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RTF-Startgelderhöhung in HH und SH

Verfasst: 08.09.2007, 18:00
von Earl_of_Mar
5 Euro (Vereinsmitglieder) oder 10 Euro (Nicht-Organisierte) soll ab 2008 die Startgebühr bei RTFs in Hamburg und Schleswig-Holstein betragen: http://web56.max10.de/modules.php?op=mo ... age_id=412.

Obwohl mir das Beispiel mit den kleinen Vereinen natürlich einleuchtet, finde ich dennoch die Erhöhung zu drastisch (66% bei den Organisierten!). Man kann den Bogen preislich nicht überspannen, was dann passiert, kann man z.B. in Baden-Württemberg beobachten, wo sich nur wenige am Start einer RTF vorfinden.

Mir fiel es auf, dass einige RTF-Ausrichter aus SH/HH das Verpflegungsangebot (und damit den Standard) regelrecht hochschaukeln - da gibt es schon mal Lachsschnittchen, knusprige Marmeladenbrötchen und ausgesuchten Brotbelag.

Das alles ist zwar sympathisch und wird gerne in Anspruch genommen - aber brauchen wir das alles tatsächlich? Würden uns nicht einfach nur Getränke, Riegeln und Obst ausreichen? Gerade dieser vermehrte Aufwand ist doch schwer von den kleinen Vereinen in der Randlage zu erfüllen.

Positiv - die Startgebühr für Marathons reduziert sich um 5 Euro, das Warmessen wird allerdings gestrichen.

Verfasst: 08.09.2007, 18:38
von Helmut
Die mit den Lachsschnittchen (RG BSV Hamburg) waren es sicherlich nicht, die auf diese Preiserhöhung gedrängt haben.

Verfasst: 08.09.2007, 19:40
von Bergwasserziegentraeger
Hauptsächlicher Grund ist, dass den Veranstaltern die Allgemeinkosten davon laufen und je weiter die Veranstaltung von Hamburg entfernt ist, die Teilnehmerzahl sinkt und die Anzahl der Nicht-Mitglieder überproportional abnimmt.
Bzzzzzzz! Damit wird die Teilnahme für Nicht-BDR-Mitglieder noch uninteressanter. Für 10 EUR (ehemals 8 EUR) wird einfach zu wenig Leistung geboten, zumal die Anreisekosten auf Teilnehmerseite noch hinzukommen. Im Vordergrund stehen sollten die Organisation und der reibungslose Ablauf der RTF Veranstaltungen, nicht irgendwelche Fressorgien für radelnde oder rasende Gourmets, die an den Kontroll- und Verpflegungsstellen wie Heuschrecken über das Nahrungsangebot herfallen, es auslichten und danach trotzdem noch Kritik äussern. Bereits mit Kalt- und/oder Heissgetränk, Affenkotelett und alternativ dazu allenfalls noch Kohlehydraten a la Müsliriegeln sollte es auf der Strecke getan sein. Alles darüberhinaus sollte sich auf die Stände im Start- und Zielbereich beschränken und nicht in das Startgeld einkalkuliert werden. Die Vereine sollten für die Ausrichtung der RTFs auch finanziell belohnt werden, anstatt dass der Eindruck erweckt wird, Teilnehmer versuchten sich einen Gegenwert an exklusiver Verpflegung in Höhe des Startgeldes in die Mägen zu stopfen. 10 EUR, um zweifelhafte ,,Allgemeinkosten'' zu decken?

Verfasst: 09.09.2007, 19:22
von quasarmin
Im Vordergrund stehen sollten die Organisation und der reibungslose Ablauf der RTF Veranstaltungen, nicht irgendwelche Fressorgien für radelnde oder rasende Gourmets, die an den Kontroll- und Verpflegungsstellen wie Heuschrecken über das Nahrungsangebot herfallen, es auslichten und danach trotzdem noch Kritik äussern.....
Genau! Aber wenn ich mir so manche RTF-Nachlese anschaue, dann wird die Qualität der Veranstaltung sehr oft an der Fresserei gemessen. Für manche wäre vielleicht das Geld bei einer Imbissbude besser angelegt.

Viele Grüße
Armin

Radelnde oder rasende Gourmets erbringen Deckungsbeitrag

Verfasst: 09.09.2007, 21:20
von Helmut
Ihr Lieben,

das ist ja wahrlich ätzende Kritik, die Ihr an einigen Teilnehmern bei RTF und den darüber Berichtenden übt, aber sie geht am Kern der Sache vorbei.

