um ein paar Bilder kümmerte. Wir fuhren mir erst zu langsam, aber das war genau das richtige Anfangstempo, das dann mehr und mehr gesteigert wurde, um nicht später abzufallen.

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Am ersten Depot waren die Masseure in Hochstimmung, machten Party zu lauter Musik. Zu tun gab es nach nur 44 km für sie nichts. Massieren lassen konnte man sich an allen sieben Depots. Ich wäre überall sofort drangekommen.

Es galt für mich – in der RTF als Gourmet-Radwander-Heuschrecke bekannt – alle Speisen einer sensorischen Prüfung zu unterziehen. Ich war mit den Darbietungen sehr zufrieden, hatte mir einen Zettel mit allen ausgeobten besonderen Speisen eingesteckt, um nichts zu versäumen. Was ausgeschrieben war, fand ich auch vor. Eine Entdeckung war für mich das Bio Kräutersalz auf Magarinebrot. Etwas Besonderes, mir aber nicht mundendend, war die neue leicht süßlich schmeckende Sorte Beef Jerkey am vorletzten Depot. Mir fehlte es trotzdem an nichts. Iso, Kaffee und mehr schmeckten mir an allen Depots.

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Nach dem Depot mit der Warmverpflegung in Röbel (km 128) fing es an zu regnen. Der Regen wurde stärker und weil eine andere Gruppe sich in unsere mischte, ich der falschen folgte, die ich an einem Anstieg nicht halten konnte, fuhr ich plötzlich allein. Prompt übersah ich folgendes Schild (es gab noch eins auf der anderen Straßenseite, auch von mir übersehen, bemerkte aber nach wenigen hundert Meter meinen Irrtum, weil eigentlich alles gut ausgeschildert war. So aber fuhren Jan & Co. plötzlich voraus.

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Am Depot Nossentiner Hütte (km 176) traf ich ihn wieder. Er wollte sich wieder bewegen und ich ließ ihn einfach davon ziehen, um mir die Szenerie in Ruhe anzuschauen. Nach der nächtlichen Regenfahrt bei ca. 5 Grad brachen geschätzt fast die Hälfte der Teilnehmer die Tour ab. Die Sanis kümmerten sich auf’s Beste um die Leute. In einem stark aufgeheizten, dampfenden Raum saßen Leute in Decken eingehüllt auf den nächsten Bus wartend.

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Die Sanis ließen einen RTW aufheizen sowie bei einem weiteren Bundeswehr-Unimog-RTF die Standheizung anlaufen, damit auch darin sich Leute aufwärmen konnten. Der bald eintreffende Reisebus mit Radanhänger war schnell voll. Es war bereits der Zweite, ein Dritter sollte folgen. Auch das ist etwas, das man bei einem Radmarathon niemals wird erleben können.

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Ich fuhr lieber weiter, mich warm und trocken, ab dort nur noch allein, weil ich zu müde wurde, um in einer Gruppe zu fahren. Erst am letzten Depot in Penzlin (km 277) hatte ich meine Müdigkeit überwunden. Dort war ich anfangs kurz allein,

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wollte nur mal auch die letzte Massagestation fotografieren, blickte plötzlich in die Augen von fünf massagelüsternen jungen Damen – und so entstand dann auch das Bild oben. Sie hatten versprochen mich zu viert (!) zu massieren, während die fünfte mich dabei ablichten würde. Leider kamen dann weitere Radler dazu.

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Die Sonne kam raus, ich freute mich auf die letzten Kilometer, fotografierte die in der Sonne leuchtende Landschaft,

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als plötzlich erst Regen, dann auch Hagel hernieder ging.

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Das konnte mich nicht mehr aufhalten. Was hätte ich auch anderes tun sollen als ins Ziel zu fahren? Dort stand Thali, wartete auf seine Tina, die die 90 km Frauenrunde auf eigener Strecke fuhr.

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Ob es eine Zielverpflegung gab, weiß ich nicht. Ich habe keine gesehen, wollte eh nur eine Bratwurst und im Auto schlafen. Als ich um halb neun abends aufwachte, hörte ich aus der Ferne noch immer den Sprecher Finisher euphorisch begrüßen. Das ging so bis tief in die Nacht, als ich schon wieder daheim war.

Hier kommen meine

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Zuletzt geändert von Helmut am 04.06.2015, 01:41, insgesamt 6-mal geändert.
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Beitragvon nord_mann » 31.05.2015, 16:33

Geschafft. 300 km bei der Mecklenburger Seenkunde geschafft.

