Nach meiner Faustformel, nicht mehr Auto-Kilometer als mit dem Rad, ist Müden eigentlich schon zu weit, aber weil Pfingsten sonst kaum was los ist, bin ich ganz sparsam über Landstraßen hingefahren. 3,6 L Diesel, fast Rekord!
Als ich dann anrollte, hatten die Ordner schon Mühe, die Durchfahrt freizuhalten, weil die Eifrigen schon zum Start drängten. Feiertagsstimmung bei allerbestem Wetter. Auch die Veranstalter schienen beglückt über den Zulauf und den sich rasch füllenden Parkplatz.
An der Anmeldung traf ich noch Günther von Blau- Weiß, der mir abriet, die 150er zu fahren, wegen einer langen, langweiligen Straße. Als wir versuchten uns einen Überblick zu verschaffen, wo die Anmeldeschlange, die sich durch den ganzen Saal wand, endete, bat uns der Herr am 2. Platz an seinen leeren Tisch. Glück, bei etwas schlechtem Gewissen. So waren wir am Start ganz vorn mit dabei.
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Der Ansager redete ununterbrochen und so viel, dass kaum jemand zugehört haben dürfte. Bis zur ersten Kontrolle rollte es sich leicht in großen Gruppen, wobei einige Schnellere überholten. Weil ich etwas Schmerzen im Knie hatte., fuhr ich locker um die Ursache herauszufinden. Schuhe? Fußstellung? Egal, es ging. An der ersten Kontrolle griff ich mir erstaunt ein Apfelstückchen und war deshalb auch schnell wieder weiter. Froh, auch mal ein paar Kilometer allein zu fahren. Ich konnte mich einigen schnellen Gruppen anschließen, die mir aber alle zu viel Dampf hatten, aber mir immer wieder Vortrieb gaben. Einige entlarvten mich als Buchholzer und ich konnte noch etwas Lob für unsere RTF einheimsen. Danke!
An der zweiten Kontrolle wären wir fast vorbei gefahren. Das wäre wirklich ein Drama gewesen, denn das Bemerkenswerteste dieser RTF war diese hervorragende Gulasch-Suppe. Trotz der Wärme ein unvergesslicher Genuss. Auch der Ort auf dem Hof mit den vielen Sitzmöglichkeiten war sehr stimmungsvoll.
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Bis zur nächsten Kontrolle fuhr ich wieder allein. Mir gefällt das besser, als nur in Gruppen zu fahren. Ich habe dann einen Blick auf die Landschaft, die wieder sehr schön war.
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Die 3. Verpflegungsstelle bot Obst und Eistee, nach der Suppe völlig ausreichend. Zunächst war ich wieder allein, aber nach der Abzweigung zur 158er Runde (mein Knie hatte sich beruhigt) holten mich 3 ältere Herren ein. Einer aus Warmbüchen war 71, der Andere, nicht viel jünger mit leuchtend weißem Bart, entpuppte sich als beurkundeter Voll- Durchgeknallter. Er gehörte zum Club der Super-Verrückten, die den Mont Ventoux 3x über die 3 verschiedenen Auffahrten geschafft hatten - an einem Tag! Dafür war das Tempo wirklich gleichmäßig und zügig. Klar, bei so erfahrenen Begleitern. So konnte ich meinen Schnitt bis zur nächsten Kontrolle etwas aufpeppen. Hier wurden Käsebrötchen und Rosinenbrot mit Nutella gereicht. Genau richtig. Deswegen hielten wir uns hier auch etwas länger auf, bis die nächste Gruppe eintraf.
Mit meiner Seniorencombo rollten wir gemütlich weiter. Wirklich zunächst gemütlich, bis eine jüngere Fahrerin, ganz in Schwarz, die schon an der Kontrolle abgehangen hatte als wir dort eintrafen, uns mit Schwung überholte. Der Älteste sprintete gleich an sie heran und wir mussten folgen. Aus mit Gemütlichkeit. Zunächst hielten wir sogar auf den langen Gegenwindpassagen ein passables Tempo, auch wenn es wegen des Windes etwas ruckelte. Als dann ein Abschnitt mit vielen kleinen Steigungen und Ecken kam, leisteten die Hormone bei den Senioren ganze Arbeit. Mir war das zu hektisch. Die Landschaft um die schönen Nebenwege hier hatte auch etwas Aufmerksamkeit verdient.
An der nächsten Kontrolle machten die Herren einen etwas erschöpften Eindruck. Nicht lange, dann sprang der Älteste wieder auf, reckte seine Faust zum Himmel: „Auf geht’s“. Den Rest fuhr ich allein.
Wirklich eine sehr schöne RTF, die den Weg lohnt. Ich fand auch die Verpflegung ausreichend und durch die Suppe zur Spitzenklasse aufgewertet. Möglicherweise hielten einige Stationen wegen des Andrangs klugerweise noch etwas für langsamere Gruppen zurück.
Bis nächstes Jahr!