Um sein Startgeld von drei oder gar acht Euro unterwegs auf zu essen, müsste so ein "heuschreckenartiger", "radelnder oder rasender Gourmet" an Bulimie leiden. Mit dem Geld, dass nicht für seine "Fressorgien" drauf geht, erbringt er einen Deckungsbeitrag. Er reduziert damit für alle die anteilig zu tragenden Kosten. Würde man solche Leute von den RTF fernhalten, wäre der Kostendruck auf die Veranstalter noch größer.

Heute nach der RTF in Wedel habe ich mir von Bernd Schmidt, dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Radsportverbandes die Kostenstruktur und die Kostenentwicklung bei den RTF sowie die Gründe für die Preisanhebung erklären lassen. Meine Frage, ob die Anhebung auch etwas mit den gestiegenen Lebensmittelkosten zu tun hätte, verneinte er ausdrücklich. Die wurden in der Veröffentlichung des Verbandes als Grund auch gar nicht aufgeführt.

Es würde mich freuen, wenn Ihr es hinnehmen könntet, dass es Leute gibt, die Radsport nicht so leistungsorientiert betreiben wie Ihr und sich daran erfreuen, wenn sie an einem Depot etwas leckeres vorfinden.

Helmut

Verfasst: 09.09.2007, 21:41
von quasarmin
Moin Helmut

was hat den das jetzt mit "leistungsorientiert" zu tun? Das kann ich keinem der Beiträge im entferntesten entnehmen.
Es geht hier doch mehr um den Spass am Radfahren, um neue Strecken und Landschaften, und Leute kennenzulernen. Tut mir leid wenn ich das anders sehe als du. Aber wenn ich dann lese "..gab nur die billigen Riegel von Aldi..", dann frage ich mich schon ob mancher nicht etwas falsch verstanden hat.
Zugegeben, das Wort "Fresserei" ist etwas derb ;-)

Viele Grüße
Armin

wie zu teuer?

Verfasst: 09.09.2007, 22:46
von Heide-Biker
Das kann ich jetzt nicht wirklich glauben. An einer RTF teilzunehmen ist doch nicht teuer! Heute war ich in Wedel und bin die RTF Eblmarschen-Tour gefahren. Als Fahrer mit Wertungskarte habe ich 3 € Startgeld gezahlt. Nach Abholung der Wertungskarte nach der RTF habe ich einen Kaffee und ein Stück Kuchen gegessen für 1,50 €. Das sind 4,50 € die nach Abzug der Kosten in die Vereinskasse geht. Das Geld steckt sich ja keiner in die Tasche. Mit diesem Geld kann wieder etwas für den Verein und dessen Mitgliedern getan werden. Ich finde es übrigens ganz gut, dass Nicht-Vereinsmitglieder deutlich mehr zahlen. Sie leisten keine Vereinsarbeit und zahlen auch keinen Vereinsbeitrag.

Wenn die Preise erhöht werden und damit die Vereinkassen z.B. eine bessere Jugendarbeit zulassen finde ich das völlig in Ordnung.

Übrigens fahre ich auch gerne zu RTF´s wo sich die Vereinsmitglieder etwas einfallen lassen und die Organisation besonders gut ist.

Verfasst: 10.09.2007, 00:51
von Helmut
@Armin und alle, die sich angesprochen fühlten

Bekanntlich bewundere ich erfolgreiche Teilnehmer bei großen Radsportveranstaltungen, egal ob im Profi-, Amateur- oder Breitensportbereich. Es liegt mir fern jemanden wegen seinem Leistungswillen kritisieren zu wollen.

Solltest Du oder sonst jemand mich anders verstanden haben, so bitte ich für meine anscheinend missverständliche Formulierung um Entschuldigung.

Helmut

Verfasst: 10.09.2007, 07:45
von thomas-hh
Ich finde die Anhebung der Gebühr in Ordnung. Im Gegenteil habe ich mich bei einigen Veranstaltern gewundert, weshalb sie nicht wie z.B. bei der RG Hamburg-RTF 2 € Kaution für die Startnummer erheben. Bei der Rückgabe haben doch einige auf die 2 € zu Gunsten der Nachwuchsförderung verzichtet und bei einem deutlicheren Hinweis darauf wären es vermutlich mehr gewesen.
Auf das "Schnittchenangebot" greife ich in der Regel eher selten zurück. Affenkotelett (schöner Begriff) und Getränke reichen mir. Die "Lachsschnittchen-BSV-RTF" fand ich trotzdem super.
Aber mal ehrlich: schmerzt diese Anhebung jetzt wirklich jemanden? Wenn ich bedenke, für welchen Schrott man Geld ausgibt, da finde ich € 10 für eine gut organisierte, gut ausgeschilderte RTF mit freundlichen Menschen an den Kontrollstellen mehr als angemessen.