Das erste Mal habe ich von der Runde im Blog von Cervelover Lars gelesen. Und dann hier. Und dann gefragt, ob ich das wohl auch kann. Und dann entschieden, dass ich das herausfinden will. Mit gezielter Vorbereitung habe ich im Januar begonnen. 4.200 km auf dem Rad, davon 1.100 km auf der Rolle. 11 mal über 100 km gefahren, 2 mal im Rahmen einer RTF über 150 km und ein mal alleine über 150 km.

Ich hatte mich sofort für die Variante mit dem Start am Sonnabend morgen entschieden. Durch die Nacht zu fahren, konnte ich mir nicht vorstellen. Also sind wir am Freitag spät Nachmittag nach Neubrandenburg gefahren, schnell akkreditiert und Station im Hotel bezogen. Vor einem sehr guten Abendessen im Hotel wurden Rad und Fahrer präpariert, was aufgrund meiner Nervosität eher schlecht als recht ging.

Der Wecker hat mich um 3.00 Uhr aus dem Bett geschmissen. Im Hotel gab es extra für die Radler schon ab 3.30 Uhr Frühstück. Netter Service, auch wenn ich nicht viel essen konnte. Meine Frau hat mich dann zum Start gebracht, wo ich mich in die Gruppen der Wartenden eingereiht habe. Meine Startzeit war geplant für 5.20 Uhr. Es ging am Start aber leicht unorganisiert vor, so dass ich versehentlich mit der Gruppe um 5.15 Uhr durchfuhr.

Und pünktlich um 5.15 Uhr fing auch der Regen an. Kein leichter Nieselregen, eher so ein richtiger Frühjahrssturzregen. Und kalt war es auch noch um die Uhrzeit. Als Alleinestarter hatte ich die Hoffnung, trotzdem schnell eine Gruppe zu finden. Das war bis zum ersten Depot so, wo ich in einer 7er Gruppe ankam. Dort hatte ich dann richtig Glück, weil ich eine andere Gruppe traf, die ich schon von einer RTF kannte und mitfahren konnte. Und am ersten Depot begann schon, was sich an allen anderen fortsetzte. Lange Schlangen vor den Ausgabestellen für Getränke und Verpflegung. Die Verbindung von Temperatur und Regen ließ mich schnell durchkühlen.

Mit Weiterfahrt wurde es mit der Kälte besser, aber nur, um am nächsten Depot das gleiche zu erleben. Unsere Gruppe fuhr an den Depots zusammen los, löste sich auf der Strecke dann immer wieder auf und fand an den Depots wieder zusammen. An allen Depots immer das gleiche Bild. Lange Schlagen an den Ausgabestellen.

Das Wetter sprang hin und her. Es wurde etwas wärmer, die Sonne kam hinter dem zweiten Depot kurz hervor. Und dann zog es wieder zu, fing an zu regnen. Mal leicht, mal stärker. Dann vor dem fünften Depot ein Hagelguss. So stark, dass wir uns an einer Hauswand unterstellten, weil es so stark schüttete. Ich habe während der Runde zwischen Regenjacke und Windweste hin und her gewechselt. Das Wetter war eine Katastrophe.

Nach dem fünften Depot und anhaltend schlechtem Wetter habe ich mich dann entschlossen, die letzten beiden Depots auszulassen und durchzufahren. Ich war in Sorge, ansonsten während der Wartezeit ernsthaft zu erkälten. Also habe ich mich bei km 260 in Möllenhagen von meinem Mitfahrer verabschiedet und bin zügig nach Neubrandenburg zurück gefahren. Die restlichen km alleine, aber mit erheblichem Stalldrang. Unglücklicherweise ging dann 8 km vor der Stadt direkt vor meiner Nase ein Bahnschranke runter und blieb dies auch für ca. 10 Min. Herrlich ist dann der allerletzte Abschnitt auf der Bundesstraße, wo es leicht abschüssig in die Stadt reingeht.

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Angekommen im Ziel um ca. 19 Uhr nach ca. 13 h 45 min. Davon 10 h 59 min Fahrtzeit, wie der Garmin gemessen hat. Und da habe ich dann zum Glück sofort meine Frau getroffen, die mich in Empfang genommen hat.

Die Strecke ist ein Traum. Was der Veranstalter da auf die Beine gestellt hat, kann sich wirklich sehen lassen. Fast ausschließlich ruhige Straßen in einem exzellenten Zustand, nur ganz vereinzelt kurze Kopfsteinpflaster Stücke. Eine herrliche und abwechslungsreiche Landschaft, ein welliger Kurs (knapp 1.600 HM), hervorragend ausgeschildert.

