Ein Liebesbrief
Liebe Tur Bine,
schön war die Zeit mit uns beiden. Erinnerst du dich noch an Soltau und Göttingen, war das ein geiles Wochenende, oder als wir in Welle geritten sind? Es erscheint mir eine Ewigkeit her zu sein, die kleine Runde am Alfsee. Zuletzt durfte ich dir im Harz nahe sein. Aber auch das ist lang her. Und so habe ich dich vermisst, bei dem Bergzeitfahren von HFS unter Leitung von Mr. Nachkommastelle. Jetzt ist es vorbei, wann werd ich dich wieder sehen und fühlen? Wohl zu verschieden sind wir, du die gerne Punkte sammelst, ob bei Wind, Regen oder Schnee, selten bei Sonne, da wollte ich dir nicht folgen. Zeitweise wäre es wohl auch schwer geworden, hast du doch an Form gewonnen. Wenn es denn so sein soll, kann ich dir ja sagen, ich konnte mich am Samstag gut ablenken, habe dich aber trotzdem vermisst.
Wo warst du als die Jahrgangsbeste mal wieder in ihrer Klasse gewonnen hat?
Wo warst du, als Johanna standartgemäß fast alle Männer abhängte und natürlich ihre Klasse gewonnen hat und natürlich die Frauenwertung gewonnen hat?
Wo warst du, als wir auf die Einführungsrunde gefahren sind und Brimore alleine gelassen wurde. Auch wenn Helmut natürlich auch (noch) nicht da war, es wäre schön gewesen.
Wo warst du, als Ulrikes Sattelstütze nicht zu klemmen war mit vereinten Kräften eine Lösung gefunden wurde und die Coolness von einen Lächeln abgelöst wurde?
Wo warst du, als Konkursus meldetet, er hätte die falschen Schuhe mit? Du weißt doch, wo die beiden sind, gibt’s immer was.
Wo warst du, als wir in der Sonne auf den Start gewartet haben und als Ü40 uns über Leiden des Radfahrens austauschten?
Wo warst du, als gestartet wurde und mad.mat und Tierfreund 23 sich nahe kamen?
Wo warst du, als ich startete? Wie üblich mit einen Gefühl der großen Schwäche in den Beinen und dann noch der Countdown von Brimore, nur um mich loszuwerden. Gerne wäre ich geblieben, zumal mich die Jahrgangsbeste Ulrike gestützt hat. So räumte ich die Position und trat an. Auf der ersten Abfahrt kam mir schon Mr. Nachkommastelle entgegen, nicht mehr ganz locker. Kurz angebremst und auf die Runde gegangen, wo sich früher Panzer ausgetobt haben. Noch geht es bergab und in der Kurve vor mir entschwindet mad.mat im Wiegetritt. Bis ich da eintreffe, fallen noch viele Blätter von den Bäumen. Nächste Abzweigung, noch brennen die Beine von dem kleinen Anstieg und die Lunge von der kalten Luft. Jetzt geht es lange upwärts, kurz vor dem Gipfel kann ich mad.mat überholen und versuche ihn von meinen Windschatten zu überzeugen, da es nun nur noch bergab geht und wir gleich im Ziel sind. Na, der 11%. Zielhang und die 2km sind nicht zu beachten, mehr können die Beine nicht lodern und der Puls rasen. Brimore nimmt die Zeit wie eine Lichtschranke.
Wo warst du, als Helmut mit seinem E-Bike fluchend gestartet ist, keine 1300Watt an der Achse, dafür dezente 30kg Radgewicht. Irgendwas hat nicht die Akkus vom E-Bike, sondern Helmut geladen. So ein bisschen Angst haben alle gegen den Fortschritt zu verlieren. So eine bisschen gerne wäre ich damit auch mal gefahren…
Wo warst du, als wir in der Sonne uns die Zeit mit Gerstensaft und Nudelsalat und Nachtisch vertrieben? Mr. Nachkommastelle hat unterdessen die Siegerpreise verpackt, Urkunden geschrieben und ist dabei ohne Komma ausgekommen, und ich aus dem Koma erwacht.
Wo warst du, als die Sieger geehrt wurden? Hier hast du nichts verpasst, die üblichen Verdächtigen haben ihre Schuldigkeit bewiesen, Hanseat mit Uwe wie versprochen auf Eins, in der Damenwelt unbedrängt Johanna ganz vorne und Helmut wie immer zu spät, trotz E-Bike, für den Titel, aber in seiner Klasse gewonnen.
Wo warst du, als es viel Lob von allen Seiten gab und selbst die Birgit N. vom Buxtehuder SV als Erfahrene im Kampf mit der Uhr würdigte Helmuts Zeitmanagement mit den Worten: “Hat er es auch geschafft!“?(A.d. Redaktion: Anfahrt und Runde)
Gerne hätte ich dich wieder getroffen, aber nein, lieber gehst du fremd und nistest dich bei anderen ein. Aber ich verzeihe dir großherzig und hoffe, nächstes Jahr bist du wieder bei mir und bleibst nicht in Paris, denn du gehörst zu mir, wie der Name an meiner Tür. Bitte komm wieder zu mir zurück, gib mir den Biss und die Schnelligkeit, dafür schmeiß ich den alten Diesel raus. Liebe Tur Bine, hoffentlich konnte ich dich mit diesem kleinen Liebesbrief erfreuen. Sonst geht der nächste Liebesbrief an Brimore:
Es hat Spass gemacht, auch ohne dich!
Alle Bilder hier:
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