Gruß
Thomas

P.S.: Ich würde ja gern in einen Verein eintreten, aber mich schrecken "Vereinsabende" und "gemütliches Beisammensein" eher ab. Wenn es rein ums Radfahren ginge und Finanzierung von Vereinsarbeit und Nachwuchsförderung ginge - gerne.

Verfasst: 10.09.2007, 12:12
von Peter Lemke
Die Preiserhöhung finde ich als Vereinsmitglied in Ordnung. Ich habe mir auch schon mal gedacht, daß 3 € für das Vergnügen eigentlich viel zu günstig ist.
Ursprünglich wollte man mit dem Mehrpreis ja die Fahrer ohne Vertrag :wink: in die Vereine locken. Das spielt bei vielleicht 5 RTF Teilnahmen eines "Jedermanns" im Jahr wohl keine Rolle.

Man wollte wohl eine Aufhebung des Einheitspreises in HH und SH umgehen. Gem. BDR gibt es, glaub ich, einen Ermessensspielraum des Veranstalters.

Persönlich lege ich mehr Wert auf das Fahrvergnügen als auf Verpflegung.
Wenn ich bei KM 56,824 einen bestimmten Riegel brauche, dann hab ich den im Trikot dabei. :twisted:

Verfasst: 10.09.2007, 12:18
von Bergwasserziegentraeger
Vereinszugehörigkeit ist auch ein Problem der Freizeit. Von dem Mitgliedsbeitrag haben die Ausrichter der verschiedenen RTFs nichts.
Um sein Startgeld von drei oder gar acht Euro unterwegs
auf zu essen, müsste [...] an Bulimie leiden.
Sich darüber zu streiten, bringt doch nichts. Drei Euronen sind schnell vertilgt, wenn auf den längeren Strecken mehrere Kontrollstellen genutzt werden oder gar Riegel für den Folgetag eingesteckt werden. Die Nicht-BDR-Mitglieder seien ja die Minderheit.
sich daran erfreuen, wenn sie an einem Depot etwas leckeres vorfinden.
Leckeres auf der Strecke sollte nicht zum Grundleistungsangebot gehören, schon gar nicht, wenn es ein limitiertes Angebot ist. Der aus Zeitgründen eine Stunde spätere startende oder die Langstrecke fahrende Teilnehmer sollte die gleichen Leistungen in Anspruch nehmen dürfen, wie der Frühstarter oder Kurzstreckenradtourist. Das ausgedünnte Verpflegungsangebot belegt die kalkulatorischen (und logistischen) Komplikationen.
die Kostenstruktur und die Kostenentwicklung bei den RTF
... fallen wie aus?
sowie die Gründe für die Preisanhebung
... seien die "Allgemeinkosten". Gibt es dazu Fakten?

Verfasst: 10.09.2007, 17:57
von Helmut
Bergwasserziegentraeger hat geschrieben:Vereinszugehörigkeit ist auch ein Problem der Freizeit.
Mitglieder eines Radsportvereines sind in der Regel an keine festen Trainings-, Wettkampf- oder sonstige Zusammenkunftzeiten gebunden. Jede Teilnahme erfolgt aus eigenem Antrieb.
Bergwasserziegentraeger hat geschrieben:Von dem Mitgliedsbeitrag haben die Ausrichter der verschiedenen RTFs nichts.
Ausrichter der RTFs sind Vereine und deren Verbände, die durch ihre Preispolitik letztlich auch steigende Beiträge durch mehr Mitglieder erzielen wollen. Das ist der Grund dafür, dass in HH und SH der Preis für Nicht-Mitglieder über, der für Mitglieder unter dem Bundesschnitt liegt.
Bergwasserziegentraeger hat geschrieben:Deshalb hatte ich auch Drei Euronen sind schnell vertilgt, wenn auf den längeren Strecken mehrere Kontrollstellen genutzt werden oder gar Riegel für den Folgetag eingesteckt werden.
Die viele Kontrollstrecken anfahren, sind in der Regel die, die mit einem einfachen Angebot zufrieden sind, dafür öfter davon Gebrauch machen. Riegel für's nächste Training mitzunehmen ist selbstverständlich unanständig.
Bergwasserziegentraeger hat geschrieben:Die Nicht-BDR-Mitglieder seien ja die Minderheit.
Das Gegenteil ist der Fall. Nach meiner Beobachtung erreichen die Mitglieder nie mehr als 40 % der Teilnehmer.
Bergwasserziegentraeger hat geschrieben:Gründe für die Preisanhebung seien die "Allgemeinkosten". Gibt es dazu Fakten?
Sicherlich, aber es ist nicht an mir die zu nennen. Ich habe mit Bernd Schmidt nur gesprochen, ihn nicht interviewt. Er sprach davon, dass er evtl. die Strukturen öffentlich erklären wird. Dazu ist kein Veranstalter verpflichtet. Ob und ggf. wann, wo und wie er dies tun wird, wird sich zeigen. Wenn Du's genau wissen willst, frag ihn einfach. bernd.schmidt (ät) radsport-sh.de
Bergwasserziegentraeger hat geschrieben:Sich darüber zu streiten, bringt doch nichts.
So ist es.