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Streckenposten an fast jeder Kreuzung, die oft den Autoverkehr anhielten, um uns durchzulassen. Das war wirklich ganz große Klasse. Das Wetter habe ich erwähnt, das war schlimm. Aber das kann man nicht bestellen oder organisieren.

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Zu der Verpflegung auf der Strecke kann ich nur eines sagen: Schlecht. In der Ausschreibung steht sinngemäß, es ist ein Premium Radmarathon auf dem hochwertige, energiereiche, auch glutenfreie Speisen vorwiegend aus der Region und Getränke angeboten werden. Das mag so gewesen sein, man kam nur nicht ran. An allen Stationen ewig lange Wartezeiten. Discounterkuchen, Discounterbrot, Discountersalami. Am Hafen, wo es die Spaghetti geben sollte, waren die gerade nicht da. Also warten, irgendwann kamen dann wieder welche. Total engagierte Helfer, aber viel zu wenige. Kaffee? Oh, der ist gerade alle. Kommt gleich wieder. Iso? Oh, den setzt der THW gerade an, dauert ein paar Minuten. Mecklenburgische Gemüsebrühe? Ja, das ist das, was Maggi auf den großen, gelben Eimer geschrieben hat. Leider nur kein heißes Wasser da. Bananen an jeder Station? Ja, aber die Kinder kamen gar nicht mit dem Schneiden hinterher.

Der Punkt mit der Verpflegung war ja auch 2014 schon der größte Kritikpunkt. Ich hatte mich mit Gel und Müsliriegeln eingedeckt, um für Notfälle gerüstet zu sein. Das hat so weit auch funktioniert. Aber an so einem langen Tag will man irgendwann auch mal etwas warmes, herzhaftes. Und nicht immer diese langen Warteschlangen. Jede RTF an der ich teilgenommen habe, hatte ein abwechslungsreicheres Angebot und man kam einfach schneller dran. Und die machen nicht damit Werbung, dass sie Premium sind und ach so hochwertige Speisen aus der Region anbieten.
Zuletzt geändert von nord_mann am 31.05.2015, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
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MSR 2015 - DNF, Entscheidung bei Km 230

Beitragvon Ötzy » 31.05.2015, 22:13

Und schön war es doch !

Der Freitag begann um ca. 06:15 Uhr, ohne dass der Wecker klingelte. Was schade ist, wenn man ausschlafen kann und möchte, aber die Innere Uhr läuft recht präzise, wenn Job und Familie den Takt normalerweise vorgeben.

Die Anfahrt nach Neubrandenburg läuft frühzeitig und daher entspannt ab, der angedachte Parkplatz direkt am Veranstaltungsgelände ist ebenfalls noch frei. Genug Zeit, um die Anmeldung abzuschließen, einen Happen zu essen und sich nach den Duschcontainern zu erkundigen. Hier wurde bereits nachgebessert: Die Sanitären Anlagen sind jetzt allesamt an einem Ort, Duschmöglichkeiten und WC's nicht mehr voneinander getrennt.
Für die Teilnehmer der MSR 2016 wünsche ich mir einen vernünftigen Stand mit Heißgetränken in pfandpflichtigen Bechern. Noch besser: Das direkt angeschlossene Eiskaffee wird mit ins Boot geholt, das macht alles ein wenig gemütlicher. ;o)

Gegen 18 Uhr mache ich mich und mein Rad reisefertig, treffe alte und neue Alpecinis samt Fans, klöne kurz mit Detlef aus dem Veranstalterteam und wir gönnen uns noch eine saftige Portion "Pulled Pork". Schmeckt nach mehr, aber wir müssen los. Pünktlich zum Start unseres Blocks um 20:20 Uhr erscheint Helmut. Er ist für die gleiche Startzeit eingeplant, nur leider noch nicht angemeldet. ;o) Ist aber auch nicht schlimm, dann wird halt später in die Pedale getreten. Das ist eine Reiseveranstaltung, man hat und nimmt sich Zeit.

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Ich gehe mit Jörn auf die Strecke. Die ersten 40 Km laufen unruhig, regelrecht nervös. Gruppe fahren ist nicht drin und so nutzen wir die Dämmerung für Blicke abseits der Strassen.

