RTF in „Helmuts“–freier Zone NRW (Bericht)

Benutzeravatar
Con-Rad
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 346
Registriert: 26.07.2011, 23:28
Wohnort: Klecken
Kontaktdaten:

RTF in „Helmuts“–freier Zone NRW (Bericht)

Beitragvon Con-Rad » 05.06.2012, 13:24

In relativ kurzer Zeit hatte ich Gelegenheit einen Marathon in Herne und eine RTF von Castrop-Rauxel aus zu fahren (Beides Nordrand des Ruhrgebietes). Bereits in Herne staunte ich über die Massen, die in dem bevölkerungsreichen Gebiet zum Start strömten und trotz der Dichte des Veranstaltungsangebots auch längere Anfahrten nicht scheuten. So waren Gruppen aus Siegen oder Aachen zu erkennen.

Die Organisation glich der unserer Breiten: zügig, freundlich….nur kann die Neigung, ein spontanes Schwätzchen mit den Teilnehmern zu pflegen, den zur Ungeduld neigenden Norddeutschen eine Lehre sein. Dafür starten nicht immer alle gleichzeitig. Die meisten sind schon vor dem offiziellen Zeitpunkt unterwegs.

Die beiden Strecken schafften es nach relativ kurzen Startphasen durch Vorstädte mit zahlreichen Ampeln in das ländliche Münsterland zu wechseln. Felder, Schlösser, Wasserburgen, bäuerliche Landwirtschaft. Herausragendes Merkmal waren aber die zahlreichen Kanäle, die immer wieder für eine leichte Profilierung sorgten. Rhein-Herne-Kanal, Dortmund-Ems... Besonders auf den ersten und letzten Kilometern glichen beide Touren einem Kanal-Slalom.

Und es wurde flott gefahren. Durch den flexibleren Start und der großen Teilnehmerzahl traf man immer wieder auf Gruppen mit anspruchsvoller Fahrweise und überholte auch immer wieder langsamere Gruppen.

Die Kontrollen glichen sich bei beiden Strecken. Getränke waren aus Kanistern selbst in die eigene Flasche zu zapfen. Für Eilige mag das etwas umständlich sein, aber es erspart dem Veranstalter mindestens eine Person an jeder Kontrolle und jede Menge Plastikmüll. Und das Angebot an Speisen? Nutellaschnitten? Käsebrötchen? Pustekuchen! Standard sind Bananenhälften und manchmal als kulinarischer Höhepunkt noch Waffeln oder Jogurt aus dem Supermarkt. In Herne gab es an einer Kontrolle Brot mit Marmelade (dünn, ohne Butter). Der Marathon wartete noch mit einer Nudelbrühe auf. Dazu erklangen Opernarien von Pavarotti.

Mir gefiel es, auch wenn die Suppe keinen Vergleich mit der in Müden stand hielt und Pavarotti unter Radlern eher Minderheiten-Geschmack ist. Insgesamt durfte man keinen Vergleich mit der Verpflegung rund um Hamburg ziehen. „Helmuts“- freie Zone eben. Das spärliche Angebot hielt aber die Massen nicht davon ab, die Kontrollen zu belagern und sich beim angeregtem Meinungsaustausch Zeit zu lassen. Es schien hier niemand auf die Idee zu kommen, ob des Angebots auch nur mit einer Augenbraue zu zucken.

Was wäre, wenn in den Ballungsräumen alles noch viel großartiger wäre als in „Helmuts“-Sphären? Etwa wie im Schlaraffenland z. B. müsste sich der genussüchtige Fahrer vor jeder Kontrolle durch einen Berg aus Hirsebrei fressen und dann flögen ihm die gebratenen Tauben in den Mund……? lieber nicht, aber die Würste könnte man aufhängen und die Fahrer sie sich in voller Fahrt schnappen?

Ich merke schon, wir wollen in erster Linie Rad fahren und dazu wünschen wir eine zügige Anmeldung, eine schöne, interessante Strecke, perfekte Ausschilderung, Getränke und Verpflegung, die uns sportlich unterstützen.
Die ganze Warheit mit Bildern unter:
www.radsport-buchholz.de
Stockumer Junge
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 567
Registriert: 17.01.2012, 02:42
Kontaktdaten:

Beitragvon Stockumer Junge » 07.06.2012, 22:39

Noch ne kleine Ergänzung: Die Castroper Touristik wurde noch mit dem Spendenradeln für das Hospiz in Herne verknüpft. Über 35.000 € kamen dabei zusammen:

http://www.halloherne.de/sport/4689-36- ... kas-hospiz
Benutzeravatar
Con-Rad
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 346
Registriert: 26.07.2011, 23:28
Wohnort: Klecken
Kontaktdaten:

Beitragvon Con-Rad » 08.06.2012, 09:27

Ich bin ja mit dem Rad ca. 10 km mit dem Rad gefahren und habe mich gewundert, dass die Strecke von Herne ausgeschildert war. Ich hatte schon befürchtet, ich müsste mit der Strecke noch mal nach Herne. Auf der Rückfahrt, die ebenfalls ausgeschikldert war, hat mich dann ein anderer Radfahrer aufgeklart.

Die Spende von 1,-€ pro gefahrenen Km hat ein Sponsor übernommen. Hätte ich mich angemeldet, hätte das 130,00 € gebracht.
Die ganze Warheit mit Bildern unter:
www.radsport-buchholz.de

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot], Semrush [Bot] und 1 Gast