Startgelderhöhung

Verfasst: 13.09.2007, 00:10
von hubert
Als Mitorganisator und Veranstalter von RTF und Radmarathon habe ich bereits seit zwei Jahren auf den jährlichen Terminkonferenzen der RTF-Fachwarte aus den beiden Landesverbänden eine Startgelderhöhung vertreten. Nicht nur mit der Begründung, dass die Allgemeinkosten höher geworden sind, sonder auch weil 3,- Euro für eine RTF einfach zu wenig sind. Jeder Volkslauf koste 8,- oder 10,- Euro. Was bekommt man dort geboten? Unterwegs einen Becher Wasser und am Ziel möglicherweise etwas Obst - aber nicht immer.

Die Teilnahme - natürlich mit Voranmeldung - an der Radtour unserer regionalen Zeitung kostet 5,- Euro. Dort wird allerdings mit Hilfe von Sponsoren den Teilnehmern etwas geboten. Dafür stehen ihre Logos auf jeder Einladung zur Tour in der Zeitung.

In einem vorherigen Beitrag wird erwartet, dass auch langsamere Fahrer an der Kontrollstelle noch etwas zu Essen und Trinken bekommen. Das finde ich auch. Aber woher soll ich wissen, wie viele kommen - ohne Anmeldung? Also wird geschätzt. Doch das Wetter richtet sich dummerweise nicht nach der Wettervorhersage und dann stehen wir wortwörtlichen Sinne im Regen. Der Zuhausegebliebene dreht sich in seinem Bett noch einmal um und bedauert möglicherweise die "armen Schweine", die bei diesem Wetter fahren - nicht aber den veranstaltenden Verein. Das haben in diesem Jahr etliche Vereine aus SH und HH erleben müssen.

Doch wen interessiert das schon. Den RTF-Fahrer schon gar nicht und einen vereinslosen Fahrer erst recht nicht. Sie wollen beide ja "nur" Rad fahren und das Veranstalterrisiko dem Verein überlassen. Aber, wenn an der Verpflegungsstelle nichts mehr da ist - meckert er kräftig über die saumäßige Organisation.

Bei einem sog. Event werden 50,- und mehr Euro Startgeld - Voranmeldung selbstverständlich. Und um die Startunterlagen abzuholen werden dann auch schon mal extra hundert Km und mehr mit dem Auto gefahren.

Leider konnten sich nur wenige Vereine mit meiner Vorstellung einer optionalen Voranmeldung anfreunden. Sie befürchteten organisatorischen Mehraufwand z. B. beim Abgleich der Einzahlungen. Natürlich soll die Anmeldung vor Ort erhalten bleiben. Allerdings soll dem Voranmelder ein Frühbucherrabatt gewährt werden - der würde ein reduziertes Startgeld bezahlen. Diese "historische" Chance der optionalen Voranmeldung haben wir vertan. Es wäre für den Verein grundsätzlich von Vorteil. Aufgrund der besseren Kalkulationsgrundlage würde das Veranstalterrisiko reduziert.

Die Startgeldifferenz zwischen BDR-Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern ist meiner Meinung nach gerechtfertigt. Vereinsmitglieder bezahlen nicht nur ihren Vereinsbeitrag sondern sind i. d. R. auch bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltungen involviert. Nichtmitglieder nehmen eine Dienstleistung in Anspruch - und die kostet Geld! (siehe auch Vergleich der Beiträge zwischen Verein und Sportstudio) Und mit einem Verein wollen sie in der Regel nichts zu tun haben, weil sie die "Vereinsmeierei" ablehnen. Nur, Veranstaltungen organisieren sich nicht von selbst. Dazu muss man sich im Vorwege öfters treffen. Und das kostet Zeit. Und dies ist das entscheidende Kriterium heutzutage. Es werden immer weniger, die gewillt sind, Zeit für jemand anderen opfern.

Man kauft sich von Verpflichtungen lieber frei. Bestes Beispiel sind die Arbeitspflichtstunden in Tennis und Angelvereinen. Wer kann, bezahlt, statt zu arbeiten! Und für mehrere Stunden Spaß beim Radfahren in der Gruppe kann dann ein Nichtorganisierter auch etwas mehr bezahlen.