An der ersten Verpflegung sammeln wir Sven ein, hören Musik der 60er und genießen die ansteckend gute Laune. Die weiteren Depots werden, nach meinem Empfinden, da nicht mithalten können. Verpflegungstechnisch immer, stimmungsmäßig nicht mal annähernd. Das war in 2014 viel angenehmer, weil stimmungsvoller !

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Wir rauschen zu dritt durch die Nacht. Oft fällt mir mangelnde Beleuchtung auf. Ich bitte einige höflich im vorbeifahren um das Einschalten des Rücklichts. Später, als es wirklich schon stockdunkel ist, werde ich schroff und sehr laut !!!
Einige Fahrer haben TATSÄCHLICH keine funktionierende Beleuchtung am Rad. Ja, auch OHNE Frontbeleuchtung...
Wir sind fassungslos und wütend, weil diese dummen Menschen nicht nur sich sondern vorsätzlich auch andere gefährden.

Sven steigt aus.
Unsere kleine 3er-FG läuft eigentlich gut, ich fühle mich sauwohl.
Aber kurz vor der nächsten Station meldet sich einer ab.
Das haut rein, kommt unverhofft... irgendein zuvor geschlucktes Fruchtgel bringt die Situation auf der Zeltbankgarnitur auf den Punkt - Ich bin dann mal austreten... !

Jörn hadert ebenfalls mit seiner inneren Stimme, aber wir machen uns weiter auf den Weg. Es nieselt ein wenig, doch mit einer Windweste ist alles notwendige getan. Landschaftlich ist mittlerweile nichts mehr zu erkennen, selbst der Mond wird von den Wolken verhüllt und auch die Schattenspiele geben nichts mehr her.
Wir sind alleine unterwegs und finden ab und an ein paar Mitfahrer, lassen uns aber nicht auf langsamere oder schnellere Grüppchen ein.
Sehr wenig Verkehr um diese Uhrzeit (ca. 2:30 Uhr) und die wechselnden Fahrbahnbeläge gehen gefühlt Hand in Hand mit dem Wetter: Es wird schlechter.

Nach einer Stulle und einem Becher Suppe in einer Feuerwehrwache offenbart mir Jörn auch sein Aus !
Ein ordentlicher Knick in meiner Motivationskurve. Kurz nach der Halbzeit bei 170 Km, es regnet mittlerweile in Strömen und der dämmernde Morgen luchst mir um 4 Uhr einen weiteren Spieler vom Feld.
Nur sind wir keine 11, sondern waren nur drei! Scheiß Film...

Regenjacke an und weiter. Die Beine fühlen sich gut an und die Mischung aus Enttäuschung und Wut lassen mich zügig fahren.
Mittlerweile ist alles nass und bei einem kurzen Stop im Laubwald fange ich an zu frieren.
Am Depot angekommen sind die Finger blau und taub. Wir haben 7°C und vor der Halle brennen zwei Feuer. Nur wenigen vereinzelten Radfahrern bin ich die letzten 50 Km begegnet, und auch hier an der Labe ist der Hund begraben.
Ich trinke 2 Kaffee und frage nach dem Bus. Aber keiner kann mir sagen wann der kommt. Die Zeitung des Veranstalters hat hier niemand, dort stehen die jeweils geplanten Abfahrtzeiten...
Den Helm setze ich schon wieder auf...- da kommt ein Linienbus auf die Auffahrt. Danke! Ich habe echt keinen Bock mehr.

Am Start-/Zielplatz angekommen ebenfalls verhaltene Stimmung.
Der Streckensprecher geht im Rauschen der Dusche unter und ich bin froh endlich wieder trockene Klamotten am Leib zu haben.

Haken dran !
Ich will weg hier. Jetzt kommt Berlin, da freue ich mich drauf. Und auf viele bekannte und neue Gesichter !
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 04.06.2015, 01:40

Hallo nord_mann und Ötzy,

da habt Ihr anscheinend Pech gehabt oder ich Glück. Mir hat es an nichts gemangelt, außer Schlaf. Siehe meinen nun auch bebilderten Bericht hier ganz oben und nun auch meine

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Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Aero 9-3 » 04.06.2015, 10:17

Moin Helmut!
Aber bei so einer Veranstaltung in dieser Preislage (!!!) möchte der gemeine Rennradler nicht zwischen GLÜCK oder PECH wählen!
Er möchte angemessen (!) für diese körperliche Höchstleistung versorgt werden!
Es ist schade, das die logistischen "Probleme" augenscheinlich innerhalb eines Jahres nicht gelöst werden konnten! :(
Bin statt der MSR in Bimbach gefahren.... PERFEKT !!!
Da kann von der Versorung der Rennradler gelernt werden.... ;)
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lionhead
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Beitragvon lionhead » 04.06.2015, 20:13

Ich finde es schade, daß einige die MSR fast ausschließlich aus kulinarischer Sicht beurteilen. Habt ihr erwartet, dass Lafer, Witzigmann und Henssler euch Canapees servieren? Ich dachte es handelt sich um eine Radsportveranstaltung.

