16. Liemer Lipperland-RTF '12, Lemgo (Bericht+Bilder)

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Mirco
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16. Liemer Lipperland-RTF '12, Lemgo (Bericht+Bilder)

Beitragvon Mirco » 08.06.2012, 08:45

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<b>16. Liemer Lipperland RTF 2012 ab Lemgo
Tempobolzen trotz 1.800 hm</b>


Moin

Wenn andere Bundesländer Feiertage haben und man selber Urlaub hat, liegt es natürlich nahe auch mal unter der Woche eine organisierte RTF zu fahren. Dem Aufruf des RSV Tempo Lieme folgend zog es mich heute also mal wieder nach NRW bzw. direkt nach Lemgo. Mit einer Startzeit von 7:30 war trotz der moderaten Anreise von ca. 70 km die Nacht schon um 4:45 vorbei und nach einem kleinen Frühstück ging es auch schon los in Richtung Lemgo.

Lemgo? Kommt einem doch irgendwie bekannt vor, doch in welchem Zusammenhang nur? Nach Erreichen der Sportstätte dann die Erleuchtung. Lemgo = Handball und zwar sehr erfolgreich, wobei die Sportstätte für den RTF-Start nicht die Nr.1, also die Lipperlandhalle mit 5.000 Sitzplätzen, sondern die „kleine“ Nachwuchshalle war.

Etwas überpünktlich konnte ich noch die Aufteilung der Verpflegung für die Kontrollpunkte beobachten und musste mich erst einmal Informieren, wo hier denn nun die Anmeldung, bzw. die Labestation seien. Anmeldung also hier, quasi nach dem McDrive Prinzip durch geöffnete Fenster und Labestation den Hügel dort hinauf zum Tribüneneingang.

Dort angekommen, herrschte auch hier reges Treiben. Bierzeltgarnituren mussten noch aufgestellt werden und das Kuchenbuffet wurde hergerichtet. Nach und nach trafen dann auch die weiteren Teilnehmer, natürlich alle unbekannte Gesichter, ein und es entwickelten sich Gespräche bei Brötchen und Kaffee.

Der Startstempel, warum auch immer, wird hier offensichtlich großgeschrieben, denn vor 7:28 gab es diesen nicht. Es könnte ja sein, dass Teilnehmer schon vorher auf die Strecke gehen. Bin zwar auch kein Freund von eher losfahren, aber man muss es ja nicht übertreiben.

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Pünktlich um 7:30 ging es also auf die 156 Km lange Reise und natürlich gleich wieder mit Full Speed Ahead - 35-40 km/h auf dem GPS. Naja, entsprechend der Geographie ist am heutigen Tage noch mit Höhenmeter zu rechnen und das Tempo wird ja vielleicht noch etwas gedrosselt. Pustekuchen. Mit besagtem Durchschnitt ging es über Lieme, Kachtenhausen und Müssen dem K1 bei Km 33 entgegen bzw. daran vorbei. Einige Tempobolzer entschieden sich für die Nahrungsaufnahme, andere eben nicht und somit ging die Reise bei unverminderter Geschwindigkeit weiter.

Ab der Streckenteilung bei km 43 auf die längeren Distanzen wurde die Streckenführung über Wahmbeckerheide, Mosebeck und Brüntrup auch zunehmend welliger, was sich allerdings nur geringfügig auf das Tempo auswirkte. Warum auch? „Mann“ kann ja auch bergauf bzw. bergab Tempobolzen, nur auf welcher Streckenlänge denn bitte?

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Mit Erreichen der zweiten Kontrolle war dann auch klar, dass die Herren nicht auf der 79 km Distanz, sondern entweder auf der 117 oder 156 km Strecke unterwegs sein würden. Naja, Trainingsreize müssen ja irgendwie gesetzt werden, um nicht auf der Stelle zu Pedalieren und dafür sind Tempobolzen auf Langdistanz und Höhenmeter ja die idealen Voraussetzungen.

Nun mal kurz zum Thema Kontrollstellen, weil wir ja dann doch bei Km 66 die zweite Labestation angefahren haben. Wenn sich einige Teilnehmer in Niedersachsen über ein minimalistisches Angebot an den Labestationen beschweren, sollten, diese mal nach Lemgo fahren. Es geht noch übersichtlicher. Neben Stempel und Stempelkissen gab es noch Bananen und Bananen und .. achja, Bananen und auf Bestellung, wer es denn mag, ein Schmalzbrot. Zum Thema Getränke kein Kommentar, denn Regen-, bzw. Spritzwasser vom Vordermann schmeckt mir besser.

Und so sollte es dann auch sein. Auf einigen Streckenabschnitten hatte es scheinbar kurzzeitig geregnet und die Fahrbahnen waren noch nass. Im Prinzip ja nichts wildes, doch dabei habe ich nun auch gelernt, wie sich meine neuen Swiss Stopp Bremsbelege auf nassen Carbonbremsflanken verhalten. Erst passiert nichts und dann setzt, sobald die Bremsflanke nach ein paar Umdrehungen trocken ist, die brachiale Wirkung ein. Schön zu wissen, dass die Dinger auch bei Regen funzen.