Re: Startgelderhöhung

Verfasst: 13.09.2007, 04:08
von Bergwasserziegentraeger
Richtig, bei abschätzbarem Regenrisiko sagte sich der Vereinsfahrer ,,egal, 3 EUR, fahr ich halt erstmal und kehre gegebenfalls um''. Das Nicht-BDR-Mitglied rückte für 8 EUR gar nicht erst an. Nun wären es 10 EUR. Von einem Schauer in den nächsten fahren kann der Radsportler auch auf der eigenen Hausstrecke.

Vergleiche mit Veranstaltungen, bei denen Strassen oder -teilzüge für den Kfz-Verkehr gesperrt werden, sind aberwitzig.
Vereinsmitglieder bezahlen nicht nur ihren Vereinsbeitrag sondern sind i. d. R. auch bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltungen involviert.
Doch nur, wenn es die Veranstaltung ihres eigenen Vereins ist.
hubert hat geschrieben:Jeder Volkslauf koste 8,- oder 10,- Euro. Was bekommt man dort geboten? Unterwegs einen Becher Wasser und am Ziel möglicherweise etwas Obst - aber nicht immer.
Wie es bei "jedem Volkslauf" ist? Wer weiss das schon. Zeitnahme, Urkunden, Ergebnisdienst, Fotoservice, Preise für die Sieger der unterschiedlichen Wertungen sind oft dabei. Ebenso kleinere Sponsoren, die das erst möglich machen. Aber halt, das interessiert alles gar nicht. Wirklich nicht. Darum geht es nicht. Denn:
In einem vorherigen Beitrag wird erwartet, dass auch langsamere Fahrer an der Kontrollstelle noch etwas zu Essen und Trinken bekommen. Das finde ich auch.
Da blieb die Aussage auf der Strecke. Es ging auch nicht konkret um "langsamere Fahrer". Es kommt nur nicht gut, nach einer Veranstaltung von kulinarischen Highlights zu hören, die ganz offenbar nur der frühen Meute angeboten werden konnten, und das Gefühl zu haben, so einen Quatsch mitfinanziert zu haben. Anstatt dass einfach nur anspruchslose und ausreichende Grundverpflegung geboten wird, wie z.B. die Möglichkeit, nach 75 km mal eine Flasche nachfüllen zu können, ohne dazu irgendwo einkehren zu müssen. Dabei würde auch das "Veranstalterrisiko" reduziert.

Aber nein, zu Streckenplanung, Ausschilderung, Kontrollstellen und weiterer Organisation kommt ein zu hoch gestecktes Verpflegungsziel, das die Logistik erschwert, die Ausgaben und die Wetterabhängigkeit erhöht. Und wenn das noch nicht reicht, wird ausgebaut a la Giro Stormarn.

Was ist denn überhaupt nochmal der Anreiz, an einer RTF teilzunehmen? Bin mir da nicht sicher, ob bei dieser Thematik nicht Zielgruppe, Nachfrage, Angebot usw. falsch eingeschätzt werden. Gut möglich, dass sich die grösseren, erfolgreichen RTFs den Kuchen teilen werden und die kleineren RTFs noch weiter schrumpfen werden.

Verfasst: 13.09.2007, 23:04
von thomas-hh
Ja, ein bisschen kann ich Hubert verstehen - aber nur ein bisschen.
Allerdings hast Du Dich wohl ein wenig in Rage geschrieben. Oder habe ich keinen Anlass zu vermuten, dass die Nichtorganisierten aus deiner Sicht etwas Schmarotzerhaftes an sich haben? Zumindest lässt der letzte Satz darauf schließen. Aber okay. Das wäre dann Deine Ansicht. Ich denke aber, dass ohne die Nichtorganisierten RTFs im Nirgendwo verschwinden oder mit 60 Teilnehmern dümpeln würden.
Ich habe bereits erwähnt, dass mir eine Erhöhung auf 10 € nichts ausmacht. Ich nehme gern an RTFs teil und es ist keineswegs so, dass ich den Aufwand, den die Organisatoren betreiben müssen (z.B. die Ausschilderung), als Bagatelle betrachte. Im Gegenteil. Und bei Regen bedaure ich nicht die Radfahrer, die nass werden, sondern die, die eine RTF organisiert haben und nun auf all ihrer Mühe, Lebensmittel etc. sitzen bleiben. Aber ich bin auch froh, nicht in einem Radsportverein sein zu müssen, weil mir die Vereinsmeierei einfach wirklich auf den S..k geht. Wenn es aber so ist, dass, was ich bisher nicht vermute, Nichtorganisierte als lästiges, aber notwendiges Übel betrachtet werden, dann pfeife ich auf eine Teilnahme und fahr meine eigenen Trainingsstrecken.