Die MSR war ein Erlebnis, das sollte man versuchen zu vermitteln. Natürlich geht es immer noch besser, aber die ewige Nörgelei am Essen (Ihr habt aber Premium-Verpflegung geschrieben) nervt.

Mein Bericht folgt am Wochenende.

Jan
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Wurzelwegtreter
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Beitragvon Wurzelwegtreter » 04.06.2015, 21:40

Für 200 Tacken kann ich mir sehr wohl vorstellen, mehr als Kuchen aus der Alu-Folie zu bekommen.

Jede normale RTF hat es verstanden, mit einfachen Mitteln, wie ein paar Schokoküsse, Bananen, Apfelstückchen und Rosinenbrot die Lebensgeister wieder zu wecken.

Wenn ich 10h Stunden im Sattel sitze habe ich mehr Lust, als auf ein doddeliges Graubrot rumzuknappern.

Für mich bestätigt es sich glücklicherweise, dieses Jahr nicht am Start gewesen zu sein.

In dem Sinne, alle guten Dinge sind DREI

Tschüss aus BläckNörgelDorf

Frank
was ist Rückenwind?
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Beitragvon Helmut » 04.06.2015, 23:33

Wurzelwegtreter hat geschrieben:Für 200 Tacken kann ich mir sehr wohl vorstellen, mehr als Kuchen aus der Alu-Folie zu bekommen.

Jede normale RTF hat es verstanden, mit einfachen Mitteln, wie ein paar Schokoküsse, Bananen, Apfelstückchen und Rosinenbrot die Lebensgeister wieder zu wecken.

Wenn ich 10h Stunden im Sattel sitze habe ich mehr Lust, als auf ein doddeliges Graubrot rumzuknappern.
Dann hättest Du bei der 2. MSR an jedem Depot etwas finden können. Zumindest zu der Zeit als ich fuhr, war die Auswahl überall reichhaltig und abwechslungsreich. Was ausgelobt war, habe ich vorgefunden. Das belegt auch meine Bilderserie, die das zumindest erahnen lässt. Das mag morgens teils anders gewesen sein.

http://www.mecklenburger-seen-runde.de/ ... kte-300km/

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Übrigens, der Teilnahmepreis bei der Vätternrundan ist auch erheblich. Die Verpflegung dort ist nach meinem Eindruck nicht annähernd so gut wie bei der MSR, Startbeutel und Trikot darf man bei der Rundan extra bezahlen. Dafür ist die Orga in Schweden nach zig Ausgaben deren Tour perfekt eingespielt.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 05.06.2015, 07:13

Helmut hat geschrieben: ... Dafür ist die Orga in Schweden nach zig Ausgaben deren Tour perfekt eingespielt.
Das kann ich allerdings bestätigen.
Die spannende Frage ist, ob die MSR auch jemals auf "zig Ausgaben" wird zurückbilcken können: Wer eben solche Premium-Preise aufruft muss auch Premium abliefern, sonst tritt recht bald eine Marktbereinigung ein.
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Beitragvon nord_mann » 05.06.2015, 07:29

lionhead hat geschrieben:Ich finde es schade, daß einige die MSR fast ausschließlich aus kulinarischer Sicht beurteilen. Habt ihr erwartet, dass Lafer, Witzigmann und Henssler euch Canapees servieren? Ich dachte es handelt sich um eine Radsportveranstaltung.....
Findest Du nicht, dass es zwischen Canapees servierenden Spitzenköchen und gar nichts im Angebot auch noch ein etwas gesünderes Mittelmaß gibt? Ich wollte mit meinem Bericht auch nicht am Essen herumnörgeln. Aber das was auf Helmuts Bildern zu sehen ist und was ich gesehen habe, sind zwei unterschiedliche Welten.

