<b>Lauenauer Weserbergland Radmarathon 2011 ab Lauenau
Höhenmeter gesucht und gefunden</b>
So, der letzte meiner Pflichtläufe zum Nds-Cup 2011 stand an, der Weserbergland-Marathon. Ein schönes Gefühl, wenn man ein Saison-Ziel mit einem landschaftlich so tollen Event abschließen kann, was am Ende auch gut geklappt hat.
Früh um 5:00 Uhr saß ich mit Lehrling Fabian also im Auto, bei überraschend warmen Temperaturen um die 13° war sogar kurz/kurz in Aussicht, doch die Armlinge sollten trotzdem mitfahren. Am Start viel zu früh (Diskrepanz zwischen Google-Maps und meinem eigenen Garmin Nüvi ergaben 40 min zu Gunsten des Nüvi) konnten wir uns schließlich als erste anmelden und den Kaffee frisch aus der Maschine genießen.
Und dann ging es auch schon los, die Bäuche voll mit Brötchen (ohne Nutella!), Kuchen, Kaffee und was das tolle Frühstücksbuffet in der Victoria-Arena sonst noch so bereithielt. Es sollte eine gute Grundlage sein für die anstehenden knapp (oder drüber, je nach Garmin-Software-Version ) 3.000 Hm heute. Nach der kurzen Ansprache ab auf die Straße, rein in die erste Steigung…. ich war allein….
Lehrling und Hermann weit voraus, die HRC’ler auch, Condal mit Team- und Rücksichtsgeist blieb bei mir, HeiDi , Konkursus und Ulrike hatte ich leider bereits in der Startaufstellung nicht mehr gesehen. Nun ja, bei der selektiven Streckenführung verknüpft mit meiner Kletterfähigkeit war das ja nicht anders zu erwarten.
Man verlor sich, man schloss wieder auf, an den üppig und super bestückten Labestationen fand man sich wieder, ich fühlte mich gut auf dem Rad heute, trotz der wohl eher berguntauglichen, schweren Cosmic Elite-Laufrädern, die mit den nagelneuen Conti 4-Season (25 mm) zwar super rollen, aber wohl doch eher was für die Ebene sind. Na ja, es ging ja auch mal bergab…
An die scharfe Linkskurve in der nach rechts wunderbar laufenden Abfahrt (grmpf...) und dorthin abknickenden Vorfahrt gleich zu Beginn erinnerte ich mich noch aus dem Vorjahr, auf der nassen und mit Rollsplitt verschmuddelten Straße konnten bekamen die neuen „Herbst-Rundum-Sorglos-Reifen“ ihre erste Bewährungsprobe: Bestanden, Eins, weiterfahren.
Flugs ging es in den nächsten, mit ca. 16 km Länge schon recht fordernden Anstieg nach Goldbeck und über viele, laktatfördernde Wellen auf das Dach des Marathons bei Linderhofe (360 m ü. NN). Die ersten 100 km waren geschafft, Condal = doof übernahm heute das ständige Meckern, ich hatte ja Besserung gelobt und mich sogar dran gehalten. Bis km 130 ging es zwar tendenziell, aber für meine Beine nicht spürbar bergab, so langsam aber sicher spürte ich die Nacht zuvor, in der ich kaum geschlafen hatte und es muss komisch ausgesehen haben, wenn ein Marathoni auf dem Rad unablässig gähnt.
Die Marathon-Zusatzschleife spendierte uns einen netten Doppelanstieg. Von km 130 bis 165 ging es zweimal von ca. 70 auf über 350 m hinauf, eine Ecke des Weserberglandes, die ich bei zukünftigen Langstrecken wohl meiden werde, obwohl es dort irgendwo ein fantastisches Bergrestaurant geben soll, das von Poki (?) empfohlen wurde, weil es eine kurze, aber des Schiebens würdige Kletterei mit einem tollen Ausblick und noch tollerem Bier belohnt. Adresse bitte zu mir.
Irgendwann….viel später…..gefühlt schon am Abend….torfte ich dann gähnend, langsam und gähnend langsam Rtg. Weserfähre, kam (natürlich) als letzter einer größeren Gruppe dort an, ließ mich leider von der Aufbruchsstimmung dort mitreißen, so dass mir die Grillwurst entging, die dort an der Labestation gereicht wurde. Mist!
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Der Fährmann setzte uns routiniert über den Fluss, nun kam mit der Schaum- und direkt im Anschluss der Paschenburg der härteste Anstieg der Strecke. Eklige 250 Hm auf nur 3 km Länge wollten und mussten hochgekurbelt werden, selten unter 10, dafür gerne auch mal mit 12 % Steigung, als Vorbereitung auf den sich nahtlos anschließenden Stich zur Paschenburg, der lustige 14 % auf 1 km Länge spendiert. Nun, mit „innerem“ Gemecker, einigen Beschwörungsformeln über das Radfahren, oder besser das Nichtradfahren die nächsten hundert Jahre, walkte ich mich mit selbstgebauten Serpentinen (Zick-Zack-fahren) auf den Kamm, um mich dann auf den schnellen Rest des Marathons zu freuen.
Die letzten knapp 10 km der Strecke gehen bergrunter, ideal zum Laktatabbau und noch ein bisschen dem Namen „Renn“rad Genüge zu tun. 218 km, 3.100 Hm sollten es dann gewesen sein, schnell unter die Dusche, leider kam Super-Mario zu spät, der den Master-Regler für warmes Wasser fand, na ja lauwarm duschen ist besser als kalt.
3 der Bilder waren dann doch noch zu retten....
Dem Veranstalter sei gesagt, dass es sich um ein perfekt organisiertes Event handelt, die Ausschilderung vorbildlich, die Verpflegung (vor allem die Rosinenbrötchen, frisches Obst, Grillwürstchen) weit über Niveau in diesen Breitengraden, die HelferInnen übertragen ihre gute Laune auf die Radler, ich freue mich aufs nächste Jahr. Einzig die unregelmäßigen Abstände zwischen den Labestationen sind m. E. verbesserungswürdig, K2 und 3 innerhalb 30 min Fahrzeit, K4 dann nach über 1,5 Std. im Sattel. Aber das ist auch wirklich das einzige, was es an dem tollen Marathon zu meckern gibt und ist bitte nicht krumm zu nehmen. Wenn es dann nächstes Jahr noch Nutella zum Frühstück gibt, wird’s weltmeisterlich.
51 Bilder vom Radmarathon und der RTF Lauenauer Weserberglandtour.
Bilder: Mirko und dirksen1