Kritik ist gut und man muss auch mal maulen dürfen, aber mit solchen destruktiven Verallgemeinerungen erreicht man nichts.

Verfasst: 14.09.2007, 15:33
von Heide-Biker
Hallo Thomas,

ich denke Du solltest Dich nicht von einigen wenigen in das Bockshorn jagen lassen. Sicherlich kann man in diesem Punkt unterschiedlicher Meinung sein und seinen Standpunkt vertreten. Es gibt aber sehr viele nicht im Verein organisierten Fahrer. Das ist auch gut so. Diese Fahrer haben auch überhaupt kein Problem ein höheres Startgeld zu zahlen. Davon profitieren dann die Fahrer mit Wertungskarte. Ich sehe da irgendwie im Ganzen kein Problem.

Ich hoffe wir werden noch alle gemeinsam viele RTF und CTF fahren und viel Spaß haben.

Verfasst: 14.09.2007, 20:28
von hubert
Hallo thomas-hh,

es ist schön, dass Du mich zumindest ein bisschen verstehst. Und mich freut, dass Du bei einer Regenveranstaltung auch die Veranstalter bedauerst. Nur, durch Bedauern - das geht jetzt nicht persönlich gegen Dich - wird das Veranstaltungsdefizit nicht kleiner. Und ein Verein kann solche Veranstaltungen -je nach Finanzkraft- ein- oder zweimal ausbaden. Aber dann ist Sense und die Gelder der Vereinsmitglieder sind hin.

Nur durch Voranmeldung mit gleichzeitiger Überweisung des Startgeldes kann das Veranstalterrisiko gemindert werden! Wenn das jeder machen würde, wäre es natürlich optimal. Das es im Radsport geht - wenn die Startgelder nur hoch genug sind - zeigen viele andere Veranstaltungen. Allerdings muß ich einschränkend sagen, dass es bei uns im Norden einigermaßen gut beim NordCup klappt. Aber auch hier ist die Zahl der Nachmelder lfd. gestiegen. Also ist das höhere Startgeld anscheinend kein Grund. Es ist wohl das Wetterrisiko, welches zu vermehrter Anmeldung am Start führt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Ich bezahle lieber 5,- Euro mehr oder ich bleibe zu Hause. Wie der Veranstalter damit klar kommt, interessiert nicht. Bein einem kommerziellen Veranstalter - sofern Anmeldung vor Ort überhaupt möglich - ist das vielleicht O.K. Er kalkuliert seine Startgelder ganz anders.

Aber Voranmeldung für Jeden bei der RTF ist natürlich nicht realistisch - mehr ein Wunschtraum. Insofern soll es natürlich auch weiterhin eine Anmeldung vor Ort geben. Der Voranmelder soll als Anreiz selbstverständlich ein geringeres Startgeld bezahlen - in diesem Falle würde ich für die Beibehaltung der "alten Startgelder" plädieren. Dann kann sich keiner beschweren, dass es teurer geworden ist. Er braucht sich ja nur anzumelden. Aber das hieße, das man natürlich selbst auch ein bisschen Risiko tragen müsste. Andererseits könnte man diesen möglichen Verlust eines oder mehrerer Startgelder bei mehreren vorangemeldeten RTF-Starts locker wieder rausholen.

Verfasst: 14.09.2007, 22:42
von thomas-hh
Hallo Hubert,
wie bereits festgestellt, ist das Startgeld für mich kein Grund, nicht mehr an RTFs teilzunehmen.
Ich bezweifle aber, dass durch Voranmeldungen das Problem der durch die Witterung entstehende Defizite zu beheben ist. Ich halte den Aufwand, den jeder einzelne Verein betreiben müsste, für zu hoch. Wie soll denn nachgewiesen werden, ob jemand bezahlt hat? Durch Buchung auf dem Vereinskonto? Durchschlag des Überweisungsträgers? Und was ist mit Online-Überweisungen? Meine Kontoauszüge sieht bestenfalls meine Steuerberaterin :D . Bis zu welchem Stichtag soll das Startgeld überwiesen sein, um noch als Gutschrift auf dem Vereinskonto vermerkt zu sein? Und Nachmeldung am Veranstatungstag soll dennoch möglich sein? Ich garantiere Dir, dass Du die selbe Situation haben wirst, wie sie heute bereits besteht.