Ich war nach ca. 1,5 Stunden am ersten Depot. Diese 1,5 Stunden war ich durch starken Regen bei ca. 5°C gefahren. Und dann mussten wir warten, warten, warten. Lange Schlangen vor einem Stand, kein Kaffee zum Aufwärmen, etc. Ich habe vor der Weiterfahrt gezittert, so habe ich gefroren. Und so hat es sich leider an den anderen Depots fortgesetzt.

Es war zu der Zeit einfach schlecht organisiert an den Depots. Was mit Sicherheit nicht an den sehr motivierten und netten Helfern lag.

Natürlich war es ein Erlebnis. Ich glaube auch, dass ich nächstes Jahr noch mal fahre. Aber Kritik an offensichtlichen Schwachpunkten muss doch wohl möglich sein, ohne dass Du mich als ewigen Nörgler bezeichnest. Anspruch und Realität liegen hier einfach weit auseinander.
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Beitragvon Aero 9-3 » 05.06.2015, 11:01

Bei ca. 150 € Startgebühr wird AUTOMATISCH die Erwartung hoch gehängt... und wenn dann noch in der Ausschreibung die besondere Verpflegung angesprochen wird, möchte ich als Radler mit einer hohen körperlichen Aktivität diese auch GERN nutzen!
Für 35 € fahr ich eine andere RTF über ca. 250 Km und habe KEIN Versorgungsproblem!!!
Ich sehe auch den guten Willen in MV, doch kann ich nur sagen: sprecht mit den "Logistikern" der erfolgreichen RTF´s !!! Das Funktionieren der Versorgungsstationen muss ja nicht immer neu erfunden werden!!!
Aller GUTEN Dinge sind drei!
2016 ist wieder die Chance...
Sonst könnte in der Tat "Marktbereinigung" stattfinden!!! :( Wär´ doch schade. oder???
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Re: MSR 2015 - DNF, Entscheidung bei Km 230

Beitragvon Ü40-Cyclist » 05.06.2015, 13:13

Ötzy hat geschrieben:...und der dämmernde Morgen luchst mir um 4 Uhr einen weiteren Spieler vom Feld.
Nur sind wir keine 11, sondern waren nur drei! Scheiß Film...
Moin Ötzy,

wenn es nicht gut läuft, braucht man ein gutes Team.
So eine Situation wird Dir im September in Dänemark mit uns nicht passieren. :D :D :D

Game on! ;-)
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Beitragvon joern » 07.06.2015, 13:09

Ötzi hat ja schon eigentlich alles zur MSR 2015 geschrieben, hier meine Sicht der "traurigen" Dinge. Aus dem Thema, Verpflegung und Preis für den MSR halte ich mich mal ganz raus.

Als ich Sascha zusagte, die Mecklenburger Seen Runde (kurz MSR) mit ihm zusammen zu fahren, wußte ich nicht, was auf mich zukommt. Fahren durch die Nacht. Ich hatte bis zum Start der MSR gerade mal 1.100 km abgespuhlt. 2015 war bisher sportlich sowie alles andere als gut. Eckdaten +8 KG, also wieder bei 88 kg Körpergesamtgewicht, shit… hatte ich doch 2014 so super auf 80 kg reduziert. Schuld hier der aktuelle Job bei Volkswagen Financial Services AG in Braunschweig und der viel zu geringe Bewebungsfaktor seit dem.

Am Freitag ging es um 12:30 von Braunschweig nach Neubrandenburg. Über 4 Stunden benötigte ich, trotz der Fahrt über die Autobahn. Vor Ort stand ich viel zu weit weg vom Start. Der Starterbeutel war gefüllt mit Werbung und wenig Dingen, die man gebrauchen könnte.

Wetter für die Nacht, Temperaturen bis zu 8 Grad und einmal ganz leicht ein wenig Regen, sonst Trocken und nicht allzu windig.

Die Wahl der Klamotten also, Langarmunterhemd, kurz Trikot, lang Trikot, Windweste und Beinlinge sowie Toescaps. Das sollte eigentlich reichen. Meine alte Sigma Lampe vorne ans Rad und noch was Essen.

Ausführlicher Bericht erspare ich mir hier mal, da das wesentliche eigentlich war:

- Bis KM 122 lief es gut, das heißt bis zum Streckenposten 4 (ausgenommen Kopfsteinpflaster Passagen von einer Länge, die unverschämt sind)
- die KM 123-177 waren dann Nass und sehr unangenehm
- bei KM 177 musste ich dann auch leider aufgeben. Ich frohr und zitterte am ganzen Körper, zuvor hatte ich schon Probleme mit der Konzentration, ich hätte vorher ordentlich schlafen müssen. D. h., ich hätte Freitag Morgen anreisen müssen und dann den Nachmittag schlafen sollen.