Nun zurück zum Trainingsreize setzen. Ca. 10 Km hinter dem K2 oder auch „mitten in der Einöde genannt“ hatte ein Fahrer aus der Gruppe erst leichte, dann größere und kurz darauf richtige Probleme mit seinem kompletten Antrieb. Beim Hochschalten auf das große Kettenblatt fiel die Kette nach außen vom Blatt, was vorerst ja nicht ganz so tragisch ist. Beim hecktischen Versuch die Kette durch Herunterschalten über das große auf das kleine Kettenblatt zu bekommen, gab es dann Gemüse am Schaltwerk. Dieses riss ab und wickelte sich dann zwischen Rahmen und Laufrad. Bei Tempo 40 blockierte dieses dann und verursachte auch noch einen Plattfuß durch die Vollbremsung. Dem Fahrer ist dabei nichts passiert und er wurde auch vor einem Sturz bewahrt. Alles also halb so schlimm, nur hätte der austragende Verein ruhig mal eine Notfallnummer auf der Stempelkarte vermerken können, um auch bei technischen Defekten Hilfe holen zu können. Ein Vereinskollege überließ dem unglücklichen Fahrer dann sein Handy, um wenigsten ein Taxi rufen zu können.

Nach ca. 10 minütiger Pause setzten wir also die Fahrt fort und pedalierten auf die letzte Streckenteilung 117/156 Km zu. Tja, Tempobolzen und Höhenmetertraining sind bei den Fahrern hier aus der Umgebung dann doch wohl Tagesgeschäft und so bogen alle auf die Langdistanz ab. Die Strecke wurde zusehends welliger mit richtig schönen langen Anstiegen und der eine oder andere Fahrer musste dann wohl doch ehrlich zu sich selbst sein und sich eingestehen, dass das Anfangstempo vielleicht etwas zu hoch war bzw. kilometerlange Führungsarbeit nicht immer sinnvoll ist.

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Der weitere Verlauf führte uns über Blomberg, Schieder, Lüdge zum K4 nach Barntrup. Dort dann auch wieder das übersichtliche Angebot, wobei dieses Mal mit Hund, allerdings noch lebendig (Live Hot Dog). Über weitere Höhenmeter ging es dann über Alverdissen, Reine, und Almena dem letzten, nicht erwähnenswerten K3 entgegen. Nach gewohnter kurzer Pause - warum vom Rad steigen, wenn es doch den Drive Through Stempelservice gibt - wurden die letzten Höhenmeter und Fahrbahnkilometer in Angriff genommen.

Ab Km 135 setzte innerhalb der Gruppe wohl irgendwie eine Regenerationsphase ein. Bei Tempo 24-25 km/h ging es auf einmal gemütlich, aber stetig mit 1,5 bis 2 % bergauf. Wo bergauf, folgt ja auch bekanntlich irgendwann bergab, und so passierten wir die Ortschaften Bösingfeld, Linderhofe und Wendlinghausen wieder mit normalen Renntempo. Nach ca. 4:45 erreichten wir wieder das Handballmekka Lemgo und insgesamt wurden 156 km, 1.780 Hm bei einem Schnitt von 32,8 km/h absolviert.

Fazit: Wer gerne lange Distanzen und reichlich Höhenmeter absolvieren möchte, dem kann ich diese RTF nur empfehlen, alleine schon der Landschaft wegen. Allerdings sollte man keine großen kulinarischen Erwartungen an den Kontrollstellen haben.

Hier kommen meine

<a target="_blank" href="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... ml">Bilder von der Liemer Lipperland-RTF ab Lemgo</a>.

Gruß Mirco
Blueberry
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Beitragvon Blueberry » 11.06.2012, 13:44

Ha!

Gut geschrieben!
manfred1
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Herrliches OWL

Beitragvon manfred1 » 11.06.2012, 15:28

Ich bin schon lange keine mehr so landschaftlich schöne Strecke gefahren und komme deshalb gerne wieder. Wie hier schon gesagt wurde, ist die Verpflegung allerdings stark verbesserungswürdig.
Stockumer Junge
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Beitragvon Stockumer Junge » 13.06.2012, 16:18

Zur Verpflegung:

Kennt Ihr nicht den ethnischen Ursprung der Schotten: Dies sind wegen Prasserei des Landes verwiesene Lipper
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tierfreund23
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Re: 16. Liemer Lipperland-RTF '12, Lemgo (Bericht+Bilder)

Beitragvon tierfreund23 » 15.06.2012, 14:31

Mirco hat geschrieben:Der Startstempel, warum auch immer, wird hier offensichtlich großgeschrieben, denn vor 7:28 gab es diesen nicht. Es könnte ja sein, dass Teilnehmer schon vorher auf die Strecke gehen. Bin zwar auch kein Freund von eher losfahren, aber man muss es ja nicht übertreiben.
Hallo Mirco,

das schreibt die Generalausschreibung RTF vor, nur das sich bei uns daran keiner hält. Auszug aus der Ausschreibung:

8.3 Jeder Ausrichter von Radtourenfahrten ist verpflichtet, den RTF-Teilnehmern die Starterlaubnis mittels eines Startstempels auf der Startkarte zu erteilen. Sind bei der Veranstaltung Rückennummern behördlicherseits oder vom Landesverband vorgeschrieben, so ist beim Start eine Rückennummernkontrolle vor Erteilung des Startstempels durchzuführen.

Gibt es alles hier zum nachlesen:

http://www.rad-net.de/html/bdr/generala ... a-2012.pdf
Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß, dem Mann in seine Rechte,
drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede...

Zitat: Ernst Moritz Arndt 1812

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