Denkbar wäre für mich, die Startgebühr für die mich interessierenden RTFs am Anfang des Jahres, wenn die Daten der Veranstaltungen vorliegen, an den Landesverband zu überweisen mit Angabe der betreffenden RTFs, der mir dann wiederum eine bestätigte Liste schickt und die Startgebühr an den jeweiligen Verein weiterleitet. So bleibt den Vereinen der Verwaltungsaufwand erspart - und der Landesverband hat etwas mehr zu tun, als Presseberichte auf den Homepage zu veröffentlichen.
Planungssicherheit wird es dadurch aber auch nicht geben. Der größere Teil der Radfahrer wird sich immer kurzfristig für oder gegen eine Teilnahme entscheiden, abhängig vom Wetter oder den Launen des Partners etc.
Von mir aus muss das Angebot an Nahrung auch nicht groß sein. Viel wichtiger ist mir eine gut ausgeschilderte Route mit deutlichen Hinweisen auf Gefahrenstellen, an den Kontrollpunkten die Möglichkeit, die Flasche aufzufüllen und mich kurz mit anderen Teilnehmern zu unterhalten und eine saubere Toilette vorzufinden. So geht es sicher den meisten. Obwohl unbestritten auch die Lachsschnittchentour ihre Reize hat. Zu meiner Zufriedenheit trägt da eher bei, ein paar Verrückte zu treffen, mit denen man ein paar Kilometer fahren kann.

Gruß
Thomas

P.S.: Auch wenn es vielleicht lästerhaft ist: wenn Ihr Scharping in die Wüste schickt, zahle ich bei jeder RTF auch 20 €.

Verfasst: 15.09.2007, 00:03
von hubert
Hallo Thomas,
auch bei den NordCup-Radmarathons ist - wie bei anderen Veranstaltungen mit Voranmeldungen - der Zahlungseingang auf dem Veranstalterkonto das Kriterium für die erfolgte Voranmeldung. Zugegeben, bei 1000 RTF-Teilnehmern - falls diese sich alle anmelden würden- wäre der benötigte Zeitaufwand für die manuelle Kontrolle der Zahlungseingänge sicherlich nicht unerheblich. Aber wir leben im Zeitalter der Elektronik. Und wer sich ein wenig in EXCEl auskennt, weiß dass man mit Hilfe einfacher EXCEL-Funktionen den Buchungseingang automatisch abgleichen kann. Voraussetzung ist natürlich eine richtige Angabe des Buchungscodes auf der Überweisung. Ist dieser Buchungscode exakt eingegeben und pro Voranmelder existiert eine Überweisung werden die Zahlungseingänge zu 100% zugeordnet. In der Praxis ist dies natürlich leider nicht so. Im Test mit Echt-Daten aus dem NordCup kam ich auf eine Trefferqoute von ca. 90%.
Warum sollen wir denn die Voranmeldung nicht einmal ausprobieren? Der Markt wird es schon regeln. Dann sehen wir, ob es an der Höhe des Startgeldes oder an der Bereitschaft liegt, das Risiko zu teilen.

Aber davon abgesehen: Wieso machen es denn viele andere z.B. Laufvereine mit über 1000 Startern?
Anscheinend ist es doch so, lieber dem Verein nicht die 3,- Euro (beispielhafter Startpreis bei Voranmeldung) im Vorwege zukommen zu lassen und diese im Falle des Nichtstartes zu verlieren als mit dem Verein das Risiko zu teilen.
Natürlich werden sich nicht alle vorher anmelden. Sollen sie und brauchen sie auch nicht. Aber wenn es Einige tun, reduzieren sie damit das Veranstalterrisiko eines gemeinnützigen Vereins (Spendenbescheingung gibt es leider nicht dafür), dessen Angebot wir RTF-ler nutzen wollen.
Die Sache mit der Überweisung für mehrere Veranstaltungen an den Landesverband sehe ich ganz anders. Aber darauf im Einzelnen einzugehen, würde den Rahmen diese Beitrag sprengen ebenso wie die Beschreibung der Aufgaben eines Landesverbandes. Und wenn Du meinst, die Arbeit eines Landesverbandes bestünden nur darin, Beiträge auf der Homepage zu veröffentlichen, würde ich Dich bei Interesse gerne über dessen Arbeit informieren. Wenn es denn so wäre, würden sich genügend für eine derartige Tätigkeit finden. Das ist im Verein natürlich ähnlich. Und damit wären wir wieder bei dem, was bei Dir vielleicht auch schon unter "Vereinsmeierei" fällt. Zu Vereinsabenden u.ä. Veranstaltungen muß keiner kommen. Nur, bei z.B. anstehenden organisatorischen Vorbereitungen von Veranstaltungen, da wäre man schon froh, wenn jemand mitmacht, denn ohne Mithilfe der Vereinsmitglieder geht es nicht -auch keine simple RTF. Ein Verein ist kein Dienstleistungsbetrieb - er lebt von den Aktivitäten der Mitglieder. Die bestimmen, ob "etwas los" ist oder nicht.