Ich bin also um ca. 4:10 raus aus dem Marathon und habe mich erstmal 30 Minuten in einer Decke eingemummelt schlafen gelegt. Der Bus kam mit einer 45 Minütigen Verspätung gegen 5:35 Uhr an der Station an. Ich weiß nicht wie spät es war, als wir an der Labe 220KM ankamen, aber Sascha stieg gerade in den Bus, als ich aus einem weiteren Nickerschen erwachte. Es war ihm ebenfalls zu kalt geworden, schade. Hatte ich doch gehofft, er würde die 300 KM finishen.

Ob ich den MSR 2016 noch einmal fahren möchte, ich kann es nicht sagen. Landschaftlich sehr schön, wenn auch 60 % der Strecke im dunkeln zu fahren sind. Die Stimmung in den ersten 2 Stunden waren TOP, aber die lange Anfahrt und das ebenfalls hohe Startgeld? Wir werden es sehen. Ich bin um eine Erfahrung – einen Nacht-RadMarathon reicher. Zum Glück Erkältungsfrei.

Wäre das Wetter so gewesen wie ein WE später wären die 300 KM eingesackt worden. Schade, aber hoffentlich in 2016 dann mit Finish-Feeling.
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Meine erste MSR

Beitragvon lionhead » 07.06.2015, 22:28

Ich kam zum Startplatz für die MSR über eine Verlosung zum 10-jährigen Jubiläum unserer Radsportfreunde Pinneberg. Ich hatte mir gerade im Februar mein erstes „ernsthaftes“ Rennrad gekauft und in diesem Jahr dem HVV Tschüs gesagt, um täglich meine 18 km zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren. Das Vorbereitungstraining lief für mich sehr gut, ich konnte nur wenige lange Touren machen, aber die Blankeneser RTF mit der 140 km Runde und einem guten Schnitt bestärkte mich in meiner Zuversicht, auch 300 km zu schaffen.

Dann ist die Woche vor dem MSR 300 da. Das Motto war, ruhig bleiben, gut schlafen, kein Stress machen. Die Realität sah etwas anders aus. Bei der Arbeit nicht gelangweilt, also packe ich am Donnerstag. Dann am Donnerstag der Anruf meiner Frau, die mich auf den Verabschiedungsabend für unsere Austauschschülerin hinweist. Um 22:00 war ich zu Hause. Dann bis 1:00 gepackt und ins Bett. Um 6:00 aufstehen, Kinder wecken und die Austauschülerin zum Bahnhof bringen. Dann gehetzt ins Büro zum Überraschungsbetriebsausflug. Kanufahrt auf der Alster mit Essen und so.

Ich verabschiede mich vor dem Dessert um 15:30 und fahre nach Neubrandenburg. Natürlich Stau und Baustellen. Ankunft 19:45 in Neubrandenburg. Start war 21:10. Vielleicht sollte ich noch die Startnummer abholen? Sachen packen, Wetterprognose bei anderen Teilnehmern erfragen, kein Regen bis morgen Mittag. Also Regenhose im Auto lassen.

21:00, ich stehe am Start. Wenn sehe ich? Den Admin. Angesprochen, er erinnert sich an meine Majestätsbeleidigung im Forum (vielleicht sehe ich dich ja am Depot...).

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Nach 10 Minuten bildete sich eine Gruppe mit ca. 10 Fahrern, die es sehr ruhig angehen ließ mit ca. 18-20 km/h. Gut, ich wollte ja nicht zu schnell losfahren. Nach 30 Minuten pegelte sich das Tempo auf ca. 25 km/h ein. Bis zum 3. Depot in Röbel (128 km) lief es ziemlich gut. Die Pausen waren für meinen Geschmack etwas zu lang, aber ich wollte ja in der Gruppe bleiben und einfach nur ankommen.

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Nach den Spaghetti Bolognese in Röbel beschloss ich meine Jacke anzuziehen, weil es morgens um 3:30 doch schon etwas frischer wurde. Kaum fuhren wir los, fing es an zu tröpfeln. Aus dem Tröpfeln wurde ein kräftiger Guss und so wurden die folgenden 48 km etwas anstrengender. Da halfen auch die Schuhüberzieher und die Regenjacke nichts. In diesem Regen verlor ich dann auch den Kontakt zu Helmut. Am nächsten Depot Nossentiner Hütte (176 km) sahen die gleichen Leute, die ich eben noch in Röbel gutgelaunt gesehen haben, ziemlich fertig aus.