Verfasst: 15.09.2007, 08:59
von thomas-hh
Okay, okay, ich nehme die nicht Ernst zu nehmende Lästerei über den Landesverband zurück. Ich halte es nur für sinnvoll, das Startgeld (wenn denn Voranmeldungen Usus werden sollen) an zentraler Stelle zu sammeln, als jeden kleinen Verein mit diesem Aufwand zu belasten.

Den Begriff "Vereinsmeierei" habe ich nicht gewählt. Ich habe die Formulierung "gemütliches Beisammensein" genannt, die impliziert, dass wir ja alle nett und freundlich sind und darüber hinaus auch Sportkameraden und sich alles zu verstehen hat. Ich sehe genug "Sportskameraden" die anderen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern gegenüber absolut rücksichtslos sind. Auch bei RTFs, bei denen dann in zu viert oder fünft nebeneinander gefahren wird. Oder bei Radfahrern, die eine Panne haben, mit fettem Grinsen vorbei fahren. Aber das ist ein anderes Thema.

Gut, wenn sich die Vereine drauf einigen, bei Ankündigungen von RTFs den Zusatz "Voranmeldung erbeten" (= nicht obligatorisch) zu wählen, dann werde ich mir die RTFs aussuchen, die ich fahren will und das Startgeld überweisen. Wenn es das finanzielle Risiko der Vereine mindert, soll es mir Recht sein.
Ich sitze seit vielen Jahren im Vorstand eines gemeinnützigen Vereins und weiß daher, dass viel von dem Aufwand, der da betrieben wird, Mittel zum Zweck (Schaut her, wie ich mich aufopfere) ist oder einfach überflüssig wie ein Kropf (Haben wir immer so gemacht...), wobei ich hier ausdrücklich nicht alle Vereine meine.

Hubert, Du schreibst doch, dass Du Dich an den Vorbereitungen von RTFs und ähnlichen Veranstaltungen beteiligt hast, dann versuch doch mal, das Anmeldeverfahren durchzusetzen. es bleibt ja zunächst ohne Risiko, da die Anmeldung vor Ort erhalten bleiben soll.

Gruß
Thomas

Verfasst: 15.09.2007, 14:03
von Heide-Biker
thomas-hh hat geschrieben:P.S.: Auch wenn es vielleicht lästerhaft ist: wenn Ihr Scharping in die Wüste schickt, zahle ich bei jeder RTF auch 20 €.
Eine sehr sympathische Idee!

Verfasst: 15.09.2007, 18:54
von thomas-hh
Heide-Biker hat geschrieben:
thomas-hh hat geschrieben:P.S.: Auch wenn es vielleicht lästerhaft ist: wenn Ihr Scharping in die Wüste schickt, zahle ich bei jeder RTF auch 20 €.
Eine sehr sympathische Idee!
Dachte ich mir auch so. :D

Gruß
Thomas

Verfasst: 17.09.2007, 15:55
von hubert
Ich werde Euch jedenfalls im Falle des Falles beim Wort nehmen - das mit dem Startgeld von 20,- Euro. Die könnt ihr dann auch gern erst getrost am Start bezahlen. javascript:emoticon(':D')
Very Happy

Verfasst: 18.09.2007, 19:27
von thomas-hh
Das darfst Du gerne, Hubert. Aber bei dem Verharrungsvermögen eines "Mein Name ist ....Schaaaaarping" kann ich das ja auch locker zusagen. :D

Nee, im Ernst, versuch doch mal in Deinem Verein zu ermöglichen, dass wer will auch im Voraus per Überweisung bezahlen kann. Mir ist das wurscht, denn wenn ich bezahlt habe und mich am Sonntag dann doch lieber nochmal im Bett rumdrehe, ist das mein Problem - und so raffe ich mich dann vielleicht doch ´noch auf.
Und ich überlege zur Zeit sogar, ob ich bei der RG Hamburg (liegt in meiner Nähe, leider finden um die Ecke auch die Vereinsabende statt, so dass ich fast keine Ausrede hätte :roll: ) eintrete.
Gruß
Thomas

P.S.: Jetzt fahre ich am übernächsten Wochenende erstmal zur WM nach Stuttgart und verbinde das mit einem Besuch bei meiner Mischpoke.

Frühbucherrabatt bei RTF

Verfasst: 21.09.2007, 23:37
von Helmut
Bei der OBI-Radfest-RTF in Warren an der Müritz gab es den von Hubert propagierten Frühbucherrabatt. 5 statt 8 Euro zahlte, wessen Geld zwei Wochen vorher einging.

Siehe http://www.mueritz-sportclub.de/index.p ... cle_id=225

@Hubert: Frag doch einfach mal bei denen nach, welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.