Ich holte mir eine heiße Brühe und verschüttete sofort die Hälfte durch unkontrolliertes Zittern. Da kam auch schon eine nette Sanitäterin und wollte mich mit einer Decke zu einem warmen Ort lotsen. Wie jetzt, ich muss doch weiter. Kurz darauf traf dann auch Helmut ein und er meinte, ich soll ohne ihn weiterfahren.

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Von der 6-8 köpfigen Gruppe die wir bis dahin gebildet haben, sah ich plötzlich nur noch Uwe aus Wolgast, der mir signalisierte, dass er auch gerne losfahren würde. Was ich nie geglaubt hätte, traf ein, wir waren noch immer nass, aber durch die Bewegung nicht mehr kalt. Und so sahen wir dann gegen 7:00 das erlösende Schild: Nur noch 100 km.

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Zu zweit. Gut, also den Mecklenburger Kreisel praktiziert, weil der Belgische wegen Fachkräftemangel ausfiel. Und so ging es irgendwie von Depot zu Depot. Am vorletzten Depot nach 260 km offenbarte Uwe mir dann, dass er glaubt, nicht mehr weiterfahren zu können. Ich habe ihm dann zugestimmt und gesagt, dass er Recht hat und wir jetzt wohl oder übel umdrehen müssen und zurück fahren… Das zauberte ein Schmunzeln auf sein Gesicht und der Tag war gerettet.

Ein kurzer Schreckmoment, als ich mit Schwung über die doch recht steile Brücke im Kulturpark 200 m vor dem Ziel fahren wollte und plötzlich eine Großfamilie mit Kinderwagen vor mir steht. Also irgendwie noch raus aus den Pedalen und zu Fuß über die Brücke und erleichtert ins Ziel. Medaille abgeholt, mit Uwe noch ein isotonisches Sportgetränk genossen und zum Auto zurück.

Der Regen zerstörte meinen Plan, das Rad zu putzen und so setzte ich mich einfach ins Auto, meldete mich zu Hause und schlief 3 Stunden. Frisch und fröhlich ging es dann 120 km nach Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin. Oh, das ist ja eigentlich schon eine neue Geschichte.

Am Ende bleibt für mich als Fazit dieses Wochenendes: Double-Finish innerhalb von 21 h – MSR 300 und Skoda Velothon (60 km – Platz 372 mit über 38 km/h). Schön war es. Ich habe nette Leute kennengelernt, beziehungsweise in Berlin viele Bekannte getroffen und sehr sehr viel Spaß gehabt.

Es war ein unglaubliches Erlebnis und ich kann jetzt erahnen, warum manche Leute 300 km freiwillig um irgendwelche Seen fahren. ;-) Ein ganz großes Dankeschön an den Admin für die Begleitung durch die kalte und nasse Nacht in Mecklenburg-Vorpommern und die guten Tipps.

Jan
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Re: Meine erste MSR

Beitragvon Helmut » 08.06.2015, 00:10

lionhead hat geschrieben:Ein ganz großes Dankeschön an den Admin für die Begleitung durch die kalte und nasse Nacht in Mecklenburg-Vorpommern und die guten Tipps.
Gern geschehen! Du warst mir ein angenehmer Begleiter, mit dem die Zeit wie im Fluge verging. Es war gut so, dass es uns auseinander riss. Mit meiner zunehmenden Müdigkeit war ich die nächsten fast hundert Kilometer nicht mehr sozialverträglich, konnte nur noch allein fahren. Erst ab dem letzten Depot war das überwunden und mit jemanden wie Dich an der Seite wäre ich gern noch weitere hundert Kilometer gefahren.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Helmut » 21.06.2015, 22:47

Dana Aßmann vom Organisationsteam schrieb:

Die offiziellen Partner der MSR 2015 „Deutsche Post“ (Goldsponsor) und „AOK Nordost“ (Silbersponsor) haben gemeinsam einen Film produzieren lassen, den Sie auf unserem YouTube-Kanal einsehen können.

https://www.youtube.com/watch?v=HB6ivhqPeD0

Weiterhin finden Sie ab sofort Fotos von der Strecke (Quelle: Florian Selig, www.florianselig.com) und dem Kulturpark (Quelle: Philipp Maubach) in der Galerie 2015.

http://www.mecklenburger-seen-runde.de/bilder-2015/
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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